Nie wieder Übungsdämpfer: DIY Übebox unter 50€ mit Anleitung
Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2019, 21:12
Hallo alle zusammen!
Als Forumsneuling möchte ich hiermit mit euch mein neuestes Projekt vorstellen: Die Olibox mit Reflektor!
Da dies mein erster Beitrag im Forum ist, möchte ich mich auch kurz das Projekt vorstellen, und zeigen, was ich hier zusammengebastelt habe: eine Übebox, quasi eine Low Budget Variante, die als Schalldämpfer dienen und zukünftige Nachbarschaftsstreits verhindern soll Dieser Post wird Stück für Stück vervollständigt, mit präzisen Anleitungen und Bildern, die euch den Nachbau ermöglichen sollen!
Zunächst mal: warum brauche ich dieses Teil? Als Hobbytrompeter, Student und Wohnheimbewohner bin ich täglich mit dem Problem konfrontiert: Üben ja, aber laut nein. Kurzfristige Lösung? Ein Übungsdämpfer von Yamaha. Problem gelöst!
Nicht ganz. Auch wenn der Dämpfer seinen Job tut, verändert er das Spielgefühl natürlich maßgeblich. Man hat nun mal einen Plastikstöpsel im Trichter stecken, und so fühlt sich das auch an! Macht auf Dauer keinen Spaß, vor allem wenn man mehr mit dem Ding spielen muss als ohne!
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es ähnliche (professionellere) Konstruktionen zu erwerben gibt, zum Beispiel den „Musician Coat“, der sicherlich dasselbe vielleicht auch besser tut, mit über 400€ auf amazon jedoch schlicht außerhalb eines Studentenbudgets liegt. Mein Budget waren maximal 50 Euro und die konnte ich mit einigen Tricks auch problemlos einhalten. Der Fairness halber aber trotzdem hier der amazon link, falls jemand doch etwas Geld in die Hand nehmen möchte:
https://www.amazon.de/Musician-Coat-Tru ... diy&sr=8-2
Für den Rest: Auf gehts! Beginnen wir mit der Materialplanung.
Materialien
Olibox
• 4 Grobspanplatten a 12 mm, 30x30 für die Außenwände des Kastens
• 1 extra 12 mm, 30x30 Spanplatte für die Außenwand hinten
• 1 kleinere Spanplatte für den Innenraum an der hinteren Wand
• Dämmstoff (prinzipiell egal welcher, hier darf experimentiert werden)
• 2 Spanngurte
• Ständer + Befestigung (Vorzugsweise Mikrofonständer)
Reflektor
• Dämmstoff
• Holzplatte
• Ständer + Befestigung (Vorzugsweise Mikrofonständer)
Werkzeuge
• Silikon zur Befestigung der Dämmstoffe am Holz
• Holzleim
• Bohrmaschine + Holzbohrer + Schraubaufsatz
• Schrauben
• Schleifwerkzeuge
• Säge (idealerweise Kreissäge)
• Cuttermesser
Kommen wir also zum Kostenvoranschlag!
Hier sind die Kauflinks zu den vorgeschlagenen Produkten. Nicht zu ernst nehmen, es gibt auch viele Alternativen!
• Schaumstoff https://www.amazon.de/Basotect%C2%AE-Sc ... FPV9KX3CTG
• Holzleim (https://www.amazon.de/Ponal-PN10X-Holzl ... 091&sr=1-1
• Mikrofonständer https://www.thomann.de/de/millenium_ms2003.htm
• Silikon https://www.amazon.de/s?k=Silikon&i=diy ... _sb_noss_2
Schritt 1: Holz und Maße
Ich gestehe es gleich vorweg, die Maße habe ich vom Musician Coat auf amazon entnommen. Den Link findet ihr weiter oben im Thread.
Im Baumarkt wurden also zunächst mal die vier Grobspanplatten gekauft, die mir vor Ort auf 30x30cm zurechtgesägt worden sind. Hinzu kommen noch zwei andere Holzplatten, die eine wieder 30x30 für die äußere Abdeckung, quasi die Hinterwand, sowie noch eine kleinere Holzplatte, die später zur Lochplatte umgewandelt werden wird. Ich habe diese beiden aus ästhetischen Gründen aus einem helleren und feineren Spanholz gewählt, außerdem wird das Bohren dadurch leichter.
