Yamaha YTR 3335 vs. 4335 GII

[C-Becks]

Hallo liebe Gemeinde,

man liest sehr, sehr viel Gutes über die 3335. Ich habe zuhause eine 4335 GII vom Verein. An dem Modell werden unsere Schüler ausgebildet. Ich finde schon Wahnsinn wie gut die sich gegen deutlich höherpreisige Instrumente schlägt. Legt die 3335 da nochmal ne Schüppe drauf oder sind die beiden eher als Gleichwertig zu sehen? Ich frage weil man von der 4335 GII lange nicht soviel gutes hört wie von der 3335. Ich würde sonst auch dieses Modell mal antesten wollen.
Die jeweiligen Artikel vom TrumpetScout sind mir bekannt. Ich würde gerne die breite Meinung der Forumsmitglieder hören.

De Grüße

[paco de colonia]

Ich konnte beide anspielen Für den Preis top verarbeitet und sehr gut bespielbar.
Nur vom Klang her gefallen sie mir beide nicht, auch wenn an deutlich höher ins (Preis-)Regal greifen muss um sie zu toppen.
Aber ich bin auch kein Yamahaklanganhänger, deswegen verkaufe ich ja meine 9335.

Ich wundere mich akkerdubgs darüber, das die Spieler selbst (hinter dem Horn) anders darüber denken, wie manche Zuhörer (vor dem Horn).
Manche Profis spielen- und das nicht nur als Zweitinstrument manchmal eine 3335 und ich denke jedesmal: Wie cool würden
die gleichen Changes über ein besser klingendes Instrument klingen.Das ist aber meine ganz persönliche Meinung.

[Trumpetzky]

Ich habe den direkten Vergleich, da derzeit eine 4335-GII und eine 3335 hinter mir im Regal stehen.
Gegenüber der 4er Serie ist die 3er Serie ein richtiges Feuerzeug. Ich spiele beide Trompeten mit einem Bach 3C und der Unterschied ist wie Tag und nach. Die 4335 ist ein eher schlankes, elegantes und wandelbares Instrument, wogegen die 3335 ein helles, strahlendes Instrument ist, das gleich auch etwas derb wird, wenn man es mit dem Gasgeben übertreibt.
Da, wo die 4er den Widerstand erhöht, nimmt die 3er, was du ihr gibst. Mit dem Ding kannst du dich richtig wegschießen, ohne es zu merken. Im Satz oder im Orchester ist das bisweilen nichtmehr schön, da will von kundiger Hand geblasen werden.

Wenn ich derzeit die Wahl hätte, welche Trompete ich kaufen muss, dann wäre es allerdings weder die 4er noch die 3er. Die 4er nimmt mir etwas zu wenig bzw. schränkt mich aufgrund ihrer Gutmütigkeit ein, die 3er ist ein Instrument, das mich töten könnte, weil ich dieses Spielverhalten erst richtig gewöhnen müsste.

Da es bei mir n+1-Instrumente sind, hab ich weder Lust noch Zeit dazu, weshalb sie in absehbarer Zeit auch in die Bläserklasse wandern werden.

Mein Favorit ist derzeit die K&H Sella-G. Das ist für mich die deutlich allround-tauglichere Trompete, die man mit etwas Tuning am Mundstück in alle Richtungen einsetzen kann. DAS wäre meine Wahl.

[Blechnase]

Ich bringe das nochmal nach oben, weil mich exakt die selbe Frage auch grade umtreibt. Ich bin durch Zufall an eine 4335G gekommen (am kommenden Montag kommt sie nach kleineren Justierungen vom Instrumentenbauer zurück). Eigentlich gefällt sie mir ganz gut, aber an sich würde mich etwas mit einem helleren und bissigeren Klang interessieren. Klassisch und Allround kann ich mit meinem existierenden Pool schon … wenn die 3335 nun also laut, bissig, brilliant klingt, könnte sie mich interessieren. Sie wurde in einem ähnlichen thread auch schon mal für sowas empfohlen.

Daher: gibt es noch mehr Leute, die den direkten Vergleich haben?

[Trumpetzky]

Wenn du laut, bissig und brillant willst, dann kann die 3335er was für dich sein.
Was ich in dem Zusammenhang auch empfehlen kann: die Kühnl & Hoyer Sella (ohne G). Die ist für meinen Geschmack die elegantere Ausführung der 3335. Das "Entfaltungsspektrum" der K&H ist etwas breiter als bei der Yamaha. Die wird meinem Empfinden nach relativ schnell derb, wo die K&H noch an Brillanz und Klang zulegen kann.

Auf kleinanzeigen.de bietet der Herr Beller eine Sella in sehr gutem Zustand an. Am Preis ist sicher noch was zu machen, aber die Trompete ist ebenfalls sehr gut.

