Trompete vergolden

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Moderator: Die Instrumentenbauer

Das_Trööt
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Trompete vergolden

Beitrag von Das_Trööt »

Wie das Thema schon sagt, mich würd interessieren ob schon mal jemand seine Trompete hat vergolden lassen und wie das so Preislich aussieht.

Hab bisher immer nur Threads zu versilberungen gefunden.



Gruß, Das_Trööt
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mikefiftyniner
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Beitrag von mikefiftyniner »

Also ich habe mittlerweile 2 vergoldete Trompeten. Die Oberflächenveredelung hat gegenüber Lack den Vorteil, dass sie deutlich dünner ist als eine Lackschicht. dadurch wird der Klang weniger verfälscht.

Gegenüber einer Versilberung besteht der Vorteil, dass Gold nicht anläuft. Da ich einen zeimlich aggressiven Handschweiss habe, ist diese Vorteil besonders groß.

Nun soll ja Silber den Ton etwas strahlender machen, Gold etwas weicher klingen - das sind aber dann schon sehr feine Unterschiede, wenn überhaupt.

Ich werde in den nächsten Woche auch meine neuen Thein, die ja noch roh ist, zum Vergolden bringen. Bei einer Neutrompete liegt der Aufpreis zwischen 500 und 700 Euro, bei einer gebrauchten ist es vermutlich von der Vorveredelung (Lack oder Silber) und damit von den Vorarbeiten abhängig.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

weiss nicht ob das noch aktuell ist, aber früher war's auf alle fälle so, dass man vor dem vergolden ohnehin versilbern musste und dann das gold als letzte schicht d'rauf galvanisiert wurde, sozusagen als zusätzlicher schutz für trompete und versilberung. vergoldung hält länger und greift sich aus hauptsächlich zwei gründen weniger leicht ab: bereits erwähnte unempfindlichkeit gegenüber den meisten ätzenden flüssigkeiten und gold ist zusätzlich noch weicher als silber und damit wird abrieb durchs halten besser unterbunden.

vergolden ist zwar schweineteuer aber sicher der beste schutz fürs instrument. bei mundstücken ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass viele nassbläser eine vergoldete randoberfläche als zu glatt empfinden und daher bevorzugen sie für ein besseres spielgefühl versilberte mundstücke mit mehr grip.
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Beitrag von Areo »

Was ich gaaanz heiß finde v.a. auch vom Aussehen ist Weißgold, aber ich glaub das Zeug ist noch teurer, das sieht dann so ähnlich aus wie Silber, ein wenig heller und läuft auch nicht an, die ganze Trompete in gold find ich nicht so schick, da wär Weißgold eben die Alternative, greift nicht so schnell ab, läuft nicht an und sieht schmuck aus! Und sone Trompete hat dann bestimmt nicht jeder!
Ach ja was das mit der Silberschicht angeht, das kenn ich auch so wie haynrich, ich glaube sonst haftet das Gold nicht richtig am messing!
Das_Trööt
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Beitrag von Das_Trööt »

Erstmal dickes Dankeschön für die schnellen antworten.

Weiss den jemand erstens ob es viel teurer wird wenn man Brushed Gold will und was das ungefähr kostet wenn die Trompete net neu is und das alte finish wahrscheinlich erstmal ab muss?


Gruß, Das_Trööt
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mikefiftyniner
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Beitrag von mikefiftyniner »

Es ist völlig richtig, dass das Gold nicht direkt auf das Messing kommt. Was aber genau zwischen Messing und Gold kommt, werde ich bei Thein noch mal nachfragen und dann berichten.
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buccinator
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Beitrag von buccinator »

Hallo........


bei einer Hartvergoldung ( und um eine solche solte es sich schon handeln ), wird nach meinem Kenntnisstand das Instrument bzw. Mundstck. erst hochglanzpoliert, metallisch rein gemacht, d.h. staub-und fettfrei, danach vernickelt und dann mit einer 24 Karat Goldschicht im my-Bereich überzogen ( meistens 10-12 my ).

Bisher habe ich das nur bei schon vorher versilberten Mundstücken machen lassen. Dabei entfällt dann das Vernickeln. Die Vergoldung lässt mit der Zeit nach, da das "edlere" Metall vom "unedleren" allmählich "verschluckt wird. (...sehr laienhaft formuliert, aber mir von einem Juwelier mal so erklärt worden !!! )


...beste Grüße

vom Buccinator
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Beitrag von chops »

Was wäre, wenn man den "Griffbereich" mit Weißgold lackieren lässt und den Rest Messing oder Gold?

Oder gar die ganze Trompete Weißgold Messing gestreift :-)
Das_Trööt
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Beitrag von Das_Trööt »

Klingt ja alles ganz interessant. Nochmal an die, die sowas schonmal ham machen lassen: Wo würdet ihr das machen?



