Flügelhorn-Ventile

Welches sind die besten ?

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Wolfram
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Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Wolfram »

Man läuft als langjähriger Instrumentenbauer in die Gefahr seine Meinung zu gewissen technischen Details über Jahre festzuhalten.
Mir ist es aber wichtig, auch eine sehr breite Meinung von Musikern zu kennen, deshalb habe ich folgende Frage:

1.) Welche Ventilart haben eure Flügelhörner mit Perinet-Ventilen? Liegt die Feder unter dem Ventil oder wie bei der Trompete oben in einer Kapsel?

2.) Habt ihr Unterschiede festgestellt, so dass ihr eine bestimmte Bauart bevorzugen würdet?

LG, Wolfram
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Troubadix
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Troubadix »

1.) Mein Flügelhorn hat eine Bauernfeind Maschine und somit die
sind die Federn oben eingebaut. Die Ventile werden somit durch die Büchse gezogen.

2.) Nein Unterscheide habe ich nicht festgestellt.
Aber meiner mechanischen Intuition nach finde ich es besser einen Kolben
durch eine Buchse zuziehen als diese zu schieben.

Gruss T.
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nic
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von nic »

mein flügelhorn hat untenliegende ventilfedern. dadurch baut das ventil nicht so hoch und ich muß nicht so auf meine finger schielen. der zylinder wird ja beim drücken auch geschoben, daß macht wohl keinen unterschied.
Butenostfrees
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Butenostfrees »

Moin allerseits,

ich besitze ein Yamaha 631 Flügelhorn mit unten liegenden Ventilen. Insgesamt komme ich damit gut klar, es gibt aber auch hier Vor- und Nachteile:
Vorteil: Federn lassen sich bei Bedarf schneller auswechseln.
Nachteil: Etwas abgenutzte Federn können an den Ventilbuchsen klappern und beim herausnehmen der Ventile, z.B. zum ölen, verrutschen die Federn, so daß man die Federn von unten wieder neu einsetzen muss.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich eine verkapselte Version, wie bei der Trompete, bevorzugen.

Viele Grüße
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well-blech
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von well-blech »

1. Kühnl & Hoyer 150G mit untenliegenden Federn - nervig, wenn man unbedacht den unteren Ventildeckel abschraubt und die feder
durch dei gegend saust... sonst keine Probleme
2. Getzen Eterna 895 mit weit offenen obenliegenden Wechselmantel - die seitlichen Schlitze sind sehr breit - die Feder liegt relativ offen.
Oben ist mir lieber - da muss ich mich nicht auf Federsuche begeben... :schock:

well
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von buddy »

Ich bevorzuge ganz klar oben eingebaute Federn (wie bei der Trompete). Ich wusste gar nicht, dass unten liegende Ventile noch aktuell sein können. Mein Kanstul FH ist immerhin 15 Jahre alt und beruht ganz auf dem uralt F.Besson Breveté.
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von kleinerTrompeter »

Sind untenliegende Federn haltbarer?
Könnte mir vorstellen, daß die die wegen weniger Bauteilen haltbarer sind.

Grüße
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von kindofblue »

Das die haltbarer sind glaub ich nicht. Wieso auch? Haben ganz genau so ne Feder und ne Führung wie oben liegende auch.

Allerdings kann man Maschinen mit untenliegenden Federn kompakter bauen so daß der Ventilblock kürzer ist und dann das Flügelhorn natürlich auch etwas kompakter "gewickelt" werden kann.
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moppes
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von moppes »

Hallo Wolfram,

beide (ca. 60Jahre altes Courtouis und ein Coesnon-Modell fuer die USA) haben die Federn unten. Wenn die Federn richtig justiert sind, laufen die Ventile ausreichend gut.
Was in beiden Faellen aber nervt, ist das Gefummele, die Ventile nach dem Oelen wieder richtig einzusetzen. Bei einem neuen Fluegelhorn waere das ein Ausschlusskriterium, wenn die Ventile nicht mit "einsetzen, kurz links/rechts bis es rastet und zuschrauben" einzusetzen sind.

;-)
Peter
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Hochwälder »

Hallo,
auch bei meinem alten Courtois liegen die Federn unten.
Ich kann darin keinen Vorteil erkennen, wobei es auch noch keine Probleme gab.
Spielte 20 Jahre ein Getzen Eterna mit obenliegenden Federn.
Die Handhabung war im Gegensatz doch einfacher.

Bei einem Neukauf würde ich eher zu obenliegenden Federn tendieren.
LG
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Käptn-Z »

Für mich sind die physikalischen Kräfte wichtig bei Ventilen. Die Implementierung ist mir dabei egal.

Physikalische Variablen:
- Masse der Ventile (Trägheit)
- Reibungskoeffizient (Gleitreibung resultiert aus Materialbeschaffenheit und Oberfläche cm²)
- Weg der Ventile von 0 (nicht gedrückt) zu 1 (gedrückt)
- Luftdurchfluss (wenig Verwinkelung)

Die Bauerfeindmaschine meines Martens spielt sich schon sehr angenehm. Ich hab auch Instrumente mit untenliegenden Federn. Der Unterschied ist gering.

Wenn man "perfekte" Ventil-Maschinen herstellen will, dann sollte man sich meiner Meinung nach aber erstmal auf die genaue Anpassung von Ventile ans Ventilgehäuse konzentrieren. Denn hier gibt es das größte Verbesserungspotential !

Grüsse,
"Z"
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kleinerTrompeter
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von kleinerTrompeter »

Naja die Kreuzelführung (meist aus Plaste) fällt bei untenliegenden Federn schon mal weg!



Grüße Jörg
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nic
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von nic »

@ kaptn-z: da wären wohl die drehventile das beste? :mrgreen:
@ kindofblue: die untenliegenden federn machen das flügelhornventil zwischen mundrohr-eingang und drück-knopf schön kurz, man kann bequem drüberschauen, wenn man das horn ansetzt. im vergleich zu einem horn mit obenliegenden federn schon ein unterschied, habe ein freebell mit meinem alten 635 verglichen. wickeln kannst du so eng du willst, das ist unabhängig vom ventil. schau dir mal ein kornett an oder eine taschentrompete. bei der trompete ist es egal, ob die federn oben oder unten liegen, das mundrohr kann in jeder höhe zur ventiloberkante ansetzen, da ja der stimmbogen quasi den ausgleich schafft.
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Käptn-Z
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von Käptn-Z »

@nic
da geb ich dir recht :mrgreen:
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StarPlayer
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Re: Flügelhorn-Ventile

Beitrag von StarPlayer »

ich finde es Unfug die Ventilfedern unten einzubauen, das wirkt billig und ist meiner Meinung nach nicht so gut.
Ich habe lange Zeit ein Yamaha 631 vom Verein gespielt und fand es gab mehr Nachteile als Vorteile.

Dann habe ich auf Trompetenstimme gewechselt und es abgegeben, doch dann kam mal wieder die Versuchung mit Flügelhorn zu spielen und ich hab das einer Freundin genommen, das die Federn oben hat und vom Instrumentenbauer ist. => Ein Traum das Teil. Die Ventile laufen leiser und mit weniger Kraft.
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JBS Mundstück, Prototyp
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+ ein paar weniger oft verwendete Stücke
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