Mundstück für hohe Töne

Welches wofür / für welchen Zweck

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schlafsack2
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Mundstück für hohe Töne

Beitrag von schlafsack2 »

Hallo!

Ich habe gehört, dass man mit manchen Mundstücken höher spielen kann wie mit anderen. Das habe ich dann auch ausprobiert, und tatsächlich, mit einem 7C Mundstück komme ich nur zum g'' und mit einem 3C kam ich zum e''' bei gleichen Ansatz. Das heißt doch dann, dass ich mit einem 1C noch höher komme (ich denke so um a''' bzw. h'''). Aber kann es dann sein, dass ich dann nicht so tief komme?? Gibt es noch weitere Spezialmundstücke mit denen ich noch höher spielen kann??

Danke für eure Hilfe!!
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi Schlafsack,
das Bach 3C ist keine spezielles Höhenmundstück, sonders eines der am meisten verbreiteten Standardmundstücke überhaupt. Der Bach-C -Kessel ist ein Kessel mit mittlerer Tiefe, sog. "Höhenmundstücke" haben einen wesentlich flacheren Kessel (D oder E). Der Grund für deinen Höhenerfolg kann sein, dass der etwas größere Kesseldurchmesser des 3C deine Lippen besser schwingen lässt als das etwas kleinere 7C. Ein 1 C hat wiederum einen mitteltiefen Kessel, aber einen wesentlich größeren Innendurchmesser (17mm, zum Vergleich: 3C 16,3 mm, 7C 16,2mm; zu den Abmessungen der Bach-Mundstücke siehe http://www.selmer.com/selmracc/tbl1trmp.htm ). Das bedeutet aber nicht, dass du damit höher spielen kannst.
Grundsätzlich gilt die Regel, je flacher der Kessel, desto mehr wird das hohe Register unterstützt (nicht bei jedem!!!!). Klassische "Screamer"-Mundstücke sind die 'a4a-Mundstücke von Schilke, z.B: das 14a4a oder das 6a4a.
Hope that helps....
guenni-trumpet
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schlafsack2
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Mundstück

Beitrag von schlafsack2 »

Danke.

Aber mit welchem Mundstück würde ich jetzt höher kommen: mit dem 3A oder mit dem 3F??
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi,
bei Bach sind die A-Kessel die tiefsten, die F-Kessel die flachsten. Theoretisch würdest du mit dem F-Kessel am höchsten kommen, aber nur theoretisch. Denn es hängt in erster Linie von einem selbst ab, welches Mundstück und welcher Kessel für einen passt. Ein extrem flacher Kessel kann durchaus bewirken, dass die Lippen keinen Platz mehr zum schwingen haben und daher die Töne in der Höhe nicht mehr kommen. Das solltest du einfach ausprobieren.
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Dennis
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Beitrag von Dennis »

guenni-trumpet hat geschrieben:Hi,
bei Bach sind die A-Kessel die tiefsten, die F-Kessel die flachsten. Theoretisch würdest du mit dem F-Kessel am höchsten kommen, aber nur theoretisch. Denn es hängt in erster Linie von einem selbst ab, welches Mundstück und welcher Kessel für einen passt. Ein extrem flacher Kessel kann durchaus bewirken, dass die Lippen keinen Platz mehr zum schwingen haben und daher die Töne in der Höhe nicht mehr kommen. Das solltest du einfach ausprobieren.
Zudem ist zu bedenken das die Kesseltiefe (hier ein flacher Kessel) auch enorm den Ton beeinflußt, der Ton wird Obertonärmer und schriller, ein F-Kessel ist echt extrem !
Ich spiele nen D-Kessel das ist noch ein guter Kompromiss...
Ein Flacher Kessel macht eine Hohe Note einfacher zu spielen aber "zaubert" dir keine Terz zu deinem Tonumfang hinzu (zumindest nicht auf dauer)
Gruß von Dennis

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hotblack Desiato
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Beitrag von hotblack Desiato »

lasst ihn doch,
nim den f-kessel und kauf dir noch nen lippenexpander und ich kenne noch ein rezept für nen tollen zaubertrank :roll:

