Wozu dieser Mundstückwahn

Welches wofür / für welchen Zweck

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matze123
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Wozu dieser Mundstückwahn

Beitrag von matze123 »

Im laufe der Zeit habe ich verstanden, dass ein Mundstück immer ein Kompromiss zwischen Klang und Ausdauer ist. Zu oft bilden wir uns ein, durch ein Mundstück in kurzer Zeit etwas bewirken zu können. Dabei vergessen wir elementare Übungen die nötig sind um Ausdauer und Höhe und nicht zu vergessen den Klang zu verbessern. Ein Mundstück mit sehr flachen Kessel und schlimmstenfalls auch noch zu kleinen Durchmesser wird auf keinen Fall die Ausdauer verbessern und den Klang gleich gar nicht. Wichtig ist einfach nur der Wille zu üben und das in einem vernüpftigen Maß. Wenn man gute Erfolge auf einem "weiten" Mundstück erzielt, wird man ausdauernde Erfolge auf einem "engen" Mundstück haben. Es wird nie richtig gesagt, aber es hängt auch einfach viel von Kraft ab. Falls es interresiert: Ich spiele auf einem JK 225-4 mit 3,8mm Bohrung 17,5mm Durchmesser und mitteltiefen Kessel. Auch darauf kann man nen F3 und höher spielen. :shock:
Dies war ein werbefreies Posting :D
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Dennis
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Re: Wozu dieser Mundstückwahn

Beitrag von Dennis »

matze123 hat geschrieben: Es wird nie richtig gesagt, aber es hängt auch einfach viel von Kraft ab. Falls es interresiert: Ich spiele auf einem JK 225-4 mit 3,8mm Bohrung 17,5mm Durchmesser und mitteltiefen Kessel. Auch darauf kann man nen F3 und höher spielen. :shock:
Dies war ein werbefreies Posting :D
Ja richtig :-) Der Mundstückdurchmesser sollte schon von den Lippen abhängen, ich habe relativ dünne Lippen und bin mit nem 3er Bach gut bedient, mein Kollege braucht ein 1 1/2 ein anderer ein 7er...

Natürlich kannst du auf nem tiefen Mundstück auch ein C'''' spielen aber das ist zum einen anstrengender und zum anderen der falsche Sound,ich nutze 3 verschiedene Kesseltiefen (haben alle den selben Durchmesser,nur die tiefe ist anders) :

Ein flaches für Leadtrompete
Ein mittleres für spielen im Satz und zum Üben
Ein tiefes für Klassische sachen

Ich habe auf allen Mundstücken den gleichen Tonumfang (in der Höhe UND in der tiefe) aber einen anderen Klang,zudem macht das tiefe Mundstück das arbeiten in der tiefe Einfacher und das flache das arbeiten in der Höhe...

Wozu es sich schwer machen und alles auf einem Mundstück spielen und den sound irgendwie mit dem Ansatz hinpressen ;-)
Gruß von Dennis

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Franki
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Beitrag von Franki »

Hi at all,
ich blase einen tiefen Kessel und eine weite Bohrung und einen großen Durchmesser und die hohen Töne kommen auch. Die Sache mit dem Üben kann man halt nicht überegehen.
Gruß Franki
Pitty
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Beitrag von Pitty »

ich spiele zu 60% lead trompete und benutze immer nur ein mundstück !

mein treues JK208-1 :)

tiefes mundstück, breiter rand ! astrein für die höhe !!

mfg

Pitty
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Dennis
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Beitrag von Dennis »

Pitty hat geschrieben:ich spiele zu 60% lead trompete und benutze immer nur ein mundstück !

mein treues JK208-1 :)

tiefes mundstück, breiter rand ! astrein für die höhe !!
Hast du jemals ein flaches Mundstück probiert ??
Für Leadtrompete ist ein Tiefes Mundstück wie Sommerreifen auf dem auto im tiefsten Winter....Es geht, aber es ist nicht das "richtige"....

Versteht mich nicht falsch, es geht mir um den Klang nicht um sich ums üben zu drücken....Ich habe auf dem tiefen Kessel den gleichen Tonumfang wie auf dem flachen aber ich würde nie irgendein Kirchenlied (als Beispiel) auf nem Flachen Mundstück spielen (klingt sch...) und Lead würde ich auch nicht mit dem tiefen Mundstück spielen (klingt nicht schneidend genug,Lead soll leiten)

Aber natürlich kann man alles auf seinem durchschnittlichen Mundstück spielen, gibt ja auch ganzjahresreifen fürs auto :-) Habe auch lange Zeit nur ein Mundstück gespielt bis ich dann mal nen anderen Kessel probiert habe....

