Streaming Audio an alte Stereoanlage

[Cavaillé]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Jörgs Vorthread hat mir gerade wieder mal gezeigt, wie viel geballtes Wissen hier zur Verfügung steht, daher versuche ich es auch noch mal:
Habe eine neue FritzBox mit MediaServer und habe mit dem Programm EAC eine CD auf einen USB Stick gerippt und an die FritzBox USB angeschlossen. Jetzt kann ich wunderbarerweise die Musik vom Stick auf dem FritzFon hören (Prinzip wurde also verstanden).
Würde jetzt gerne mehrere 100 CDs auf Festplatte rippen, an die FritzBox stöpseln und über meine alte analoge (gute) NAD Stereoanlage (M3 Verstärker) wiedergeben.
Was brauche ich dafür ? Eine Icy Box oder einen Raspberry Klein PC ? Brauchen die Dinger dann wieder einen D/A Wandler ?

Gibt es eine preisgünstige Lösung für sowas ?

Dank und Grüße, Thomas

[OldEmo]

Der Mediaserver in der Fritzbox unterstützt offenbar den UPnP-AV-Standard. Du brauchst nun noch ein Gerät, das einen UPnP-AV-Server ansprechen kann und einen analogen Audioausgang hat. Das kann durchaus ein PC mit einem geeigneten Player sein. Viele Smart-TVs können das aber auch, falls Du eins hast. Es gibt auch unabhängige Geräte dafür, z.B. Philips SLA 5520. Sowas ähnliches gibts von den meisten bekannten HiFi-Herstellern.

Einen Raspberry-Pi kann man dafür auch benutzen, hier gibts eine Anleitung. Falls die integrierten Audioausgänge nicht gut genug sind, einen wirklich superklasse externen USB-D/A-Wandler gibt es hier für relativ kleines Geld, wenn man etwas basteln möchte. Den habe ich selber auch.

[buddy]

Du brauchst nun noch ein Gerät, das einen UPnP-AV-Server ansprechen kann und einen analogen Audioausgang hat

Sollte auch mit dem PC gehen, wenn der Windows Media Player ab V.11 installiert ist:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_UP ... nd_clients

[OldEmo]

Windows PC geht auch, allerdings wird man ohne weitere Maßnahmen Abstriche bei der Qualität hinnehmen müssen. Die Audiodaten durchlaufen dort zunächst einen Software-Mixer, der leider gewisse Ungenauigkeiten reinrechnet. Dasselbe gilt auch für Linux-Desktops. Es ist allerdings möglich, bei Windows spezielle Treiber zu installieren, die das umgehen. Google mal "windows bit perfect audio" dazu. In Linux kann man das Audio-Subsystem ebenfalls so konfigurieren, daß die Audiodaten unverändert ans Ausgabegerät gehen. Man verliert dadurch allerdings die Fähigkeit, Lautstärke per Software zu regeln oder mehrere Audioquellen digital zu mischen. Bei dieser Anwendung sollte das aber egal sein.

Im Klangbild macht sich der Softwaremixer durch schlechtere Detailauflösung und weniger räumliche Tiefe bemerkbar.

[inspired]

Bei Windows hängt das sehr stark vom verbauten Audio Chip ab und von der Software, die man nutzt.
Es gibt durchaus sogar Onboard Audio Chips die nichts beim sampeln versauen.
Aber allein wegen der Kompaktheit und dem viel geringeren Stromverbrauch würde ich den Pi an die Anlage klemmen.
Zudem kostet ein Pi auch weniger als ein Windows PC.
Man muss halt dafür beim Pi wohl etwas mehr Zeit investieren.

Edit/ hab einen Pi mit XBMC im Wohnzimmer als digitalen "Ersatz", weil der TV nur einen analogen Tuner hat.
Bilder, Videos, TV, Internet...alles schön auf dem TV drauf, bedienbar mit jedem Android Gerät im Haus über W-Lan.
Ist echt ne feine Sache!

[Cavaillé]

Erstmal ganz vielen Dank für die anregenden und kompetenten Antworten.
Habe gestern mit meinem Sohn zusammen bei Conrad eine Raspberry Pi besorgt und hier einen DA Wandler plus Gehäuse https://www.hifiberry.com/dacplus/.
Mein Sohn hat den Pi heute aufgesetzt, ist per App Kodi über Handy bedienbar und man kann über den TV die Musik von der FritzBox hören.
Über den letzten Schritt (Stereowiedergabe auf alter Anlage) berichte ich, wenn der DAC+ da ist.
Insgesamt ein erstaunliches kleine Ding

Gruß, Thomas