Flügelhorn bürsten???

Welches sind die besten ?

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Stefan
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Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Stefan »

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, wie die Instrumentenbauer so was machen:

http://zacharymusic.com/Zachary_Music/ZFH900ARLpics.htm

Gehen die da tatsächlich mit einer Metallbürste oder Schleifpapier ran, den es sieht nicht wie Sandgestrahlt aus.

Was kostet es denn ungefähr dieses optische Tuning an einem Flügelhorn vornehmen zu lassen?
Hält der Klarlack auf so einer rauen Oberfläche?

Vielen Dank

Stefan
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Wolfram
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Wolfram »

Besonders das 3.Foto zeigt sehr deutlich, dass hier mit Schleifmitteln gearbeitet wurde. (unterschiedliche Schleifrichtungen auf dem Metall)
Es gibt andere Hersteller, die verwenden eine Art Sandstrahlen, wieder andere machen diesen Effekt einzig mit dem Lack.
LG, Wolfram
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kleinerTrompeter
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo!

Der Lack wird gerade gut halten.
Würde auf eine Bürste tippen!
Die Längsnaht wirkt sehr rustikal!

Grüße Jörg
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von StarPlayer »

Das ist mit einer normalen Bürste gemacht wies aussieht.

Die Dinger sind aus Metall und man kann sie z.B. auf eine Bohrmaschine stecken.

Probiers doch selber mal damit, lass dein Flügelhorn lackieren und zeig uns wies aussieht :huepf:
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Wolfram
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Wolfram »

Der Nachteil der Bürsten ist aber, dass du nicht in alle Ecken kommst.
Deshalb tippe ich auf eine Kombination von Bürste und Schleifleinewand.

Wenn du es selber machen willst, empfehle ich ich dir, das Instrument vorher entlacken zu lassen !
Du schleifst dich sonst am Lack "kaputt"...
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hab mir eben mal die Bilder von der Zeus Seite angesehen!
Die machen tatsächlich alles selbst von Hand!

Grüße
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von buddy »

Die besseren Zeus Trompeten wurden zumindest früher bei Kanstul gemacht, ob dieses Flügelhorn dazu gehört? Ich hoffe nicht, so wie es aussieht.
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Voda »

[quote="kleinerTrompeter"]


"Die Längsnaht wirkt sehr rustikal!"

Sehr nobell ausgedrückt!

Da hat man den neuen Lehrbuben, der seit letzter Woche in der Firma ist, drüber gelassen :ironie:
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Wolfram »

Voda hat geschrieben:
kleinerTrompeter hat geschrieben:

"Die Längsnaht wirkt sehr rustikal!"

Sehr nobell ausgedrückt!

Da hat man den neuen Lehrbuben, der seit letzter Woche in der Firma ist, drüber gelassen
Die Lotnaht wird mit einem "Schlaglot" gelötet. Dieses Schlaglot besteht zum grossen Teil aus Messingspänen. Wenn dieses Messing nicht denselben Kupferanteil wie das zu lötende Blech hat, wird man immer einen farblichen Unterschied sehen.

Manche Hersteller machen bewusst diesen Farbunterschied, damit jeder sehen kann, dass das Schallstück aus der hochwertigsten Fertigung stammt:
das gesamte Schallstück aus einem Stück!
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Voda »

An meinem Flügelhorn wurde es zumindest sauber verzahnt verlötet und auch kein Streifen eingesetzt zum zusammenheften, wie in diesem Bild.

Ist aber auch nur von einen kleinen örtlichen Instrumentenbauer.
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Wolfram
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von Wolfram »

Voda hat geschrieben:An meinem Flügelhorn wurde es zumindest sauber verzahnt verlötet und auch kein Streifen eingesetzt zum zusammenheften, wie in diesem Bild.

Ist aber auch nur von einen kleinen örtlichen Instrumentenbauer.
Da ist kein Streifen eingesetzt, sondern alles sauber verarbeitet.
Der sichtbare Streifen ist das Schlaglot, welches mit über 900 Grad zum Verschmelzen mit den Blechrändern gebracht wurde.
Anschließend wird diese Naht verhämmert, gefeilt und geschliffen. So bekommt die Naht die gleiche Materialstärke, wie das Blech vom Schall.
Wenn es ein einfaches Messingblech wäre, dann würde man jetzt nichts sehen. Hier ist aber Rot-Messing verwendet worden, um dem Instrument zusätzlich einen "warmen" Klang zu geben. Wenn der Hersteller nun trotzdem gelbes Schlaglot verwendet, dann möchte er mit diesem Farbunterschied zeigen, dass das Schallstück hochwertig hergestellt wurde. Hier ist sauber gearbeitet worden!

Das du nur wenige Verzahnungs-Zähne siehst, ist eher ein Zeichen von Perfektionismus. Je mehr Zähne benötigt werden, um so mehr muss das Schallstück bearbeitet werden, denn an diesen Stellen hast du nach dem Löten 3-fache Materialstärke. Wo kein Zahn zu sehen ist war nach dem Löten doppelte Materialstärke. Wenn das Schallstück fertig ist darf alles nur noch auf einfache Materialstärke bearbeitet sein.
Hier war wohl eher ein Meister am Werk !!!
LG, Wolfram
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kleinerTrompeter
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo!

OK- aber nun zum bürsten!
Warum wurde so ungleichmäßig hin und her gebürstet?
Wenn das so sein muß, lass ich mich gern belehren.

Grüße Jörg
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von guenni »

Hallo,
gerade das unregelmäßige verweist auf Handarbeit und hat in den Effekten seinen Reiz.

Zu Steril und gleichmäßig wird schnell langweilig.!
Grüße Guenni
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von kindofblue »

kleinerTrompeter hat geschrieben:Hallo!

OK- aber nun zum bürsten!
Warum wurde so ungleichmäßig hin und her gebürstet?
Wenn das so sein muß, lass ich mich gern belehren.

Grüße Jörg
Deswegen bürstet mans. Will mans gleichmäßig wirds Glasperlenbestrahlt.
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Re: Flügelhorn bürsten???

Beitrag von buddy »

Wie auch immer, für mich sieht das Teil gruselig aus - gut, dass die Silber-Galvanisierung erfunden wurde. :D
Aber unabhängig davon war das wieder eine 1a Fortbildung, besonders natürlich durch Wolfram, vielen Dank für die Beiträge.
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