Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Welches sind die besten ?

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soern234
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Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von soern234 »

Hallo zusammen,
heute habe ich eine "Wilhelm Monke" Jazztrompete ersteigert.
Der Zustand verspricht einige Arbeit und ich dachte, dies könnte lohnen.
Ähem... und dann habe ich all die schrecklichen Kommentare über Wilhelm Monke
gelesen, wobei mir allerdings auch aufgefallen ist, daß einer der Superposter so ein
Horn sein eigen nennt.(C...)
Bei dem Horn muß der Lack runter, daß Schallstück wieder geradegerichtet werden
und poliert werden, Kork auf die Wasserklappen und polieren.
Originaltitel:
DEUTSCHE B ? PROFI TROMPETE MONKE KÖLN M. KOFFER SILBER
(Suche nach Monke, beendete Angebote geht auch Preis knapp 170 Euronen)
Link einfügen hab ich schon mal gemacht, weiß aber nicht mehr wie es geht.

Da das Teil einen "Echt-Trigger" am 1.Zug hat und doch ursprünglich recht aufwendig
gearbeitet gewesen zu sein scheint (Zugenden, Ringe usw) wäre es schön, zu erfahren,
wie sich so ein Teil für einen Profi anfühlt.

viele Grüße aus Ostbayern
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schattie280
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

war das diese: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 081wt_1094?
Sie weist erstaunliche Ähnlichkeit mit meiner Josef Monke Perinet auf.
Da Wilhelm "nur" Verkäufer war, weiß man nie, welcher Hersteller tatsächlich unter dem Namen Wilhelm Monke verkauft wurde.
Ein pauschales Urteil ist daher nicht möglich. Und die Instrumente sind auch nicht schlecht.

Gruß,
Schattie
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soern234
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von soern234 »

Hallo Schattie,
ja genau diese ist es.
Dann werd ich sie mal herrichten.
Hoffentlich geht der restliche Lack leicht ab, da das meiste daran versilbert ist
und in diesem Falle feine Stahlwolle nach dem Nitrobad wohl nicht in Frage kommt.

Wie beeinflußt der Lack eigentlich den Klang einer Trompete im allgemeinen?
(eine ziemlich schön dunkel klingende und super leicht ansprechende Luxor LT 500
mit butterweicher Maschine ist gestern gekommen. Am Mundrohr hat sie einige Lackplatzer
und minimale Kratzer am Schallstück und ich frage mich, ob der Lack nicht runter sollte
um künftigen Zinkfraß zu vermeiden)

LG
Soern
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schattie280
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

die Trompete ist eine ziemliche Baustelle: Der Korpus ist versilbert (gewesen) und die Züge lackiert. Das hat sicherlich mal ganz schön ausgesehen.
Also Züge neu lackierten, neu versilbern, Trichter richten...
Könnte wieder schön werden.

Über den Einfluss der Oberflächenveredlung auf den Klang gehen die Meinungen auseinander. Es scheint aber in die Richtung zu gehen, dass es keine spürbaren Auswirkungen gibt. Messtechnisch kann man es wohl unterscheiden.
Meine Meinung ist, dass die Auswirkungen des Bläsers durch Anfassen und Tagesform stärker sind und die Oberflächenbeschichtung lediglich unter den Gesichtspunkten Pflege, Geschmack und Kosten zu wählen ist.

Der Lack schützt das Metall vor z.B. Handschweiß. Daher sollte er eher drauf bleiben.

Gruß,
Schattie
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soern234
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von soern234 »

Hallo,
kann es sein, daß Wilhelm Monke die Trompete aus "Papas" Werkstatt hatte und
sich dann "mit fremden Federn schmücken" wollte, was letztlich zum Rauswurf
geführt haben müßte und erklären könnte, warum er nicht in der elterlichen
Werkstatt blieb, sondern um die Ecke einen eigenen Laden aufgemacht hat?

Langsam fängt die Geschichte der Monkes an mich zu interessieren :?

LG
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

ich meine, das wären Brüder gewesen. Guck mal auf der Monke HP, ich meine, da stünde was zur Geschichte.

Gruß,
Schattie
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soern234
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von soern234 »

Hallo Schattie,
Wilhelm war Bruder der Tochter (umständlich aber Sohn)
und hat aus mir bislang unbekannten Gründen nicht im
väterlichen Betrieb mitgearbeitet und diesen auch nicht
übernommen.

