Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

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King Silver Flair
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Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von King Silver Flair »

Hallo,
meine Frage richtet sich an die von Euch, die als Lehrer mit der Schule ‚Hören lesen spielen’ arbeiten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für den Tipp. Ich finde diese Schule wirklich gut. und verwende sie mit meinen Sohn, den ich unterrichte. Mich würde mal interessieren wie Euere Ergebnisse und Zeitansätze so sind.

1. Wie lange benötigt Ihr in der Regel zur Durcharbeitung eines Kapitels, bis es so gespielt wird, dass Ihr zum nächsten Kapitel gehen könnt?

2. Wie lange benötigt Ihr in der Regel für den Band 1

Es ist klar, dass der Fortschritt eine sehr individuelle Geschichte ist und nicht jeder gleich schnell lernt bzw. gleich viel übt.
Mein Sohn spielt jetzt seit 7 Wochen und ich bin mit Ihm bei Kapitel 5. Noten kannte er zum Teil schon vorher durch die Blockflöte. Es macht Ihm viel Spaß, insbesondere wenn ich die Duette mit Ihm spiele. Die CD findet er auch klasse, wobei die für mich immer das Highlight ist und nur ab und zu zum Schluss des Übens eingelegt wird. Ich sehe die Gefahr, dass er ansonsten nur mit der CD spielen möchte, was ich nicht so gut finde. Er kann sich selbst dann, wie ich meine, nicht so gut kontrollieren. Ohne CD gelingt ihm das viel besser. Ich muss dazu sangen, dass ich darauf achte, dass regelmäßig geübt wird. Mindestens 30 min und maximal 45 min (bei Duetten oder CD möchte er immer weitermachen). Leider klappt es nicht jeden Tag mit dem Üben, aber 5 mal die Woche im Schnitt schafft er.
Gruß
King Silver Flair
Ralf-Otte
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von Ralf-Otte »

Ich arbeite mit dieser Schule, aber hauptsächlich als Orientierungs- und Motivationshilfe. Ich nehme je nach Fortschritt im Buch verschiedene Übungen aus den Standardwerken dazu (Collin, Clarke, Arban, Guggenberger etc.) Ich finde eine gesunde Mischung aus Übungen und Liedern wichtig.

Nach 7 Wochen Kapitel 5 ist schon recht zügig. Ich würde für die Schule insgesamt so 10 - 12 Monate veranschlagen (wobei keiner meiner Schüler soviel übt wie Dein Sohn, obwohl der Schüler natürlich was anderes sagt). Dementsprechend müsste dein Sohn auch mit weniger hinkommen wenn er so weitermacht.

Auch Band 2 und 3 sind empfehlenswert ebenso das Duo-, Trio- und das Stilbuch. Für eventuelle Ensembles gibt es dann zu der Serie noch die Band Time Starters für den Gruppenunterricht. Sehr flexibel das ganze Konzept, aber ich würde nicht nur nach diesem Buch lehren, da fehlen mir dann die ganzen klassischen Übungen die mir soviel weiter geholfen haben.
King Silver Flair
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von King Silver Flair »

[quote="Ralf-Otte"]Ich arbeite mit dieser Schule, aber hauptsächlich als Orientierungs- und Motivationshilfe. Ich nehme je nach Fortschritt im Buch verschiedene Übungen aus den Standardwerken dazu (Collin, Clarke, Arban, Guggenberger etc.) Ich finde eine gesunde Mischung aus Übungen und Liedern wichtig.

Hallo Ralf,
ich sehe das so wie Du mit dem Ergänzen der Übungen. Das wäre dann auch noch eine Frage, wann Ihr damit angefangen habt, anderes Unterrichtsmaterial zu ergänzen. Ich habe momentan noch das Problem, dass der Tonumfang bei Kapitel 5 ja noch recht kleine ist (g’), was die Auswahl an Übungen einschränkt. Die Zimmermann Schule mit der ich damals begonnne habe geht ja schon gleich auf den ersten paar Seiten hoch bis c’ und e’’. Was sind denn die ersten ARBAN-Übungen die Du so einstreust und zu bei welchem Kapitel in der ‚Hören lesen…’
Gruß
King Silver Flair
peaceman
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von peaceman »

Ich arbeite auch sehr viel mit diesem Buch. 1 Jahr für Band 1 ist bei mir so der Durschnittswert. Im Moment unterrichte ich Schüler, die gleichzeitig nach dem "Essential Elements"-System 1x Woche Band-Probe habe. Das ergänzt sich meiner Meinung nach sehr gut.
Ich finde gerade das Zusammenspiel mit der CD gut, da die Schüler trainiert werden, gut hinzuhören, in time zu spielen und auch schon Intonation zu korrigieren.
Insbesondere die Echo-Übungen lasse ich mit dem Mundstück spielen. So sollen die Schüler üben, noch genauer zu intonieren und mehr Kontrolle über ihren Ansatz zu bekommen.
Für Anfänger finde ich, daß es kein besseres Buch in der Altersgruppe 8-12 J. gibt.