Wovon ich nichts halte ist mit 100 verschiedenen Rändern,Durchmessern, Bohrungen herumzuexperimentieren...
Aber 3 Mundstücke (mit gleichem Rand,Durchmesser) mit verschiedenen Kesseltiefen zu haben ist echt nichts verwerfliches ;-)
Gruß von Dennis

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matze123
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Beitrag von matze123 »

Wer an sich keine Probleme mit Höhe und Flexibilität hat und eine gewisse Klangvorliebe hat sollte auf jeden Fall mit der Kesseltiefe experimentieren.
Wer aber versucht was mitm engen Mundstück hinzutricksen (nen hohen Quitscher) was mit nem Weiten nicht klappt der ist mit üben erst mal besser bedient. Ich übrigens mag es, wenn ein hoher Ton nicht zu dominat ist. In ner
Jazzband aber sicherlich unverzichtbar.
Kojak
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Beitrag von Kojak »

Ich bin eigentlich vom Prinzip her Matze?s Meinung-auch ich kann mit meinem Laskey 75C (das ist so ungefähr ein Bach 1X/ 1-1/4C )ein sauberes hohes G spielen! (alles darüber ist Glückssache....) Höhere Töne braucht man eigentlich eher selten-und ich habe lange genug Lead in einer Bigband gespielt! (für extreme Notfälle hatte ich immer ein Schilke 15B oder Warburton 3M-12 dabei-damit ging auch ein Top-C,klang allerdings schrecklich)
Viel wichtiger ist,das es auch angenehm klingt-Was nutzen die ganzen "Screamer" Teile,wenn man mal eine"cry me a River" Ballade spielt,und es klingt wie wenn man eine Maus erschlägt!
Ich habe auch nicht jeden Tag Zeit zum üben,aber wenn man sich mal längere Zeit mit grösseren Mundstücken einlässt,klappt das schon mit der Höhe-ausserdem bin ich der festen Überzeugung dass man nur ein sauberes hohes Register blasen kann,wenn man auch tiefe Töne spielen kann..(wer kein tiefes G spielen kann-kann auch kein sauberes hohes G spielen,und noch besser wird das Ganze-wenn man Pedaltöne trifft! )
Was leider oft bei der Diskussion um High-Note Mundstücke vergessen wird,ist die Tatsache dass einfach nicht jede Trompete für den Einsatz im hohen Register gebaut wurde ( eine Strad ist eine Konzert-Trompete,keine Bigband-Trompete!) Deshalb denken viele,sie müssen aus einem anstrengenden Horn hohe Töne mit zu kleinen Mundstücken rauswürgen-genau so klingt das auch! Wenn jemand Lead in der Bigband spielt sollte er sich auch mal nach einem Horn umschauen,das dafür auch gebaut wurde( Connstellation,Yamaha Z , King Silver Flair, Callichio, Callet....etc.)
Wenn man mal eine Connstellation oder Z mit einem ordentlich grossen Mundstück (nicht kleiner als 1-1/2 C !!) gespielt hat,weiss man von was ich hier rede-Jene die solche Teile mit einem 7E oder sonstigem Flachkesselklump spielen haben leider recht wenig Sinn und Gefühl für Klangkultur ( denn es gibt auch schöne Töne über dem hohen C!)

Jetzt könnt Ihr mich zerfleischen..... :mrgreen:
yogi
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Beitrag von yogi »

Hi matze123,
also ich seh das wie dennis. Der Vergleich mit den Reifen triffts sehr gut :)
Und ob der Ton mit nem tiefen Kessel schöner ist, darüber läßt sich zumindest im Jazz streiten ... ich denk da an die Klassiker die in ner Bigband Lead Trompete spielen wollen. Ist ungefähr so wie wenn Peter Hofmann versucht Elvis zu singen :D
Ich hab mich auch jahrelang mit nem tieferen Kessel geplagt, bin jetzt aber auf das Asymetric umgestiegen. Ist einfach ein geiles Gefühl, messerscharfe Höhen mit relativ wenig Druck und genug Reserven.
Ist natürlich ein Kompromiß, macht aber tierisch Spaß und eröffnet auch Nicht-Profis mit begrenztem Übaufwand Bereiche, die sonst nicht möglich wären
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

yogi meinte
Ich hab mich auch jahrelang mit nem tieferen Kessel geplagt, bin jetzt aber auf das Asymetric umgestiegen.
Sag bloß, bei dir funktioniert das? Ich hab es wochen-, nein, monatelang probiert, genau die Begleitliteratur gelesen, und das Ergebnis war miserabel. Ich kann auf dem Teil spielen, der Ton ist extrem aber höhe, Ausdauer? Nichts zu machen. Es war ein ganz gutes Krafttraining. Als ich wieder auf ein normalmundstück umgestiegen bin, da war es wie eine andere, schönere Welt. Klare, volle Töne, leichtes Spiel, ich war im Himmel.

