Couesnon Flügelhorn - Paris

Welches sind die besten ?

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Gordon_D5
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Couesnon Flügelhorn - Paris

Beitrag von Gordon_D5 »

Ich muss euch mal schnell meine Erfahrung vom letzten Wochenende berichten:
Durch Zufall hatte ich die Möglichkeit auf einem Couesnon Flügelhorn von 1942 zu spielen. Und es war einfach genial. Der Sound war einfach nur umwerfend. SO muss ein Flügelhorn klingen.
Ich spiele bisher auf einem Kanstul mit rot-Messing Schallstück und ich dachte immer, das sei das Maß aller Dinge. Aber keine Chance gegen diesen alten Greis von Flügelhorn.
Der Hammer...
und das beste: Er hat mir das gute Stück am Tag danach direkt verkauft.

Was sagt ihr dazu? Habt ihr schonmal auf so einem Flügelhorn spielen dürfen?

Ich kann jedem nur empfehlen, wenn er die Möglickeit hat, auf so einem Instrument zu spielen. Die sind nämlich sehr rar geworden.

Grüßle
Gordon
said
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Beitrag von said »

Hallo Gordon,

Bei mir ist es genau umgekehrt !

Ich hab mir gestern sehr günstig ein sehr schönes Besson Meha Flügelhorn von Kanstul erworben. Ich kannte die Dinger gar nicht. Ich hab dann im Forum hier gefragt und Burt und Stefan gaben mir den Rat, es zu kaufen. Dafür bin ich ihnen dankbar.
Damit werde ich etwas das Couesnon schonen. Die Ventile klappern schon arg und aussehen tut es auch als ob es schon bei der Schlacht von Waterloo dabei gewesen wäre. Aber der Sound ist einfach mörderisch vom Couesnon!! :D
Also auf meine Couesnon steht noch klein Monopole drauf. Aber es hat keine Ananas mit Datum auf dem Becher, sondern nur ne Seriennummer: 11056

Was denkst du, wie alt ist wohl mein Flügelhorn? Ich konnte bisher noch nichts gescheites rausgoogeln.

Ich nehme an, du kannst deines datieren weil es diese Ananas drauf hat.

Lieber Gruss
Said
blosprojektor
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Beitrag von blosprojektor »

Das ist ja witzig:
Im Dezember habe ich von genau den besagten zwei Marken Flügelhörner getestet.
Ich spiel bis jetzt ein Schagerl Jazzline, das ich gebraucht erworben hab und mit dem ich bisher ganz zufrieden bin.
Im Dezember hab ich dann ein Kanstul mit Kupferschallbecher getestet und ich muss sagen das Ding war vorallem von der Ansprache her Weltklasse!
Ebenso bei einem ca. 15 Jahre alten Cousenon, dass ich im Dezember bei einem Big Band Kollegen getestet hab.
Beide Hörner waren nicht ganz so weit wie mein Schagerl, sprachen aber durch alle Lagen, ohne Sprünge besser an.
Bei meinem Schagerl gibt es eine Art Sprung im Klang und in der Ansprache, so um f2, g2 rum.
Da muss man plötzlich viel mehr tun um einen vollen Ton zu erzeugen.
Das war bei den beiden anderen absolut nicht der Fall.
Kalidass
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Beitrag von Kalidass »

said hat geschrieben:Also auf meine Couesnon steht noch klein Monopole drauf. Aber es hat keine Ananas mit Datum auf dem Becher, sondern nur ne Seriennummer: 11056

Was denkst du, wie alt ist wohl mein Flügelhorn? Ich konnte bisher noch nichts gescheites rausgoogeln.

Ich nehme an, du kannst deines datieren weil es diese Ananas drauf hat.
Das Datieren von Couesnon-Instrumenten ist schwierig, weil die Unterlagen mit den Seriennummern bei dem Brand der Firma mit in Rauch aufgegangen sind.
said
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Beitrag von said »

Ja, ich weiss, wobei es mich trotzdem erstaunt, das es so wenig Infos gibt. Ich meine die Firma Couesnon war ja nicht gerade klein. Habe gelesen, das die mal um die 1000 Mitarbeiter hatten, zu beginn des letzten Jahrhunderts zumindest. Ich vermute, so wie meine Kanne aussieht, ist die wohl eher aus den 20er oder 30er Jahren, ich konnte nämlich gerade anfangs Woche ein Flügelhorn begutachten, das aus dem Jahre 48 stammt. Und das sah um längen moderner aus.
Kojak
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Beitrag von Kojak »

Das mit der Datierung von Couesnons ist echt schwierig-Ich habe bei meinem "Star" bis heute noch keine Alterbestimmung machen können :?
Es hat ja noch nicht mal eine Seriennummer,oder eine Annanas....
soviel ich weiss,haben die auch öfter mal mit den Seriennummern wieder bei Null angefangen,bzw. jahrelang überhaupt keine reingestempelt :?
Grobe Schätzungen sind wohl nur anhand der Bauart (Ventilblock,Ventildeckel-Rändelung) möglich-Stell doch einfach mal ein paar Bilder rein :wink:
said
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Beitrag von said »

Sali kojak

schon erledigt, wunderbare Fotos hab ich gemacht. Ich bin ein grottenschlechter Fotograf :) Also die Ventile sehen so aus, Blech zu einer Pilzform gebogen:

Bild

Bild

Bild

Hier links noch meine neue Errungenschaft, das Besson Meha:
@Burt, sag wenigsten, das du etwas neidisch bist :)

Bild


Die Wasserklappen beim Couesnon ist auch ein Blick wert, sind nämlich nur Blechplättchen das Gegendruck erzeugt.
Wie findest du mein neues Sofa?? :D

