Auftritt- was geht in dir vor?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Trumpetralfino
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Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Trumpetralfino »

Bei vielen meiner Auftritte (vor allem bei Solis) hatte ich auch als Profi öfter Lampenfieber.

Wie geht es euch in der Beziehung, wie bereitet ihr euch seelisch und mental vor, oder gibt es keine Probleme ?

L.G.ralf
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Dobs
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Dobs »

Trumpetralfino hat geschrieben:Wie geht es euch in der Beziehung, wie bereitet ihr euch seelisch und mental vor, oder gibt es keine Probleme ?
Lampenfieber entsteht - jedenfalls bei mir - dadurch, daß ich mir in schillernden Farben negative Szenen 'ausmale', die dann zu bestimmten körperlichen Reaktionen führen, die sich beim Auftritt nachteilig auswirken: Feuchte Hände, flache Atmung, Bauchschmerzen etc..

Ich trete dem entgegen, indem ich den Spiess aktiv selbst umdrehe. Ich spiele die Situation eines gelungenen Auftritts vor dem Konzert - nicht selten schon Tage vorher - mehrmals in Gedanken durch: den Gang auf die Bühne, die Stücke, die hohe Passage, die perfekt klappt, der Beifall des Publikums, die lobenden Worte, das Bier mit den Kollegen danach. Wenn ich dann beim Konzert tatsächlich auf die Bühne komme, ist es beinahe so, als hätte ich das alles schon einmal erlebt und das Lampenfieber ist zwar noch ein wenig da, aber beeinträchtigt mich i.d.R. nicht mehr.
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Puukka
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Puukka »

Bei Auftritten mit Tanzmusik, Jazz-Gitarre oder Gesang überhaupt kein Lampenfieber.
Das sind Dinge, die ich seit meinem 13. Lebensjahr gemacht habe und wo ich weiss, da könnte ich jede verpatzte Passage retten.

Bei lockeren Combo Gigs mit der Trompete gehts mir ebenfalls gut, denn da kann ich mich langsam warmspielen. Man kann ja mit einfacheren Songs beginnen.

Jedoch bei den Big Band Gigs bin ich anfangs furchtbar nervös.
Bis zum ersten Solo zweifle ich an meinem Ansatz. Wenn ich nicht gut eingespielt bin, jedoch von Anfang an laut spielen muss, habe ich das Gefühl, komplett zu vergessen, wie man ansetzt und spiele viel zu bewusst.
Wenn dann das erste Solo erfolgt ist und ich merke, es geht eh, oder sogar besser als ich dachte, dann verliert sich die Nervosität langsam.

Also Nerven für klassische Trompete hätte ich überhaupt nicht. Bin ein typischer Kandidat für den verhauten ersten Ton.

LG
Zuletzt geändert von Puukka am Dienstag 8. Februar 2011, 17:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Rainer H
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Rainer H »

Ich glaube es gibt ganz wenige denen das nicht so geht

Ich habe in meiner Jungen Musik Vergangenheit, erst einmal das Vergnügen .
mir wäre vor dem Auftritt fast das Flügelhorn aus der Handgefallen so angespannt war ich
Ich stand also bei einem Bläserwochenende mit wirklich hochkarätigen Musikern auf der Bühne
Die mich im Vorfeld ermutigt haben am Abschlussabend mit Ihnen das Lied , " Gabriellas Song"
aus dem Kino Film wie im Himmel auf zu führen, Da ich es zum einspielen den Anfang immer
wieder gespielt habe.
Ich muß da zu sagen ich hatte von Ralf ein Playalong, und habe dieses Stück schon 100mal gespielt
und konnte es auswendig .
Jetzt als ich da stand vor ungefähr 100 Bläserkollegen aus verschiedenen Posaunenchören , zusammen mit
den Sieben Profis , Dachte ich als Er mir das Mikro in die Hand gab zum Anmoderieren .
Jetzt bekommst Du die Strafe für dein großes Maul , und dachte an Ralf der mir auch schon erzählt hat das Er
auch immer Lampenfieber hat , und habe versucht ganz ruhig zu Atmen , Wie durch ein Wunder wurde ich ganz ruhig
und als die Anderen begannen zu Spielen hörte es sich genau so an wie mein Playalong, wie Durch ein Wunder
erwischte ich meinen Einsatz perfekt, und es lief wie in Trance und ich schaffte es das Stück fehlerfrei bis
zum Schlusston zu Spielen, Ich werde den Augenblick nie Vergessen, als der Schlusston Verhalte,
eine gefühlte Ewigkeit schweigen, und dann tosender Beifall, Ich hatte es geschafft und war über Glücklich, aber total Fertig!
vielleicht stellt Ralf das Playalong ein, Er hat es mit allen Stimmen in 25min zusammen genagelt und Ab gemischt
vielleicht können jetzt einige Verstehen warum ich den Ralf als meinen Freund bezeichne
ohne Ihn und das Spezielle Playalong hätte ich diesen Auftritt nicht geschafft.
Gruß Rainer
wedi
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von wedi »

Hallo

Bei mir war es so, das ich so wenig Zeit zu Nachdenken haben durfte wie nur möglich.
Je stressiger alles vor dem Auftritt war um so ruhiger war ich.

