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Zausel hat geschrieben: Bis auf die Kälte im Winter, wenn man draußen spielt. Aber da wandert das Mundstück eh in den Pausen in die Hosentasche oder noch besser ins Dekolletee der Klarinettistin.
Da kann man der Klarinettistin nur wünschen, dass du bei der Wiederbeschaffung ungewöhnlich sensibel "zu Werke" gehst.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
Im Zusammenspiel mit der Trompete würde ich mich für Holzmundstücke nicht interessieren. Jedoch war mir der Gedanke Flügelhorn mit Holzmundstück zu spielen so interessant vorgekommen, daß ich im Dezember mit Jürgen Würth von Lignum-Tech in Kontakt trat und ein flh-mp (in Grenadill) in Auftrag gab. Ich wollte nicht irgend eine "Standard-Größe", sondern eine 1:1 Kopie meines flh-mp - dafür sandte ich mein mp an einen Betrieb in der Nähe von Nürnberg. Dort wurde mein mp gescannt, mir innerhalb von zwei Tagen wieder zurück gesandt und die Scandaten an Lignum-Tech übermittelt. Das mp ist mittlerweile gefertigt und zur Oberflächenbehandlung bei Heydays. Anschließend wird es noch graviert, danach soll es - vsl. Ende kommender oder Anfang übernächster Woche - bei mir sein. Bin schon sehr gespannt auf das Teil: Lippenempfinden, Spielgefühl, Exaktheit der Kopie und vor allen Dingen den Klang - ist er wirklich "flügelhorniger" (das ist die Erwartungshaltung) als mit dem momentanen Setup. Ich werde nach ausführlichen Tests hier wieder berichten.
Btw. Herr Würth ist ein kompetenter und sehr angenehmer Gesprächs- und Geschäftspartner.
Meine Instrumente ..: Trp: Getzen Eterna Severinsen Model Kühnl & Hoyer Taschen-Trp. "Burba" C-Trp: J. Michaels Flh: Olds Clark Terry Model Kornett "Weltklang"
zwischenzeitlich ist das flh-mp bei mir angekommen und ich hatte Gelegenheit es in unterschiedlichem Kontext (zuhause üben, Big Band Probe, Combo-Probe, Konzerteinsatz) zu benutzen und mit meinem bisherigen mp zu vergleichen - incl. den Höreindrücken von Mitmusikern und Zuhörern.
- Die Fertigungsqualität des mp ist absolut tadellos. Es ist in Grenadill gefertigt und damit nahezu schwarz mit sehr dezenter Maserung (sieht man bei extremem Lichteinfall deutlich). Es ist - verglichen mit meinem bisherigen Metall-mp - sehr leicht. Die Oberflächenbehandlung, bzw. -versiegelung gibt ihm einen seidig schimmernden Glanz.
- Der Scan der Mundstückdaten meines bisherigen mp ist gut gelungen; ich kann hinsichtlich der mp-"Geometrie" keinerlei Unterschied zwischen dem Original und der hölzernen Kopie feststellen.
- Dementsprechend ist das Spielempfinden - abgesehen von einer grundsätzlichen, durchaus angenehmen "Wärme" (= Lippenempfinden) des Holz-mp - der beiden mp's (Original und Kopie) nicht voneinander zu unterscheiden.
- Auch beim Ansprechverhalten kann ich keinerlei Unterschied festmachen.
Insoweit bin ich schon einmal sehr zufrieden. Ziel 1 = ein möglichst identisches mp mit möglichst identischen Spieleigenschaften zu erhalten wurde erreicht.
- Der Unterschied zwischen den beiden mp's ist tatsächlich im Klang festzumachen. Hat das Metallmundstück an den "Tonrändern" noch "scharfe" Tonanteile (man könnte sie als dezentes Sizzling bezeichnen), so ist dieses beim Holz-mp vollständig weg. Es verbleibt ein mehr ins "hornige" tendierender, wärmerer, vollerer, runderer Ton.
Damit bewegt sich das mp auch in Richung meines zweiten Zieles, eines flügelhornigeren Tones. Dieser wird tatsächlich erreicht, allerdings muß ich zugestehen, hätte ich diesen Effekt in einem etwas ausgeprägteren Umfang erwartet. Möglicherweise liegt dies an meiner zu hoch gesteckten Erwartungshaltung? Tatsächlich festzustellen bleibt, daß alle von mir befragten Zuhörer den Klangunterschied zwischen den beiden mp wahrgenommen hatten (auch ohne immer erkennen zu können, mit welchem mp ich jeweils spielte - der Einsatz des Holz-mp wurde immer richtig erkannt) und alle Befragten den Klang des Holz-mp als angenehmer und für das Instrument "stimmiger", ja passender schilderten. Vor diesem Hintergrund werde ich das LignumTech Mundstück für das Flügelhorn definitiv im Einsatz behalten und nur noch auf der Trompete mit Metallmundstücken spielen.
Den Beitrag kann ich nur unterschreiben, insbesondere, was die Qualität der Mundstücke anbelangt. Ich habe das Trompetenmundstück jetzt ca. 3 Monate im Einsatz, und es sieht aus wie neu.
Was ich besonders schön finde ist die Möglichkeit, den Sound zu modellieren. Ich spiele ja schon seit längerer Zeit auch Plexiglasmundstücke, die ich bei Tilz habe anfertigen lassen. Grundlage sämtlicher Mundstückvarianten war mein Laskey 75 Rand. Je nach Trompete ist der Sound jetzt scharf und klar mit dem Metallmundstück und meiner Oiram bis hin zum fast flügelhornähnlichen Klang mit der Drehventiltrompete und dem Holzmundstück. Weiter in Richtung Horn geht es dann mit dem Flügelhorn und der Abstufung Metall -> Plexiglas -> Holz.
Es ist aus meines Sicht also eine unglaubliche Klangvariation möglich, die den Preis auf jeden Fall rechtfertigt.
Ist es denn bei Lignum-Tech mittlerweile möglich auch andere Randformen zu bekommen bzw. sich andere Mundstücke in Holzausführung kopieren zu lassen?
Nur dann wäre es für mich interessant.
burt hat geschrieben:Ist es denn bei Lignum-Tech mittlerweile möglich auch andere Randformen zu bekommen bzw. sich andere Mundstücke in Holzausführung kopieren zu lassen?
siehe hier:
soundhighend hat geschrieben:Der Scan der Mundstückdaten meines bisherigen mp ist gut gelungen; ich kann hinsichtlich der mp-"Geometrie" keinerlei Unterschied zwischen dem Original und der hölzernen Kopie feststellen.
Ja, man kann ein Muster zum Scannen zur Verfügung stellen, anhand dessen dann das gewünschte Holzmundstück gefertigt wird - die Vorgehensweise mit H. Würth absprechen (anrufen), der Scan funktioniert dann schnell und ist als resultierende Kopie tadellos.
Hat eigentlich schon einmal jemand mit verschiedenen Holzarten einen Vergleich gemacht (Grenadill = Kräftige Klangfarbe; Rosenholz = helle Klangfarbe)? Lohnt es sich aus klanglicher Sicht, ein zweites Mundstück zu beschaffen?
Mit jedem erfüllten Wunsch zerplatzt ein Traum!
Wer Schreibfehler findet, darf diese behalten!
Auf jeden Fall. Rosenholz ist wesentlich heller im Klang und strahlt in der Höhe um einiges mehr als Grendill.
Wer den leicht muffigen, dunklen Sound nicht so mag, sollte zu Rosenholz greifen. Die Optik macht auch wesentlich mehr her.