Alte Miraphone Trompete

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JojoTrp
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Alte Miraphone Trompete

Beitrag von JojoTrp »

Hallo zusammen,

Zum Instrument:
-Miraphone Drehventil-Trompete mindestens 50-60 Jahre alt (von Großvater)
-unlackiert, also roh, mit ein paar hässlichen Flecken, Dellen, usw.
-keine Klappen, Trigger, usw.
-war ein paar Jahre nicht in Gebrauch
-wurde von einem Profi (am Mozarteum bei Hans Gansch studiert, viele Auszeichnungen u.a. bester Trompeter Ungarns 20xx, usw.) der mich ein Jahr lang wöchentlich unterrichtet hat getestet und er war begeistert. "So gute Instrumente findet man heutzutage nur selten" war die Aussage. Er hat mich sogar gefragt ob er sie haben kann, also wohl ein sehr gutes Instrument (auch meine Meinung). Das ist jetzt 6-7 Jahre her.

Ich habe mit dieser Trompete vor 15 Jahren (bin jetzt 24) angefangen zu lernen und auch mehrere Jahre benutzt. Dann hatte ich eine Zeit, in der ich viel Flügelhorn gespielt habe und habe die Trompete einem Verwandten gegeben, der eventuell wieder anfangen wollte zu spielen. Zwischenzeitlich haben ich und ein anderer Musikant aus dem Musikverein seine Trompete genutzt, da wir sie nie zur selben Zeit brauchten. Das geht jetzt schon ein paar Jahre so. Da ich aber wieder vermehrt bzw. hauptsächlich Trompete (1./Solo-Trompete) spielen werde, habe ich natürlich gleich an meine alte Trompete gedacht. Ich habe ihn gefragt ob ich sie denn wieder haben könnte, ich würde sie zum Instrumentenbauer bringen und sie von Grund auf herrichten lassen, was jetzt vor ein paar Tagen auch passiert ist, weil er sie kaum benutzt hat und sie eigentlich nur rumgelegen ist.
Sie wird etwas brüniert, damit sie "gleichmäßg" aussieht und man die hässlichen Flecken raus bekommt bzw. vermeidet, eine Wasserklappe wird auch angebracht und sie wird natürlich komplett gereinigt, die Dellen raus gemacht usw. und ich wollte/will am Rohr ein Stück Leder, um das Material vor Handschweiß möglichst zu schützen, außerdem sieht das ziemlich gut aus. Lackieren ist nur sehr schwer möglich, da man sie dafür abschleifen müsste und das könnte auch schief gehen. Leider habe ich blöderweise vergessen, folgendes zu erwähnen und jetzt will ich den Instrumentenbauer auch nicht im Urlaub stören.

Es ist so, dass der erste Ventilzug nicht nach rechts zeigt, also parallel zum 2. verläuft, sondern sozusagen zu mir zeigt. Ich spiele schon gerne mit Trigger, auch weil ich eventuell wieder ins Orchester zurück gehe und es da schon sehr sinnvoll ist. Und auch sonst geistere ich oft mal in den tieferen Registern rum z.B. Kirchenmusik o.Ä.
Ist es möglich bzw. auch sinnvoll (finanziell) einen Trigger nachzurüsten? Man hält die Trompete ja etwas anders, da der Daumen der linken Hand rechts vom Mundrohr keinen Platz hat (wegen dem Ventilzug) und man somit den Daumen links vom Mundrohr, also zwischen Mundrohr und Schallbecher-Rohr "quetscht". Der Trigger wäre dann auch nicht da, wo er normalerweise ist (also da, wo bei dieser Trompete der 1. Ventilzug ist), sondern halt da wo auch der Daumen ist, wenn ich das richtig verstehe. Ich weiß auch nicht so recht, ob man den Trigger da so gut bedienen kann, der Daumen ist ja nicht so frei beweglich.

Ich kann mir die Töne natürlich auch irgendwie hin drücken, aber das ist auf Dauer finde ich nicht so gut, außerdem hört man es schon am Ton.

Hoffentlich ist das alles verständlich ausgedrückt und es kennt sich jemand damit aus. Bilder habe ich leider nicht zur Hand, da das Instrument bereits beim Instrumentenbauer liegt.

Ansonsten noch schöne Weihnachten/Feiertage!

LG
ebnater
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Re: Alte Miraphone Trompete

Beitrag von ebnater »

Ein guter Instrumentenbauer findet immer einen Weg, einen Trigger nachzurüsten und wird Dir auch sagen, ob es Sinn macht oder nicht. Ich habe hier auch zwei alte Miraphone Drehventil-Trompeten ähnlichen Alters, würde aber nie auf die Idee kommen, da noch viel Geld reinzustecken. Im Vergleich mit aktuellen Instrumenten ist der Unterschied hinsichtlich Ansprache und Ton doch zu groß. Besprich das doch einfach mit dem Instrumentenmacher, wenn sein Urlaub vorbei ist.
Trumpetzky
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Re: Alte Miraphone Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Ein paar Gedanken dazu:
Brünieren - what for? Die Trompete hat- bzw. kriegt mit der Zeit eine Patina, da sie ja unlackiert ist.
Die Finger riechen so oder so nach unbehandeltem Messing, also bringts auch wenig, den komischen Lederschurz anzubringen.
Der dämpft nur das Schallstück ab und verändert den Klang. Einfach weglassen und beidseitig schwarze Finger haben ;)

Wasserklappe mach wohl Sinn, ist praktisch und wird sich klanglich kaum auswirken.

Trigger: Alte Miraphone-Instrumente haben die Eigenheit bei 1/3-Kombinationen von Haus aus schlecht zu stimmen und auch 1/2-Kombinationen sind von jeher problematisch. Wir hatten im Verein alte Miraphone Trompeten und Flügelhörner, bei denen wir durch die Bank 1/3 ein paar Millimeter rausgezogen haben damit die "Grundstimmung" okay war. So voreingestellt ließen sich die Dinger ganz okay spielen.

Im Vergleich zum "heutigen" Blech sind das aber Anachronismen, die man nichtmal mehr einem Schüler in die Hand drückt, weil man für ein paar 100€ schon gute aktuelle Trompeten bekommt, die einfach sauber stimmen und zuverlässig funktionieren - und lackiert sind ;)

Wenn du auf die alte Miraphone stehst, dann steck das unbedingt nötigste rein und spar dir dir Kohle für was Zeitgemäßes, das deinen Wünschen entspricht.
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