Das Ende meiner Odyssee(?): Denis Wick 3 Heavytop

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Miboba
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Das Ende meiner Odyssee(?): Denis Wick 3 Heavytop

Beitrag von Miboba »

Hallo Kollegen,

dies ist eigentlich keine Frage sondern eine Reiseerzählung, nämlich meiner Reise durch die unendlichen Weiten der Mundstückmodelle.

Ich spiele nun schon fast 30 Jahre Trompete ohne wirklich Ahnung zu haben. Gelernt habe ich bei einem älteren Trompeter, der alle Anfänger unseres Posaunenchors, egal welches Instrument sie spielten, unterrichtet hat.

Einen Ton erzeugt man, als ob man ein Härchen von der Lippe blasen will und wenn ich höher spielen möchte, muß ich mehr drücken. Das war alles, was ich über die Technik gelernt habe.

Als Mundstück habe ich immer gespielt, was bei meiner jeweiligen Trompete dabei war, „zuletzt“ ein 7C von B&S.

Vor ein paar Jahren bekamen wir dann in unserem Musikverein einen neuen Dirigenten, der auch Trompete spielt. Er hatte zwar erst mit über 40 Jahren angefangen, hatte dafür aber professionellen Unterricht.

Schon nach der ersten Probe hat er mich gefragt, was für ein Mundstück ich spielen würde, da mein Ton nicht besonders schön wäre. Er hat mir dann ein Bach 1 ¼ C empfohlen, was ich auch sofort gekauft habe. Nachdem ich auf dem 7C wie eine rostige Gießkanne geklungen hatte, was ich meinen mangelhaften Fähigkeiten zuschrieb, hatte ich auf einmal einen wunderschönen vollen Trompetenklang. Leider hatte ich große Probleme in der Höhe und kam nur noch sicher bis zum g’’. Ich dachte, es würde sich mit der Zeit legen, aber es wurde eher schlimmer.

In dieser Zeit fing ich an, im Internet gezielt nach Informationen über Mundstücke zu suchen, von denen ich überhaupt keine Ahnung hatte und bin zum ersten Mal auf das Trompetenforum gestoßen und habe hier wertvolle Hinweise gefunden.

Ich habe es dann mit einer Bachkopie mit Turbo-Bore versucht. Mein Eindruck war, dass die Ansprache etwas leichter und der Ton etwas voller war aber die Höhe klappte trotzdem nicht.
Ich habe mir dann das 1 ½ C von AS gekauft und schon ging es viel besser, obwohl ich noch nicht ganz zufrieden war.

Nun war das Mundstückfieber aber voll entbrannt und ich habe verschiedene Modelle von Tilz, Klier, Schilke und Monette probiert. Kurzfristig bin ich dann beim 1 ½ C aus der USA-Reihe von Klier gelandet.

Dann ist mir eingefallen, dass ich Yamaha noch gar nicht probiert hatte, obwohl meine damalige Trompete eine Yamaha war. Das beiliegende Mundstück war ein 14B4. Mit dem kam ich auf Anhieb besser zurecht als mit dem 1 ½ C, obwohl es etwas flach war. Ich habe mir dann noch das 16C4 und das 14C4 besorgt. Beide Mundstücke haben mir so gut gefallen, dass ich mir das 14C4-GP und das 16C4-GP zugelegt habe.

Jetzt noch zu einem Phänomen: Im Winter kam ich mit den 16C4 und im Sommer mit dem 14C4 besser zurecht. Komisch, oder?

Durch Zufall kam ich dann noch an ein Denis Wick 3C Heavytop. Der Sound und das Spielgefühl waren gar nicht schlecht, aber der Kessel war mir zu flach.

Nachdem ich nun im Juli urlaubsbedingt eine Woche nicht gespielt hatte und meinen Ansatz neu aufbauen musste, habe ich bemerkt, dass mir der Kessel des 14C4 vielleicht etwas zu tief ist. Ich hatte vorher auch ab und zu diesen Eindruck, aber durch den Trainingsrückstand wurde es nun verstärkt.

Eigentlich wollte ich keine weiteren Mundstücke mehr ausprobieren aber ich entschloss mich doch dazu, noch das Bobby-Shew-Jazz-Mundstück von Yamaha zu testen, da der Kessel von der Tiefe zwischen dem B- und dem C-Kessel liegen sollte. Der Sound und die Ansprache waren auch in Ordung, nur bei Signalen mit Achtel- und Sechzehntelnoten hatte ich große Probleme.

