Kinn nach unten ziehen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Sebbel
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Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Sebbel »

Malte Burba schreibt ja in seiner Methode, man solle den Kinnmuskel beim Spielen nach unten ziehen. Ich kann mir aber einfach nicht erklären, was das bringen soll. Einerseits schreibt er, dass man die Lippen für hohe Töne zusammenziehen soll. Dafür muss man zwangsläufig die Unterlippen leicht hochziehen. Andererseits schreibt er, dass man das Kinn fixieren soll, was kontraproduktiv zum "Kontraktieren" der Lippen ist. :question:
Was meint ihr zu diesem Thema.
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SICKATTIC
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von SICKATTIC »

gabs hier schon öfter im Forum ;)
Such mal nach den Schlagworten "gespanntes" bzw. "fixiertes" Kinn.
Auch zu MAltes Methode gabs schn einen laaangen Thread.
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buddy
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von buddy »

Auch Hannes hat sich auf dem breiten Hintergrund seiner langen Unterrichtserfahrung und jahrelanger intensiver Auseinandersetzung mit allen möglichen Methoden mehrfach dazu geäußert. Das lässt sich alles im Forum nachlesen, Kurzfassung: lass' es.
Sebbel
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Sebbel »

@Sickattic
Das Thema wurde aber nur mal am Rande erwähnt. Mit den Suchwörtern "gespanntes Kinn" und "fixiertes Kinn" findet man ganze 9 Beiträge.

@buddy
Ich wär auch gar nicht auf die Idee gekommen das Kinn zu fixieren. Ich schiebe beim Spielen mein Kinn eher nach oben. Ich finde es nur seltsam, dass jemand der jahrelang das Trompetespiel erforscht hat und nach der besten Ansatzmethode gesucht hat, auf die Idee kommt das Kinn nach unten zu ziehen.
buddy
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von buddy »

Sebbel hat geschrieben:...Ich finde es nur seltsam...
Es gibt wohl Leute, die sogar so spielen können.
Und auch die eifrigsten Forscher kommen über das gleiche Thema nicht zwangsläufig zum gleichen Ergebnis.
annapurna
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von annapurna »

buddy hat geschrieben: Kurzfassung: lass' es.
Lieber Buddy,

deine Meinung in allen Ehren, aber denkst du nicht, dass ist eine zu pauschale Antwort? Ich bin auch gerade dabei mir anzugewöhnen das Kinn unten zu halten. Natürlich auf "Befehl" und unter Aufsicht meines Lehrers. Klappt bis zum g2 auch schon recht gut. Mir bringt das eine Verbesserung des Klanges sowie der Felxibilität. Die Ansatzmaske bewegt sich viel weniger und ich meine die Ringmuskulatur wird besser "aktiviert".
Abgesehen von mir kleinem Licht gibt es sehr viele hervorragende Trompeter die mit einem nach unten gezogenem Kinn spielen. Als kleines Beispiel mal diesen Kerl, seines Zeichens Solotrompeter bei den Berliner Philharmonikern:
http://www.bilder-hochladen.net/files/6 ... pg-nb.html
Natürlich gibt es genauso sehr gute Leute, die das Kinn oben halten. Gerade deshalb ist die Pauschalisierung von dir bzw. Hannes m.M.n. falsch.

Viele Grüße

Marco
Sebbel
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Sebbel »

@buddy
Ich könnte auch mit einem heruntergezogenen Kinn spielen. Es wäre nur hinderlich und würde mich viel unnötige Kraft kosten. Und ich denke, dass die, die permanent mit einem fixierten Kinn spielen, dadurch hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. :(
annapurna
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von annapurna »

Sebbel hat geschrieben:Und ich denke, dass die, die permanent mit einem fixierten Kinn spielen, dadurch hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. :(
Ja genau. So wie dieser hoffnungslose Fall
http://matthiashoefs.de/trompete/img/cdenglisch_3.jpg

Nichts für ungut :wink:
buddy
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von buddy »

annapurna hat geschrieben:...dass ist eine zu pauschale Antwort?
Sebbel und dich unterscheidet den Beiträgen nach vermutlich Einiges an spielerischer Erfahrung. Ich meine, Hannes so zu erinnern, dass das nach unten gespannte Kinn einen deutlichen Mehraufwand erfordert, weil die Bewegung der ergonomischen Muskelarbeit beim Spielen in höhere Regionen zuwiderläuft.
Es gibt offensichtlich Spieler, die das gut können, das wollte ich gar nicht bestreiten. Und jemand, der so spielen will, soll und wird sich kaum von meinen Beiträgen im Forum abhalten lassen.

