Bauform Perinett-Flügelhorn

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Moderator: Die Instrumentenbauer

soundhighend
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Bauform Perinett-Flügelhorn

Beitrag von soundhighend »

Ich hätte eine Frage an die Experten:

Weshalb ist ein Perinett-Flügelhorn in seiner Bauform anders als eine Trompete ausgelegt? Konkret gefragt, weshalb liegt das Schallstück rechts (vom Spieler über das Horn nach vorne betrachtet) von der Maschine, so daß man mit der rechten Hand über das Schallstück hinweg greifen muß, um die Ventile betätigen zu können?

Es kann doch nicht vorteilhaft sein, das Schallstück durch Anbringen des Fingerhakens sowie durch permanente Berührung mit der Hand (beim Spielen) in seinem Schwingungsverhalten einzugrenzen, bzw. zu beeinflußen/stören. Wäre es nicht möglich und sinnvoll, den Schallbecher - wie bei der Trompete - links an der Maschine vorbei zu führen? Das ergäbe ein ungehindertes Schwingen des klangrelevanten Teils einerseits und eine für einen Trompeter verwandte Haptik beim Anfassen/Benutzen des Instruments andererseits?

Davon abgesehen, daß sicherlich alles baulich realisierbar wäre, wenn man dies nur realisieren möchte, würde ich mich über Antworten bzgl. der Sinnhaftigkeit einer oa. baulichen Variation hinsichtlich des Instrumentenklanges freuen.

Interessierte Grüße
Fredi
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

wow...interessante frage...aber WIESO ANTWORTET DENN KEINER???????? :wink:
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schuster
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Beitrag von schuster »

Hallo!

Ein der Trompete ähnlicheres Handling ergibt sich m. E. nicht, da nun ja u. a. gar nichts mehr vorhanden ist, worauf man einen Fingerhaken befestigen könnte. Die Ventile stünden "frei in die Luft", wenn man auch beim Flügelhorn den Schalltrichter links an der Maschine vorbeiführen würde.

Das stören der Hand (falls es stört?) bei der Schwingung gibt es aber auch bei der dt. Bauweise (Flügelhorn und Trompete), wenn die linke Hand, oder zumindest einige Finger auf dem Schallstück aufliegen.

Viele Grüße

Schuster
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

ok klar vollkommen logisch :oops: ....du hast gewonnen :wink:
soundhighend
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Beitrag von soundhighend »

man muß ja nicht unbedingt voraussetzen, eine 1:1-Kopie der Trompetenbauweise auf das Flügelhorn zu übertragen. Wenn man nur den Becher auf die linke Seite legte, träfe natürlich zu was Du beschreibst. Jedoch durch eine alternative, bzw. modifizierte Rohrführung auf der rechten Instrumentenseite bis zur Biegung des Schallbechers, sollte es durchaus möglich sein, Befestigungsmöglichkeiten für den Fingerhaken zu finden. Selbstverständlich sähe solch ein Instrument völlig anders aus als bisher gewohnt - also nicht nur seitenverkehrt (im Sinne eines "Linkshänderhinstrumentes").

Deine Meinung bzgl. des über den Schallbecher greifens, kann ich nicht teilen. Nur weil dies seit Jahren an (anderen) Instrumenten Usus ist, muß es noch nicht das Maß der Dinge, oder gar das Optimum sein. Ein schlechtes "Beispiel" hierfür: "Weshalb werden Frauen seit 2000 Jahren unterdrückt? Weil es sich bewährt hat!" (Achtung Witz). Auch das sogenannte Bewährte muß hinterfragbar sein und sollte hinterfragt werden.

Worüber ich um Auskunft gebeten hatte war, ob sich ein Instrumentenbaumeister eine Bauform für ein Perinett-Flügelhorn vorstellen kann, das die beschriebenen Randbedingungen erfüllt und ob eine solche Bauweise möglicherweise positive Auswirkungen auf den Instrumentensound (unabhängig vom Operator) hätte?
Die Frage nach der Bau-Möglichkeit halte ich dabei eher für hypothetisch, es gibt auf dem Markt bereits so viele unterschiedliche bis "verrückte" Bauweisen, daß es weniger um die Möglichkeit gehen sollte, als darum jemanden zu finden, der diesen Ansatz als sinnvoll ansehen und es auf Wunsch realisieren würde.
Vielleicht ist die ganze Idee aber auch nur Bullshit?!?

