Mir geht es diesbezüglich genau umgekehrt:ABC hat geschrieben:Ich wehre mich etwas gegen den Begriff Luftdruck, ich meine Luftfluss ist sinnvoller.
Der Begriff Luftfluss suggeriert, das Medium verhielte sich wie eine Flüssigkeit.
Dies ist aber nicht der Fall, denn wir setzen ein Gasvolumen unter Druck, welches sich gleichmäßig in alle Richtungen ausdehnen möchte und schließlich dort entweicht, wo wir eine Öffnung schaffen.
Eine Flüssigkeit hingegen lässt sich zwar ebenfalls mittels Druckausübung in jede Richtung drängen, sie folgt aber darüber hinaus auch der Schwerkraft.
Letzteres tut unsere Atemluft nicht (bzw. in zu vernachlässigendem Maße).
Ich finde den Begriff Luftstrom treffend.
Weil ein komprimiertes Gasgemisch (hier: Atemluft) sich in alle Richtungen gleich stark ausdehnen möchte, ist auch physikalisch die Annahme irrig, man könne durch Heben des Brustkorbes dem eingeschlossenen Gasvolumen einen nützlichen Impuls nach oben geben und - umgekehrt - durch Senken des Brustkorbes das Spielen eines Blasinstrumentes erschweren, da die Luft "nach unten gedrückt" würde.
Gleichwohl hat offenbar die Vorstellung/Maßnahme "Brustkorb heben" bei dem Einen oder Anderen einen positiven - psychologischen? - Effekt.
Es behindert m.E. nicht das Vorhandensein von Bauchmuskelmasse an sich den Prozess des Einatmens, sondern die mangelnde Entspannung derselben während des Einatmens.ABC hat geschrieben:Zu stark ausgeprägte (gerade) Bauchmuskulatur wirkt der Kontraktion entgegen, somit können wir weniger "Lungenvolumen" aufbringen.
Das Ein- und Ausatmen des Blechbläsers muss m.E. nicht separat geübt/trainiert werden.ABC hat geschrieben:Zur Übung für Ein- und Ausatmung habe ich mir vor ein paar Jahren einen "Atemsack" gekauft. Das ist ein stinknormaler Medumat Prüfbeutel, wie ich ihn beim Rettungsdienst benutze, mit 6l Volumen. Wenn ich in der Hinsicht was mache, dann atme ich tief ein (in diesem Zusammenhang gefällt mir das Sprichwort aus Basics plus ganz gut: Nur ein Bettler atmet bis zur Lunge, ein König atmet bis/mit zum/dem kleinen Zeh (oder so ähnlich, habs grad leider nicht da )) und versuche dann den kompletten Beutel zu füllen, um darauf den gesamten Inhalt wieder zurückzuatmen. Das kann beliebig oft wiederholt werden.
Die Bereitstellung des für - selbst das hohe - Blechblasen erforderlichen Druckes beherrscht im Prinzip jeder, der gelegentlich Luftballons aufbläst und/oder Stuhlgang hat (was bei der überwiegenden Mehrheit der menschlichen Population der Fall sein dürfte).
Die Essenz sämtlicher mir bekannter veröffentlichter Atemkonzepte besteht nach meinem Eindruck letztlich darin, endlich den Atemvorgang aus dem Fokus der Aufmerksamkeit zu verbannen.
Der typische Trouble beginnt m.E. in dem Augenblick, in dem jemand "auf das schmale Brett" gerät, man müsse als Blechbläser mit der Atmung ganz spezielle Dinge tun.
Genau das ist m.E. aber (sehr hinderlicher) Unfug.
Was den Blechbläser von der "Normalbevölkerung" unterscheidet, ist die Spezialisierung von Zunge (Luftführung) und Chops (Ansatz) und deren Koordination mit der Atmung.
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