Zu glauben, dass ein Meisterinstrument die eigenen spielerischen Unzulänglichkeiten ausgleichen kann, sollte nicht die Intention dahinter sein.
"Verzeihende" Instrumente gibt es auf dem Serien-Markt ohnehin genug, da muss man den "Meister" nicht quälen damit.
Ich denke ebenfalls, dass eine solide musikalische Basis gelegt sein sollte, bevor man sich in die Tiefen der instrumentenbauerischen Abgründe vor wagt.
Habe am eigenen Leib verspüren müssen, wie es ist, in einen Meisterbetrieb zu kommen, für den die formulierten Kundenwünsche so waren, als ob zwei unterschiedliche Sprachen gesprochen wurden. Ich Latein und er.......Polnisch?
Es ist also nicht ganz leicht, aus dem, was der Kunde sich vorstellt, zu extrahieren, was das Instrument können/leisten soll, bzw. wo man ansetzt.
Letztenendes habe ich aber dann "meinen Meister" gefunden, mit dem ich zu äußerst befriedigenden Ergebnissen gekommen bin.
Warum ich mir handgefertigte Instrumente machen ließ, liegt zum einen daran, dass ich ausschließlich Drehventil spiele, und da der "Stangen-Markt" sehr überschaubar ist.
Nach Sichtung der "üblichen Verdächtigen" war der Mehrpreis zum Meisterinstrument nichtmehr so riesig, dass ich es mir nicht hätte leisten können oder wollen. Also ists eben Custom-Made geworden, was, wie ich schon geschrieben habe, seit vielen Jahren noch immer das ist, was ich spielen möchte.
Bei der C-Trompete gibt es im Drehventilbereich Neu(wertig) kaum Instrumente, die für gerechtfertigtes Geld zu bekommen wären. Daher ist die C-Trompete auch eine Perinett (Carol-Brass) geworden. Ich kann keinen Nachteil gegenüber deutlich teureren Instrumenten erkennen.
Klar wär es Porno, eine Drehventil-Lechner, Weimann, Schagerl,..... zu haben, aber so viel Geld für so wenige Einsätze auszulegen, ists mir nicht Wert. Daher ist es ein Stangen-Instrument.
Und würde ich heute eine Perinett-Trompete haben wollen, würde ich mich wohl im mittleren Preissegment umsehen, was es so gibt, und das, was sich ums vernünftigste Geld am besten Anfühlt, würde es werden; ungeachtet des Labels am Becher (oder wo es dann halt steht).
Aus dem Nähkästchen:
Wir haben im Verein ein neues (Drehventil) Bariton angeschafft und uns gleich mal beim Instrumentenbauer umgeschaut. Mehrere Hörner probiert, schon Gute dabeigewesen, aber der Preis halt eben mehr als happig.
Wir haben dann noch etwas weiter geschaut, haben auch Melton, Miraphone, Kühnl&Hoyer und auch Votruba angetestet. Im Endeffekt ist es dann ein Miraphone "Loimaier" geworden, der um 30% weniger kostete, als das Meisterinstrument, aber puncto Spieleigenschaften dem betreffenden (sehr guten) Baritonisten gut gelegen ist.
Da wir auch bei diesem Kauf völlig markenungebunden waren, spiegelt sich dadurch für mich sehr gut wieder, dass es darum geht, wer hinterm INstrument steht, und was im Endeffekt vorne dann dabei raus kommt.