Ich habe mich immer nur auf den ersten Ton konzentriert, ich habe mir immer wieder diesen Ton vorgestellt und mir gesagt, wenn der erste Ton sitzt, kommt der Rest von ganz alleine.
So war es meistens auch.
Angst hatt ich auch immer davor, das ich durch die Nervösität die hohen Töne versemmele, ich musste mich immer wieder damit beruhigen, das ich notfalls nach unten oktaviere, brauchte ich in den Momenten aber nie, denn war ich erstmal drin, konnte rechts und links von mir die Welt untergehen.
Mit diesen Gedanken bin ich dann an den Start gegangen, ziemlich zitterich, aber nur am Anfang.

Gruss Wedi

P.s. Mein erstes Solo habe ich mit 11oder12 Jahren gehabt, das ist jetzt 27 Jahre her und ich spielte damals ''Die Post im Walde''
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Ditze »

Es kommt auch auf das Instrument an und in welcher Besetzung man Was spielt...

Bei der Blasmusik:
Als Trompeter seh ich die Sache in meiner Blaskapelle nicht ganz so gelassen. Wir sind zwar mehrere Trompeter und wenn sich einer verspielt oder zu spät mit einsetzt, dann könnte das irgendwie durch die anderen noch irgendwie gedreht werden aber wenn im Publikum andere Musiker dabei sind und die eventuell den selben Kram spielen, dann weiß man genau, dass der Fehler von jemand erkannt wurde.
Als Schlagzeuger sieht das nicht anders aus. Da sitz ich allerdings allein dahinter und wenn ich da Bockmist baue, dann könnte alles schief gehen, was nur schief gehen kann - von daher red ich mir vor den Auftritten einfach nur ein, dass ich gefälligst nicht so viel frickeln soll und lieber gerade Beats spielen sollte und das Murphys Gesetz heute zum Glück nicht zutrifft. Wenn man mir dann noch ein kühles Bierchen vor die Nase serviert, dann geht das Lampenfieber sofort runter und alles läuft am Ende wie geschmiert...
Ein gewisses Kribbeln im Bauch ist immer da - vor allem dann, wenn man vor einem größeren Publikum spielt. Das ist ja am Ende auch der Reiz der Sache - und vielleicht auch der Kick, den der Eine oder Andere sucht.

Wenn wir zu Ständchen unterwegs sind, dann sind eigentlich nur die Jungspunde nervös, die vielleicht das erste Mal mit am Start sind. Für uns, die das schon seit Jahren machen, ist es fast schon alltäglich, und von daher auch nicht mehr sonderlich spannend. Mir graut es dann eher sogar davor, dass mein Ansatz nach Möglichkeit 10 Stunden (und zum Teil auch länger) durchhalten muss. Die einzige Rettung ist dann der stete Wechsel zwischen erster und zweiter Stimme um sich gegenseitig zu "entlasten"...

Wenn ich allerdings mit einer Rock- oder Skacombo unterwegs bin (die Zeiten sind allerdings seit meinem Studiumsende leider vorbei), dann seh ich die Sache recht gelassen und geh im Kopf einfach noch mal die einzelnen Tonarten der Lieder durch - beziehungsweise denk ich als Schlagzeuger nach, in welcher Taktart die Stücke sind und wie schnell sie ablaufen, beziehungsweise ich schau dann halt in meinem ganzen Papiermüll nach, wie das Lied ungefähr aufgebaut ist.

