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"Defensive" Trompete

Verfasst: Donnerstag 15. November 2018, 06:45
von Blechnase
Liebe Leute, ich spiele seit kurzem in einem Orchester, wo wir (mal wieder :( ) oft sehr leise spielen müssen, weil wir u.a. wenige Geigen, Querflöten und eine Blockflöte dabei haben. Wir spielen tatsächlich sehr dizipliniert, aber für eine Blockflöte ist auch eine leise Trompete eine Herausforderung. Fällt Euch etwas ein, um die Trompeten noch stärker runter zu regeln? Immer Dämpfer ist keine Lösung, aber die Dirigentin meint, wir (alle lauten Bläser, nicht nur Trompeten) sollen defensiver spielen ...

Was ist die Lösung? Kornett? Flügelhorn? Anderes Mundstück?

Vielleicht ist das DIE Gelegenheit, ein neues Instrument zu kaufen :D welches denn? :D

Herzlichen Dank!

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Donnerstag 15. November 2018, 08:11
von duden
Blockflöte? 🤔

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Donnerstag 15. November 2018, 08:15
von blechfan
Die Blockflöte soll ein Blockflötenquartett gründen - fehlen ja nur noch 3 Leute ...
Nee, mal ehrlich, was hat eine Blockflöte in einem normalen Orchester zu suchen? Das ist doch auch bei gutem Willen nicht kompatibel.
Man schickt ja auch nicht Traktor und Porsche gemeinsam in ein Rennen. Da fehlt mir jegliches Verständnis. Inklusion hat ihre Grenzen.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Donnerstag 15. November 2018, 09:59
von doc_trumpet
Magst du einmal schreiben, was für ein Repertoire ihr da spielt ? Bei welchen Werke ist denn eine Blockflöte dabei ? 2. Brandenburgisches Konzert ?
doc

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 06:19
von Blechnase
Ja, Leute, das Orchester ist recht originell :D in den USA würde man es vermutlich Community Orchestra nennen, wie heisst das auf Deutsch - Gemeindeorchester :mrgreen: Es handelt sich um eine Neugründung und das Repertoire ist noch am wachsen. Brandenburg ist wohl ausserhalb der Reichweite; wir spielen und planen eher in Richtung musikalisches Potpourri, so alles was Spass macht und der mittelfristige Anspruch (den ich sehr unterstütze) ist, nicht nur Pop des Tages zu spielen.

Evtl. Muss man die Blockflöte mit Verstärker, Verzerrer und Wah-Wah Pedal aufrüsten :narr:

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Freitag 16. November 2018, 10:39
von Trumpetjörgi
"Defensiv" ist natürlich der falsche Ausdruck wenn Pianissimo gemeint ist.
Ich musste mal zu 4 Blockflöten mit Gitarrenbegleitung Trompete spielen; so leise zu spielen, dass jeder Ton sicher und präzise kommt war mir nicht möglich.
Ich hab dann alles mit dem Engemann Holzdämpfer gespielt und damit ein gutes Ergebnis zur allgemeinen Zufriedenheit erzielt.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Sonntag 18. November 2018, 15:23
von ExBenutzer
Für solche Zwecke scheint mir die Bach 25L mit einem tiefen Mundstück ein ganz geeignetes Gerät zu sein.

Einen Test wert könnte auch dieses Teil hier sein:
http://trumpetscout.de/kleinkaliber-die ... exquisite/

Da du im Moment ein 5C aus der Klier USA-Line spielst, würde ich mal ein 5A probieren, das benutze ich immer, wenn ein gedeckter Klang gefordert ist.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Montag 19. November 2018, 05:59
von Blechnase
Das ging ja schnell, vielen Dank für die Antworten. Ich werde erst einmal ein paar logische Ideen ausprobieren (Flügelhorn anstatt Trompete oder tieferes Mundstück) obwohl ich selber durchaus den Eindruck habe, selbst mit meiner jetzigen Kombination nicht besonders agressiv zu klingen.

Lustigerweise habe ich am WE genau die selben Ideen wie MS.98 generiert: Klier 5A oder Curry 7TF - ich habe vor kurzem vom Forumskollegen Wolfgang Winkler ein Curry 7TC gekauft, das mir auch sehr gut liegt. Über ein "Kleinkaliber" habe ich auch nachgedacht, MS scheint also sehr ähnlich zu denken :D Ich habe vor einiger Zeit wiederholt die Shew Modelle von Yamaha und Schilke B6 und B7 angeblasen und bin damit sehr gut zurecht gekommen. Oder eine Drehventiltrompete. Fragen über Fragen, aber es weihnachtet ja schon fast 8)