Somit haben wir: 4x 30x30 Grobspan für die Außenwände der Box, 1x 30x30 Abdeckung für die Hinterwand, und eine etwas kleinere Platte als die später zur Lochplatte wird.
Schritt 2: Sägen
Die ganze Box soll eine leicht konische Form haben. Heißt also, er verjüngt sich nach hinten und wird kleiner. Um das zu realisieren, müssen die Platten zurechtgesägt werden. Dieser Arbeitsschritt ist rein ästhetischer Natur, wer lieber einen geraden Kasten will, kann das hier überspringen.
An den vier Platten müssen an jeweils Ecken zwei Zentimeter abgerissen werden. Danach legt man ein Lineal zur gegenüberliegenden Ecke und zieht einen Strich an dem später gesägt wird. Das Ganze wird auf der anderen Seite wiederholt. Am Ende sind alle vier Platten auf zwei Seiten fertig gesägt und gleich groß. Die Bilder sollten das ganze verdeutlichen:
Zur Überprüfung können wir jetzt schon mal die Box zusammensetzen. Bei mir gab es durchaus einige Spalten, wo das Holz nicht perfekt aufeinander lag. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil der Leim diese Ecken noch füllen wird. Außerdem wird der Dämmstoff zusätzlich abdichten. Ich bin halt Trompeter, kein Tischler
Im Bild unten sieht man außerdem die noch unbearbeitete Platte der Rückwand. Die wurde nur der Vollständigkeit halber mit rangehalten. Da diese ja immer noch unser 30x30 Format hat, stehen die Kanten jetzt über das konische Ende der Box über. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt dann noch abgesägt. Nun geht’s erstmal ans Leimen!
Schritt 3: Leimen
Im nächsten Schritt wird eben diese zusammengeleimt. Also nun auf die Kanten Leim auftragen und zusammensetzen. Mit vier Händen geht das hier wesentlich einfacher!!
Nun kommen unsere Spanngurte zum Einsatz: Während einer den Kasten zusammenhält, spannt der andere die Gurte. Beim Halten wird sicherlich noch die ein oder andere Platten verrutschen, aber das ist nicht weiter schlimm, da man auch noch nachjustieren kann. Wichtig ist die Gurte am äußersten Rand anzubringen, sodass der Druck auch auf der Gegenplatte lastet. Wenn man die Gurte zu weit weg von der Ecke spannt, drückt man das Holz nur auseinander. Vorsicht!
Die Gurte müssen richtig straff gezogen werden. Jetzt muss man rund um den Kasten schauen, ob die Kanten gut aufeinander liegen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man von außen oder innen (je nach dem) mit einem Gummihammer nachhelfen. Abschließend zieht man noch Leim über die eventuell noch vorhandenen Spalten. Nicht damit geizen! Was zu viel ist kann man hinterher noch abschleifen. Den ganzen Kasten mit Gurten ca. 2 Stunden stehen lassen. Anschließend können die Gurte entfernt und die Platten an den Bindungsstellen zusätzlich verschraubt werden.
Auf den Bildern steht der Kasten auf der hintere Grundplatte, die klebt aber noch nirgends. Es geht erstmal nur um die vier Außenwände. Deswegen die Gurte auch nicht mit um die Grundplatte spannen.
Schritt 4: Die Hinterwand
Jetzt wo der grobe Rahmen steht, können wir uns um die Grundplatte, also die Hinterwand, Gedanken machen. Diese zurechtzuschneiden/-sägen dürfte jetzt kein Problem mehr sein, da wir ja den geleimten Kasten als Schablone haben. Einfach auf zwei Kanten bündig auf die 30x30 Platte stellen, die überstehenden Enden der anzeichnen und absägen. Bei den meisten Spanplatten kann man das bei so dünnen Rändern sogar mit dem Cuttermesser machen, ansonsten muss die Säge nochmal ran. Bevor die Grundplatte jetzt drankommt, habe ich nochmal zur Veranschaulichung den Kasten bildlich in seine Einzelteile zerlegt. Wenn Wir durch die Öffnung in den Kasten gucken, wäre die Reihenfolge also Lochplatte, Dämmstoff und Grundplatte. Letztere ist schon jetzt fertig zugeschnitten, und wird später einfach hinten draufgesetzt. Zeit also, sich mit dem inneren des Kastens zu beschäftigen.
Das wars erst mal mit Teil 1! Ich hoffe es hat euch gefallen, mehr folgt in Kürze! Fragen dürfen gern hier kommentiert werden!
