Aha-Erlebnis

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Joh
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Joh »

Bixel hat geschrieben: Mittwoch 25. September 2019, 16:51
ruccillo hat geschrieben: Mittwoch 25. September 2019, 10:36Ich denke, der Mann hat eine Marktlücke entdeckt...
Absolut.

Was hat dich denn erst so spät in deiner Bläserkarriere das Trompetenforum entdecken lassen?
Hier hättest du womöglich früh erfahren, dass ein möglichst großes Mundstück das A und O ist?
Aber man kann doch generell sagen, dass mit flachem Kessel und enger Backbore - also mit kleinerem Mundstück - mehr Höhe geht, die Treffsicherheit aber abnimmt und mit größerem Mundstück umgekehrt, oder nicht?
Ich spiele die beiden Bobby-Shew-Mundstücke, da ist genau das der Unterschied (neben dem unterschiedlichen Ton natürlich, das Lead klingt heller, das Jazz dunkler, grob gesagt).
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orlando_furioso
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von orlando_furioso »

spätzünder hat geschrieben: Montag 23. September 2019, 09:08 Hallo
Schmidt schreibt: "ein tiefer Kessel erleichtert jedoch das Blasen hoher Töne."

Da würde mich doch mal gerne eure Meinungungen dazu hören.
LG
Es kommt immer auf das System als Ganzes (Spieler/Mundstück/Instrument) an. Das Mundstück überträgt die Schwingung der Lippen in das Instrument hinein. Die Größe, Tiefe und Bauform eines idealen Mundstückes ist abhängig von der anatomischen Lippenform und der physiologischen Lippenformung bei der Tonerzeugung. Wer Burba-Technik mit viel Luftdruck spielt, für den ist "kleiner" eher besser, wer nach Altväter Sitte die Lippen anspannt, der spielt gerne mit einem schmalen Rand und noch kleinerem und flacheren Kessel, wer die Lippe nach vorne schiebt (Bussi-Haltung) für den ist "größer" und "tiefer" besser. (Wobei die Größenangaben immer relativ zu sehen sind.)

P.S.: Balanced Embochure habe ich hier nicht mit aufgenommen, da hier die Lippe über die gesamte Range so unterschiedlich geformt wird, dass man da zur Mundstückgröße keine allgemeine Angabe machen kann. Wahrscheinlich wäre da ein flexibles Mundstück ideal: unten supertief, je höher die Lage, desto flacher. :Tock:
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Bixel
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Bixel »

orlando_furioso hat geschrieben: Samstag 28. September 2019, 20:14...wer nach Altväter Sitte die Lippen anspannt, der spielt gerne mit einem schmalen Rand und noch kleinerem und flacheren Kessel...
Ich bekenne zerknirscht, altmodisch zu sein. Gegen Ende meiner sechsten Lebensdekade sei mir das gestattet.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Cornbread »

Hallo Orlando, hast Du diese 4 genannten Techniken schon selbst angewendet, oder sind das Erfahrungen von anderen Trompeter/innen, die Du hier teilst? Ich würde auch sagen, dass sich ein größeres Mundstück anfangs bequemer anfühlt, aber die Höhe und Ausdauer bei einem kleineren Mundstück eher besser ist.
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Bixel
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Bixel »

Als Unmündiger, der vier Jahrzehnte lang auf Mundstücken unfähiger Hersteller herumdilettiert hat, stehe ich vor folgendem Dilemma:

Fahre ich nun (wie der Kollege ruccillo) gute 400 km nach Markneukirchen, um mich von der Firma Werner Chr. Schmidt ideal ausstatten zu lassen?
Oder folge ich lieber den Offenbarungen des erleuchteten Schulmusikers Jens92 und steige endlich auf intonationssicheres Mundstückmaterial um?

Falls beide Maßnahmen unerlässlich sein sollten: Welche Reihenfolge wäre zu empfehlen vor dem Hintergrund der Tatsache, dass meine aktuellen Mundstücke (Giardinelli 12S und 12FL) die Intonation an oberem und unterem Ende der Range eher dehnen denn stauchen?
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Jens92 »

Tja, lieber Bixel, das kannst du handhaben wie du möchtest. Ist mir ehrlich gesagt auch egal.

Danke übrigens für die Aufklärung. Gut, dass ich nicht Mathematik studiere.

Ich sage ja gar nicht, dass irgendwer hier irgendwas machen soll. Ich teile bloß meine Erfahrungen.

Was du von meinen Erfahrungen oder von mir hältst, ist mir ebenso egal. Nichtsdestotrotz ist es absolut lächerlich und kindisch, wie du dich hier schon wieder aufführst, erst recht mit deiner Lebenserfahrung.
Aber auch das soll mir egal sein.

Bedauernswert ist jedoch, dass du diese Diskussion absolut nicht konstruktiv gestaltest und anderen unter Umständen so die mentale Offenheit nimmst. Das ist schade.

Natürlich ist jedes Mundstück ein Kompromiss. Ja, auch Daves Wundermittel. Ich würde auch niemals das Gegenteil behaupten, weil ich immer versuche die Dinge hier differenziert zu betrachten.

Was andere dann mit meinen bescheidenen Erfahrungen als erleuchteter Schulmusiker anfangen, überlasse doch bitte jedem selbst.