Da läuft halt alles etwas entspannter ab und der Drang nach absoluter Perfektion ist nicht all zu belastend. Das ist Musik, bei welcher der Spaß noch Vorrang hat - in der Blaskapelle muss halt alles nach Möglichkeit perfekt sitzen, wenn wir auf der Bühne stehen, von daher bin ich da bei weitem nicht so entspannt, wie ich es gerne hätte, aber durchaus gelassener als manch Anderer in meiner Truppe. Man sollte sich halt vorstellen, dass man vor einer Horde Berggorillas spielt, die das eh nicht interessiert, was man von sich gibt - aber ich sage gleich: das funkioniert nicht bei Jedem (und soll auch nicht arrogant rüberkommen, wir sind grottig und das wissen wir). :D

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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von mk-trumpet »

Gute Vorbereitung und Konzentration. Wenn man sich seiner Lippen sicher sein kann, hilft das ungemein. Insbesondere, wenn man sich nicht irgendwo "verstecken" kann und das erste Bigband-Stück des Abends auf der "Ersten" auch nicht gerade das Einspiel-Schmusestück darstellt.
Ansonsten habe ich auch schon alles durcheinander erlebt: nervös bei nem völlig harmlosen Auftritt und die Ruhe selbst vor größeren Sachen.
Aber die Selbst-Suggestions-Methode von Dobs hört sich gut an, das funktioniert bestimmt.

Gruß Manni
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von trumpet tune »

Ich spiele seit Dezember letzten Jahres Piccolo und hatte letzten Sonntag meine erste Bewährungsprobe.

Habe ein Stück für Piccolo, Sopran, Orgel gespielt und zur Eröffnung die Ouvertüre der Wassermusik.
Ich hatte ziemlich Bammel davor, habe dann versucht mich total auf die Atmung zu konzentrieren.
Kurze Atemübung eingeschoben und mich total konzentriert.
Alles was um mich passiert ausgeschaltet und ich konnte es kaum glauben, es ist klasse gelaufen ;-).

Als dann alles vorbei war, war ich so aufgeregt ich wusste gar nicht mehr warum, wahrscheinlich ist sämtliche Anspannung von mir abgefallen.

Werde jetzt immer so ran gehen, egal was für ein Instrument ich in der Hand habe!

Lg
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von TrompetenKäfer »

Lampenfieber ist meinem Verständnis nach nix anderes als Stress. Der führt dazu, dass die Atmung flach geht, der Körper zu wenig Sauerstoff kriegt, und man sich verkrampft. Das dann vielleicht in Kombination mit einer Unsicherheit, weil man weiß, dass dieses und jenes schief gehen könnte, weil man sich dabei nicht sicher ist. Wenn ein/das Solo auch bei den Proben nie so ganz geklappt hat oder so, dann "fährt" das noch zusätzlich in die Beine.

Ich kenne das auch von mir ganz gut, weshalb es mir ganz wichtig ist, gut vorbereitet in einen Auftritt zu gehen. Ich muss wissen, dass ich das Programm gut drauf hab und dann konzentrier ich mich darauf, den Stress weitestgehend mit Atemübungen in den Griff zu bekommen.

Das funktioniert mal besser und mal schlechter, aber die "besseren" Situationen werden nach und nach mehr.

Panikattacken im Blasorchester oder in der Kapelle kenne ich zum Glück schon lange garnichtmehr. Bammeln tuts mich bevorzugt bei Ensemble- und Solosachen.
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Fritzibaby »

Als Trompeter:

Also im Blasorchester kommt es immer auf den Auftritt an. Beim "Früschoppen" oder eher lockeren Auftritten, bin ich ebenfalls zeimlich locker. Die Stücke, die wir da spielen, hab ich meistens drauf, auch wenn mal ein Solo - Stück dabei ist, kein Problem. Bei nem Konzert ist es etwas anders. Da ist schon Aufregung da, Hände schwitzen etwas, etwas Unruhe usw. Wenn allerding das erste Stück beginnt und es klappt gut, dann läufts. Vorbereitung: IMMER etwas warmspielen außerhalb des Orchesters (allerdings nicht zu hoch, etwas buzzing, Fingerübungen...); allerdings brauch ich auch die Sicherheit, dass die Stücke mal gut geklappt haben, heisst die Wochen davor sind wichtiger für mich als die 2 Stunden vor einem Konzert...wie bei meinem Vorredner...und ich weiß, dass bei uns die erste Stimme doppelt besetzt ist, heisst, wenn ICH versage, ist da jemand, der das Ganze rausreisst... und umgekehrt...

Bei kleineren Solo - Auftritten bei Hochzeiten, Beerdigungen usw. ist es mir wichtig, dass ich das Stück sicher beherrsche, da man meistens kaum Gelegenheit hat, sich warm zu spielen. Deshalb benutze ich das buzzing, um mich warm zu machen und zuhalten... es fällt halt auf, wenn man ganz alleine spielt und Fehler passieren... und schade für die Zuhörer...

