Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

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janw1989
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Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von janw1989 »

Hallo zusammen,

ich überlege mir den neuen Silent Brass Dämpfer zu kaufen. Anstelle des Personal Studios überlege ich allerdings ein Mischpult zu verwenden. Die Idee dabei ist, dass das Yamaha Personal Studio relativ teuer und dafür sehr unflexibel ist. Ein Mischpult hingegen könnte ich noch für andere Zwecke einsetzen. Und es wäre möglich zu zweit zu spielen und das direkt zusammenzumischen.

Allerdings habe ich schon das Internet durchsucht und festgestellt, dass mein Vorhaben schwieriger als zunächst gedacht zu sein scheint :-) Grund ist die notwendige Spannungsversorgung des Elektret-Kondensatormikrofons, die das Personal Studio übernimmt. Genaue technische Angaben finde ich leider nicht auf der Yamaha Webseite https://de.yamaha.com/de/products/music ... specs.html.
Scheinbar werden 3V benötigt. Zumindest habe ich das bei meiner Internetrecherche z.B. hier gelesen: https://www.reddit.com/r/ElectricTrumpe ... al_preamp/

Jetzt habe ich mir eine Konstellation überlegt, die meiner Meinung nach funktionieren könnte. Vielleicht hat jemand hier im Forum ja auch schon mal Erfahrungen damit gemacht und kann helfen?

Ein analoges Mischpult mit 2 Mikrofoneingängen und 48 V Phantomspeisung https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_q802_usb.htm
Einen Steckeradapter Mini Klinke -> XLR mit integriertem Spannungswandler https://www.thomann.de/de/rode_vxlr_416774.htm
Und natürlich den Dämpfer selbst (Spiele Horn) https://www.thomann.de/de/yamaha_pm_3x_french_horn.htm

Kostet dann insgesamt 218 €. Dämpfer mit Personal Studio würde 204 € kosten. Also gar kein so großer Unterschied.
Ich habe auch noch den älteren Silent Brass Dämpfer Zuhause. Den könnte ich dann auch erstmal verwenden.

Was meint ihr? Könnte das funktionieren? Vielleicht gibt es ja hier im Forum Leute, die sich mit der Technik auskennen :-)

Viele Grüße
Jan
Trumpetzky
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von Trumpetzky »

Puncto Spannungsversorgung wird das funktionieren, wenn die Polarität stimmt.
Der Flaschenhals an deinem Vorhaben ist der günstige Mixer.
Kleinmixer dieser Preisklasse haben häufig "Hintergrundgeräusche" auf den Kanälen oder den Hauptkanälen. Da rauscht oder brummt gern was im Hintergrund, das aus den Tiefen der Elektronik kommt, und das einen Irre machen kann.
Wenn, dann würde ich in ein deutlich teureres Mischpult investieren, das auch einen USB-Out hat, dann kannst du es auch fürs Homerecording verwenden.

Da gibts aber Spezialisten hier, da will ich weder Marke noch Modell empfehlen, weil das absolut nicht mein Fach ist.
ebnater
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von ebnater »

Interessanter Gedanke... Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es klappt. Deine Überlegungen setzen ja voraus, dass der Dämpfer (elektronisch gesehen) ein Mikrophon ist und das "Personal Studio" letztendlich nur ein Verstärker. Da das gedämpfte Instrument ja aber keinen "richtigen" Ton erzeugt, stelle ich mir zwei Szenarien vor: entweder der "Tonabnehmer" im Dämpfer oder das Personal Studio wandeln die rein akustischen Signale noch weiter um. Machen also aus dem gedämpften Ton den ungedämpften. Der Silent Brass Dämpfer wird ja - wie die anderen Dämpfer auch - keine im ganzen Frequenzgang einheitliche Dämpfung um einen bestimmten Faktor, z.B. 95% machen. Manche Frequenzen werden mehr gedämpft als andere, deswegen klingt ja eine gedämpfte Trompete nicht nur leiser, sondern auch klanglich anders. Daher vermute ich irgendwo im System eine Art "Equalizer", der die Lautstärke frequenzabhängig wieder so anhebt, dass nach Dämpfung und Anhebung wieder der (halbwegs) originale Sound rauskommt.

Wenn das im Personal Studio erfolgt, dann fehlt das natürlich in Deinem System. Du würdest dann das gedämpfte Signal verstärken, was Dir zwar die richtige / gewünschte Lautstärke bringt, aber nicht den richtigen Klang. Könnte man evt. testen, wenn man das Signal vom Dämpfer über einen Verstärker anhört.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht ganz klar ist, ist Dein Adapter: falls der 5V bringt, macht das Mikro das mit? Ist die Belegung am Klinkenstecker auch so wie beim Yamaha-Original?