Ab Band 2 fällt die Qualität der Schule aber rapide ab, finde ich. Im Einzelunterricht würde ich sie gar nicht mehr verwenden. Die Schüler sollten jetzt soweit gefestigt sein, daß sie auch an Basics und Technikübungen herangeführt werden, das fehlt mir in dem System nahezu vollständig.

Im Moment unterrichte ich aber nur Gruppen, dort verwende ich Band 2 zum Beispiel für zwei Jungs, die nicht sehr übewillig sind, aber trotzdem weiter machen wollen. Das funktioniert ganz gut. Für andere Zweier-Gruppe stelle ich hauptsächlich Duette zusammen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Dazu üben wir Technik aus Guggenberger u.ä. Ergänzend kann ich sagen, daß ich auch die Duo/Trio-Bücher eher so "naja" finde. 1-2 ganz nette Sachen drin, der Rest hmmm...
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orlando_furioso
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von orlando_furioso »

Ich benutze den "Trompeten-Fuchs" als "roten Faden" von Beginn an und schiebe dann je nach Bedarf weitere Übungen ein - meist aus etablierten Schulen wie Arban, Stegmann, eigene Übungen aber auch HLS. Die Schule als ganzes benutzen wir als Vorbereitungswerk für D1 und D2, vor allem da es unser Verband quasi vorschreibt. Allerdings haben die Schüler dann schon 2-3 Jahre Instrumentalunterricht hinter sich gebracht.

Ich finde diese Schulen an sich recht gut, aber als alleiniges Unterrichtswerk würde ich sie nicht sehen. Vor allem der ganz elementare Bereich kommt ein bisschen zu kurz und ist zu wenig flexibel für die unterschiedlichen Schüler. Auch mit HLS als "rotem Faden" würde ich unbedingt empfehlen je nach Schüler weiteres Material einzubauen.

Weiterer Kritikpunkt: Aufgrund der "Harmonisierung" zwischen den einzelnen Instrumentenausgaben gibt es in jedem Instrument Spielstücke, die entweder viel zu schwer (bis unspielbar) oder für den aktuellen Stand viel zu einfach sind. Es reicht einfach nicht aus, ein Klarinettenstück von Mozart eine Terz tiefer zu setzen, um es auf der Trompete bei identischem "Leistungsstand" spielen zu können. Für das eine oder andere Stück braucht man schon "Nakariakov'sche" Fähigkeiten - bei anderen fiedelt man ständig in den Tönen rum, die nun ganz blöd auf der Trompete sind (cis''/fis''/as''). Das mag ja okay sein, ist IMHO für Schüler nach 3-5 Jahren Unterricht aber eher frustrierend, wenn es bei allem Bemühen und Üben nicht klappt.
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von peaceman »

@orlando
Könnte es sein, daß Du HLS mit Essential Elements verwechselst? Bei HLS sind die Instrumente nicht auf einander abgestimmt und man auch nicht mischen, also z.B. Horn und Trompete. Die Balance ist bei den Blechblas-Ausgaben (bei den Hölzern kann ich es nicht beurteilen) sehr gut abgestimmt, gerade was Tonumfang und Fortschritte anbelangt, finde ich - zumindest in Band 1.
Was Du erwähnst ist, hauptsächlich ein Kritikpunkt an EE. Ich habe gerade zwei Hornschüler, die sich wirklich mit EE abmühen. Mittlerweile geht es, weil sie jetzt auch bis notiert e''/f'' kommen. Das war am Anfang sehr schwierig...
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von orlando_furioso »

Nö, ich irre mich nicht. Vermutlich habe ich mich ein bisschen schlecht verständlich ausgedrückt.

