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MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 07:35
von thomsen
Hallo,

hat schon jemand Erfahrungen mit den patentierten MAW Ventilen (Pump) von der Meinlschmidt GmbH gemacht?
Lohnt sich die Investition?
Danke für Eure Antworten.
Viele Grüße

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 18:15
von burt
Hätte ich noch meine alte 43er heavy Strad, die sich ab g2 doch recht streng blies, würde ich diese MAWs sofort einbauen. Glücklicherweise gibt es heute genug Modelle, welche die positiven Eigenschaften dieser Bauform auch mit herkömmlichen Mitteln bieten. Als Tuningmassnahme für störrische Diven aber eine tolle Sache zum für mich vertretbaren Preis. :gut:

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 18:19
von Ditze
burt hat geschrieben:Als Tuningmassnahme für störrische Diven aber eine tolle Sache zum für mich vertretbaren Preis. :gut:
Heißt das, man könnte in einer bestehenden Maschine einfach neue Wechsel verbauen lassen oder muss dazu der komplette Maschinenstock am Instrument ersetzt werden?

Gruß
Denis

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 20:28
von burt
Ditze hat geschrieben:
burt hat geschrieben:Als Tuningmassnahme für störrische Diven aber eine tolle Sache zum für mich vertretbaren Preis. :gut:
Heißt das, man könnte in einer bestehenden Maschine einfach neue Wechsel verbauen lassen oder muss dazu der komplette Maschinenstock am Instrument ersetzt werden?

Gruß
Denis
Nicht in alle, nur in einige wenige. Meines Wissens gibt es die MAWs momentan für Bach Stradivarius und die Spirit von K&H. Hier sollen die Wechsel ohne weitere Modifikationen tauschbar sein und man soll wahlweise die alten Wechsel weiterverwenden können. Ob da eine Ausweitung auf weitere Marken geplant ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 21:54
von gozilla
Angeblich auch für die ML Maschine der B&S

http://www.fmb-direkt.de/MAW-Trompetenv ... 71abe92bb6

Gruß G

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 00:33
von Bixel
Kann einem notorischen Skeptiker bitte einmal jemand erklären, was das Entfernen der "Bumps in wind way" physikalisch/musikalisch bewirken soll?

Für mich galten bislang folgende Binsenwahrheiten:

- Die Atemluft des Bläsers hat nach der Mundstück-Passage ihren Job getan und muss - quasi nur noch als "Abfallprodukt" - nach außen geführt werden; die Luftströmung innerhalb des Instruments hat mit der Tonerzeugung selbst (so gut wie) nichts zu tun.

- Die Mundstückbohrung ist mit ca. 3,5 bis 4 mm Durchmesser die engste Stelle der Hardware (der "Flaschenhals"), weswegen sich im weiteren Rohrverlauf folgende Engstellen auf den vom Spieler gefühlten Strömungswiderstand nicht auswirken, solange der Durchmesser nicht jenen der Mundstückbohrung unterschreitet.

- Die durch die Trompete pro Sekunde transportierten Luftvolumina sind - insbesondere in höheren Tonlagen - sehr gering, was sich mit Hilfe der eigenen freien Handfläche beim Mundstück-Buzzing recht gut bestätigen lässt.

Soll ich wirklich glauben, dass - wie auf der von User gozilla verlinkten Website suggeriert - der Air flow durch MAW-Ventile derartig optimiert wird, dass die in Aussicht gestellten Effekte (s.u.) eintreten?

Oder wirkt die Beseitigung der "Bumps" sich lediglich positiv auf das Resonanzverhalten der schwingungsfähigen Luftsäule im Instrument aus?

