Trompetenforum.de

Kennt jemand die Kordick- Trompeten bzw. hat sie eine/r von euch schon mal ausprobiert?

http://www.kordick.com

G.
BrigantiumJazz

Mal wieder einer, von dem ich noch nie etwas gehört habe.
Leider erfährt man nicht, wie lange es die Werkstatt schon gibt und welche Wurzeln Herr Kordick hat.
Sehen aber interessant aus, die Instrumente, vor allem die Perinettpiccolo.
Auch daß Herr Kordick vorrangig Kupfer für seine Instrumente wählt, ist schon bemerkenswert. Werde ich in Zukunft mal ein Auge drauf werfen.
Leider isser wieder so weit weg.

Zu dem Kupfer ein paar Fragen:

1. Reinen Kupferinstrumenten wird ja in der Regel ein weicherer Klang zugesprochen, trifft dies generell zu?

2. Bringt die Verwendung von reinem Kupfer außer der besseren Korrosionsbeständigkeit weitere Materialvorteile?

3. Sind reine Kupferinstrumente nur aufgrund des gegenüber Messinginstrumenten höheren Kupferanteils teurer, oder ist die Verarbeitung in irgendeiner Weise aufwendiger?

Gruß Kuhlo

Moin,

Michael Kordick ist ein symphatischer Mittdreißiger, der seine Instrumente ebenso wie seine Zigaretten in traditioneller Handarbeit herstellt. Mit seinem Entschluss, Instrumente aus Kupfer zu fertigen, versucht er eine Marktnische zu besetzten, die zweifellos ausbaufähig ist. Spezialisiert hat er sich auf deutsche C-Trompeten und Piccolos, aber auch B-Modelle und Flügelhorn sind zu haben.
Die C-Trompete spielt sich dank Meinlschmidt-Maschine sehr schön, klingt warm, aber eben nicht muffig. Die Drehventil-Piccolo erinnert vom Spielgefühl sehr an die Scherzer-Drehventiler, und klingt rund und satt. Stimmung ist m.E. noch etwas besser als bei meinem Scherzer-Modell. Ebenfalls sehr ordentlich ist die an das Schilke-Modell angelehnte Perinett-Picc., die zu einem sehr attraktiven Preis zu haben ist. Weniger gefallen hat mir das in der Höhe zäh intonierende Flügelhorn. Hier bieten die Mitbewerber eindeutig mehr.
Dennoch lohnt sich ein Besuch in seinem Betrieb, obwohl der Meister unverständlicherweise nicht erwartet, dass die Trompeter-Gilde in den bayrischen Wald pilgert. Naja, zum Hornmaker, der auf der letzten Rille Deutschlands wohnt, fährt man ja auch, oder?
Dass Kordick recht unbekannt ist, liegt vermutlich daran, dass er noch nicht sehr lange am Markt ist und eher zurückhaltend agiert. Wer nicht nach Niederbayern fahren will, kann seine Kupfertrompeten trotzdem in Ruhe testen und sich eine oder auch zwei zur Ansicht von ihm schicken lassen.

Grüße an die Gemeinde und den Meister!

Soulman

Servus miteinander,

ich kenne die Instrumente auch gut. Viele meiner Kollegen, in unterschiedlichsten Besetzungen, spielen die Instrumente sehr gerne. Da durfte ich des öftern schon probe spielen. Der Michael macht mit Kupfer nicht nur unterschiedliche Materialien sondern auch verschiedenste Materialstärken. Auch seine verschiedenen auswechselbaren Gewichte am Mundrohr machen alle Instrumente sehr variabel.

Ich spiele leider selber noch keins aber werde mir demnächst ein Flügelhorn bestellen.

Hoffe ein paar sind auf den Geschmack gekommen. Man kann die Instrumente wirklich nur empfehlen.

Mfg Robert

Bin im Kontakt mit ihm wegen einer Basstrompete - reisen ist ja aktuell schwierig, aber was ich sehr cool finde ist die kompakte Bauform der Basstrompete, da dürfte sie nicht kopflastig sein. Mit Kupfer habe ich nur einmal Erfahrungen sammeln können, als ich vor ein paar Jahren mal eine Del Quadro probegespielt habe. Ganz starkes Horn, aber hatte leider grade keine Kohle ... wenn es dann irgendwann eine Kordick werden sollte, würde ich auf jeden Fall Kupfer ins Auge fassen.

Reinhold Ambros von den Wiener Philharmonikern spielt Kordick und das öffentlich und bei vielen Videos oder Neujahrskonzert-Übertragungen auch gut sichtbar

Auf der Homepage sind einige Künstler aufgeführt, wobei da nicht ganz 100%ig hervorgeht, ob sie Kordick spielen oder nur getestet haben

Aber ich nehme mal sehr an, dass der Mann auch weiß, was er tut, aber da haben sich die Kollegen eh auch schon etwas dazu geäußert.

Zum Thema Kupfer: ich kenne KEIN KORDICK INSTRUMENT!!! sondern habe bei meinem Instrumentenbauer schon Kupferinstrumente spielen und testen können.
Kupfer ist alleine im Preis teurer als Goldmessing, von der Verarbeitung etwas empfindlicher, aber da ich kein Metallurge bin, trage ich auch nur das weiter, was mir vom Meister gesagt wurde.

Vom Spielgefühl ist Kupfer "wärmer" wobei ich finde, dass es weniger obertonreich und tendenziell "dumpfer" klingt, als Goldmessing. Ich finde das für gewisse Bereiche ganz nett, vA. solistisch oder in kleinen Besetzungen, wo ggf. noch mit Tontechnik gearbeitet wird.

Ich habe Kupfer-Becher auf Flügelhörnern (Perinett/Drehventil) und Trompeten (Drehventil) getestet und hatte immer das Gefühl, damit unter zu gehen. Sobald man einen "heller" klingenden Kollegen hat, steht der klanglich über einem, und das ist mühsam. In Kombination mit großen Kirchenorgeln bin ich auch wenig von Kupfer überzeugt, da ich es als weniger tragfähig empfinde. Kann gut sein, dass es einen schönen, runden, großen,....... Klang hat, aber es bleibt ein spezielles Material, das mit der Spielumgebung vereinbar sein muss.

Gibt es hier was neues? Hat jemand ggf. mal die Austria B-Trompete testen können?

Hallo.
Da ich hier nicht regelmäßig aktiv bin antworte ich erst verspätet auf die Frage ob jemand die Austria b getestet hat.
Ich spiele mittlerweile drei kordick Instrumente. Zwei b Trompeten und ein Kupfer Flügelhorn.
Super Klang und Intonation leichte Ansprache. Begeistert sind auch Freunde die die Instrumente angeblasen haben. Aber man kann sie ja probieren und zusammenstellen wie man es haben will.
Hatte auch mal seine Drehventil Piccolo. Da hab ich mich aber nicht so wohl gefühlt. Auch habe ich die perinet Piccolo getestet. Hier war die Intonation etwas kritisch.
Da ich ganz in der Nähe des Meisters wohne fahre ich regelmäßig auf an ratsch dort hin und probiere dies und das. Als nächstes werde ich mir wohl eine c bauen lassen