Falls es funktioniert, gib bitte unbedingt Bescheid, hatte schon ähnliche Überlegungen. Allerdings anstelle von Mischpult würde ich meinen portablen Tascam Recorder nehmen, der hat auch 2x XLR, internes "Mischpult" und kann auch vierspurig aufnehmen, u.a. auch overdub. Ein großer Vorteil wäre dann auch, dass ich meinen (geschlossenen) Hifi-Kopfhörer nehmen könnte und nicht auf die Yamaha-Ohrstöpsel angewiesen wäre....

Dies nur als Überlegungen eines Chemikers... ;-)
janw1989
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von janw1989 »

Hallo zusammen,

danke für die Hinweise!

Habe mich entschlossen, dass ich das einfach mal ausprobiere.
Werde mir zunächst mal das Multimeter schnappen und gucken, was aus dem Personal Studio rauskommt. So will ich auch sichergehen, dass ich am Dämpfer später nichts kaputt mache.

@ ebnater: Ich vermute auch, dass Yamaha noch Veränderungen am Klang vornimmt. Ein bisschen etwas kann man vielleicht am Mischpult machen.

@ Trumpetzky: Klar, auch vollkommen richtig. Erstmal will ich jetzt aber probieren, ob das überhaupt funktioniert. Mal schauen, wie es dann weitergeht :-)

Ich melde mich mal, wenn ich es getestet habe. Ich versuche auch mal zwei Vergleichsaufnahmen zu machen. Also mit und ohne Personal Studio.

Viele Grüße
Jan
ebnater
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von ebnater »

Nachtrag: habe mir inzwischen einige Gedanken gemacht und experimentiert, allerdings mit "erweiterter" / leicht anderer Zielsetzung. Aktuell bin ich Teilnehmer bei online-Proben, allerdings nur "Einweg": der Leiter der Probe streamt über Zoom oder hat Videoaufzeichnung der Probe bei Vimeo hinterlegt. Ich spiele dann dazu, allerdings geht das Audio-Signal nicht zurück zum Leiter.

Normalerweise schleife ich das Audiosignal vom PC über Line in das Personal Studio, spiele dazu und höre dann beides über die mitgelieferten SB-Ohrhörer. "Richtige" Kopfhörer wären mir allerdings lieber, haben aber falsche Impedanz und sind selbst bei voller Lautstärke zu leise.

Jetzt habe ich "umgekabelt": Ohrhörer-Out vom Personal Studio (mangels Line-Out) in einen ext. Mikroeingang meines Tascam DR-40 (portabler Audiorekorder, leider OHNE USB-Out), Line-Out vom Rechner in den anderen Eingang des DR-40, über das interne "Mischpult" (rudimentär) abgemischt und auf "echte" Kopfhörer ausgegeben. Funktioniert prinzipiell, allerdings bringen die Mikroverstärker vom DR-40 nicht viel und der Sound vom Personal Studio kommt zu leise rüber. Natürlich kann ich statt des Personal Studios auch mein externes Trompeten-Mikro anschliessen, dann ist es deutlich lauter. Allerdings störe ich dann auch des Nachts die Mitbewohner.... ;-) Mit dieser Kombi könnte ich natürlich auch direkt aufnehmen, leider - mangels USB-Out - nicht auf dem Rechner.

Personal Studio (über Ohrhörer-Ausgang) direkt in den PC, da mit dem eh im PC vorhandenen Ton von der Probe abmischen und über Kopfhörer abhören ist grausam. Die Latenzen sind zu hoch, ich höre mich nur mit deutlicher "Verspätung".

Wollte dann auch mit einem Mischpult experimentieren und das beim Kumpel mit seinem Steinberg UR44C gemacht. Das ist klasse! Die Mischpult-Software läuft auf dem Rechner, der Mikrofonverstärker hat genug Power um das Signal vom Personal Studio schön laut auf die Kopfhörer zu bringen.