Welche Rolle spielt möglicherweise - wieder einmal - (Auto-)Suggestion?
FMB hat geschrieben:Man erhält mehr Sound mit weniger Aufwand. Zugleich werden die Verengungen im Luftdurchgang, wie sie bei herkömmlichen Piston Ventilen zu finden sind, durch das neue MAW Ventil beseitigt. Das Ergebnis ist verblüffend: Der Musiker beherrscht das Instrument komfortabler. Der Ton wirkt sofort klarer und obertonreicher. Bei Legatoläufen rastet der Ton besser ein und ist auch insgesamt zentrierter. Ansprache und Staccato werden erheblich gesteigert. Das MAW Ventil verbessert: Stabilität , Beherrschung , Klarheit.
:Hä:
.

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 07:20
von Kojak
Bixel hat geschrieben: Oder wirkt die Beseitigung der "Bumps" sich lediglich positiv auf das Resonanzverhalten der schwingungsfähigen Luftsäule im Instrument aus?


.
Hallöle
Da hast Du Dir die Antwort wohl selbst gegeben....
Das Dingens macht schon Sinn-ich denk aber,dass z.Bsp. ein Large Bore Stimmzug (auf einer ML) oder ein runder Stimmzug den selben Effekt bringt..oder noch billiger -Mundstückbohrung etwas grösser :roll: (Was meiner Meinung nach IMMER den grössten positiven Effekt hat )
Grüssle
Dennis

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 07:28
von herzbert
Zum Flaschenhals- mir kommt vor, die Lippenöffnung ist kleiner als die MS Bohrung.

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 08:02
von Sandkuchen
Bixel hat geschrieben:Für mich galten bislang folgende Binsenwahrheiten:

- Die Atemluft des Bläsers hat nach der Mundstück-Passage ihren Job getan und muss - quasi nur noch als "Abfallprodukt" - nach außen geführt werden; die Luftströmung innerhalb des Instruments hat mit der Tonerzeugung selbst (so gut wie) nichts zu tun.

- Die Mundstückbohrung ist mit ca. 3,5 bis 4 mm Durchmesser die engste Stelle der Hardware (der "Flaschenhals"), weswegen sich im weiteren Rohrverlauf folgende Engstellen auf den vom Spieler gefühlten Strömungswiderstand nicht auswirken, solange der Durchmesser nicht jenen der Mundstückbohrung unterschreitet.
Die Atemluft hat sogar schon nach den Lippen ihre Schuldigkeit getan. Denn:
herzbert hat geschrieben:Zum Flaschenhals- mir kommt vor, die Lippenöffnung ist kleiner als die MS Bohrung.
Bitte beachten: Die Lippen öffnen und schließen sich, insofern könnte die Lippenöffnung sogar deutlich größer sein als die Mundstückseele, ohne dass es zu einem "Engpass" kommt.

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 08:36
von herzbert
Was genau wird beim MS aufgerieben oder aufgebohrt, zum vergrössern der lichte Weite.
Nur die Seele oder bis zum Kessel durch?
Diese Vergrösserung (nur Seele) wäre dann auch hinter dem Flaschenhals.
Wie man in verschiedenen Videos sieht, öffnen sich die Lippen nicht nur. Sondern schwabbeln in gesamten Öffnungskanal (seitlicher Schnitt) wie die Stimmlippen.
Irgendeine Stelle ist immer eng.
(jetzt keine Witze)

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 09:32
von Wolfram
herzbert hat geschrieben:... Wie man in verschiedenen Videos sieht, öffnen sich die Lippen nicht nur. Sondern schwabbeln in gesamten Öffnungskanal (seitlicher Schnitt) wie die Stimmlippen.
Irgendeine Stelle ist immer eng.
... und diese Lippenbewegung bringt die Luft im Instrument in wellenförmige Schwingung. Diese Wellen sind, je nach dem welche Tonhöhe man anspricht, in kürzeren oder längeren Abständen.
Trifft eine solche Welle auf eine "Unebenheit" im Instrument kann sie ausgebremst werden. Ist der Bauch einer solchen Welle an einer Unebenheit im Rohrverlauf, kann die Welle sogar unterstützt werden. Die Ansprache verändert sich entsprechend... Deshalb ist die Idee des "no bumps in wind way" nach heutigem Wissensstand richtig!
Wollte (könnte) man ein perfektes Blasinstrument bauen, dann wäre der konische Rohrverlauf mit einer leichten Wellenform versehen. Ob wir so ein Instrument aber noch in unserer aktiven Trompeterzeit erleben werden - bezweifle ich.
Interessant ist das scheinbare genaue Gegenteil von dieser Theorie - das "Vogelhorn" (welches in einem anderen Thread bereits erklärt und diskutiert wurde). Vielleicht hat dieses Instrument seine Ecken aber auch genau an den Stellen, an denen die meisten Wellen des "Rohr"-Verlaufes einen "Bauch" haben... Dann würde dies ebenfalls die o.g. Theorie unterstützen. Es würde mich persönlich sehr interessieren, dieses Instrument mal näher kennen zu lernen. Vielleicht ist es dieses Jahr in Frankfurt vertreten?
LG Wolfram