Gruß
Uli
yogi
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Beitrag von yogi »

Hi Uli,
bei mir hat's erst auch nicht funktioniert. Habs dann aber nach ein paar Monaten nochmal versucht und da gings dann (keine Angst vor 2/3:1/3 ... wenn du nicht zuviel Druck gibst schadet das nicht).
Der Ton im mittleren Bereich ist wie gesagt noch nicht so doll (mal schaun ob das noch besser wird ... braucht vielleicht noch mehr Zeit und mehr Stütze) aber ab C3 find ich's geil.
Ich denk das Problem mit dem Teil ist, daß es nichts verzeiht. Zuviel Druck, andere Position als 2/3 : 1/3 oder schlechter Luftfluß führen unweigerlich zum frühen "sterben" :)
Dabei hat mirs in der Höhe selbst nichts gebracht, aber Ausdauer und Sicherheit, was meinen "nutzbaren" Bereich stark erweitert hat.
tromtom
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Beitrag von tromtom »

hallo Leute,
ich bin eigentlich der gleichen Meinung wie der Kojak, erstens nicht jede Trompete passt zu jedem Mundstück( würde meine Connstellation nie mit einem 7c vergewaltigen) und auch der beste Trompeter spielt nicht nur hohe Töne.
Ich finde den Höhenwahn manchmal eh übertrieben. natürlich kann man damit Zuhörer beeindrucken aber auch "betäuben".
Im Grunde genommen sollte man doch im gesammten Tonraum (den man braucht, je nach band oder Orchester) einen "Schönen runden Klang abliefern können. und zwar nicht nur ppp-fff sondern auch noch eng und weich am besten flexibel auf dem gleichen Mundstück und Horn.
Daß das nach eierlegender Wollmilchsau klingt ist mir klar. aber ich denke das ist näher an der Realität als nach jedem Stück Mundstück oder Trompete wechseln.
Drum Üben, üben , üben
DarthTrompete
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Beitrag von DarthTrompete »

Hallo Leute,

also ich denke, es gibt kein "Geheimmundstück". Habe selber schon viele Mundstücke ausprobiert (JBS, JetTon MF, Denis Wick) und hatte noch ein Bach 10c daheim mit welchem ich vor ein paar Jahren einfach nicht zurecht gekommen bin. Hab's dann mal mit dem einzigen Geheimrezept "üben" versucht und siehe da, es klappt.

Ich denke, man muss ich auf dem Mundstück wohlfühlen, das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Ich möchte behaupten das ich mit dem von mir gespielten Mundstück sowohl die nötige Höhe als auch die Mittellage sauber mit schönem Ton spielen kann. Auch Pedaltöne bekomme ich damit sauber hin.

Also, einfach üben, üben, üben....... :D
Straub Avantgarde
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JohnD
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Mundstücksuche

Beitrag von JohnD »

Hi,
na, dann will ich auch noch mal meine 2 Cents spenden... Also, das mit dem Wohlfühlen auf dem Mundstück halte ich auch für sehr wichtig. Meine Suche lässt sich nach Kriterien in folgender Reihenfolge beschreiben:

1. Ein komfortabler Rand, keine nach längerer Spieldauer zu stark drückenden Zonen, genügend Weite, um sich nicht eingezwängt zu fühlen ( Turnschuh - Analogie, ihr wißt...), bei mir ausserdem ein eher flacher Rand. --->Flexibilität, Attacks.

2. Runder Sound ---> Kesseltiefe und - form.

3. Intonation ---> Grund - und Hinterbohrung, evtl. Kesseltiefe. "Zu tiefe" Kessel können schon mal die Grundstimmung erniedrigen. ( Übrigens ein sehr bekanntes Phänomen bei Posaunen, wie ich einem entsprechenden Forum entnehmen konnte.)

4. Ausdauer ---> siehe 5.

5. Range - Tonumfang ---> Wenn alles andere passt, eher was zum Üben.

So, das war´s mal im Groben. Und wie endete die Story? Ganz einfach, ich habe einen Schraubrand (Klier Exclusive 2 - 1 ) und drei verschieden tiefe Kessel mit gleicher Hinterbohrung ( 2A, 2D, 2F ) und einen Kessel mit anderer Hinterbohrung (2B ,Intonationsgründe beim 2A - siehe oben).

Auf den Tonumfang hat der jeweilige Kessel so gut wie keinen Einfluss.

Aber was für mich passt, muss bei Anderen nicht automatisch klappen.

Viel Spass, JohnD
Bild Esst mehr Obst !
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