Als Forumsneuling möchte ich hiermit mit euch mein neuestes Projekt vorstellen: Die Olibox mit Reflektor!
Da dies mein erster Beitrag im Forum ist, möchte ich mich auch kurz das Projekt vorstellen, und zeigen, was ich hier zusammengebastelt habe: eine Übebox, quasi eine Low Budget Variante, die als Schalldämpfer dienen und zukünftige Nachbarschaftsstreits verhindern soll Dieser Post wird Stück für Stück vervollständigt, mit präzisen Anleitungen und Bildern, die euch den Nachbau ermöglichen sollen!
Zunächst mal: warum brauche ich dieses Teil? Als Hobbytrompeter, Student und Wohnheimbewohner bin ich täglich mit dem Problem konfrontiert: Üben ja, aber laut nein. Kurzfristige Lösung? Ein Übungsdämpfer von Yamaha. Problem gelöst!
Nicht ganz. Auch wenn der Dämpfer seinen Job tut, verändert er das Spielgefühl natürlich maßgeblich. Man hat nun mal einen Plastikstöpsel im Trichter stecken, und so fühlt sich das auch an! Macht auf Dauer keinen Spaß, vor allem wenn man mehr mit dem Ding spielen muss als ohne!
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es ähnliche (professionellere) Konstruktionen zu erwerben gibt, zum Beispiel den „Musician Coat“, der sicherlich dasselbe vielleicht auch besser tut, mit über 400€ auf amazon jedoch schlicht außerhalb eines Studentenbudgets liegt. Mein Budget waren maximal 50 Euro und die konnte ich mit einigen Tricks auch problemlos einhalten. Der Fairness halber aber trotzdem hier der amazon link, falls jemand doch etwas Geld in die Hand nehmen möchte:
https://www.amazon.de/Musician-Coat-Tru ... diy&sr=8-2
Für den Rest: Auf gehts! Beginnen wir mit der Materialplanung.
Materialien
Olibox
• 4 Grobspanplatten a 12 mm, 30x30 für die Außenwände des Kastens
• 1 extra 12 mm, 30x30 Spanplatte für die Außenwand hinten
• 1 kleinere Spanplatte für den Innenraum an der hinteren Wand
• Dämmstoff (prinzipiell egal welcher, hier darf experimentiert werden)
• 2 Spanngurte
• Ständer + Befestigung (Vorzugsweise Mikrofonständer)
Reflektor
• Dämmstoff
• Holzplatte
• Ständer + Befestigung (Vorzugsweise Mikrofonständer)
Werkzeuge
• Silikon zur Befestigung der Dämmstoffe am Holz
• Holzleim
• Bohrmaschine + Holzbohrer + Schraubaufsatz
• Schrauben
• Schleifwerkzeuge
• Säge (idealerweise Kreissäge)
• Cuttermesser
Kommen wir also zum Kostenvoranschlag!
Hier sind die Kauflinks zu den vorgeschlagenen Produkten. Nicht zu ernst nehmen, es gibt auch viele Alternativen!
• Schaumstoff https://www.amazon.de/Basotect%C2%AE-Sc ... FPV9KX3CTG
• Holzleim (https://www.amazon.de/Ponal-PN10X-Holzl ... 091&sr=1-1
• Mikrofonständer https://www.thomann.de/de/millenium_ms2003.htm
• Silikon https://www.amazon.de/s?k=Silikon&i=diy ... _sb_noss_2
Schritt 1: Holz und Maße
Ich gestehe es gleich vorweg, die Maße habe ich vom Musician Coat auf amazon entnommen. Den Link findet ihr weiter oben im Thread.
Im Baumarkt wurden also zunächst mal die vier Grobspanplatten gekauft, die mir vor Ort auf 30x30cm zurechtgesägt worden sind. Hinzu kommen noch zwei andere Holzplatten, die eine wieder 30x30 für die äußere Abdeckung, quasi die Hinterwand, sowie noch eine kleinere Holzplatte, die später zur Lochplatte umgewandelt werden wird. Ich habe diese beiden aus ästhetischen Gründen aus einem helleren und feineren Spanholz gewählt, außerdem wird das Bohren dadurch leichter.
Somit haben wir: 4x 30x30 Grobspan für die Außenwände der Box, 1x 30x30 Abdeckung für die Hinterwand, und eine etwas kleinere Platte als die später zur Lochplatte wird.
