Flügelhorn Axel Schlosser

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Bixel
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Bixel »

Blechnase hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 19:39Mit leichtem Triggereinsatz ist der Sound deutlich besser.
Auf der Trompete stimme ich zu - auf einem guten Flügelhorn eher nicht.
Auf dem Flügelhorn lädt ein vorhandener Trigger zu übertriebener deutscher Gründlichkeit ein. :P
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben: Sonntag 20. Februar 2022, 21:40
Es gibt keine (ausgewogen konstruierte) Trompete, bei der man den dritten Ventilzug für D1/C#1 ausziehen muss. Ab einer gewissen Tonlänge kann es aber ökonomischer (und klanglich geringfügig befriedigender) sein, gezielt den dritten Ventilzug zu verlängern.

Fleißiges Trigger-Gezappel ist in meinen Augen Folge falsch verstandener Gewissenhaftigkeit. :wink:
Nunja, jedem das Recht auf freie Meinungsäußerung. Möglicherweise liegt in einem anderem Genre eine völlig andere Wahrnehmung vor. Aber bauphysikalisch ist auch bei den besten und teuersten Instrumenten die Benutzung des Triggers unumgänglich, um eine einwandfreie Intonation zu erzielen. Klang und Intonation gehen da Hand in Hand, das eine ist ohne das andere nicht zu schaffen. Der klanglich perfekt zentrierte Ton muss leider bei den Griffen 13 und 123 deutlich korrigiert werden, um zu stimmen. Bending hilft da nur bedingt, der Klang fällt ab. Aber Geschmackssache, wenns im jeweiligen Ensemble niemanden stört, dann immer fröhlich weiter so.

Das geht ja schon recht simpel los im Posauenenchor, wenn die Hälfte der Alt-Spieler ein "C" (13) fast einen Viertelton zu hoch rausschmettern. Der Akkord ist zum Vergessen schlecht. Wenn die Altisten auf Kuhlohörnern schön zurückhaltend mit gutem Gehör spielen, besteht die Chance, den Ton gut hinzubiegen.
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Bixel
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 21:10Möglicherweise liegt in einem anderem Genre eine völlig andere Wahrnehmung vor.
Dass sich die jeweilige Wahrnehmung von Trompeter*innen verschiedener Musikgenres unterscheidet, würde ich nicht beschwören wollen. Sicher unterscheiden sich aber wohl die Zielvorstellungen bei der Handhabung der Instrumente.

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 21:10Aber bauphysikalisch ist auch bei den besten und teuersten Instrumenten die Benutzung des Triggers unumgänglich, um eine einwandfreie Intonation zu erzielen.
Nein. Eine einwandfreie Intonation ist ohne die Benutzung von Triggern problemlos möglich. Die Frage ist lediglich, ob man den Klang eines Tones akzeptieren mag, der 20 ct "neben seinem Zentrum" erzwungen wird. Je enger und strenger die diesbezüglichen Vorgaben sind, desto weniger Optionen hat der/die Ausführende.

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 21:10Der klanglich perfekt zentrierte Ton muss leider bei den Griffen 13 und 123 deutlich korrigiert werden, um zu stimmen.
Korrekt.

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 21:10Bending hilft da nur bedingt, der Klang fällt ab. Aber Geschmackssache, wenns im jeweiligen Ensemble niemanden stört, dann immer fröhlich weiter so.
Besten Dank. Wer sich dem reproduzierenden Gewerbe verschreibt und sich das entsprechend enge musikalische Korsett überstülpen lassen mag, findet hoffentlich anderweitig genügend Gelegenheit zu fröhlichem Beisammensein.