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 09:55
von herzbert
Wolfram, Danke!
Die Wellenform der gesamten Rohrlänge gülte dann aber nur für eine Tonhöhe und eine Lautstärke.
Höherer Ton = kürzere Wellenabstände, lauterer Ton und tiefere Amplituden (wo mehr Luft in den Wellentälern liegt).
Wenn ich das richtig bemerke, kann eine Unebenheit die Welle unterstützen oder bremsen. Was aber nicht heisst, das die Unebenheit zur richtigen Tohhöhe an der richtigen Stelle liegt.
Das Loch im Ventil zählt ja auch zur Rohrlänge.

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 10:30
von Wolfram
herzbert hat geschrieben:Wolfram, Danke!
Die Wellenform der gesamten Rohrlänge gülte dann aber nur für eine Tonhöhe und eine Lautstärke.
Höherer Ton = kürzere Wellenabstände, lauterer Ton und tiefere Amplituden (wo mehr Luft in den Wellentälern liegt).
Wenn ich das richtig bemerke, kann eine Unebenheit die Welle unterstützen oder bremsen. Was aber nicht heisst, das die Unebenheit zur richtigen Tohhöhe an der richtigen Stelle liegt.
Das Loch im Ventil zählt ja auch zur Rohrlänge.
Was die unterschielichen Wellenabstände betrifft - das hatte ich ja bereits geschrieben. Will man die komplette Tonskala der Trompete berücksichtigen, dann kann man einen sogenannten Mittelwert für das Verhältnis der Wellenbewegungen errechnen. Wenn es gelingen würde diesen Mittelwert auch praktisch auf eine Trompetenkonstruktion zu übertragen hätte man (wie o.g.) einen Rohrverlauf mit leichten Wellenbewegungen...

Die Funktion eines Loches im Rohrverlauf (wie bei den Überblasklappen) ist eine physikalisch komplett andere Sache. Hier wird durch das öffnen des Loches der Rohrverlauf des Instrumentes "teilweise verkürzt". Dabei kommen (m.W.) andere physikalische Gesetzmässigkeiten in Anwendung.
LG
Wolfram

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 10:43
von Kojak
http://www.taylortrumpets.com/vulcan_series.html

Sogar Sowas funzt!

Courtois (und Getzen) bauen Flügelhörner mit Direct Air System- früher gabs mal Kurzdruck-Perinett Maschinen mit ovalem Durchgang

http://www.jlandressbrass.com/cornets.html

(Zu Le Comte Excelsior short stroke scrollen)

Die Schweizer haben Rotax erfunden (hat sich leider nicht durchgesetzt...warum auch immer-eigentlich genial)

Wie man sieht machen sich da Leute seit 150 Jahren Gedanken-manches bleibt-manches verschwindet wieder.

Heutzutage können die Instrumentenbauer dank Computer und so halt auch wissenschaftlich rangehen-früher gab's halt nur try+error.

Grüssle

Dennis

Re: MAW Ventile von Meinlschmidt

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 14:35
von Trumpetjörgi
Widerspricht sich das MAW und die Lösung von Uli Pfreimbtner nicht??

http://www.musikinstrumente-neusilber.d ... hrung.html