Mundstück zu seicht?

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Puukka
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Mundstück zu seicht?

Beitrag von Puukka »

Hallo Freunde :D

Ich spiele jetzt seit einiger Zeit ein Marcinkiewicz E6 "Herb Alpert".
Es ist recht weit, recht seicht (weich verlaufend, kein Doppelkessel oder so) und vom Ton dadurch recht hell und laut.
Endlich hört man mich in der Bigband besser und ich kann trotzdem z.B. in der Combo auch weich bzw. verhalten drauf spielen.

Jedoch wurde mir von einem Vollprofi der Floh ins Ohr gesetzt es könnte "zu seicht" sein.
Nachdem ich es endlich geschafft habe, die Tanzmusik an den Nagel zu hängen spiele ich eigentlich nur mehr Jazz damit. Also der Klang ist für meine Verwendung schon O.K. jedoch wie sieht es mit der Ansatzentwicklung aus. Ab wann ist ein Mundstück "zu seicht"?

Das einzige "Problem", daß ich mit dem Mundstück habe, ist, dass ich normalerweise sehr wenig Drücke, jedoch ist es mir schon passiert, daß, wenn ich unsicher bin, den Auflagedruck erhöhe und dann die Lippen am Mundstückkessel anstehen und der Ton aussetzt. Jedoch ist das eine Disziplinsache und ist sicherlich psychologisch in den Griff zu bekommen.
Zumindest sehe ich dabei als Ursache nicht das Mundstück sondern die Nervosität.

Ich freue mich auf Eure Antworten und Erfahrungen.
LG Herbert
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nic
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Beitrag von nic »

hallo herbert,
was meinte er den mit zu seicht? bezog sich das auf den sound? ich für meinen teil halte einen kessel für zu flach, wenn ich mit den lippen bei höherem druck anstoße. ich denke, das hier anatomische gegebenheiten, der persönliche ansatz und vieleicht auch der rückstau des instrumentes entscheidend sind (ich habe ein mundstück, bei dem ich relativ schnell mit den lippen anstoße, wenn ich auf meiner kanstul mit einer großen bohrung spiele, egal ob hohe oder tiefe lage. auf dem piccolo habe ich diese schwierigkeiten mit dem mundstück nicht). sollte es die fehlende "schärfe" beim anstoß sein, kann möglicherweise ein doppelkessel was bringen (ungeachtet des schlechten rufes dieser geräte gibt es ja auch einige schöne hörbeispiele dafür).
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Er meinte es wegen dem Sound, der für Allroundbetrieb zu scharf wäre und er meinte, daß es möglicherweise die Ton- oder Ansatzentwicklung behindere. Dieser Punkt interessiert mich speziell.
Er riet mir aber auch, dieses Mundstück für die Bigbandarbeit zu behalten und ein Tieferes für Allround zu benutzen.
Nur da hab ich so meine Bedenken, da ich mich immer ziemlich lang auf ein Mundstück einstellen muss.
Interessanterweise kann ich mit herkömmlichen seichten Mundstücken (seichter U-Kessel mit schärferen Innenrand, z.B. Bach 7D, Schilke 14A oder B,...) überhaupt nicht. Mein Ansatz ist so, daß ich die Lippen in der "Kusstellung" nach vor drücke (Maggio?) und da steh ich bei diesen Mundstücken schnell an.
LG Herbert
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nic
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Beitrag von nic »

am besten wäre da wohl ein hersteller, der bei gleichem rand verschiedene kessel bietet (schraubstecksysteme von stomvi, warburton etc.). aber auch bei gleichem rand ist ein anderer kessel für mich immer eine deutliche umstellung, die ansprache ändert sich doch teilweise deutlich, im extremfall "sitzen" die töne auch woanders. noch heftiger wird es bei unterschiedlichen bohrungen. dieses problem muß man wohl in kauf nehmen. ein kollege hat noch so ein altes mundstück mit verstellbarer kesseltiefe (strange...), zum rumprobieren aber garnicht so übel. bei meinem rumprobieren hat sich eigentlich die alte faustregel bestätigt: tiefer kessel, dunklerer ton, flacher kessel, hellerer ton, wobei die kesselform dann unterschiede zwischen weich, hart oder quitschig ausmachten.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Wie gesagt, ich hab kein Problem mit dem hellen Sound. Ich möchte auch gerne bei dem Mundstück bleiben, jedoch nicht umbedingt, wenn es meine Ansatz- oder Tonentwicklung bremsen sollte. Deshalb meine Frage.
LG Herbert
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hallo Puuka!

Schon mal mit einem Booster versucht? Die Dinger helfen mitunter, den Ton etwas dunkler zu machen....
Wie du bestimmt weißt, gibts da verschiedene Versionen: Kugeln, Ringe, die man auf den Mundstückschaft schiebt und sogar komplette Abdeckungen für das Mundstück.
Das hat den Vorteil, dass du dich nicht auf ein anderes Mundstück einstellen musst. Und ist bestimmt billiger, als eine monatelange Mundstücksuche!!!
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nic
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Beitrag von nic »

@puuka ach so... entschuldige meine lange leitung.
Zuletzt geändert von nic am Mittwoch 31. August 2005, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

guenni-trumpet hat geschrieben:Schon mal mit einem Booster versucht? Die Dinger helfen mitunter, den Ton etwas dunkler zu machen....
Wie gesagt, der helle Klang ist für mich O.K.
Meine Frage lautet daher konkret: Ab wann ist ein Mundstück zu seicht, sodaß die Ton-oder Ansatzentwicklung auf der Strecke bleibt?
Vielleicht gibts das ja auch gar nicht, jedoch bilde ich mir ein, einmal etwas in dem Zusammenhang gelesen zu haben. Vielleicht weiss ja Jemand unter Euch etwas Konkretes dazu.
LG Herbert
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nic
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Beitrag von nic »

tja, wann ist den eine tonentwicklung eingeschränkt: wenn es nicht mehr höher, lauter, weicher, leiser, voller oder was geht? zur ansatzentwicklung fällt mir nur ein gespräch mit einem kollegen ein, der cat anderson noch live erlebt hat. er hat sich das mundstück angesehen, das ding war wohl ultraflach. für den gab es da wohl wenig einschränkungen...
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi Puuka,
schon in der Barockzeit haben die Leute auf ultraflachen Mundstücken gespielt. Schau dir mal die an, die auf einer Barocktrompete spielen und vergleiche deren Mundstück mit deinem. Da ist deines wahrscheinlich die reinste Kloschüssel dagegen.

Zu flach ist ein Mundstück dann, wenn der Ton nicht mehr schwingt und dünn wird, die Lippen in ihren Vibrationen eingeschränkt werden, der Spieler das Gefühl hat, keinen Platz im Mundstück zu finden. Doch da setzt der eigene Körper dem Spieler entsprechende Grenzen. Der eine kann mit einer Beilagscheibe, der andere braucht eher einen Riesenkübel.
Ansonsten ist entscheidend der Klang, der aber in vielen Fällen Geschmacksache ist.
guenni-trumpet
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