Alte Konzerttrompete

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LightRazor
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von LightRazor »

Ich hab so einen kleinen Camping/Sturmfeuerzeug Brenner benutzt. Es hat sich Zinn aus der Lötstelle gelöst, aber ich konnte sie irgendwie nicht ablösen bzw auslöten. Kann es sein das es früher nicht Weichgelötet wurde ?
GT-Karl
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von GT-Karl »

Ich denke mal solche Fügestellen würden auch früher weichgelötet!

Gruß
Karl .
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Wolfram
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von Wolfram »

LightRazor hat geschrieben: Montag 7. Oktober 2019, 18:21 Ich hab so einen kleinen Camping/Sturmfeuerzeug Brenner benutzt. Es hat sich Zinn aus der Lötstelle gelöst, aber ich konnte sie irgendwie nicht ablösen bzw auslöten. Kann es sein das es früher nicht Weichgelötet wurde ?
Nein, auch vor 100 Jahren wurden diese Verbindungen mit Zinn gelötet.

Du musst die Verbindungsstellen vor dem erneuten Zusammenlöten aber sehr gut reinigen und dann unter Mitwirkung von Flussmittel wieder neu verlöten. Das sollte eigentlich mit einem Camping-Gaslöter funktionieren. Du musst aber etwas Geschick und Geduld mitbringen. Dadurch, dass das Mundrohr in der Nähe der ersten Ventilbüchse ist, musst du die Verbindungsstelle auf über 160 Grad erhitzen. Das dauert eine Weile und das dicke Material der Ventilbüchse musst du erst mal warm bekommen... Aber Vorsicht, dass du dir beim Löten die Korken oder Gummis auf dem Ventil nicht verschmoren. Besser ist, sie vorher runter zu schrauben.

Lass dich von der Bemerkung der Zahlen und Zeichen im Ventil nicht irritieren. Auch die deutschen Instrumentenbauer verwenden solche Kennzeichen (bis heute).
Ich kann nichts an dem Instrument erkennen was auf einen Ursprung in Russland hinweist... genauso wenig wie auf ein Heckel-Modell. Die sogenannte Heckel-Schnecke müsste zwischen Stimmzugrohr und Schallbecher sein!
LG, Wolfram
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von schattie280 »

LightRazor hat geschrieben: Montag 7. Oktober 2019, 13:12 Was darf mich denn eine Aufbereitung beim Instrumentenbauer kosten? (Ventile einstellen, Mundrohr neu anlöten und Ausbeulen). Denn ich bin sehr positiv überrascht von dem Instrument, hab wegen zu wenig Hitze das Löten nicht auf die Reihe bekommen. Nach dem abdichten spielt es sich aber großartig. Hat vielleicht ein Instrumentenbauer aus dem Forum ein Herz für alte Instrumente? Lg
Moin,

was wäre dir der Spaß denn wert, wenn du selbst nicht weiterkommen solltest?

Gruß,
Schattie
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LightRazor
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von LightRazor »

Hi, habe gestern das ganze Instrument auseinander genommen, gesäubert und wieder zusammengebaut bzw gelötet. Für den ersten Versuch vielleicht gar nicht so schlecht, aber Übung macht den Meister. Die letzten Lötstellen sind schon viel besser als erstere. Kann mann durch vorsichtiges Schleifen eine Vernickelung sicher entfernen?
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von Wolfram »

LightRazor hat geschrieben: Donnerstag 10. Oktober 2019, 14:44 ... Kann mann durch vorsichtiges Schleifen eine Vernickelung sicher entfernen?
Ja - das geht!
Ein weiterer Weg wäre eine galvanische Entnickelung... die greift aber deine weich gelöteten Verbindungen an, so dass das Instrument wieder auseinander fallen könnte. Ausserdem kostet das wieder richtig Geld...
Schön, dass du mit dem Löten zurecht gekommen bist.
LG, Wolfram
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von ttrumpett »

Will doch mal diesen alten thread aufwärmen!
Wenn sich irgendwo eine Stütze gelöst hat, muss man diese wirklich zwingend vor dem Neu verlöten ausbauen?
Würde es nicht genügen, die gebrochene Lötstelle zu fixieren, dann zu erwärmen, dann mit Flussmittel zu reinigen und direkt neu zu verlöten?
Werkzeug Lötgerät mit brausekopf...
@GT Karl
Ich denke nicht, dass sich ungewollt Lötstellen lösen, die nicht direkt im Hitzezentrum der Flamme befinden
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Re: Alte Konzerttrompete

Beitrag von Trumpetzky »

Die muss man nicht zwingend ausbauen. Ich hatte bei einer versilberten Pumpe und einer vergoldeten Drehventil schon lose Lötstellen, die minimalinvasiv wieder fixiert wurden, sodass weder die Beschichtung verletzt wurde noch es irgendwie provisorisch aussah. Ein Fachbetrieb muss das können.
Wobei ich auch aus dem eigenen Erleben von Instrumentenmachern berichten kann, die bei solchen Reparaturen großflächig Oberfläche zerstört- und dann neu eingelötet haben. Das sieht dann richtig ekelig aus und entwertet mMn ein Instrument total.
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