[Kojak]

Die 3335 die ich mal ausprobiert habe,hatte mir viel zu viel Wiederstand-da war aber nebendran noch eine versilberte Getzen Eterna gelegen......meine Fresse DIE war aber mal richtig agressiv (Getzen fetzen )
Wenn du einen "bachigen" Wiederstand magst ist die 3335 sicher gut für Dich geeignet.
Die "amtlichen" Hörner für derart gewünschten Sound sind sicher Callichio 1S2,King Silver Flair,
Getzen Eterna (die Capri ist mir auch schon zu scharf...) und noch so ein paar Kandidaten-
erwähnte "Sella ohne G" habe ich auch als sehr fetzig in Errinerung-macht Spass zu spielen...
Von Yamaha auch testen würde ich da die WB 8335-die ist auch recht scharf,ich persöhnlich ziehe da aber eine popelige 6345GS vor (die macht dann auf,wenn ICH es will-nicht vorher )

Grüssle
Dennis

[Blechnase]

Getzen löst in mir gemischte Gefühle aus, muss ich sagen. Ich hatte mal eine Eterna C und fand die doch recht verstopft, Sound hat mich nicht überzeugt und die Ventile übrigens auch nicht. Habe ich dann wieder verkauft und eine Weile eine Hüttl Line 700 C gespielt, war überraschenderweise besser und mit 90 EUR doch recht preisgünstig.

Calicchios und echte Silver Flairs sind halt schwer zu kriegen, da doch recht selten. Ich komme mehr und mehr von Vintage Instrumenten ab, da muss man im Zweifel immer irgendwo Kohle reinstecken und dann gibts keine Ersatzteile mehr und und und.

Sella könnte interessant sein; ich spiele ein K&H Flügelhorn und hatte bis jetzt nicht das Bedürfnis, es gegen „heißere“ Marken (Kanstul, Bach, Carol, …) einzutauschen.

Die Yamaha WB konnte ich ausgiebig testen, fand ich furchtbar, genau wie das Moschberger Modell auch. Die Shew fand ich ganz gut, aber wenn denn finde ich die Schilke Hörner noch besser (halt auch grade nicht kostengünstig).

Habe aktuell eine Yamaha 4335G zuhause, technisch finde ich die astrein, klanglich decke ich das Spektrum aber schon mit meiner Bach ab - von daher, Bach-isches Spielgefühl und Getzen/Calicchio/King-ischer Sound könnte passen. Vielleicht hole ich mir eine 3335 aus der Bucht oder so. Mal die Finanzen checken

[Warre]

Zufällig habe ich vor einer Woche eine Yam 3335 in Aktion gehört.
(es war in einem Tiroler Orchester mit 1 Trompete)
Ich fand das Geräusch schrecklich.
Sehr scharf und irritierend.
Ich werde dieses Modell nie kaufen.

[alberto1966]

Wäre interessant zu wissen mit welchem Mundstück sie gespielt wurde.
Ungeachtet dessen geht der Klang der 3335 schon eher in die hellere Richtung.

[Blechnase]

Hört sich doch gut an Wenn ich mir schon ein anderes Instrument für meinen (kleinen) Fuhrpark dazu kaufe, muss es auch was Neues können. Sonst macht’s ja keine Sinn. Klassisch und fett und so weiter können die aktuellen Teile schon sehr gut, aber so richtig fies bissig halt nicht (gut).

[Trumpetzky]

Hört sich doch gut an Wenn ich mir schon ein anderes Instrument für meinen (kleinen) Fuhrpark dazu kaufe, muss es auch was Neues können. Sonst macht’s ja keine Sinn. Klassisch und fett und so weiter können die aktuellen Teile schon sehr gut, aber so richtig fies bissig halt nicht (gut).

Dann musst du dir wirklich eine Lightweight Calicchio, Burbank o.dgl. suchen. Die 3er Yamaha geht schon in die Richtung, aber ob sie dir "fies" genug ist?

[Blechnase]

Mal sehen, die Calicchios usw. sind ja nun auch nicht grade kostengünstig oder besonders häufig. Mich würde in der Tat interessieren, welches Mundstück der Mensch gespielt hat, von dem Warre berichtet

[Warre]

Hi Blech...

Der Spieler war in den Siebzigern und zeigte mir tatsächlich ein eher flaches Mundstück.
Ich weiß nicht welches.

[Blechnase]

Das würde ja heißen, dass das Mundstück sehr wichtig bei der Tonerzeugung wäre und das kann gar nicht sein: dann könnten wir ja nie wieder eine neue Trompete kaufen, weil es darauf gar nicht ankommt So, ohne Witz jetzt mal: klar eine Helle Trompete und ein flaches Mundstück kann ganz schon zubeißen. Für bestim,te Anwendungen finde ich das recht gut.

[Trumpetzky]

Falls jemand sein Glück mit einer K&H Sella mit Messing-Schallstück probieren möchte - ich bekomme demnächst eine sehr gut erhaltene Trompete.
Ich werde sie eine Zeit lang mal in unterschiedlichen Einsatzbereichen probieren, ggf. berichten und dann sieht man weiter.