Mundstückaufnahme Schagerl (GAP)

[Flügeltrompeter]

Hallo,

Zitat Schagerl:

Mit der verstellbaren Mundstückaufnahme kann man den perfekten Abstand zwischen Mundstück und Mundrohr einstellen.
Der perfekte Abstand zwischen Mundstück und Mundrohr sind 2,5 bis 2,8mm.

Bei Instrumenten ohne diese Mudnstückaufnahme sollte doch der Abstand ende Mundstück bis zu dem Absatz wo das Mundrohr beginnt diesen "GAP" beschreiben?!
Allerdings bei mir (Ganschhorn Vienna) ist das Mundstück ca. 5-6mm kurzer als die Aufnahme. (JK-Mundstück aber auch B&S)
Somit kann ich ja nur den Abstand zwischen Mundrohr und Aufnahme mit den 2,5-2,8mm einstellen?
Ist dass dann richtig so? Und kann mir jemand Tipps geben wie ich das am Besten mit dem Messschieber messen soll?

Hier noch ein Paar Bilder zum verdeutlichen:

[buddy]

Hast Du denn an deinem Top-Instrument Probleme festgestellt, die in Verbindung mit deinem Mundstück auf einen fehlerhaften Abstand vom Mundstück-Ende zum weiteren Mundrohrverlauf hindeuten?
Und, falls Du den Vergleich hast: hältst Du ein Drehventil-Instrument aufgrund des kurzen Mundrohrs in dieser Hinsicht für empfindlicher als eine (gute) Perinet-Trompete "aus dem Regal"?

Bei verschiedenen "Gap-Forschern" werden die Messung wie die Auswirkungen eines fehlerhaften Gap ausführlich beschrieben, allerdings nur für Perinet-Trompeten (wenn ich richtig gesehen habe).
http://www.warburton-usa.com/index.php/ ... 3-gap-chek
http://whyharrelson.weebly.com/gap-solutions.html
http://www.bobreeves.com/blog/12-trumpet-gap-myths/

[Flügeltrompeter]

Ich hab noch keine Erfahrungen mit dem GAP gemacht, da meine Aufnahme fest geworden ist. Und jetz wollt ich etwas damit experimentieren. Aber damit ich die Empfehlung von 2.5 bis 2.8 mm richtig einstellen kann, wüsste ich erst gerne wie ich vorgehen soll.

[buddy]

Du könntest zunächst die Extreme ausprobieren, weil damit am einfachsten zu überprüfen ist, ob die Auswirkungen überhaupt den unter den Links beschriebenen Veränderungen entsprechen. Danach bewegst Du die Einstellungen in Richtung deines bevorzugten Verhaltens der Trompete.
Die Aussagen finde ich recht eindeutig:

GAP too large:
Lower register becomes stuffy
Upper register may reach a "wall", above which resistance can not be overcome

GAP too small:
Lower register very free-blowing
Poor definition to the notes above high C
Lack of healthy resistance causes upper register to "airball", or wash out
There is nothing to "lean on" when coming back down from a high passage

Ich mag ja nicht ketzerisch sein, aber angesichts des Bohei der Amis um den "Gap" oder auch das "Valve-Alignment" erstaunt mich, wie gleichmütig diverse Trompeten von der Stange auf "nicht optimierte" Verhältnisse reagieren.

Was sagt eigentlich Schagerl zu deinem Anliegen?

[Trumpetjörgi]

Ich mag ja nicht ketzerisch sein, aber angesichts des Bohei der Amis um den "Gap" oder auch das "Valve-Alignment" erstaunt mich, wie gleichmütig diverse Trompeten von der Stange auf "nicht optimierte" Verhältnisse reagieren.

Vielleicht liegt es auch an uns Mitteleuropäischen Trompetern: Ich hab mir, als der Hype aufkam, so vor ungfär 25 Jahren alle Mundstücke auf Reeve Sleeves umbauen lassen und dies dann in 0,5 Schritten von 2,5 - 7 im Amiland besorgt!
Ganz egal welches Equipment ich mit welchem Gap spielte, ich hab nie einen Unterschied gespürt oder gehört.
BIn warscheinlich zu "grobschlächtig" dafür!

[TrumpetDelight]

Hallo zusammen,

dieser Beitrag zum Thema "verstellbare Mundstückaufnahme" beim Ganschhorn hat mich in meinen Fragen schon etwas weiter gebracht, vielen Dank dafür vorab. Momentan ist es bei meinem Ganschhorn so, dass sich lediglich die Mutter an beide Endpositionen bewegen lässt, die Aufnahme an sich lässt sich aber nicht aus dem Mundrohr nehmen, sitzt also fest. Hat irgendjemand diesbezüglich zum Ganschhorn weitere Infos dazu? Wird die Aufnahme evtl. auch verlötet ausgeliefert oder sitzt das ganze einfach nach einer gewissen Zeit fest? Hat denn schon jemand Erkentnisse über das Verhalten beim Verstellen erlangt? Von Schagerl habe ich diesbezüglich leider (noch) keine Antwort erhalten.