Lieber Gruss
Said
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burt
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Beitrag von burt »

@said:

Ich könnte platzen vor Neid. :wink:
Schönen Gruß vom Burt
said
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Beitrag von said »

Guter Junge :-)
Kojak
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Beitrag von Kojak »

@Said

Hoppla-das ist aber eine ganz betagte Dame :wink:
Den Spitzdeckeln nach zu urteilen könnte das gute Stück vor dem ersten Weltkrieg gefertigt worden sein-Solch ein Design ist typisch für die Zeit von 1860-1920! (Mein Courtois-Cornett von ca. 1860 hat fast die gleichen Deckelchen,und das wurde in der Art von 1850-1900 gebaut)
Und da Couesnon vor 1882 noch Gautrot hiess-schätze ich das gute Stück definitiv auf den Zeitraum 1882-1900 ...ist natürlich alles bisschen spekulativ,aber doch recht wahrscheinlich,wenn man bedenkt dass die ersten "Annanas-Stempel" seit 1900 verwendet wurden! (Und zwar mindestens bis 1948...da habe ich noch eine Trompete mit diesem Stempel-und auch keine Jüngeren mit Annanas mehr gesehen-was nahe legt,dass ab ca. 1950 Seriennummern eingestanzt wurden :wink: )
Das wäre mal mein Kommentar zu dem Horn,und es ist eine gute Idee sich ein "Schoninstrument" zuzulegen!

Oder wie Indiana Jones sagen würde: "Das gehört in ein Museum"
:lol:
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Beitrag von SICKATTIC »

Wunderbar :D freut mich für dich :) wo wohnst du denn? würde evtl mal gern n bissel drauf dudeln ?!?
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Beitrag von exilwesterwälder »

Hallo!

Habe gerade bei ebay ein altes Couesnon Flügelhorn von 1894 gefunden - schon mit Ananas! http://cgi.ebay.de/ancien-bugle-COUESNO ... dZViewItem

Zur genaueren Datierung könnte man auch noch die Gravur auf dem Schallbecher heranziehen. Hier zum Vergleich: http://www.angelfire.com/music2/thecorn ... ers_c.html.

Viele Grüße,
Stefan
"Trompeter sind Alchimisten. Sie machen aus Blech Gold." (Herb Alpert)
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Beitrag von Kojak »

Hm-Das wird interessant.... :lol:
Da kommt man doch grade auf die Theorie,dass nur die Monopole Modelle Seriennummern hatten-alle anderen Serien hingegen mit der Annanas gestempelt wurden.... :roll:
Mittlerweile fange ich an zu glauben,die Jungs bei Couesnon haben nur irgendwas auf Ihre Tröten draufgehauen,um die Nachwelt zu verwirren...
Ich bleibe jedenfalls mal bei der Meinung,dass diese Kanne vor dem ersten Weltkrieg-jedoch nicht vor 1883 gefertigt wurde-alleine auf Grund des Designs mit den Spitzdeckelchen. Diese unteren Ventildeckel mit den Zapfen wurden eigentlich nach 1920 nicht mehr verwendet.

Grüssle
Dennis
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Beitrag von said »

@dennis
Vielen Dank für deine Infos, bin wirklich beeindruckt. Du bist ja ein richtiger Historiker :D

Du hast ein Cornet von 1860 ???!!! Wow, sag ich da nur. Lässt sich das Courtois-Cornet noch gut spielen?

Wusste gar nicht, dass meineTröte schon sooo alt ist. Eigentlich erstaunlich, da es sich noch ziemlich gut spielen lässt. Ich werde es aber sowieso noch zu meinem Instrumentenklopfer geben und wieder etwas auf Vordermann bringen lassen. Ok, ich stell das Ding in eine Vitrine und werde es nur noch an festlichen Anlässen verwenden, z.B. beim ausscheiden der deutschen Fussballelf an der WM :wink:
Ich spiel dann die bekannte Indiana Jones Melodie...

Ich werde aber mal gucken ob ich noch paar Couesnons auftreiben kann. Ich frag mal die französische Armee nach Restbeständen, die haben doch gewiss tonnenweise solcher Dinger...smile


@SICKATTIC
Falls du mal in Zürich-Witikon vorbeikommst, sei mir herzlich Willkommen. Ich bin übrigens ein perfekter Koch :D

@stefan
Ein Dankeschön auch an dich. Ich hab das mal durchgelesen und werde, sobald ich wieder daheim bin, die Gravur nochmals anschauen.

Grüsse
Said
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Beitrag von Kojak »

@Said- Jupp,das Cornett spielt noch....
Hier noch ein paar hilfreiche Links zum Thema-Wie man sieht haben alle fotografierten Couesnons wesentliche modernere Ventildeckelchen-und keines ist jünger als 1923!

http://www.thebandsmith.com/couesnon_cornet.htm
http://www.dallasmusic.org/gearhead/Couesnon%3F.html%20
http://couesnon.blogspot.com/

http://www.decadesign.com/scptest/StockhamCouesnon.jpg

(Cornet in Bb, low pitch, marked "Couesnon & Co. / First Gold Medal Paris 1889 / Excelsior / Made Expressly For / T. Claxton / Toronto". No serial number. Raw brass finish. Mouthpiece and Bb shank are not original to the instrument. Ornately embossed ferrules and brace pads. Thomas Claxton was a music dealer in Toronto, and for a short time employed budding cornetist Herbert L. Clarke as a clerk.)

http://www.neillins.com/CO118.htm

(hier sieht man leider nicht die unteren Spitzdeckelchen :? ,aber die oberen sehen schon designmässig ziemlich nach Deinen aus :wink: )

mal so zum durchstöbern

Grüssle
Dennis
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