Equipment und Plattformen für Online-Mucke ("Corona-Jam")

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

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Bixel
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Equipment und Plattformen für Online-Mucke ("Corona-Jam")

Beitrag von Bixel »

Seit Beginn der Pandemie habe ich mich - quasi notgedrungen - mit den Möglichkeiten des Online-Musizierens und -Unterrichtens beschäftigt. Besonders interessant war dabei für mich von Anfang an die Fragestellung, wie weit sich die sog. Latenz (= technisch bedingte Signal-Verzögerung zwischen "Homeoffice-Musizierenden") durch geeignete Hard- und Software reduzieren lässt. Skype, Zoom & Co taugen für diese Zwecke m.E. nur sehr eingeschränkt.

Diese Thematik spielte im TF bisher keine große Rolle, könnte aber angesichts der bevorstehenden Omikron-Durststrecke interessant(er) werden, denn unter günstigen Umständen ist tatsächlich ein "Tele"-Musizieren in (gefühlter) Real Time möglich. Während des letzten Quasi-Lockdowns habe ich auf diese Weise etliche unterhaltsame Stunden verbracht und ansonsten meinen Unterricht komplett auf digital umgestellt.

Ich bin interessiert an diesbezüglichen Erfahrungen anderer TF-User und stelle meine eigenen Erfahrungen Interessierten gerne zur Verfügung.
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Dobs
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Re: Equipment und Plattformen für Online-Mucke ("Corona-Jam")

Beitrag von Dobs »

Ich kenne ein paar Freunde, die Jamulus ausprobiert haben und weiß von Gary, dass er darüber ein paar Online Sessions erfolgreich gespielt hat. Ich selbst habe mich an die Einrichtung noch nicht herangewagt, weil ich aktuell mangels ausreichender Hausverkabelung nur WLAN nutzen kann. Das wird sich aber ändern und ich bin ganz gespannt, wie Du das gemacht hast und welche Erfahrungen Du gesammelt hast. Online Unterricht habe ich selbst schon genommen, auch vor Corona schon und empfand das schon immer als nahezu gleichwertig für MEINE Zwecke zu persönlichem Unterricht. Ich habe dabei Skype, Zoom und selbst WhatsApp benutzt. Dabei war aber gleichzeitiges Musizieren nicht wichtig.
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Bixel
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Re: Equipment und Plattformen für Online-Mucke ("Corona-Jam")

Beitrag von Bixel »

Jamulus war auch meine erste Erfahrung auf diesem Gebiet. Allerdings trifft man dort ganz überwiegend Rock-Fans (E-Gitarren und -Bässe, Keyboards und Drums zuhauf) und seltenst Blasinstrumente. Außerdem müsste man einen eigenen Server betreiben, um nicht ständig Besuch von Tag- oder Nachtschwärmern zu bekommen. Die Latency hat Jamulus ganz gut im Griff. Man benötigt halt ein halbwegs aktuelles Audiointerface und einen einigermaßen flotten Internetzugang - aber das gilt ja ebenso für andere Plattformen.
Als Jazzmusiker*in wird man nach meiner Erfahrung am ehesten bei JamKazam (jamkazam.com) "glücklich".

Für mich ist Online-Musizieren erst praktikabel geworden, seit wir einen Glasfaseranschluss haben verlegen lassen. Vorher hatte ich etwa 16 Mbps Download und etwa 3 Mbps Upload bei einem Ping-Wert um die 35 ms; das war ungeeignet.
Bevor man also 150.-€ in ein Audiointerface investiert, sollte man mittels Speedtest sicherstellen, dass der Datenfluss ausreicht (z.B. Speedtest). Der Ping-Wert sollte unterhalb von 15 ms liegen. Ab welcher Down-/Upload-Geschwindigkeit (gefühlte) Real Time möglich ist, weiß ich nicht - je schneller desto besser.

Zum Unterrichten hingegen ist Real Time Playing bekanntlich ja nicht unbedingt notwendig.

Für meinen Bereich (Jazz) ist zum Unterrichten eines Gegenübers ohne Audiointerface und ohne Highspeed-Internet die Plattform doozzoo.com bislang am besten geeignet. Da genügt zur Not ein handelsübliches Laptop (mit integrierter Webcam und Mikrofon), ein Kabel-Kopfhörer (nicht Bluetooth!) und nach Möglichkeit ein Ethernet-Kabel vom Rechner zum Router (anstatt WLAN).

Bei technisch perfekt ausgestatteten Schülern nutze ich am liebsten SonoBus (sonobus.net) in Kombination mit Jitsi. SonoBus ist recht komplex und erfordert eine gewisse Einarbeitung, liefert aber dafür die besten Ergebnisse hinsichtlich Sound inklusive hervorragender Recording-Möglichkeiten.
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