Vielen Dank & Grüße
~TD~

[Flügeltrompeter]

Ich hab die Info von Schagerl bekommen, dass in meinen Fall die Mundstückaufnahme zu meinen Mundstück angepasst werden müsste. (aufreiben)
Da ich aber Schagerl nicht vor der Haustüre habe, hab ich dass noch nicht gemacht.

Weiter hab ich das Problem, dass mir die Aufnahme immer fest wird wenn ich das Mundstück rein "drehe". Entweder Aufnahme fest (nicht verstellbar). Oder Munstück fest in Aufnahme (verstellbar)
Ich hab da den dreh noch nicht raus, wie ich das ganze handhaben soll.
Tipps?

[TrumpetDelight]

Das verwundert mich jetzt etwas da ich dachte, dass sich mittlerweile ein "Standard" bei den normalen Trompeten-Mundstückschafte etabliert hat, demnach sollte ja keine Anpassung im Nachhinein mehr nötig sein. Ich werde bei Gelegenheit mal nachmessen wie groß der momentane Gap bei meinem Ganschhorn und der festen Aufnahme ist. Woher kommt denn die Empfehlung von 2,5-2,8mm beim GAP? Ist es nicht so beim Fall Ganschhorn, dass das eigentliche Mundrohr in das Innere der Aufnahme ragt? Das wär für mich die einzig plausible Erklärung was das Einstellen per Mutter angeht.

Danke & Grüße
~TD~

[Bixel]

Weiter hab ich das Problem, dass mir die Aufnahme immer fest wird wenn ich das Mundstück rein "drehe". Entweder Aufnahme fest (nicht verstellbar). Oder Munstück fest in Aufnahme (verstellbar)
Ich hab da den dreh noch nicht raus, wie ich das ganze handhaben soll.
Tipps?

Ich habe mich mit "Edel-Tuning" wie diesem noch nicht beschäftigt, weil ich mich für (diesbezüglich) ähnlich unsensibel halte wie der User Trumpetjörgi (sich).
Ohnehin hege ich den Verdacht, dass solche Maßnahmen vornehmlich bei Amateuren etwas bewirken - sieht man einmal vom Nutzen für den Verkäufer ab.



Frage aber dennoch: Das Gewinde ist ein Rechtsgewinde, und du "drehst" dein Mundstück rechtsherum ins Instrument?

[catfan]

Es lassen sich schon Trompeter den Gap anpassen
Ich hatte da ein Gespräch mit Hub van Laar. Auch andere Trompentenbauer sagen, dass die Größe das Gaps etwas zusagen hat. Je größer, um so höher der Widerstand, der Ton wird voller. Und eben umgekehrt. Aus meiner Erfahrung damit kann ich sagen, dass die Töne sich gefühlt auch wo anders befinden. Van Laar meinte, dass es davon abhängt, was ein Trompeter mag.

[buddy]

Ich hab die Info von Schagerl bekommen, dass in meinen Fall die Mundstückaufnahme zu meinen Mundstück angepasst werden müsste. (aufreiben)
Tipps?

Das ist gar kein Problem, diese minimale Weitung kann jede Instrumentenbauerwerkstatt machen. Ich würde darauf achten, eine mit gutem Ruf zu beauftragen.

[spätzünder]

Warum fällt mir bei solchen Themen immer die Geschichte von " Des Kaisers neue Kleider ein"

[TrumpetDelight]

Ich denke auch, dass das ganze Thema lediglich dem "Feintuning" zuzuordnen ist. Ich persönlich habe noch einige wichtigere Baustellen was das Trompeten angeht . Mir war es nur wichtig zu verstehen für was die Mundstücksufnahme an meinem Instrument gedacht ist und was sie evtl. bewirkt. Einfach um Bescheid zu wissen. Vielen Dank für die Infos!

Grüße & schönes WE
~TD~

[Bixel]

Wenngleich aus bekannten Gründen nicht ernsthaft interessiert, möchte ich doch gern die Funktionsweise des aufpreispflichtigen Extras "Adjustable Gap" verstanden haben.
Also bitte noch einmal für mich; die Vorrichtung besteht aus drei Teilen:

- fest mit dem Mundrohr verlötete Außenhülse mit Innengewinde
- Innenhülse mit Außengewinde, als Mundstückaufnahme dienend
- Konterring zur Fixierung der Innenhülse in der Außenhülse

Handhabung: Die Innenhülse samt maximal aufgeschraubtem Konterring wird bis zum Anschlag in die Außenhülse gedreht und mittels Ring gekontert, was - bei optimal angepasstem Mundstückschaft - einen Gap von "0" ergibt.
Nach Lösen des Konterringes lässt sich die Innenhülse stufenlos um mehrere Millimeter herausdrehen und in beliebiger Position mittels Konterring wieder fixieren, wodurch jeder erdenkliche Gap erzeugt werden kann.

So weit richtig?

Liegt einem solchen Luxusartikel eigentlich keine Gebrauchsanweisung bei?

[TrumpetDelight]

@Bixel richtig, so hätte ich das jetzt auch beschrieben nachdem ich meine Aufnahme genauer untersucht habe. Was ich zuvor nicht wusste ist, dass sich Mundstücke verschiedener Hersteller in ihrer Länge unterscheiden können und demnach eine Anpassung der Einschraubaufnahme evtl. nötig ist.