Gibt es gute Chinakannen?

Welches sind die besten ?

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C-Becks
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Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von C-Becks »

Hallo Zusammen,

hier im Forum wird bei Fragen zu günstigen Fernostprodukten ziemlich schnell abgewiegelt. Schrott, reinster Müll, bestenfalls Deko für die Wand. ... Selten liest man mal lobende Kritik. Woran liegt es, dass hier im TF so schnell dagegen geschossen wird? Sind sie wirklich alle so schlecht?
Die Community im Sektor der E-Gitarren ist hier wesentlich aufgeschlossener. Hier wird ebenfalls sehr kritisch beäugt aber auch gelobt wenn sich günstige Modelle qualitativ positiv hervorheben.
Ich selbst spiele ein Flügelhorn der Thomann Eigenmarke welche, so nehme ich an, in China produziert wird. Und ich habe im direkten Vergleich mit einem Yamaha 631 G zwar durchaus verarbeitungstechnische Unterschiede gefunden aber klanglich steht das Thomann dem Yamaha in Nichts nach.
Schon etwas länger her, aber ich habe damals den Eltern einer Anfängerin zum Kauf einer Thomann Trompete geraten, da nicht sicher war ob und wie lange sie durchhält. Auch hier war ich von der Tonqualität und der Intonation doch positiv überrascht.
Also persönlich habe ich echt noch keine schlechten Erfahrungen mit "Chinakannen" gemacht.
Und ich maße mir doch an tatsächlichen Schrott auch erkennen zu können. Es gibt da ein tolles Video von Trent Hamilton der eine 89$ Alibaba Trompete testet und reviewd :wink: ... Also das würde ich dann auch schon erkennen.

Also grundsätzlich die Frage gibt es gute Chinakannen? Und wenn ja warum wird gerade im Forum so stark dagegen gewettert?

Bin gespannt.

Viele Grüße
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ttrumpett
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von ttrumpett »

China-Kannen müssen nicht schlecht sein. Man sieht das an Yamahas wie der 3335 und der 4335Gll.
Eine 89.- Trompete würde ich allerdings nicht kaufen und mir den programmierten Ärger ersparen.
Bei Gitarren und Bässen ist es doch genauso.
Die Thomann Eigenmarke " Harley Benton" produziert inzwischen Instrumente, mit denen man absolut glücklich sein kann. Aber es gibt eben auch absoluten Schrott!!
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Spitfire »

Habe dieselbe Erfahrung gemacht. Vor zig Jahren habe ich eine grüne Dimvery-Trompete für knapp 100€ für Fasching gekauft und die lebt trotz harten Einsatzes und ist/war klanglich als auch verarbeitungstechnisch absolut okay.

Ein paar Jahre später allerdings auch wieder eine 90€-Trompete über ebay gekauft (nicht Dimavery, irgendeine andere "Marke"), die war extrem grottig und kaum spielbar, sowohl was die Intonation als auch die Verarbeitung bspw. der Ventile betrifft.

Wie so oft: es kommt halt drauf an...
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C-Becks
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von C-Becks »

ttrumpett hat geschrieben: Donnerstag 7. Juli 2022, 16:24 Die Thomann Eigenmarke " Harley Benton" produziert inzwischen Instrumente, mit denen man absolut glücklich sein kann. Aber es gibt eben auch absoluten Schrott!!
Eben, ich habe einen Harley Benton Bass sowie eine Squier Strat und eine Squier Tele. Bin mit allen Top zufrieden. ... Die Modelle sind nicht vergleichbar, aber ich hatte mal eine Gibson (Les Paul) die den Qualitätsvergleich mit der Tele verloren hat.

Es gibt natürlich NoNoName, dazu zähle ich die erwähnte 89$ Kanne. Aber A&S, Thomann, Roy Benson, Monzanzi - alles in China gefertigte Eigenmarken. Um die geht es mir eher. Ich bin ehrlich gesagt evtl. auch schlicht nicht gut genug um die Unterschiede festzustellen, daher die Frage an das Schwarmwissen hier, welches ja auch den ein oder anderen Profi beherbergt.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von kallus »

Genau. Die müssen nicht unbedingt schlecht sein. Die Streuung ist halt größer. Aber die meisten Händler geben ja einen Monat Zeit zum Testen.
Ich habe vor Jahren ein Thomann Kornet CR 600 gekauft und bin damit durchaus zufrieden.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Trumpetzky »

Namhafte Marken mit entsprechender Qualitätssicherung bringen aus China anständige Instrumente heraus und da die Chinesen ziemlich gewieft sind, haben die bestimmt auch schon gelernt, wie das funktionieren muss, dass sich das verkaufen lässt.
Es gibt mittlerweile viele China-Kannen, die man kaufen und auch verwenden kann. Ob das jetzt dem persönlichen Gusto oder den individuellen Ansprüchen gerecht wird, ist höchst subjektiv, darüber bilde ich mir keine Meinung.
Aber es gibt halt auch eine riesige Streuung in der Qualität und richtig schlechte Instrumente.
Die größeren europ. Anbieter räumen zum Glück großzügige Test-Zeiträume ein und nehmen so ziemlich alles retour. Von da her seh ich keinen Grund, auch mal auf China-Produktion auszuweichen, solange man weiß, was man tut und wofür man es verwenden möchte.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von blechfan »