Viele Grüße
Fredi
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schuster
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Beitrag von schuster »

Hallo
soundhighend hat geschrieben: Deine Meinung bzgl. des über den Schallbecher greifens, kann ich nicht teilen. Nur weil dies seit Jahren an (anderen) Instrumenten Usus ist, muß es noch nicht das Maß der Dinge, oder gar das Optimum sein. Ein schlechtes "Beispiel" hierfür: "Weshalb werden Frauen seit 2000 Jahren unterdrückt? Weil es sich bewährt hat!" (Achtung Witz). Auch das sogenannte Bewährte muß hinterfragbar sein und sollte hinterfragt werden.
Fredi
Ich habe nicht gemeint, daß dies das Optimum sei. Mein Gedanke war lediglich der, daß das Problem auch bei der dt. Bauweise eines sein könnte! Hinsichtlich der möglichen Auswirkungen habe ich viel zu wenig Ahnung, als daß ich hier ein Urteil fällen könnte.

Viele Grüße

Schuster
soundhighend
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Beitrag von soundhighend »

da stimme ich Dir natürlich zu, auch bei der dt. Bauweise greift die Hand ins Schwingungsverhalten ein. Aber ich habe mit der dt. Bauweise keine eigenen Erfahrungen, deshalb kann ich dabei nicht mitreden.

Schöne Grüße
Fredi
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well-blech
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Beitrag von well-blech »

Tja, in Indien geht sowas offenbar unproblematisch.... :argh:

http://cgi.ebay.com/FLUGEL-HORN-RARE-VE ... dZViewItem

well
blech
:oops: SCHÄM!!! dass ich solche Seiten anschaue!!! :oops:
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schuster
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Beitrag von schuster »

Hallo!

Vielleicht ist ja auch nur das Foto spiegelverkehrt?

Gruß

Schuster
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guenni
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Beitrag von guenni »

Hallo soundhighend,

da du bereits Adaci-Spieler bist solltest du eigentlich die Adaci-Hörner aus den 90ern kennen. Der Schallbecher war links, das Mundrohr ging links am Becher vorbei nach rechts unten in das erste Ventil. Ausgang war vorne mit einem konischen Stimmzug. Der Fingerhaken war wie bei einer langen Piccolo am 3 Ventil angelötet. Die Form hatte sich jedoch nicht durchgesetzt, warum kann ich nicht sagen.
Grüße Guenni
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soundhighend
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Beitrag von soundhighend »

Ich spiele zwar seit Anfang der 90er eine Adaci-Trompete, beschäftige mich aber erst seit knapp zwei Jahren mit dem Thema Flügelhorn. Daher kenne/kannte ich von Dir beschriebene Bauform bislang noch nicht. Schönen Dank für den Tip. Daraufhin kann ich bei R. Adaci mal direkt nachfragen.
Viele Grüße
Fredi
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

@ soundhighend

so etwas nennt man übrigens naturalistischen fehlschluss....um ein bisschen zu super und ein bisschen allgemeinbildung ins blech zu bringen :wink:
soundhighend
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Beitrag von soundhighend »

@ JochenSchölzel

dies setzt allerdings voraus, daß das empirisch Gegebene (allgemein) bekannt ist (was ich für meine Person in diesem Fall ausschließen müßte) ;-)).

Schönen Gruß
Fredi
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Kommen wir jetzt zu der Stelle, an der ein Soziologe, ein Agrarwissenschaftler und ein Mathematiker nach Holland im Zug fahren?
An der Bahnstrecke steht ein Schaf. Der Soziologe meint: "Oh, in Holland sind die Schafe schwarz!" Der Agrarwissenschaftler:"Nein, in Holland gibt es schwarze Schafe!" Der Mathematiker: "Wir wissen lediglich, dass es in Holland mindestens ein Schaf gibt und dieses auf mindestens einer Seite schwarz ist."
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

Da kenn ich auch noch einen:

Ein Bus, der mit zehn Personen besetzt ist, haelt an einer Haltestelle. Elf Personen steigen aus. Drei Wissenschaftler kommentieren das Geschehen: Ein Biologe: "Die muessen sich unterwegs vermehrt haben." Ein Physiker: "Was solls, zehn Prozent Messtoleranz muessen drin sein." Ein Mathematiker: "Wenn jetzt einer einsteigt, ist keiner drin."
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