@ Trumpetjörgi: defensiv ist schon richtig, wir sollen ja nicht immer im pianissimo spielen, nur halt wenig aggressiv aber präzise. Zwischendurch sollen wir schon auch laut :huepf:

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Mittwoch 16. Januar 2019, 12:37
von Franklin10
Blechnase hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 06:19 Ja, Leute, das Orchester ist recht originell :D in den USA würde man es vermutlich Community Orchestra nennen, wie heisst das auf Deutsch - Gemeindeorchester :mrgreen: Es handelt sich um eine Neugründung und das Repertoire ist noch am wachsen. Brandenburg ist wohl ausserhalb der Reichweite Rachat crédit toiture ; wir spielen und planen eher in Richtung musikalisches Potpourri, so alles was Spass macht und der mittelfristige Anspruch (den ich sehr unterstütze) ist, nicht nur Pop des Tages zu spielen.

Evtl. Muss man die Blockflöte mit Verstärker, Verzerrer und Wah-Wah Pedal aufrüsten :narr:
Du hast absolut recht. Bei diesen Orchestern ist mir aufgefallen, dass sie wie eine kleine Familie sind. Sie unterstützen sich immer.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Mittwoch 16. Januar 2019, 14:35
von Trumpetzky
Ich würde mir Trennwände aus Holzkonstruktion oder Plexi organisieren; ähnlich, wie es Schlagzeuger verwenden und dahinter spielen.
Ich halte es für völlig sinnfrei, hier am eigenen Equipment rum zu drehen, denn es gibt definitiv KEINE Trompete, die - noch so dispzipliniert gespielt - auch mehrere Blockflöten NICHT in Grund und Boden bläst.
Das Problem, das ich hier sehe, ist vielmehr, dass ihr durch gezwungenermaßen "zugestöpselte" Spielweise irgendwann Lungenkrank werdet und eure Instrumente nicht so klingen, wie sie klingen sollen, man sich irgendwelche merkwürdigen Spielverhalten antrainiert und irgendwann nichtmehr in der Lage ist, sein Instrument so zu bedienen, wie physikalisch und akustisch vorgesehen.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2019, 11:38
von uhexer
Ich würde es mit Kornett probieren!
Ich spiele beides, also Trompete und Kornett im Jazzbereich.
Im Trio, wenn es soft und eher leise sein soll (als Hintergrundband bei Hochzeiten etc.) nehme ich das Kornett, wenn ich mich durchsetzen will - auf Sessions z.B.- nehme ich die Trompete.
Das ist definitiv ein ziemlicher Unterschied was den Ton und die Lautstärke betrifft!

VG
Uli

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2019, 11:54
von 17Gold
Das mit den Trennwänden ist eine sehr gute Idee, oder in einen schweren, eventuell hölzernen Notenständer hineinspielen...was auch helfen kann einen Teppich unterlegen, in unserem Probensaal ist ein spiegelglatter Boden der sehr viel reflektiert, da hat der Teppich sehr viel geholfen

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2019, 07:42
von Blechnase
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Kornett hatte ich auch schon überlegt; mein Instrumentenbauer, den ich bald wieder besuche, hat Flügelhorn vorgeschlagen. Werde mal beides bei ihm testen und vergleichen. In die nächste Probe nehme ich mein Flh mit anstatt der Trompete.

Trennwände wird etwas schwierig, weil wir den Proberaum mit vielen anderen teilen und es kein Lager o.ä. Gibt. Grosser Notenständer ist eine Idee. Draussen mit Tonabnahme hats eigentlich beim letzten Auftritt gut funktioniert - scheint also v.a. ein Problem im recht knalligen Proberaum und ohne Mikrofonierung zu sein.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 07:22
von Trumpetzky
https://www.mute-tube.com/de/
https://www.phoncoat.com/

Hab aber keine Ahnung, ob diese Startups noch aktiv sind bzw. die Produkte zu kaufen sind.

Re: "Defensive" Trompete

Verfasst: Samstag 9. Februar 2019, 21:26
von Blechnase
Die Dinger habe ich auch gesehen, aber das kann nicht wirklich die Lösung sein, eine Box durch die Landschaft zu schleppen. Bin am kommenden Montag bei meinem Instrumentenbauer und schaue mal, was da so passiert :D

Muss allerdings sagen, dass ich unterdessen der Idee Flügelhorn einiges abgewinnen kann - hatte ich in der letzten Probe mal ausprobiert und v.a. Stellen, wo Horn und Trompete zusammen "auftreten" sind mit Flh wirklich schön. Und die Blockflöte bringt mit etwas power die piccolo Stellen trotzdem gut rüber. Habe in diesem Zusammenhang die Dirigentin gebeten, vllt die einzelnen Stimmen etwas leichter zu besetzen und nicht immer den ganzen Laden spielen zu lassen.