Falls es noch jemanden interessiert:
ich habe die zwei Brückentage genutzt und war in Geretsried im „Showroom“ von Buffet Crampon bzw. B&S. Und ich muss sagen, es ist definitiv eine Reise wert! In dem Gebäude stehen (laut eigenen Angaben, hab sie nicht gezählt) ca. 250 Instrumente, von der Piccolo-Flöte bis hin zur Tuba, der Marken der Buffet Crampon Gruppe. Und Produktionstechnisch verhält es sich so: es gibt zwei Werke. Bei B&S in Markneukirchen werden Sie gebaut und in Geretsried werden sie entwickelt. Das hängt damit zusammen, dass B&S wohl von Melton gekauft wurde nach der Wende. Genauso übrigens wie Scherzer. Alles Handarbeit und aus eigener Herstellung es wird nichts zugekauft. Auch nicht die Maschinen. Die Stückzahl ergibt sich quasi aus der Masse an Instrumentenbauern. Das sind 250 Stück in Markneukirchen. In Geretsried sind’s nur ein paar 20. Quasi wirklich „made in Germany“ und aus einer Hand. Das hat mich schon sehr beeindruckt.
Jetzt zu den Trompeten: Die beiden Verantwortlichen für den Showroom sind Trompeter, daher ist hier einiges geboten. Es stehen nahezu alle Modelle zum testen bereit. Auch Flügelhörner von Courtois und Drehventiler von Scherzer. Ich bin absolut begeistert. Die Beratung ist unglaublich gut und va. ehrlich. Ich bin ja hin um die neue MBX3 zu testen, aber bin dann auf einer Challenger 2 3138 V hängen geblieben. Trotz niedrigerem Preis. Das ist quasi das Modell „Vintage“. Das spielt aber keine Rolle, denn kaufen kann man es dort sowieso nicht. Das ist schon ein kleines Manko. Man quasi nur testen, kaufen muss man es dann bei dem Händler vor Ort. Wenn man dann dort ein bisschen basteln will (Customizing wird auch in Geretsried gemacht) Muss man das Instrument entweder roh bestellen und in Bayern abholen bzw. anspielen oder in jedem Fall nochmal hinfahren. Wenn man kaufen könnte könnte man auch gleich loslegen mit den Entwicklern vor Ort. Das wäre natürlich was. So muss ich leider noch ein bisschen warten.
Dann noch zur MBX3: Das ist schon eine kleine Schönheit. Sie hatten sie zwar in verschiedenen Optiken da, normal lackiert, versilbert, Vintage Lackierung und und Goldlack matt. Aber in diesem matten Gold und den flachen Kappen ist das Teil schon ein echter Hingucker.
Ich bin verliebt. Spielerisch geht sie sehr leicht los und man hat eine super Kontrolle. Klanglich fand ich sie sehr klar und voll, aber auch flexibel genug um sie ein bisschen rauchiger klingen zu lassen beim Jazz spielen. Auf die Vintage bin ich dann gekommen wegen dem Widerstand. Den fand ich bei der 3138 wesentlich geringer. Spielerisch ist sie mir einfach mehr entgegen gekommen. Das ist aber Geschmacksache. Und die flachen Kappen passen dort auch.
Fazit: Der Showroom dort ist ein absolutes Highlight für mich gewesen. Gute Beratung, schöne Fachgespräche/ -simpeleien mit gleichgesinnten „Freaks und Instrumentenbauern. Da lohnt sich die Reise auf jeden Fall. Werde auch mit meinem Musikverein einen Ausflug planen, da dort auch Führungen, bis jetzt noch kostenlos, angeboten werden. Die Testmöglichleit ist natürlich auch sehr interessant und es gibt einen kleinen Saal in dem man auch Proben könnte. Und danach ins Hofbräuhaus nach München. Die Instrumente von B&S überzeugen mich auch sehr. Von billigen Ostnachbauten der Firma Bach, wie manche spöttelnd behaupten keine Spur. Da sitzen Instrumentenbauer dahinter, die wirklich Ahnung haben und mit der MBX3 auch zeigen was sie können. Ist ja dieses Jahr auch mit dem Musikinstrumentenpreis ausgezeichnet worden. Für mich genau die richtige Mischung aus Traditionnellem Handwerk und Unternehmertum.