LG
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von orlando_furioso »

Wilhelm Monke hat im väterlichen Betrieb das Instrumentenbauer-Handwerk gelernt, sich dann aber selbständig gemacht. Der Grund dafür wird "ambivalent" gesehen. Die einen sagen, er wollte mit dem Namen des Vaters die große Knete machen, die anderen sagen, er wollte die handwerkliche Erfahrung des Vaters für jedermann verfügbar machen. Vermutlich war es am Ende beides. Jedenfalls ließ er bei verschiedenen Herstellern Instrumente bauen und kloppte seinen Namen rein. Es soll aber auch Instrumente geben, die er selbst angefertigt hat, denn neben dem Branding hatte er immer einen eigenen Betrieb für Reparatur und Instrumentenbau.

Diese Info habe ich von einem ehemaligen Mitarbeiter des Betriebes.
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von nijatz »

Ansonsten fragt doch mal im Blaeserforum Koeln oder Bernd Schramm. Ansgar Nake aus dem Blaeserforum hat bei WiMo seine Ausbildung gemacht, genauso wie Bernd Schramm. Die koennen wohl einiges ueber die Firmen Monke erzaehlen.

LG Nino
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von 1nspect0r »

Seit 1960 blase ich eine Wilhelm Monke B Konzerttrompete. Keine andere, die ich in meiner langen Bläserlaufbahn spielte, reicht an sie heran. Ein warmer, voller Klang. In der Höhe wird sie nicht spitz sondern bleibt so. Die Technik ist seit 56 Jahren stabil und sicher. Alle anderen Instrumente die ich habe und hatte (Getzen, Yamaha, Bach, Schonlau u.a.) sind nicht annähernd so gut, besonders der Klangqualität wegen. Vielleicht ist meine ein Ausreißer nach oben, aber ein Instrumentenbauer aus Bonn, der bei Wilhelm Monke gelernt hat, bestätigte mir, daß diese Serie extrem qualitätsvoll war und beglückwünschte mich noch ein Exemplar zu besitzen.
Man hüte sich vor Pauschalurteilen.
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von Singvögelchen »

Ich hab auch ein sehr schönes Exemplar mit Heckel-Schnecke und "eckiger" Schallstückbiegung. Klanglich extrem schön, sehr individuell. Kann in Bezug auf Intonation und Lautstärke mit modernen Instrumenten nicht überall mithalten. Aber für mich alleine ist sie traumhaft schön zu spielen, ich übe gern drauf.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von BrassBandMajor »

Sorry for English but here it is.
Wilhelm Monke, is the son of Josef Monke, the well known master craftsman in Koln.
Although his father was a legendary instrument maker, Wilhelm had no talent for instrument building.
Early days, he used tooling from his father's shop but later established his own workshop later in his life.

HIs instruments are not J.Monke quality but rather military band instruments. He made copies of Heckel, tonne of piston trumpet (perinet) and a tonne of flugelhorns.
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Re: Wilhelm Monke wirklich so schlecht?

Beitrag von dizzyoliver »

Ich würde das Ganze auch etwas differenzierter sehen. Wer beim alten Josef gelernt hat, und dann die Prüfung geschafft hat, kann so schlecht nicht gewesen sein. Selbst dann nicht, wenn er nicht mit der ganz großen Begabung ausgestattet war wie sein alter Herr. Warum er letztendlich aus dem elterlichen Betrieb gegangen ist, können wir nur erahnen. Doch wer kennt das nicht, dass man sich aus der Fuchtel des "Alten" befreien möchte?

Wilhem Monke war einer der ersten Instrumentenbauer in Deutschland, der die legendäre Conn Connstellation nachgebaut hat, und das soll er recht gut gemacht haben. Roland Meinl tat dies in den 1970-er Jahren ebenso, er nannte das Instrument dann zuerst The NEW Connstellation, später Roland Meinl Super de Luxe. Ich habe beide Ausführungen von Meinl, die "New Connstellation" lässt sich bei mir insgesamt freier und offener spielen. Sie spricht auch in der oberen Lage besser an.

Sollte ich mal einen W.Monke-Nachbau in die Finger bekommen, würde ich mir den kaufen, wenn der Zustand noch ordentlich ist.

Ich hatte zumindest eine "echte" Connstellation in der Hand und habe sie auch bei einem Konzert gespielt, da eine gute Freundin von mir so ein Instrument geerbt hat. Die Meinl hat dabei nicht schlechter abgeschnitten als das Original.
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
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