Die Spielstücke in HLS sind für alle Instrumente dieselben, aber in unterschiedlichen Tonarten gesetzt, sodaß sie besser "im Instrument liegen". Das geht aber nur bedingt. Denn irgendwann kommt man dann in Bereiche von bbbbb oder ###### - was dann von daher wieder unspielbar ist. Somit ist diese Vorgehensweise immer ein Ritt auf der Messerklinge. Leider habe ich das Buch gerade nicht zur Hand, sonst würde ich dir Beispiele nennen. Vielleicht am Montag.

Ausserdem: Eine Septimen, Nonen- oder gar Duodezimenbindung ist auf der Klarinette oder dem Saxophon kein Thema. Aber für einen normalen Trompetenschüler - geschweige denn Hornschüler - auch nach 3-4 Jahren noch quasi unmöglich sauber zu spielen.

Was EE betrifft: Das wenden wir in allen Bläserklassen an, aber meiner eigenen Erfahrung nach taugt es absolut NICHT für die allerersten Schritte. Alle unsere Lehrer benutzen in den ersten Stunden im Register eigenes Material und EE kommt erst zur Orchesterprobe zum Einsatz.
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von peaceman »

Dann liegts daran, daß ich bisher nicht mit Band 3 gearbeitet habe. In Band 1 gibts als größte Hürde für Schülerchen "Bella Bimba" mit dem Sextsprung (nachdem sie die Quartbindung bei "Spatzenrabatz" gemeistert haben :-) ). In Band 2 geht es meines Wissens nach nur bis 3b und 3#. Aber ist ja auch Banane, wir sind uns einig, daß es als alleiniges Unterrichtsmaterial nicht wirklich einsetzbar ist...
Was benutzt Du, wenn die Schülerchen dem Anfangsstadium entwachsen sind? Ich bin etwas unglücklich mit meiner Zettelsammlung, möchte aber auch nicht so gerne auf Stegmann, Krumpfer und diese Dinge ausweichen, da ich sie sehr demotivierend für die Lüdden finde.
Ganz gut fand ich die Canadian Brass-Serie mit Spielstücken, dazu habe ich dann manchmal parallel selbst Übungen gebaut. Das ist aber für Kleingruppen leider nicht so praktikabel.
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von orlando_furioso »

peaceman hat geschrieben: Was benutzt Du, wenn die Schülerchen dem Anfangsstadium entwachsen sind?

Gute Frage! Das kann man nicht pauschal beantworten. Und da habe ich auch zu wenig Erfahrung. Meine "fortgeschrittenen" Schüler sind von anderen Lehrern zu mir gewechselt und bei denen muss ich erst mal fehlende Basics nacharbeiten bzw. "schärfen" (ich bin eh so ein "Basics-Freak" und immer wieder entsetzt, wie wenig Wert mancher "musikstudierte" Kollege auf die einfachsten Grundfähigkeiten wie "Binden und Stoßen" oder die Ausbildung eines schönen Tones legt).

Dann arbeiten wir an den Orchesterstücken, der Literatur für die D-Kurse und für die Vorspielen so 2x im Jahr. Das füllt die Unterrichtszeit eigentlich völlig aus. Das Problem ist ja, das die Jugendlichen durch dieses besch... G8 so an die Schule gebunden sind, das alle Nebenaktivitäten abgeschaltet werden müssen - und gerade wenn das "Hobby" mit Arbeit verbunden ist fällt das umso leichter. Deshalb ist viel Motivationsarbeit dabei: Workshops in den Ferien mit allen möglichen Spielchen zur Gruppenbildung und "einfachweilsspassmacht" etc. pipapo.

Gut, das ist jetzt mit dir auch nicht wirklich vergleichbar, weil du deinem Sohnemann wahrscheinlich jeden Tag eine Unterrichtseinheit verordnet hast. Insofern ist der Fortschritt natürlich ein ganz anderer wie bei den "normalen" Musikschülern.

Aber mal ne Frage von Vater zu Vater: Hast du Motivationsprobleme beim Unterrichten deines Sohnes? Meine Tochter (6) geht super gerne zu ihrer Klavierstunde, aber das Üben zu Hause ist ihr nicht nahe zu bringen. Wenn ich mich nicht zu ihr setze sagt sie ich soll mich neben sie setzen, tu ich das, dann ist es auch nicht recht oder sie verlangt schließlich, dass ich ihr noch auf den entsprechenden Finger tippe. Irgendwie klappt es einfach nicht. Dabei hat sich echt Talent: ein neues Stückchen spielt sie 2-3 mal durch und dann kann sie es. Ich hege auch keinerlei Erwartung in sie ausser die, dass sie jeden Tag ein paar Minuten übt (das reicht ja in der Regel schon in dem Alter). Die Tricks die ich bei meinen Trompetenschülern anwende funzen natürlich beim eigenen Kind nicht - das durchschaut natürlich sofort, dass es ein Trick ist ...
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von peaceman »