Und wer mit seinem Equipment glücklich ist und keine Probleme hat, soll bitte nichts ändern.
Wenn du keine Probleme hast, Bixel, warum beschäftigst du dich denn überhaupt damit? (bitte keine Antwort)

Ich klinke mich jetzt hier aus, denn es ist durch das Video auch eigentlich alles gesagt.
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Bixel
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Bixel »

Man muss Charlie Porter schon außerordentlich lieb haben, um ihm seine Intonationsmanipulationen im Monette-Clip nicht übel zu nehmen.
Eine Hand wäscht die andere, und wenn es dem Erfolg dient, spielt man auf einem gewöhnlichen V.Bach-Mundstück halt ein sehr flat-tes C3.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Sandu »

Meine Güte...
Viel schlimmer als die Kommentare von Bixel finde ich die Dünnhäutigkeit, die so viele User bei seinen Kommentaren an den Tag legen. Nicht einmal die kleinste Spitze/den kleinsten Angriff können hier scheinbar viele - auch schon in der Vergangenheit - ertragen bzw. darauf vernünftig reagieren.
Vermutlich gibt es eben doch eine deutliche Korrelationen zwischen dem Trompeterdasein und bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, wie es uns Trompetern immer unterstellt wird...
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von T.K. »

nun kommt der hier im Thema angesprochene Herr Henk Rensink diesen Monat noch nach Pforzheim.

Siehe auch der Beitrag von frankmusik:
viewtopic.php?f=8&t=34056

... und ich überlege, hinzufahren. Ich spiele nun allerdings erst seit 1,5 Jahren Trompete - überlege allerdings trotzdem schon einige Zeit ob mein Standardmundstück (A&S - 3C) wirklich das passende ist. Würdet Ihr einen Besuch empfehlen, trotz Anfänger-Dasein? Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Bedürfnisse und Anforderungen ans Mundstück doch gerade in den ersten Jahren deutlich verändern können? Wie seht ihr das?
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von ruccillo »

Aus heutiger Sicht hätte ich mir viele Experimente sparen können, hätte ich gleich zu Anfang Rat beim Mundstückspezialisten gesucht. Ich glaube, dass sich Kesseldurchmesser und Rand (Kontur und Breite) relativ früh festlegen lassen und - wenn überhaupt - später kaum verändert werden müssen. Individuelle Anforderungen an andere Merkmale - etwa Form und Tiefe des Kessels, ggf. Sekundärkessel, Bohrung und Hinterbohrung - ergeben sich unter Umständen erst später. Aber auch hier sehe ich nur Vorteile, gleich zu Beginn Expertenrat einzuholen. Also, an Deiner Stelle würde ich hinfahren. Mach´s von Anfang an richtig, sagt schon der Volksmund. Das Mundstück ist ein so zentraler Punkt und viel wichtiger als ein teures Instrument. Du kannst dabei nur gewinnen.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Cornbread »

Hallo T. K.,
Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Bedürfnisse und Anforderungen ans Mundstück doch gerade in den ersten Jahren deutlich verändern können? Wie seht ihr das?
Das siehst Du meiner Meinung nach genau richtig so. Ich bin kein Profi, spiele aber schon so einige Jahre. Der Preis von 40€ für seine Messung klingt zwar nicht teuer, aber ob damit wirklich etwas gewonnen wird, bezweifle ich, auch für jemanden, der schon länger spielt. Für um die 60€ bekommst Du schon ein Bach Mundstück zum Ausprobieren, wo Du vielleicht mehr davon hast. Gruß, Cornbread
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von ruccillo »

Beim Mundstück gilt es zu unterscheiden zwischen Anforderungen aufgrund der anatomischen Gegebenheiten des Spielers einerseits und klang- bzw. spieltechnischen Anforderungen. Am Anfang ist es meiner Ansicht nach von größter Bedeutung, für die eigene Anatomie den passenden Kesseldurchmesser und Rand (Breite wie Kontur) zu finden. Das ist sozusagen eine Konstante, die ein Bläserleben lang als Richtschnur gelten kann. Hier halte ich es für extrem hilfreich, sich vom Mundstückexperten beraten zu lassen. Damit lässt sich das mühsame herumprobieren auf direktem Wege abkürzen. Die 40,- Euro sind meiner Ansicht nach daher gut angelegtes Geld. Hat man diese Basis erst einmal gefunden, kann man an die Feinheiten gehen und verschiedene Bauformen ausprobieren. Aber zunächst einmal müssen die "Schuhe passen" bevor man sich um andere Kriterien kümmert.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Cornbread »

ruccillo hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2019, 11:09 Beim Mundstück gilt es zu unterscheiden zwischen Anforderungen aufgrund der anatomischen Gegebenheiten des Spielers einerseits und klang- bzw. spieltechnischen Anforderungen.
https://youtu.be/yjDz2SvBfZo
Hier ist meiner Meinung nach ein Beispiel dafür, dass man die Wahl des Mundstückes eher nach den klang- und spieltechnischen Anforderungen auswählen kann. Rashawn hat auf 2 verschieden großen Mundstücken die gleiche Range.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von ruccillo »

Für einen Anfänger dürfte es schwierig sein, ohne Expertenrat "sein" Mundstück zu finden. Ein Blechblasinstrumentenbauer hier aus der Gegend erzählte mir, wie er bei Bruno Tilz in weniger als einer Stunde zielsicher ein Mundstück finden konnte, das exakt seinen Anforderungen und Bedürfnissen entsprach. "Der hat mir auf´s Maul geschaut und dann einfach in sein Sortiment gegriffen", so der Bericht. Warum den schwierigen Weg über zeitraubende eigene Versuche wählen, wenn man es sich einfacher machen kann. Gerade als Anfänger sollte man sich nicht scheuen, von den Erfahrungen eines gestandenen Mundstückspezialisten zu profitieren.
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Re: Aha-Erlebnis

Beitrag von Cornbread »

Der User T.K. hatte um Meinungen gebeten, ob ein Besuch bei Rensink für einen Anfänger zu empfehlen ist. Er sei sich unsicher, ob sein A&S 3C wirklich das passende ist. Ich frage mich, wie ein "gestandener Mundstückspezialist" ihm diese Unsicherheit nehmen sollte.
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