Schritt 2: Sägen
Die ganze Box soll eine leicht konische Form haben. Heißt also, er verjüngt sich nach hinten und wird kleiner. Um das zu realisieren, müssen die Platten zurechtgesägt werden. Dieser Arbeitsschritt ist rein ästhetischer Natur, wer lieber einen geraden Kasten will, kann das hier überspringen.
An den vier Platten müssen an jeweils Ecken zwei Zentimeter abgerissen werden. Danach legt man ein Lineal zur gegenüberliegenden Ecke und zieht einen Strich an dem später gesägt wird. Das Ganze wird auf der anderen Seite wiederholt. Am Ende sind alle vier Platten auf zwei Seiten fertig gesägt und gleich groß. Die Bilder sollten das ganze verdeutlichen:
Zur Überprüfung können wir jetzt schon mal die Box zusammensetzen. Bei mir gab es durchaus einige Spalten, wo das Holz nicht perfekt aufeinander lag. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil der Leim diese Ecken noch füllen wird. Außerdem wird der Dämmstoff zusätzlich abdichten. Ich bin halt Trompeter, kein Tischler
Im Bild unten sieht man außerdem die noch unbearbeitete Platte der Rückwand. Die wurde nur der Vollständigkeit halber mit rangehalten. Da diese ja immer noch unser 30x30 Format hat, stehen die Kanten jetzt über das konische Ende der Box über. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt dann noch abgesägt. Nun geht’s erstmal ans Leimen!
Schritt 3: Leimen
Im nächsten Schritt wird eben diese zusammengeleimt. Also nun auf die Kanten Leim auftragen und zusammensetzen. Mit vier Händen geht das hier wesentlich einfacher!!
Nun kommen unsere Spanngurte zum Einsatz: Während einer den Kasten zusammenhält, spannt der andere die Gurte. Beim Halten wird sicherlich noch die ein oder andere Platten verrutschen, aber das ist nicht weiter schlimm, da man auch noch nachjustieren kann. Wichtig ist die Gurte am äußersten Rand anzubringen, sodass der Druck auch auf der Gegenplatte lastet. Wenn man die Gurte zu weit weg von der Ecke spannt, drückt man das Holz nur auseinander. Vorsicht!
Die Gurte müssen richtig straff gezogen werden. Jetzt muss man rund um den Kasten schauen, ob die Kanten gut aufeinander liegen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man von außen oder innen (je nach dem) mit einem Gummihammer nachhelfen. Abschließend zieht man noch Leim über die eventuell noch vorhandenen Spalten. Nicht damit geizen! Was zu viel ist kann man hinterher noch abschleifen. Den ganzen Kasten mit Gurten ca. 2 Stunden stehen lassen. Anschließend können die Gurte entfernt und die Platten an den Bindungsstellen zusätzlich verschraubt werden.
Auf den Bildern steht der Kasten auf der hintere Grundplatte, die klebt aber noch nirgends. Es geht erstmal nur um die vier Außenwände. Deswegen die Gurte auch nicht mit um die Grundplatte spannen.
Schritt 4: Die Hinterwand
Jetzt wo der grobe Rahmen steht, können wir uns um die Grundplatte, also die Hinterwand, Gedanken machen. Diese zurechtzuschneiden/-sägen dürfte jetzt kein Problem mehr sein, da wir ja den geleimten Kasten als Schablone haben. Einfach auf zwei Kanten bündig auf die 30x30 Platte stellen, die überstehenden Enden der anzeichnen und absägen. Bei den meisten Spanplatten kann man das bei so dünnen Rändern sogar mit dem Cuttermesser machen, ansonsten muss die Säge nochmal ran. Bevor die Grundplatte jetzt drankommt, habe ich nochmal zur Veranschaulichung den Kasten bildlich in seine Einzelteile zerlegt. Wenn Wir durch die Öffnung in den Kasten gucken, wäre die Reihenfolge also Lochplatte, Dämmstoff und Grundplatte. Letztere ist schon jetzt fertig zugeschnitten, und wird später einfach hinten draufgesetzt. Zeit also, sich mit dem inneren des Kastens zu beschäftigen.
Das wars erst mal mit Teil 1! Ich hoffe es hat euch gefallen, mehr folgt in Kürze! Fragen dürfen gern hier kommentiert werden!