Wegen des guten Eindruckes des Denis Wick 3C Mundstückes hatte ich mir auch das Denis Wick 3 Heavytop mitbestellt. Gestern habe ich dann das 3er gespielt und es hat mich fast vom Hocker gerissen.
Der Klang hat mir einfach super gefallen und die Ansprache war sehr leicht. Die Luft ist fast von selbst geflossen. Bindungen mit größeren Tonabständen gingen auch viel leichter als vorher. Ich konnte sowohl butterweich als auch mit viel Schmackes spielen und war noch nie so variabel in meinem Klang.

Obwohl der Kessel ähnlich tief wie beim Yamaha 14C4 ist, hatte ich keine Probleme und mein momentaner Eindruck ist, dass ich mein Traummundstück gefunden habe.

Nächste Woche haben wir die erste Probe nach der Sommerpause und ich kann das Mundstück in der Praxis testen aber bisher hat noch kein Mundstück so einen guten ersten Eindruck bei mir hinterlassen.

So, dass war mein Reisebericht und ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt.

Viele Grüße

Miboba
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Ich drück Dir die Daumen, dass die Odyssee tatsächlich beendet ist!!!!!!

Doch Vorsicht:
Im ersten Eindruck können die Mundstücke Dir was vorgaukeln.

Am Anfang spielen sie sich super (möglicherweise, weil die Lippen sich schon zu sehr nach dem Gewohnten geformt haben und man beim Neuen lockerer draufsitzt). So hatte ich schon cirka 20 "Traummundstücke".

Der erste Einbruch, wo ich dann wieder meine alten Mundstücke auspacke, kommt so zwischen ein paar Tagen bis zwei Wochen. :wink:
Rauerentwöhnung stell ich mir so Ähnlich vor.
Ich bin mir sicher, wenn ich jetzt irgendein Anderes als mein Gewohntes auspacke, geht es super. Jedoch etwas später....

Derzeit bin ich auch noch in der "Probe- oder Entzugsphase". Soll heissen, mein derzeitiges Mundstück spiele ich erst seit ein paar Monaten, bekomme immer wieder einen kleinen Rückfall um kurz danach wieder auf Dieses zurückzufallen. Fuuurchtbar!!!!! :argh:

Noch etwas: Im Sommer bei der Hitze bzw. wenn ich viel Übe wird mir mein Mundstück zu klein (Lippenschwellung) und ich beginne mit grösseren Exemplaren zu liebäugeln.
Hab ich längere Zeit wenig geübt bzw. sind normale Temperaturen, gehts auch dem Ansatz besser und ich kann plötzlich mit Flachbergern spielen.
Einen Tag später der Rückfall.
LG Herbert
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Miboba
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Beitrag von Miboba »

Hallo "Leidensgenosse" Puukka,

da das neue Mundstück für mich mit Abstand den schönsten Ton hat, hoffe ich, auch bei einem eintretenden Rückschlag nicht mehr zurückzuwechseln.

Inzwischen habe ich auch schon wieder über 10 Mundstücke hier herumstehen und wenn die Ferienzeit vorbei ist, werde ich wohl einige bei eBay einstellen. Somit verringere ich gleichzeitig die Gefahr des Wechselns.

Wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, alles ganz einfach wieder über eBay zu verkaufen, hätte ich vielleicht nie so viele Mundstücke versucht! :wink:

Mit dem, was ich an Mundstücken schon er- und versteigert habe, könnte man glatt einen Großhandel aufmachen.

Das Wick 3 habe ich gestern auf der Xeno (heavy), heute auf der 6310Z (light) getestet und werde morgen noch versuchen, ob es evtl auch für meine Drehventiltrompete geeignet ist.

Ich hoffe wirklich, dass meine Odyssee hiermit beendet ist, obwohl es mir immer wieder Spaß macht, etwas Neues auszuprobieren. :oops:

Gruß

Miboba
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Alles Gute, ich würd es Dir als Leidensgenossen wirklich vergönnen!
Einfach draufbleiben und den Verlockungen widerstehen. Abstriche muss man bei Jedem machen, wie bei den Trompeten.
LG Herbert
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Miboba
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Beitrag von Miboba »

Puukka hat geschrieben:Alles Gute, ich würd es Dir als Leidensgenossen wirklich vergönnen!
Einfach draufbleiben und den Verlockungen widerstehen. Abstriche muss man bei Jedem machen, wie bei den Trompeten.
LG Herbert
Danke! Ich werde mich wirklich bemühen jetzt mehr am Mann als am Equipment zu arbeiten :wink:

Gruß

Miboba
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Beitrag von kleinerTrompeter »

Grüße!

Wo hast Du das Wick gekauft?
Was kostet es?
Ist das Wick 3 vergleichbar mit dem Bach 3c?

Danke Jörg
trp
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Beitrag von trp »

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Miboba
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Beitrag von Miboba »

kleinerTrompeter hat geschrieben:Grüße!