Hi Orlando,

Der Thread-Eröffner war der stolze Vater. Bei mir ist das Unterrichten Teilbroterwerb... und Vater bin ich leider auch nicht.
Ich vertrete gerade bei so Lüdden die Ansicht, daß es in allererster Linie Spaß macht und das versuche ich hauptsächlich im Unterricht zu vermitteln - Spaß am Spiel und an der Musik. Übedruck würde ich den Alter noch nicht aufbauen. Die Basics und Technik muss man da komplett spielerisch vermitteln, finde ich.

Anders sieht es aus, wenn die Kinder so im Alter 9-10 sind. Dann sollten sie schon zuhause auch ein bißchen für das Instrument tun und der Spaß sollte aus dem Unterricht ins heimatliche Üben überschwappen. Deshalb finde ich ja HLS so gut, meinen Schülerchen macht das Üben mit der CD richtig Spaß und motiviert sie, auch schon mal im voraus zu üben und im Heft weiterzublättern.
Alles Gute für Dein Töchterchen, sie wird schon den Spaß am Üben finden!
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von orlando_furioso »

peaceman hat geschrieben: Der Thread-Eröffner war der stolze Vater. Bei mir ist das Unterrichten Teilbroterwerb... und Vater bin ich leider auch nicht.
Asche auf mein Haupt - wer lesen kann ist echt im Vorteil. Ich glaube in dieser Hinsicht muss ich nochmal ein wenig bei mir nachjustieren :argh:
peaceman hat geschrieben: Ich vertrete gerade bei so Lüdden die Ansicht, daß es in allererster Linie Spaß macht und das versuche ich hauptsächlich im Unterricht zu vermitteln - Spaß am Spiel und an der Musik.
Also ich denke schon, dass die Kinder wenn sie in die Schule kommen auch ein kleines bisschen üben sollten. Ich sehe den pädagogischen Aspekt: 5-10 Minuten Musik als "Trennereinheit" zwischen den verschiedenen Hausaufgaben. Das kostet (subjektiv) kaum wertvolle Zeit und ist eine effektivere Entspannung als 20 Minuten Playstation. Ausserdem verbinden die Kinder dadurch etwas angenehmes mit der Musik (Entspannung) und sie wird Teil des Alltages. Musik nur als Spiel und Spaß haben die Kinder jahrelang in der Früherziehung etc. machen können.
peaceman hat geschrieben: Übedruck würde ich den Alter noch nicht aufbauen. Die Basics und Technik muss man da komplett spielerisch vermitteln, finde ich.
... wobei ich mein Vorgehen nicht als "Übedruck" bezeichnen würde. Es geht mir darum einen natürlichen alltäglichen Umgang mit Musik zu erreichen - aber wenn Kind partout nicht will??? Meine Argumente mag es verstehen, aber nachvollziehen kann es sie nicht und dann ist da immer der kleine Teufel im Ohr, der zur Fundamentalopposition auffordert.
peaceman hat geschrieben: Anders sieht es aus, wenn die Kinder so im Alter 9-10 sind. Dann sollten sie schon zuhause auch ein bißchen für das Instrument tun und der Spaß sollte aus dem Unterricht ins heimatliche Üben überschwappen. Deshalb finde ich ja HLS so gut, meinen Schülerchen macht das Üben mit der CD richtig Spaß und motiviert sie, auch schon mal im voraus zu üben und im Heft weiterzublättern.
Alles Gute für Dein Töchterchen, sie wird schon den Spaß am Üben finden!
Im Prinzip d'Accord, aber in dem Alter auf das regelmäßige Üben umzustellen erscheint mir zu spät - gerade in der heutigen Zeit, wo die Anforderungen an den Einzelnen immer schneller steigen und wo die Kinder so viele Möglichkeiten haben sich nach der Schule auszutoben. Mit 9 oder 10 sind die Kinder schon in so festen Strukturen gefangen, das das Musizieren kaum als neue Freizeitaktivität vermittelbar ist und wenn ein Kind, das bereits Musik macht (was als mega-uncool gilt), dann anfangen soll zu üben, ist das eine zusätzliche Belastung seines Zeitkontos und kaum durchsetzbar. Ich denke, dieses Pflänzchen muss schon früher eingepflanzt werden.