Als Gitarrist

Tja, da ist es etwas anderes. In unserer kleinen Akkusitkband bin ich zweiter Gitarrist, und da hört man, wenn ich den falschen Griff, falschen Rhytmus oder sogar beides falsch spiele. Wenn dann noch zusätzlich die Hände vor Aufregung schwitzen UND zittern... schlecht. gaaaaanz schlecht...
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mir das Gitarren - spielen auch selbst beigebracht habe und da nicht soo sicher bin, wie mit der Trompete...Deshalb ist es mir da um einiges wichtiger, zu wissen wie die Lieder laufen müssen und sollen...


Im Allgemeinen geht es mir aber wie wedi... ums so stressiger es im Vorfeld ist, um so besser klappt es dann, weil ma dann meistens kaum Zeit darüber nachzudenken, was alles schief gehen könnte!!Die Methode von Dobs hab ich auch schon ein paar Mal gemacht, allerdings unbewusst und wenn ich zu viel Zeit hatte....
Der Weg ist noch weit, doch lass Deinen Mut nicht sinken!!

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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von lurchi »

Ich habe erhebliche Probleme mit Lampenfieber. Vor allem wenn ich solistisch was machen muss. Da kann ich längere Passagen nicht spielen weil sich mit der Zeit ein immer stärkeres Zittern aufbaut und die Luft völlig wegbleibt.
Im Satz geht so ziemlich alles.
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Nicer »

Ich kenn dieses Problem , vor meinem ersten Solo am Jahreskonzert habich 2 Nächte nicht geschlafen und mir war den ganzen Tag übel. Bei mir klappt das mit dem Vorstellung eines perfekten Auftrittes leider nur bedingt. Womit ich sehr Positive erfahrungen hab ist einfach mal völlig abzuschalten. Ich geh dann meistens mit den Kollegen ne schöne Runde Mountain Biken und powere mich so richtig aus. Am nächsten morgen gehich dann alles noch n paar mal durch und dann geht das meistens ( ja ich hatte an nem Saisonkonzert auch schon nen richtig vermurksten Auftritt :D ). Ansonsten ist die Devise : Immer locker durch die Hose atmen. Ich Sprech mich auch immer mit meinen Kollegen ab dass so 5-6 Takte vorher jemand übernimmt , gehe kurz in mich , gehe die schweren sachen gedanklich durch, atme zwei mal Tief durch und dann gehts ans Eingemachte. Ich halte mir immer vor Augen dass ich mich so gut es geht Vorbereitet habe und ich eigentlich nichts zu Befürchten habe.

MfG Nicer
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Dobs »

Nicer hat geschrieben:Ich halte mir immer vor Augen dass ich mich so gut es geht Vorbereitet habe und ich eigentlich nichts zu Befürchten habe.
Also doch... ,-)
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von haynrych »

lurchi hat geschrieben:Ich habe erhebliche Probleme mit Lampenfieber. Vor allem wenn ich solistisch was machen muss. Da kann ich längere Passagen nicht spielen weil sich mit der Zeit ein immer stärkeres Zittern aufbaut und die Luft völlig wegbleibt.
Im Satz geht so ziemlich alles.
ich kenne das, wobei ich es als kind und jugendlicher nicht so extrem hatte. stellte sich also die frage: was war damals anders? antwort: ich hatte als kind sehr viele (mindestens drei pro woche) auftritte. daraus ergibt sich folgende strategie: desensibilisierung. sprich: so oft wie möglich vor anderen spielen, dazu muss herhalten was vorbei läuft: familienangehörige, nachbarn, lehrer, mitschüler, ...

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die atmung ist dem freien willen zugänglich. auch wenn wir die meiste zeit im alltag unwillkürlich atmen, man kann bewusst atmen und das darf man auch üben, bei jeder gelegenheit. bei der auto- bzw. bahnfahrt, beim warten, beim gassi gehen, beim laufen, beim schwimmen, viel öfter als man auf anhieb denken möchte gibt es möglichkeiten die atemkontrolle zu üben. schon klar, man kann keine totale willkür über seine atmung erlangen (spätestens nach wenigen minuten sollte bzw. muss man einen schnaufer machen), aber man kann den grad der willkür verbessern und dann gilt folgende umkehrung: stressniveau hat zwar einfluss auf unsere atmung, aber mit einer stabilen atmung kann man sehr gut sein stressniveau regulieren.
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[diogenes]
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Re: Auftritt- was geht in dir vor?

Beitrag von Nicer »

Dobs hat geschrieben:
Nicer hat geschrieben:Ich halte mir immer vor Augen dass ich mich so gut es geht Vorbereitet habe und ich eigentlich nichts zu Befürchten habe.
Also doch... ,-)
Stimmt , jetzt wo ichs nochmal lese , lässt sich ein gewisser Zusammehang feststellen :D

MfG Nicer
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