Singvögelchen hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 21:10Das geht ja schon recht simpel los im Posauenenchor, wenn die Hälfte der Alt-Spieler ein "C" (13) fast einen Viertelton zu hoch rausschmettern. Der Akkord ist zum Vergessen schlecht.
Posaunenchöre intonieren selbst auf hochwertigen Instrumenten und unter perfektem Einsatz sämtlicher Trigger lausig schlecht, weil das musikalische Gehör eines Großteils der Mitwirkenden nicht ausreichend weit entwickelt ist, und weil zu wenig geübt wird. Ohne ein sicheres Voraushören des nächsten Tones nützt auch kein Triggern.
Anders herum: Ein musikalisch ausgereifter Trompeter wird auch auf einer 70.-$-China-Kanne ohne Triggern nach kurzem Testlauf eine sauber intonierte Tonleiter liefern, weil er hört, was wie zu korrigieren ist, und weil er über die Mittel dazu verfügt. Der Klang ist dann halt eher chinesisch.
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Blechnase »

@ Bixel: von Deutscher Gründlichkeit kann keine Rede sein … ich habe keinen deutschen Pass :narr: :huepf: :cracy: Den Trigger finde ich trotzdem gut.
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von C-Becks »

Das mit dem Trigger bzw. generell 3. Zug ist mir auch ein bisschen ein Dorn im Auge. Mein damaliger Lehrer hat mir als blutigem Anfänger gesagt ich müsse immer beim tiefen D den Intonationsausgleich machen. Nun ist das D aber auch meiner Eterna gar nicht zu hoch. Dauerte etwas bis ich den Automatismus wieder raus hatte :-D
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Cornbread »

Hier ist eines der vielen Beispiele, auf die ich mich bezog. Ich meine, dass sich auch die Problemtöne harmonisch in den Sound einfügen. So, als ob es eben gar keine Problemtöne wären.
https://youtu.be/PPVDvEsjvmo
ttrumpett
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von ttrumpett »

Na ja, vielleicht kann man sich darauf einigen?
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Wer sein C#1 lieber ohne Trigger spielt, tut es!
Und wer gerne triggert, der darf es, auch ohne Deutschen Pass😉
So wie bei den Trompeten...muss ja auch nicht jeder den/das gleiche Hersteller/Modell spielen.
Eins ist mir jedoch nicht klar :
Warum bauen die Hersteller von Flügelhörnern immer öfter einen Trigger ans 3..te Ventil (z.B. 631 / 631G),
wenn's am Flügelhorn eigentlich unnötig ist?
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Dobs »

ttrumpett hat geschrieben: Dienstag 22. Februar 2022, 16:15 Warum bauen die Hersteller von Flügelhörnern immer öfter einen Trigger ans 3..te Ventil (z.B. 631 / 631G),
wenn's am Flügelhorn eigentlich unnötig ist?
Du hast Dir die Antwort doch schon selbst gegeben: "Wer gerne triggert, der darf es, auch ohne Deutschen Pass". Und offenbar will die Mehrzahl der Anwender einen Trigger. Ich möchte darauf nicht verzichten, was durchaus daran iiegen mag, dass mein Vermögen Intonationsschwächen einerseits sicher zu erkennen und anderseits ohne Trigger zuversichtlich auszugleichen unterentwickelt ist. Vielleicht könnte ich es aber auch und habe nur jahrelang auf das Narrativ vertraut, dass ein Flügelhorn ohne Trigger sowas wie ein Maßkrug ohne Henkel ist.
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Trumpetzky »

Ich versuche, das Thema mal von einem anderen Gesichtspunkt zu beleuchten:

Ich traue mir für mich zu reklamieren, dass ich aufgrund häufigen Übens, auch mit Stimmgerät, mittlerweile die "Mitte" der Töne ganz gut erwische und es immer besser ins Gefühl kriege, wo ich hin muss, dass das intoniert und stimmt. Ich bilde mir ein, etwas besser zu hören, als meine Kollegen, die im Satz rundherum sitzen.

Ich bin über 40 Jahre alt, spiele bald 30 Jahre Trompete und Flügelhorn und habe auf derlei Dinge erst in den letzten 10 Jahren angefangen, einen Focus zu legen und das zeitweise auch sehr stark forciert.

