Mundstück rutscht immer ab

[Heisenberg]

Hallo zusammen,

ich spiel jetzt schon sehr lange Trompete und will jetzt noch etwas weiter ob angreifen.
Tonhöhe war immer ein Problem für mich - mit gutem Willen schaff ich ein a''
Ich erinnere mich daran, dass mein Trompetenlehrer damals im Einzelunterricht zu mir sagte, dass ich zu tief ansetze (nur ca 1/4 der Oberlippe im "Mundstückradius").
Damals war ich zu faul, das zu korrigieren und so spielte ich über 10 Jahre so wie es für mich am bequemsten war.
Nun hab ich versucht mich umzugewöhnen und habe große Probleme.
Wenn ich die untere Töne spiele geht es einigermaßen - sobald ich aber über die Schwelle c'' komm, rutsch mir das Mundstück nach unten.
Ich habe eine relativ dicke Unterlippe. Zwar nicht so wie Angelina Jolie, aber dicker als bei anderen. Wenn mir das Mundstück nach unten rutscht, "knackt" die Lippe. Ich nehme an, die die Kurve des Lippenabschluss geht im Seitenprofil relativ steil nach unten.
Kann ich sowas durch ein anderes Mundstück kompensieren, evtl. durch eines mit größerem Durchmesser.

[trp]

Hi,

wie immer, Ferdiagnose sehr schwer möglich.

Es gibt hier im Forum einige Threads die sich mit dem Thema befassen.

Grundsätzlich haben jedoch Trompeter mit dickeren Lippen das Problem des "Platzierens" im Lippenrot. (Innenkante des Mundst. vollständig im Lippenrot.)

Das ist vor allem für die Ausdauer bedenklich. (Weniger für die Tonhöhe an sich. Wenn Du auch am Anfang des Spielens Probleme mit der Höhe hast, dürften noch einige andere Baustellen sein.)

Ein Verschieben des Ansatzes bringt in den meisten Fällen nichts, da dadurch nur das Problem von der einen Lippe auf die andere verlagert wird.

(Schau mal mit einem Ansatzbetrachter wieviel "weißes" Lippenmaterial du oben oder unten im Mundstückinnendurchmesser als Reserve zur Verfügung hast.)

Wenn, was ich vermute, das rote Material oben und unten den Innendurchmesser ausfüllt bzw. sogar darüber hinausgeht, hilft eigentlich nur das Einrollen der Lippen, was einerseits das Platzieren verschwinden lässt und andererseits die Widerstandskraft des Ansatzes erhöht.

Beste mir bekannte Trainingsmethode für dieses Thema: Brass Masterclass von Malte Burba. (Zeitbedarf bei regelmäßigem und methodischem Üben min. ein Jahr.)

lg trp

[Heisenberg]

Vielen dank.
Hab mir die Rezensionen auf amazon zu Brass Master-class durchgelesen und dann bestellt.
Über die Sommerferien versuche ich mal verstärkt damit zu arbeiten und nach den Sommerferien wollte ich mir mal wieder ein paar mal Einzelunterricht bei einem guten Lehrer nehmen.

Allerdings eine Frage: wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist es vollkommen egal, welcher Lippenanteil im Innendurchmesser überwiegt (bei mir ist das der untere). Ich ging bisher davon aus, dass der obere Teil mehr mitschwingt als der untere und daher der obere Lippenanteil bei der Tonerzeugung überwiegen sollte.
Das war jetzt eine Frage ohne Fragezeichen, aber ich denke du weißt, wo du antworten sollst

[trp]

HI nochmal,

Brass Masterclass sollte man nicht alleine üben sondern sich in die Hände eines Lehrers begeben.

Aus meiner Sicht ist die Verteilung von Unter und Oberlippe im Mundstückinneren egal wenn es nicht zu extrem wird. 1/4 tel oben z.B. ist aus meiner Sicht nicht das Problem wenn der Innenrand oben und unten im weißen Bereich sitzt und sich während des Spielens von der Position her nicht verändert.

Ich persönlich spiele mit etwas mehr Druck auf der Unterlippe (ca. 60 zu 40% ( wenn man das überhaupt quantifizieren kann)) und verwende diese sozusagen als Anker, dadurch kann ich die obere Lippe etwas entlasten und freier schwingen lassen. Außerem kann ich so meine Ansatzbewegung besser steuern. (Denke, daß hast gemeint mit der Oberlippe.)

Im übrigen ist es mir dann aber piepegal welche von den beiden Teilen mehr schwingt.

Achte darauf einen klaren, sauberen Ton zu produzieren, erweitere dann den Bereich in dem dieser Klang sauber bleibt und schaue auf eine konstante Position deines Ansatzes.

Hoffe es hilft.

lg trp

[Heisenberg]

Danke, das hilft vorerst.

[trompeterli]

Beste mir bekannte Trainingsmethode für dieses Thema: Brass Masterclass von Malte. (Zeitbedarf bei regelmäßigem und methodischem Üben min. ein Jahr.)

lg trp