HB
Franki
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Beitrag von Franki »

Hi,

@HB: das Rezept hätte ich gerne :D
@schlafsack2: Ich glaube nicht, das die Frage lauten sollte, mit welchem Mundstück du höher spielen kannst, sondern du solltest dich fragen welche Höhe du erreichen willst und dich dann mal mit einem deiner Mundstücke hinsetzen und üben. Nimm das 3C und probiere das mal ein jahr aus. Ich blase z.Zt. wieder mein Schilke 20D2d und das klappt hervorragend auch in der Höhe. Du kannst auch mal eine andere Hinterbohrung ausprobieren z. B. die 24. Die blase ich auf meinem 1B von Bach. Auch nicht schlecht. Nur ums Üben kommste nicht drumherum.

Gruß Franki
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JohnD
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Mundstücke für mehr Höhe ?

Beitrag von JohnD »

Sportschuhe für mehr Tempo?

Egal, die Dinger müssen passen, damit sie komfortabel sind und nicht behindern. Ich zum Beispiel benötige ein relativ grosses Mundstück, damit die Töne über den gesamtem Tonumfang gleichmässigen Sound haben und nicht zu unterschiedlich ansprechen. Hat aber auch ein bisschen gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich unbedingt die eher selten erhältlichen flacheren Ränder dazu benötige, gleichgültig, ob Trompete, Posaune oder Tuba.

Für meine Trompete : Klier 2D mit Rand No. 1, 17,4mm Durchmesser
Das Klier - D ist übrigens viel tiefer als Bach D.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Franki hat geschrieben: Nur ums Üben kommste nicht drumherum.
Richtig. Üben heißt die Devise, nicht mit einem F-Kessel herumjaulen.

Miss T.
Der Weg ist das Ziel.
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

... mit einem 7C Mundstück komme ich nur zum g'' und mit einem 3C kam ich zum e''' ...
Das kann ich fast nicht glauben. Das 7C unterscheidet sich vom 3C ja eigentlich nur durch den Kesseldurchmesser. Kesseltiefe, Bohrung, Rand sind fast gleich.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich nur Klang verändert, wenn ich zB von meinem Yamaha 15E4 auf ein deutlich flacheres/kleineres Mundstück wechsle, aber mein Tonmfang im wesentlichen gleich bleibt. Ich glaube durch Experimente mit Mundstücken, kann man (kurzfristig) vielleicht maximal 1-2 zusätzliche Töne in der Höhe gewinnen, aber nicht in dem von dir beschriebenen Ausmass.

Wenn du auf einem 3C bis zum E3 kommst, dann solltest du auch mit (fast) jedem anderen Mundstück zumindest annähernd den gleichen Tonumfang haben.
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Beitrag von baldici »

Bernhard hat geschrieben:Das kann ich fast nicht glauben. Das 7C unterscheidet sich vom 3C ja eigentlich nur durch den Kesseldurchmesser. Kesseltiefe, Bohrung, Rand sind fast gleich.
Äh... eigentlich isses genau umgekehrt, falls wir von Bach-Mundstücken sprechen. 3C und 7C haben nahezu denselben Durchmesser, aber das 7C ist deutlich tiefer und hat einen schmäleren Rand. Kann schon sein, dass die Randform des 3C bei manchen die Höhe erleichtert, es kommt nicht immer auf den Durchmesser an.

Abgesehen davon stimmt es natürlich, dass auch das beste Mundstück kein Ersatz fürs Üben ist. Aber es kann korrektes Üben sehr erleichtern.
In jedem Fall sollte man niemals Tonqualität oder Tonumfang (auch das tiefe Register will gespielt sein!) ein paar Quietschern über dem hohen c opfern.