... aber wir schweifen ab vom Thema. Sorry, muss mich für heute ausklinken. Hab noch was zu tun ...

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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von King Silver Flair »

orlando_furioso hat geschrieben:



Aber mal ne Frage von Vater zu Vater: Hast du Motivationsprobleme beim Unterrichten deines Sohnes? Meine Tochter (6) geht super gerne zu ihrer Klavierstunde, aber das Üben zu Hause ist ihr nicht nahe zu bringen. Wenn ich mich nicht zu ihr setze sagt sie ich soll mich neben sie setzen, tu ich das, dann ist es auch nicht recht oder sie verlangt schließlich, dass ich ihr noch auf den entsprechenden Finger tippe. Irgendwie klappt es einfach nicht. Dabei hat sich echt Talent: ein neues Stückchen spielt sie 2-3 mal durch und dann kann sie es. Ich hege auch keinerlei Erwartung in sie ausser die, dass sie jeden Tag ein paar Minuten übt (das reicht ja in der Regel schon in dem Alter). Die Tricks die ich bei meinen Trompetenschülern anwende funzen natürlich beim eigenen Kind nicht - das durchschaut natürlich sofort, dass es ein Trick ist ...
[/quote]

Hallo Orlando,
bei mir sieht es so aus, dass ich Ihn eigentlich immer fragen muss ob er heute schon geübt hat oder ob er jetzt üben möchte. In der Regel hat er noch nicht geübt, er sagt mir aber dass er in einer halbe Stunde anfangen will und vorher noch dies und das manchen möchte. Damit bin ich dann auch einverstanden. Ich lasse Ihn dann in seinem Zimmer alleine beginnen und nutze die Zeit um selbst ein wenig zu übern. Es ist dann meistens so, dass ich nicht sitzen bleiben kann und zu Ihm gehe, wenn mir etwas nicht gefällt und ich Ihn korrigieren möchte. Oft wird dann eine Unterrichtseinheit daraus, aber nicht immer.
Was er sehr gerne macht, ist ein kleines Konzert für Oma, Opa oder Verwandte mit der Cd geben.
Dass er aus Eigeninitiative kommt und sagt, dass er üben möchte ist die absolute Ausnahme.
Gruß
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von Ralf-Otte »

King Silver Flair hat geschrieben:Was sind denn die ersten ARBAN-Übungen die Du so einstreust und zu bei welchem Kapitel in der ‚Hören lesen…’
Das ist individuell verschieden, Arban kommt eh erst später. Ab Kapitel 9 ist die C-Dur Tonleiter ja komplett und da gibt es ja schon eine Menge Material was man spielen kann. Z.B. einige Sachen aus der ersten Huhn Schule, Robert Schweizer usw.
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von TrompetenUli »

Hallo Tropterkollegen!
Wie findet Ihr eigentlich die Echo-Übungen?

Mir gefallen sie sehr gut, nur den meisten meiner Schüler überhaupt nicht.
Wie macht Ihr diese Übungen den Schülern schmackhaft?

OK, der eine oder andere wird niemals die Töne hören - aber der "normale" Schüler müsste doch eigentlich damit zurechtkommen.

Ich freue mich auf Euere Erfahrungsberichte.
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Re: Arbeiten mit der Schule ‚Hören lesen spielen’

Beitrag von Miss Trumpet »

TrompetenUli hat geschrieben:Wie findet Ihr eigentlich die Echo-Übungen?
Gute Idee, wichtiger Aspekt, aber in der Umsetzung wenig gelungen - zu schnell, Schwierigkeitsgrad zu schnell ansteigend.

Ich muss sie für viele Schüler etwas entschärfen, z.B.:
*) nach jedem Motiv die CD auf "Pause" stellen, damit der Schüler in Ruhe die Töne zusammensuchen kann bzw. ich das Motiv langsamer vorspielen kann.
*) Auf- bzw. Abwärtsbewegungen durch Handbewegungen verdeutlichen
*) zuerst nachsingen lernen
*) den ersten Ton (Notennamen) jedes Motivs notieren
*) von jedem Motiv notieren, welche Töne darin vorkommen
*) die komplette Abfolge der Töne (oder auch nur die ersten paar Töne) eines Motivs notieren

Bei manchen Schülern muss man die Echoübungen auch einfach weglassen oder sie in spätere Lektionen einbauen.

LG, Miss Trumpet
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