Trompetenforum.de

Hallo Leute!

Ich habe in den letzten Tagen überlegt, wie man seine Konzerttrompete mit einfachen und kostengünstigen Mitteln tunen kann. Ich wollte, dass die Trompete noch besser einrastet und etwas dunkler/weicher klingt. Da das Angebot an Heavycaps für Drehventilmaschinen leider sehr dürftig ist, habe ich mir etwas anderes einfallen lassen: Man benötigt lediglich Unterlegscheiben aus Kunststoff und drei O-Ringe. Glücklicherweise hatte ich passende Scheiben da, welche genau auf den unteren Deckel passen. Am Gewinde bringt man nun die O-Ringe an, schraubt die Deckel wieder drauf und zack!... man hat das Gefühl, eine andere Trompete zu spielen. Mir gefällt es und werde es auf jeden Fall so lassen. Vorteil: Die Trompete wird dadurch nicht schwerer.

Hat jemand von euch so etwas auch schon ausprobiert? Falls Nein, Nachahmung wird hiermit empfohlen

Liebe Grüße

Oder das: http://www.musicworldbrilon.de/blasinst ... mpete.html
LG

MS.98 hat geschrieben: ↑Montag 4. Januar 2021, 16:23 und zack!... man hat das Gefühl, eine andere Trompete zu spielen.

Das Gefühl kenne ich gut.
Wenn echt alles besser geht als vorher, dann habe ich das Instrument immer gekauft und viele Jahre gespielt.
Bei dir denke ich, du solltest mal mit deinem Hersteller reden, vielleicht kann er das umsetzen und mit deiner Hilfe seine Instrumente ein bisschen besser auf dem Markt unterbringen. Die Videos vom Hersteller deiner deutschen B-Trompete sind mir echt sympathisch, kannte ihn bisher leider noch nicht.

Wegen Corona hatte ich leider keine Möglichkeit nach Bautzen zu fahren, will das aber in diesem Jahr unbedingt nachholen. Herr Löbner ist ein super netter Instrumentenbauer, der sich am Telefon sehr viel Zeit für mich genommen hat. Die Trompete, die ich jetzt habe, ist ein Standardinstrument, das mir spontan gut gefallen hat und ich es deshalb direkt behalten habe. Die Maschine ist übrigens von Voigt. Vielleicht folgt ja noch eine Zylinderjazztrompete

Für dieses Jahr sind weitere Modelle mit Zirnbauermaschine geplant, man darf gespannt sein.

Ich hab auf meiner Meinlschmidt-Maschine am 3. Ventildeckel eine "Heavycap", die ich in 3 Versionen ausstatten kann. Deckel alleine (am leichtesten). 2teiliges Gewicht für innen, also entweder mittel- oder ganz schwer.
Die Trompete verändert sich mit jeder Änderung signifikant, das kann ich bestätigen.
Versuche am 1. oder 2. Ventildeckel bringen auch geringfügige Änderungen, am Deutlichsten empfinde ich es am 3. Ventil.

Was auch interessant ist, sind Gewichtsringe fürs Mundstück. Ich hab 3 Ringe von Schantl, die auf mein Breslmair drauf passen. Auch das wirkt sich aus, aber vom Spielgefühl ists mir am Ventildeckel angenehmer.

Die Kunststoffscheiben haben den großen Vorteil, dass sie sehr gut dämpfen, gleichzeitig aber fast nichts wiegen. Das kommt mir aus ergonomischer Sicht sehr entgegen. Wenn man etwas mehr Durchsetzungskraft haben möchte, können auch Metallscheiben verwendet werden, die sind immer noch sehr leicht und sehr wirkungsvoll.

Diese Ringe für das Mundstück habe ich auch probiert, nämlich von Klier und einen vom Instrumentenbauer. Ich merke da praktisch keinen Unterschied. Stattdessen greife ich lieber auf richtige Booster zurück, zum Beispiel von KGU oder Tilz.

Eine weitere Möglichkeit sind Schallstückringe aus Messing oder Neusilber, die benutze ich auch hin und wieder.

Es gibt von Meinlschmidt auch eine Zange oder Verbindungsstütze zwischen den Runden Ventilbüchsen, hat eine sehr große Wirkung auf das Spielverhalten und auch den Klang. Ich versuche dir von meinem Instrumentenbauer ein Foto zu bekommen. Das wäre etwas das sehr günstig und einfach ist und einen großen Unterschied hat.

Ja, den TSE kenne ich! Ich benutze das Modell für Perinetmaschine an meiner Bach 37. Der Ton wird aber nicht dunkler, wie ich das bei der Deutschen haben wollte, sondern kerniger, weil der TSE eben aus Metall besteht. Außerdem stört mich die Optik bei der Deutschen, da ist meine Lösung doch wesentlich unauffälliger.

@MS.98
Hallo,
koenntest Du von "Deiner Loesung" vielleicht ein paar Bilder einstellen. Nach Deiner Erklaerung kann ich mir das gar nicht vorstellen.
LG

Man nimmt einfach Unterlegscheiben, die auf den Sprengdeckel passen (Durchmesser und Lochgröße beachten) und schraubt dann den Deckel wieder drauf.

@MS.98
Warum nimndt Du Unterlagscheiben aus Kunststoff? Die wiegen doch fast nichts im Vergleich mit Metallscheiben...

Weil sie leicht sind und trotzdem gut dämpfen. Kunststoff absorbiert eben Schwingungen, obwohl er nichts wiegt.

Mit Metallscheiben wird der Klang kerniger und bekommt mehr Biss, Kunststoff macht ihn weicher.

Hallo
bei meiner Scherzer, welche ich gebraucht gekauft habe, waren bei den unteren Ventideckeln jeweils ein Gummiring eingelegt. Die Gummiringe waren ähnlich wie sie bei den Triggerrohren als Anschlagdämpfung vorhanden sind.
Bisher konnte mir niemand sagen für was diese Gummiringe da drin lagen.
Könnte es sein, dass man bei Scherzer dies gemacht hat oder mein Vorgänger sowas probiert hat.
Leider hab ich die Ringe entfernt.
Ich probier aber jetzt gleich die Kunststoffscheiben aus.
Frage:
Müssen die Kunststoffringe in der Dicke so sein, dass der Deckel wieder ganz reingeschrauben werden kann oder darf auch etwas Gewinde rausschauen?
Eigentlich muss doch die kleine Spitze im Deckel auf die Achse drücken.

Gruß
Oberscheyrer

Zu dick sollten die Scheiben nicht sein, aber wenn ein Stück Gewinde rausschaut ist es nicht schlimm, es sei denn, du brauchst die Deckel unbedingt zum Einstellen des Höhenspiels. Die entstehende Lücke wird durch den Gummiring verschlossen.