Dobs hat geschrieben:
Ich habe es schon mal irgendwo geschrieben, ich meine durch das heben und senken des Zungenrückens wird die Erzeugung von höheren Tönen deshalb beeinflusst, bzw. ggf. erleichtert, weil durch die muskulären Verbindung von Zunge und Mundmuskulatur, durch das Heben der Zunge, die Spannung der Mundmuskulatur minimal verändert wird. Ich meine, so habe ich das auch mal in einem Artikel der Trumpetguild gelesen.
Das lässt sich mit meiner Selbstbeobachtung beim besten Willen nicht vereinbaren.
Bei mir (und nach meiner vorsichtigen Einschätzung bei
Jedem) sind die Spannungsveränderungen der Mundmuskulatur durch Heben und Senken des Zungenrückens viel zu gering, als dass sie für einen so deutlichen Effekt verantwortlich gemacht werden könnten.
Mir sind vielmehr folgende zwei Effekte plausibel:
1. Wenn man die Zungen
spitze (statt des Zungen
rückens) "hochfährt", geschieht die Verengung der Düse
so nah an der Lippenöffnung, dass das Resultat eine erhöhte Luftgeschwindigkeit an der Öffnung ist.
Analogie zum Gartenschlauch: die zuklemmenden Finger werden breiter, es kann mehr Kraft aufgebracht werden und die Öffnung wird dadurch kleiner. Es verlängert sich also der "Austrittstunnel" und wird gleichzeitig enger.
2. Durch die Verformung der Zunge erfolgt eine deutlich feststellbare Veränderung des Austritts
winkels der Luft.
Dieses kann man leicht verifizieren, indem man die Handfläche etwa 5 cm vor die Lippenöffnung hält und Lip-Buzzing betreibt, wobei man Bindeübungen mittels Zungenverformung ausführt.
Völlig eindeutig bei mir:
Tiefe Töne - Luftstrahl zielt in die Mitte (des Mundstückkessels).
Hohe Töne - Luftstrahl zielt deutlich nach oben (also möglichst weit weg vom weiteren Verlauf der Mundstückbohrung).
Es gibt Leute, die die These vertreten, dass
die Richtung des Luftstrahl für die Tonhöhenveränderung eine große Bedeutung habe. Dabei ist
nicht entscheidend, ob der Strahl für hohe Töne nach oben, nach unten oder zur Seite abgelenkt wird; er darf
nur nicht genau "ins Loch" zielen, sondern möglichst weit weg davon.
Die Frequenz der schwingenden Luftsäule im Horn erhöht sich demnach umso stärker, je weiter ich den Luftstrom nach außen hin - in
meinem Fall: nach ocben - ablenke.
Die geschilderten Theorien erklären mir sehr plausibel meine Selbsbeobachtung.
Trotzdem können sie (die Theorien) unzutreffend sein.
Solange ich keine Besseren finde, sind es
Meine.
Die Frage, ob ich richtig liege oder falsch, ist aber für mich
keine dringend zu Klärende.
Es funktioniert halt.
Ich will nochmal betonen, dass meine Zunge das Vokalisieren (a-e-i)
möglichst weit an der Zungenspitze vollführt - und
nicht am Zungen
rücken.
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.