Trompetenforum.de

Hallo,

ich spiele momentan oft im Wechsel Trompete und Flügelhorn. Auf der Trompete spiele ich auf einem Bach 1 1/2C Mundstück, mit dem ich auch sehr zufrieden bin.
Momentan habe ich zwei Mundstücke für das Flügelhorn (unteranderem ebenfalls ein 1 1/2 C Bach für Flügelhorn (leider hat das überhaupt nichts mit dem Trompetenmundstück gemeinsam).
Mit beiden Mundstücken bin ich nicht zufrieden, untere Töne springen schnell an und haben einen guten Klang mit dem Bach-Mundstück aber obere Töne sind schwer zu spielen.
Außerdem ist der Ansatz bei den beiden Mundstücken sehr unterschiedlich. Ich habe schon überlegt das Trompetenmundstück zu kürzen und dann für das Flügelhorn zu verwenden, was aber eigentlich nicht Sinn der Sache ist und natürlich den Klang verändern wird.
Habt ihr noch eine Idee für ein anderes Flügelhornmundstück, dass dem Bach-Trompetenmundstück 1 1/2C ähnlich ist?

Danke schonmal!

Hallo Julia,

Um die Frage sinnvoll zu beantworten, braucht es ein paar Informationen:

- Was für ein Flügelhorn ist es denn? Drehventil oder Perinet?
- Wie ist denn deine Klangvorstellung?
- Was ist das Einsatzgebiet für das Flügelhorn / Musikrichtung?

Grüße,
Daniel

und natürlich noch herzlich Willkommen im Forum

Danke =)
Es handelt sich dabei um ein Perinet Flügelhorn.
Gespielt werden sollen damit ausschließlich Konzerte (Klassik aber auch Film/Musical etc.). Das Flügelhorn sollte schon einen Unterschied zur Trompete darstellen und eher den weichen Klang haben (für das es ja bekannt ist). Ich nutze meist die Trompete und gehe nur zum Flügelhorn über an Stellen die ruhiger sind und sich damit einfach schöner anhören.

Hallo Julia,

das Mundstück ist für die von dir beschriebenen Zwecke ganz ok.
Den tollen vollen und dunklen Sound beim Flügelhorn büßt man dann in der Höhe und der Ansprache in der Höhe ein... Das ist das Opfer beim Flügelhorn. Je nach Modell mal mehr, mal weniger - bei den französischen Hörnern (Courtois) ist das enorm. Wahnsinns-Sound in der Mittellage - oben wird's eklig. Die Töne liegen eng beieinander, rasten schlecht, Intonation ebenfalls problematisch - trotzdem stehe ich drauf!
Der Sound wird zu einem Großteil über das Mundstück durch den V- / Trichterförmigen Kessel erreicht.
Man kann natürlich über ein anderes Mundstück sich das Leben in den oberen Lagen etwas erleichtern, dafür leider dann der Ton.
Am Ende aber auch alles eine Sache der Übung. Das Flügelhorn spielt auch eine Rolle (z.B. ging mein Yamaha 631 deutlich besser in den oberen Lagen wie die Courtois-Hörner...)

Ich war selbst auch lange auf der Suche nach dem richtigen Mundstück für das Perinet-Flügelhorn. Schau mal hier:

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =8&t=27190

Da gab es viele Empfehlungen von Mitgliedern aus dem Forum.

Auf der Perinet-Trompete spiele ich wie du ein Bach 1 1/2C. Ganz am Anfang habe ich mir für das Flügelhorn sogar ein Bach 1 1/2 C abdrehen lassen, damit es in den Flügelhorn-Schaft passt, würde ich nicht mehr tun da es den Klang zu sehr verändert.

Ich bin jetzt über viele Umwege bei einem Bruno Tilz S11E gelandet.
Das ist für mich ein guter Kompromiss - bietet tollen Sound und Höhe / Ansprache sind auch i.O.
Wenns höher gehen soll nehme ich manchmal ein Yamaha Bobby Shew Mundstück her; wenn ich den vollen Sound in tieferen Lagen will, nehme ich ein Courtois 1 1/2 C.

Kannst ja mal über den Suche Thread hier im Forum aktiv werden - hier habe ich auch viele gebrauchte Mundstücke gefunden (und auch wieder verkauft).

Viel Erfolg!
Daniel

Danke erstmal für die lange ausführliche Erklärung:)

Ich werde wohl doch einfach ein paar Mundstücke ausprobieren und dann sehen, welches am besten passt.
Wenn du schon ein abgedrehtes Bach 1 1/2C hattest, würde mich dann doch interessieren in wie weit sich der Klang verändert hat?

Der Klang ist dann einfach "trompetiger" und verliert viel von den Flügelhorn-Eigenschaften (dunkel, weich, wolkig).
Probier es am besten selbst aus - schnapp dein Hörnchen und fahre ins nächstgelegene Musikgeschäft.
Dann spiel mal tiefe Mundstücke (z.B. Denis Wick 2F oder 4F) gegen flachere (z.B. JK 5D, 5E, um nur ein paar Beispiele zu nennen), dann wirst du den Unterschied selbst schnell merken.
War zumindest für mich damals ein Aha-Erlebnis.
Viel Erfolg bei der Suche.

Danny80 hat geschrieben:Der Klang ist dann einfach "trompetiger" und verliert viel von den Flügelhorn-Eigenschaften (dunkel, weich, wolkig).
Probier es am besten selbst aus - schnapp dein Hörnchen und fahre ins nächstgelegene Musikgeschäft.
Dann spiel mal tiefe Mundstücke (z.B. Denis Wick 2F oder 4F) gegen flachere (z.B. JK 5D, 5E, um nur ein paar Beispiele zu nennen), dann wirst du den Unterschied selbst schnell merken.
War zumindest für mich damals ein Aha-Erlebnis.
Viel Erfolg bei der Suche.

Von Klier könnte man auf jeden Fall auch das FL5HFT Franz Tröster testen. Hat den gleichen Kesseldurchmesser wie ein 11/2C und ist ein Hybrid mit den positiven Eigenschaften eines Trompetenmundstücks, aber klanglich eher ein Flügelhornmundstück. Allerdings war die extrem offene Rückbohrung für mich zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.

Das FL5HFT Franz Tröster spiele ich auf dem Drehventilflügelhorn für Blasmusik (Böhmisch, Mährisch, 1. Stimme).
Hat für mich eine sehr gute Ansprache im hohen Register wobei der Klang noch akzeptabel ist.
Gibt's das denn auch mit amerikanischem Schaft fürs Perinet-Flügelhorn? (zumindest nicht beim großen T., oder?)
Grüße,
Daniel

Danny80 hat geschrieben:Das FL5HFT Franz Tröster spiele ich auf dem Drehventilflügelhorn für Blasmusik (Böhmisch, Mährisch, 1. Stimme).
Hat für mich eine sehr gute Ansprache im hohen Register wobei der Klang noch akzeptabel ist.
Gibt's das denn auch mit amerikanischem Schaft fürs Perinet-Flügelhorn? (zumindest nicht beim großen T., oder?)
Grüße,
Daniel

Das 5HFT wird nur mit deutschen Schaft angeboten. Laut Info auf der Musikmesse ist die Rückbohrung ist wohl zu weit für den engen Amischaft.