Gruß,

Martin
a-jazz
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Beitrag von a-jazz »

Unter http://www.bobbyshew.com gibt's in der Rubrik "Clinic" ein paar grundsätzliche Worte zum Thema Mundstückwahl. Kurz zusammengefasst lautet die Devise: Üben ist wichtig, aber es ist durchaus hilfreich zu verschiedenen Anlässen verschiedene Mundstücke zu wählen. Der alte Satz "Nur wer alles auf ein und demselben Mundstück spielen kann" hat damit wohl ausgedient:



4) SELECTION OF CORRECT MOUTHPIECE

The use of an improper mouthpiece equates with trying to drive nails with a screwdriver. We were all told at an early age to "do everything on one mouthpiece" and "avoid those mouthpiece traps". Well, I'm here to tell you that I TRIED that...for years and years. I kept believing that someone knew what they were talking about . After all of the years in this business, playing on so many bands, sitting next to so many great and famous players, I saw a different attitude about equipment. People were always "looking for the magic mouthpiece"....BUT, they WERE LOOKING !! The activity of investigating, trying, asking questions about, whatever....it's a great adventure and you eventually really can learn some very important things about WHAT and HOW to use in the area of mouthpieces, perhaps different for different situations. Some MAJOR classical players whom I know use different pieces for different horns such as "C", "Bb", PICCOLO, etc. Some players switch mouthpieces occasionally even on one trumpet just to help improve the way they play a certain style of music. Sounds SANE to me...sorta, 'THE RIGHT TOOL FOR THE JOB"!!

You can really help your young students by being more encouraging, positive, realistic, and INFORMED about making adjustments in equipment. Simply, if a kid is playing in your concert band, wind ensemble, or orchestra, it's recommended that he or she play on a lower compression (deeper cup) mouthpiece. It helps produce sounds that fit the music better and it makes the student feel greater ease in playing the style correctly. If the same kid plays in your jazz big band, suggest they find a high compression (shallower ) mouthpiece which helps that player access not only into the uppe r register, but to just get quicker response from his or her efforts. This translates as ease of playing . Naturally, the "sensible" thing to do is to try to get a mouthpiece with a similar rim and inside diameter for both situations. This is pretty easy to accomplish as long as the student is playing on a standard, stock piece. It doesn't always have to be precisely EXACT, just close...."in the ball park"! The younger students won't so much notice nor be adversely affected by slight differences whereby a pro will much more likely be more sensitive to minute differences...but not always!

Don't be afraid TO TRY!! Better to explore and discover than to keep your head and mind buried in the sand of tradition (and misinformation).

GOOD LUCK!!!

Bobby Shew, 1997
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hannes
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Beitrag von hannes »

Bobby Shew meint damit vor allem die unterschiedlich geforderten Sounds. Ein Leadtrompeter, der in den höchsten Lagen "schreien" muss, braucht auch ein entsprechendes Mundstück, um den scharfen lauten Sound mit möglichst langer Ausdauer blasen zu können.
Grundsätzlich gilt: Man kann auf jedem Mundstück die Höhe erreichen, die man spielen kann, nur die Ausdauer und der Sound ist unterschiedlich. Die meisten hier in diesem Forum sind gut damit beraten, das größte Mundstück zu wählen, mit dem sie noch gut zurecht kommen. Nur wer spezielle hohe Leadparts spielen muss, kann sich die Arbeit erleichtern. Doch der Sound ist mir bei der Allaroundmusik wichtiger als ein paar Quietscher in der Höhe. Doch alle guten Leadtrompeter, die ich kenne, spielen auf jedem Mundstück ihr c''''. Der Unterschied ist dann wirklich nur noch die Stilistik, sprich Sound.
Also: übt auf einem großen Mundstück, bis ihr eine ordentliche Höhe habt und wechselt nur, wenn es der Sound bzw. der Stil erfordert!

Hannes
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JohnD
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Verschiedene Mundstücke

Beitrag von JohnD »

Sowas Ähnliches wollte ich auch gerade schreiben.
Schraubränder und die Klier-Systrmatik sind für mich ideal.
So verwende ich statt Klier 2D aus meinem obigen Post gelegentlich das 2A Unterteil für softeren Sound oder das 2F Unterteil für schärferen Klang.
Der Tonumfang bleibt gleich. Die Ausdauer in der Höhe ist mit dem 2F etwas besser. Ist aber nicht Bach F vergleichbar, sondern tiefer.

JohnD
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