Wo hast Du das Wick gekauft?
Was kostet es?
Ist das Wick 3 vergleichbar mit dem Bach 3c?

Danke Jörg
Ich habe mir das Mundstück bei FMB bestellt und es hat in der Heavytop-Ausführung 56,80 EUR gekostet.

Den Link zur Größentabelle von Denis Wick hat trp ja schon angegeben. Ich kann nur noch hinzufügen, daß der Kessel beim Denis Wick 3 eher V-förmig ist.

Gruß

Miboba
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kleinerTrompeter
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Beitrag von kleinerTrompeter »

Alles klar!
Vielen Dank!
Sehe ich es richtig, daß es die Heavytop Reihe nur versilbert und nicht vergoldet gibt?

Danke Jörg
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Beitrag von maltadvocat »

Bei Thomann gibt es auch Denis Wick . Ich habe mir für meine Posaune auch eines vom Denis gekauft und bin sehr zufrieden (er war ja auch Posaunist). Erstaunlicherweise war das vergoldete bei Thomann billiger als das Standardmodell bei Denis Wick.
Areo
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Beitrag von Areo »

soweit ich weiß ist das vergoldete das Standartmodell bei Denis Wick. Ich bin ja auch Denis Wick Fan! Spiele derzeit das DW 2w auf das ich ja durch Zufall gestoßen bin und hab mir dann fürs Kornett das DW 3 gekauft, ich habe jetzt seit 5 Monaten keinen Rückfall gehabt mit dem 2w, also siehts wohl gut für dich aus! :wink:
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Beitrag von Miboba »

kleinerTrompeter hat geschrieben:Sehe ich es richtig, daß es die Heavytop Reihe nur versilbert und nicht vergoldet gibt?
Also ich habe sie bisher nur in versilbert gesehen und denke, dass es die Heavytops nicht in vergoldet gibt.

Areo hat geschrieben:ich habe jetzt seit 5 Monaten keinen Rückfall gehabt mit dem 2w, also siehts wohl gut für dich aus!
Dann gehe ich doch einfach mal ganz optimistisch an die Sache heran :wink:

Hat schon wer die "normalen" Denis Wick mit den Heavytops verglichen?

Gruß

Miboba
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ElwoodB
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Beitrag von ElwoodB »

Mahlzeit!

Sollen wir ne Selbshilfe Gruppe aufmachen? :ironie:

Ich hab nämlich auch schon so ne ähnliche Safari nach meinem "perfekten Mundstück hinter mir.

Bin im Moment auf dem Thomann M-B4, weil mir das Geld für ein richtiges Monette irgendwie fürs probieren zu schade is... Aber was nich is kann ja noch werden :D

Fakt ist aber bei mir, ich merke immer ob es eine gute oder schlechte Entscheidung war so ca. nach nem Jahr. Sollte ich wieder nicht das richtige haben, werde ich nächstes Jahr mal dem Hause Tilz einen besuch abstatten und mich dann dort einmal richtig beraten lassen. Auf das meine Suche endlich ein Ende findet.

Vielleicht sieht man sich ja dann da. Ich werd dann im kleinen Selbshilfe Gruppen Kreis ein Bier ausgeben für die dies geschafft haben... :huepf:
Traue keinem, der sein Instrument in den Mund nehmen muss um darauf zu spielen...
ralf
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Beitrag von ralf »

Hi ElwoodB,
kleiner Tipp: wenn Du nach ner Weile mit dem Thomann gut zurecht kommst, spar Dir das Geld für ein Monette, da Du dann vielleicht eine böse Überraschung erlebst. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß noch nicht einmal zwei Monette-Mundstücke identischer Größenbezeichnung sich beim Spielen gleich anfühlen. Dann wird's bei "Original und Fälschung" wohl noch krasser sein.
Gruß,
Ralf
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Miboba
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Beitrag von Miboba »

Ich bin ja ganz feste auf dem Weg der Besserung! (Ich muß es nur oft genug sagen, dann glaube ich es auch) :oops:

Bei vielen Mundstücken kann ich schon auf Anhieb sagen, ob sie etwas für mich sind oder nicht.
Von Schilke hatte ich nur mal eines Größe 15 mit einem sehr runden, gewölbten Rand. Das habe ich nach 2 Tonleitern schon wieder beiseite gelegt.
Von Tilz hatte ich 4 oder 5 Modelle getestet, kam aber auch mit keinem zurecht.
Mit Bach, Klier und Yamaha kam ich dagegen gut zurecht und habe auch diverse Mundstücke gespielt.

Das perfekte Mundstück wird es für mich sowieso nicht geben, da ich immer glaube, es gibt noch ein besseres.

Aber jetzt habe ich ja mein 99 % Mundstück gefunden - hoffentlich! :D

Gruß

Miboba
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