Janw1989: wäre vielleicht auch für Dich eine Überlegung: der "kleine Bruder" von Steinberg, der UR22C. Hat halt nicht so viele Eingänge, aber sonst die selbe Funktion. Kostet zwar doppelt so viel wie Dein Mischpult, hat aber USB-Out und diverse DAW-Software mitgeliefert. Da kannst Du dann auch direkt am Rechner (PC und Mac) aufnehmen...
Trumpetzky
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von Trumpetzky »

Das billigste vernünftige USB Audio-Interface mit kräftigen Mic-PreAmps, das man derzeit kaufen kann, ist das M-Audio M-Track UNO.
Ein billiges Mischpult birgt - wie schon so oft geschrieben - die Gefahr, dass aufgrund des günstigen Aufbaues, ein Brummen, Fiepen, whatever,.... auftritt, das sich mehr oder weniger penetrant in die Musik mischt.

Das M-Audio kostet um die 50€ und bietet wirklich einen soliden, geräuscharmen Aufbau. Ich erwarte meines schon sehnsüchtig, aber wenn das nur annähernd so gut ist, wie das FastTrack, das ich derzeit verwende, ist das schon ein Traum.

Die DAW-Software brauchst du in Wahrheit nicht. Ich empfehle für derart einfache Anwendungen Audacity. In der neuesten Version mit dem Lame MP3-Encoder onboard lassen sich per Drag&Drop sämtliche Audioformate einlesen und man kann lässig übers Interface dazu spielen und/oder gleich aufnehmen, wenn man möchte.

Das Interessante wäre, dass man am Interface per Direct-Monitoring auch beim Mitspielen die Latenzen weitgehend ausgeschaltet hat.
Monitor-Hören über den Computer ist wirklich grausam. Das macht man nicht.

....und zur Not kann man in Audacity auch die Latenzen einigermaßen einstellen, sodass man für den Hausgebrauch ganz gut hinkommt.
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von ebnater »

Trumpetzky hat geschrieben: Dienstag 19. Januar 2021, 13:53 Das billigste vernünftige USB Audio-Interface mit kräftigen Mic-PreAmps, das man derzeit kaufen kann, ist das M-Audio M-Track UNO.

Die DAW-Software brauchst du in Wahrheit nicht. Ich empfehle für derart einfache Anwendungen Audacity. In der neuesten Version mit dem Lame MP3-Encoder onboard lassen sich per Drag&Drop sämtliche Audioformate einlesen und man kann lässig übers Interface dazu spielen und/oder gleich aufnehmen, wenn man möchte.
UNO oder SOLO? ;-)

In Wahrheit brauche ich weder die DAW-Software noch Audacity, da ich zwei mobile Recorder habe, mit denen ich auch das meiste machen kann, was ich will... ;-)

Meine Überlegung nach den Erfahrungen mit dem UR44C ist die, dass ich da ein Interface habe, mit dem ich unser komplettes Quartett aufnehmen kann, aber nicht wie bisher als "ein Mischklang", sondern wirklich vierspurig. Aber das wäre dann schon ein anderes Thema...
Trumpetzky
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Re: Silent Brass mit Mischpult anstelle Personal Studio

Beitrag von Trumpetzky »

Das Teil mit einem XLR-Eingang.

Ich spiele mich derzeit mit "virtuellen" Mehrspuraufnahmen von mir selbst.
Das ist z.B. mit Audacity ganz lustig und irgendwie auch lehrreich, wie man da tut, dass sich das alles dann "miteinander" anhört.
Ich hab ein paar erste Gehversuche mit einem 1-Mann-Brass-Quintett unternommen und schon ein paar lehrreiche Kniffe und Hilfen für mich selbst entwickelt.
Das Wichtigste für mich war, die PC-interne Soundkarte völlig zu eliminieren und Ein- sowie Ausgabe über das Interface laufen zu lassen. Viel weniger Latenzen, Direct-Monitoring ist VIEL besser und die kleinen Studiomonitore (Mackie CR3) klingen auch viel voller, als wenn sie am PC hängen.

Ich verwende hierfür ein Shure SM57, da das Teil mit den Frequenzen und dem Schalldruck vA von der Trompete sehr gut klar kommt und es einen großen Dynamikbereich hat - und das bei relativ vernünftigen Preisen.

Sicher würden Bändchen-Mikros oder irgendwelche anderen Super-Dinger das noch besser können, aber preis/leistungsmäßig hab ich hier um unter 200€ (Interface, Mikro, Monitore, bisschen Kabelzeugs,...) alles am Schreibtisch stehen, das ich für den Fern-Unterricht mit einem Lehrer brauche und für mehrspurige Sachen, die ich gut klingend alleine einspielen kann.

Der nächste Schritt wird dann werden, das ganze per Video auch noch zu ergänzen, aber da muss erstmal der Lockdown vorbei sein und mein Friseur wieder offen haben ;)
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