Ja, gibt es. Ich besitze seit 2008 dieses Kornett aus der MTP-Serie von Roland Ekle, Dettenhausen:
https://shop.mtp-music.de/artikel-detai ... 21011.aspx
Sehr ordentlich verarbeitet, spricht leicht an, nur die Intonation funktionierte nicht mit dem beigefügten China-Mundstück.
Habe mir dafür ein Denis Wick 4B und ein Vincent Bach 3B angeschafft und siehe da: einwandfreie Intonation. Muss nicht mehr korrigieren, als bei 'ner Yamaha Xeno ...
Ich brauch das Instrument nur selten, aber wenn, macht es Spaß, darauf zu spielen. Kostete damals 299 €, und dann gab's noch einen Freundschaftsrabatt ;-)
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Dobs »

C-Becks hat geschrieben: Donnerstag 7. Juli 2022, 15:04 Also grundsätzlich die Frage gibt es gute Chinakannen?
Ja
C-Becks hat geschrieben: Donnerstag 7. Juli 2022, 15:04 Und wenn ja warum wird gerade im Forum so stark dagegen gewettert?
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von ttrumpett »

Und wo bitte im TF wird gerade extrem gegen Chinakannen " gewettert"?
Eigentlich wird dieses Thema hier doch normalerweise ziemlich nüchtern betrachtet.
Es muss sich niemand, der selber ne Billigtröte aus Fernost spielt und damit glücklich ist, auf den Schlips getreten fühlen, nur weil ein anderer gerade seine handgefertigte XY-Super-Kanne hochlobt, die er gerade für 500.- hat Cryo-tunen lassen.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Dobs »

Da stimme ich zu. Das kommt hier eigentlich nur noch selten vor.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Trumpetjörgi »

Und die schlechten Beurteilungen der Trompeten "made China" sind sehr alt (schaut auf das Datum des Beitrags).
Die Instrumentenbaue in China haben die letzten Jahre unheimlich schnell dazugelernt!
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Singvögelchen »

Die Qualität der gebauten Instrumente geht immer auch einher mit dem Anspruch der Musiker, die vor Ort zur Verfügung stehen. Da ist China im Blechbläserbereich noch nicht absolute Weltspitze, holt allerdings stetig auf. Mal sehen, wann die erste chinesische Firma im Premiumbereich konkurrenzfähig sein wird, ich tippe so auf 10-15 Jahre...auf der Frankfurter Musikmesse sind die Kollegen aus Fernost ja zuhauf vertreten und sehen genau, wie es funktioniert und was wirklich gut ankommt.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Singvögelchen »

Um mal meine These zu untermauern: in einem vergleichsweise winzigen Land wie Ungarn gibt es schon seit Generationen den besten Trompeternachwuchs schlechthin. Ein wirklich namhafter Trompetenhersteller hat sich zwar noch nicht etabliert, aber die schönsten Gigbags "Dombibag" und nun auch die neueste Dämpfergeneration "Tatu-Mutes" wurden dort entwickelt. Es bewegt sich was, ohne bis in die Haarspitzen motivierte Musiker/Musikanten nicht denkbar.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von Trumpetzky »

Ich hab ja jetzt die Ungarn so gar nicht auf dem Schirm, aber wenn ich mir die prominenten Vertreter (Tarkövi, Valenczi) anschaue, die auf Top Niveau spielen, und diese z.B. mit dem österreichischen Nachwuchs vergleiche, dann würde ich meinen, dass es deutlich mehr Österreicher in internationalen Top Orchestern gibt gegenüber den ungarischen Kolleg:innen.

Wenn man jetzt noch Schagerl, Lechner & Co. mit ins Kalkül nimmt, das ganze mit einer Prise Breslmair abschmeckt und dann noch Gansch, Pomberger, Plank, Eidenberger & Co. in die Mischung wirft, dann würde ich meinen, dass man garnicht bis Ungarn zu gehen braucht.

....allerdings hat das eine wie das andere so garnichts damit zu tun, dass in Asien mittlerweile sehr gute und konkurrenzfähige Instrumente erzeugt werden, die einem Großteil der blechbläserischen "Mittelklasse" ausreichen werden/würden.
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Re: Gibt es gute Chinakannen?

Beitrag von blechfan »

Österreich ... Ungarn ... da fällt einem doch nur eines ein:
Graf Bobby kommt zu Graf Rudi: "Wos moch ma'n heit?"
Rudi: "No, heit tua ma Fernsehn, heit is do des große Fuaßboi-Länderspüi."
Bobby: "So, a Fuaßboi-Länderspüi is? No, wer spüit denn da?"
Rudi: "No, Österreich - Ungarn!"
Bobby: "Ja, scho, aber gegen wen?"
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