Ich spiele in der örtlichen Blasmusik und helfe gelegentlich in Nachbarvereinen aus. Aus dieser Erfahrung kann ich berichten, dass es für den "Normalo-Musikanten" einfacher ist, die Anweisung "bei dem Ton Trigger raus/nicht ganz raus/halb raus" umzusetzen, als eine sinnvolle Antwort auf die Frage "Hörst du nicht, dass das nicht intoniert" zu erwarten. :Hä:

Die Triggerei dient mEn sehr viel dazu, jenen Musikern, die aus welchen Gründen auch immer das mit der Stimmung nicht hin kommen, ein Hilfswerkzeug an die Hand zu geben, die es ihrer Umwelt erleichtert, ihre Spielerei zu ertragen :lol:
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von ttrumpett »

Mein lieber Trumpetzky,
was Du schreibst ist aber ganz schön arrogant!
Wenn ich Dich richtig verstehe..
Also die ohne Gehör sollen ruhig triggern, ein guter Musiker braucht so was nicht..?
Und als Beweis führst Du an, dass Du jetzt schon 30 Jahre im Musikverein spielst, wobei Du 20 Jahre auf solche Feinheiten anscheinend nicht gehört hast?
Ich bin mir nicht sicher, ob Du im Musikverein überhaupt jemals einen Trigger benützen musst, wenn neben Dir ein paar Kollegen sitzen, die sowieso nicht gut hören und deshalb schräg spielen😉
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben: Montag 21. Februar 2022, 23:52
Besten Dank. Wer sich dem reproduzierenden Gewerbe verschreibt und sich das entsprechend enge musikalische Korsett überstülpen lassen mag, findet hoffentlich anderweitig genügend Gelegenheit zu fröhlichem Beisammensein.
:D auch das "reproduzierende Gewerbe" befasst sich zu einem nicht unwesentlichen Anteil mit Uraufführungen und Neuer Musik.
So eng ist das Korsett dann gar nicht, wenn man sich auf die entsprechende Klangvorstellung eingelassen hat. Da kann man halt Meisterwerke aus dem letzten halben Jahrtausend spielen. Im Jazz ist das anders...egal wie und was man spielt, man fühlt sich frei und kreativ. Das würde mir tatsächlich auch gefallen, aber meine Begeisterung für diese Musik ist vermutlich nur geringfügig größer als die deine für perfekt stimmende Trompetenoktaven in einer Beethoven-Sinfonie. Wozu wiederum ein Trigger sehr hilfreich sein kann, naja mit Naturtrompete wirds dann erst richtig spannend.


Ja, und fröhliche Anlässe gibts immer genug, keine Sorge, allein der tägliche Blick ins TF... :huepf:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von ttrumpett »

Singvögelchen,
Hut ab für Deine Art, auf Provokationen nie agressiv zu reagieren sondern immer bestimmt aber humorvoll zu kontern!
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von ttrumpett »

Noch was..das ganze hängt sicher auch vom jeweiligen Instrument ab.
Wie C-Becks schon schrob, dass das D1 auf seiner Eterna nur wenig zu hoch ist..das kann ich auf meiner Eterna Doc Severinsen bestätigen, da muss nur minimal korrigiert werden.
Andersrum stimmt mein YFH-631G bei D1/C#1 sehr viel besser als z.B. das Getzen Eterna Flügelhorn, das ich mal hatte
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Cornbread »

ttrumpett hat geschrieben: Dienstag 22. Februar 2022, 21:38 Also die ohne Gehör sollen ruhig triggern, ein guter Musiker braucht so was nicht..?
Und im Falle des mies klingenden Akkordes sind die Schuldigen sofort ausgemacht: Die 2. Und 3. Stimmen, weil sie wieder mal nicht getriggert haben.... :P
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Re: Flügelhorn Axel Schlosser

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben: Dienstag 22. Februar 2022, 22:28...auch das "reproduzierende Gewerbe" befasst sich zu einem nicht unwesentlichen Anteil mit Uraufführungen und Neuer Musik.
Find' ich super -> Buchtipp -> unbedingt mal anblättern! :huepf:
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