G, Das_Trööt
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buccinator
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Beitrag von buccinator »

Hallo...

also ich habe Vergoldungsarbeiten immer zu meinem Instrumentenmacher gebracht. Der hat die notwendigen Vorarbeiten durchgeführt und das aufbereitete Teil dann zum Vergolden geschickt. Ich weiß nicht genau, welchen Galvanikbetrieb er bevorzugt... ???

Mdstck..inkl. Vorarbeiten und Versand ca. 60-70 €

....Gruß vom Buccinator !
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Beitrag von MMTrumpet »

Ich habe mich nicht ernsthaft dafür interessiert, aber mir wurde beim Trompetenkauf gesagt, dass eine vergoldete Trompete für meine Zwecke (Musikverein, wo auch mal Open-Air-Auftritte auf der grünen Wiese stattfinden), zu empfindlich sei. Stimmt das?
Es ging hier nicht ums nachträglich-vergolden-Lassen sondern darum, ggf. direkt ein vergoldetes Instrument zu kaufen.
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buccinator
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Beitrag von buccinator »

Hi MMTrumpet....

es ist immer günstiger, eine Trompete gleich in der vergoldeten Version zu bestellen, wenn man sie denn so haben will. Das nachträgliche Vergolden ist meistens finanziell aufwändiger. Die Frage ist dabei nur, ob es sich um eine gute Vergoldung handelt ( ...bzgl. der Vorarbeiten und der Qualität der Goldauflage ) ???


Gruß vom Buccinator !
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mikefiftyniner
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Beitrag von mikefiftyniner »

@ Das_Trööt: Buccinator hat Recht, ich erinnere mich an das Gespräch mit Heinrich Thein, er hat mir auch von der zunächst Vernickelung und der anschließenden Vergoldung erzählt. Das Instrument würde ich aber in jedem Fall nur einem Instrumentenbauer mit ausreichender Erfahrung auf dem Gebiet überlassen.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

mikefiftyniner hat geschrieben:Es ist völlig richtig, dass das Gold nicht direkt auf das Messing kommt. Was aber genau zwischen Messing und Gold kommt, werde ich bei Thein noch mal nachfragen und dann berichten.
Mittlerweile gibt es ja schon ein paar Antworten bezüglich einer Vernickelung vor der Vergoldung. Ich habe davon ehrlich gesagt noch nichts gehört, aber der Thein wird schon wissen, was er sagt. Meines Wissens kommt "normalerweise" eine Silberschicht als Puffer zwischen Messing und Gold, jedenfalls war das bis dato bei allen meinen vergoldeten Instrumenten so.

Beim Überfliegen der Beiträge habe ich den Eindruck gewonnen, einige glauben, dass Gold besonders pflegeleicht ist, da es nicht anläuft. Nun, dem ist nicht so. Gold läuft zwar weniger an als Silber, aber im Endeffekt läuft es auch an.

LG, Miss Trumpet
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

Miss Trumpet hat geschrieben:
mikefiftyniner hat geschrieben:Es ist völlig richtig, dass das Gold nicht direkt auf das Messing kommt. Was aber genau zwischen Messing und Gold kommt, werde ich bei Thein noch mal nachfragen und dann berichten.
Mittlerweile gibt es ja schon ein paar Antworten bezüglich einer Vernickelung vor der Vergoldung. Ich habe davon ehrlich gesagt noch nichts gehört, aber der Thein wird schon wissen, was er sagt. Meines Wissens kommt "normalerweise" eine Silberschicht als Puffer zwischen Messing und Gold, jedenfalls war das bis dato bei allen meinen vergoldeten Instrumenten so.

Beim Überfliegen der Beiträge habe ich den Eindruck gewonnen, einige glauben, dass Gold besonders pflegeleicht ist, da es nicht anläuft. Nun, dem ist nicht so. Gold läuft zwar weniger an als Silber, aber im Endeffekt läuft es auch an.

LG, Miss Trumpet


ich glaube, dass zwischen dem normalen vergolden, wie man es von früher kennt, und dem hartvergolden ein unterschied besteht. wobei ich keinen vorteil fürs hartvergolden erkennen kann, wenn die nickelschicht langfristig das gold absorbiert.

sicher läuft gold auch an, aber eben wesentlich langsamer und sowas spielt in manchen gegenden sehrwohl eine grosse rolle. ich bin z.b. in baden bei wien aufgewachsen und dort gibt es sehr sehr viele schwefelquellen. eine versilberte trompete war dort nach zwei tagen schwarz (auch ohne berühren) und eine vergoldete nach zwei jahren noch immer vergoldet, vorausgesetzt man hat sie nach jedem mal anfassen mit einem tuch gereinigt.

mechanischen abrieb wird man immer haben, auch der ist aber zwischen verschiedenen oberflächenbehandlungen unterschiedlich (lack geht am schnellsten ab).
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