Dass die ganz außerordentlichen Fähigkeiten von Matthias Höfs an seinem gespannten Kinn hängen, kann ich mir bislang nicht recht vorstellen. Für wahrscheinlicher halte ich aber, dass sich Spieler seiner Liga eine Trompetentechnik leisten können, die nicht jedem Amateurspieler zur Nachahmung empfohlen werden kann.
Deakt20091031

Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Deakt20091031 »

Habe seinerzeit einen Thread dazu eröffnet: Gebündeltes Kinn vs. Flachkinn. Kann das leider nicht mit dem verweisen oder verlinken darauf.
Herzbert
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von FlüTro »

rethorik ist alles

und - schaut mal den A.v.R. an,
der hat sein Kinn auch nicht "hochgeschoben"

und danach im angebot:
get it on stunttrumpet
und green hornet stunttrumpet
der wiederum schiebt das Kinn hoch bzw macht garnix damit
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von gurkehl »

Als kleines Beispiel mal diesen Kerl, seines Zeichens Solotrompeter bei den Berliner Philharmonikern:
http://www.bilder-hochladen.net/files/6 ... pg-nb.html
Ich hatte mal einen Kurs beim Gabor Tarkövi. War sehr sehr gut : ) Zwar nur einen kurzen Unterricht gehabt, aber zu der Zeit hatte ich mein Kinn immer hocgezogen bei höheren Tönen (es kräuselte sich ) Er hat mir ans Kinn gepackt und es runter gezogen. Seit dem arbeite ich daran und hab nun eigentlich immer das Kinn unten und für mich ist das ein deutlich besseres Gefühl.
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Sandkuchen »

Kinn nach unten ziehen ist Teil des "Farkas-Ansazes". Burba hat nach meiner Erinnerung in seinem Heft das nach unten Ziehen damit erklärt, dass die Muskelanspannung zwar nicht positiv für das Spiel erforderlich sei, aber bei der Festigung der "Ansatzmaske" helfe.

Es spricht viel dafür, dass die erforderliche Lippenspannung mit einem gebündelten Kinn einfacher zu erreichen ist. Umgekehrt werden die nützlichen Mundwickel bei einem nach unten Ziehen des Kinns bei gleichzeitigem Anspannen/Anheben der Unterlippe automatisch aktiviert. Um dies zu erreichen kann man aber z.B. auch Roll in-Übungen machen.

Bleibt noch die Frage wie die überwiegend als erstrebenswert angesehene Offenheit des Kiefers sichergestellt wird. Dies ist sicher für Hornspieler (Farkas war Hornist) noch viel wichtiger als für Trompeter.
Im Übrigen z.B. hier weiter lesen:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... kinn+flach
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =3&t=10738
Sebbel
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Sebbel »

@annapurna
Ich finde es sieht so aus, als würde Matthias Höfs mit seinem Kinn gar nichts machen. Er bündelt es genausowenig, wie er es nach unten zieht.
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jamaika
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von jamaika »

Man koennte es auch so sagen:
"Da jeder Spieler sein eigenes Gesicht, Zahnstellung, Lippen usw.hat, bestehen immer mehrere Moeglichkeiten fuer den Ansatz.
Sicherlich ist es schwer zu sagen mache es nur so, oder anders, aber es gibt eine kleine Grundformel die uns alle verbindet.
Der Ton und die gewuenschte Technik fuer alle Toene, die getroffen/ gespielt sein wollen. Ich persoenlich Denke, das bis zum C3 bzw. F3 man mit allen "Ansaetzen" spielen kann, und wenn man seine hoehen Technik weiter Ausbilden will, wird man nicht darumherum kommen seinen Koerper besser kennen zu lernen. Vielleicht faengt bei manchen Spielern dieses Kennenlernen schon vor der dritten Oktave an. Aber hier, jetzt, nur eine Ansatz-Technik hinzustellen, wuerde ich persoenlich als Einseitiges betrachen ansehen. :wink:

Gruss Jamaika
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