Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Welches sind die besten ?

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well-blech
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von well-blech »

Das Thema (Video) wurde ja früher schon mal "durchgekaut". Bemerkenswert finde ich, dass mitten im Bild ein Verbotsschild prangt, welches Fotografieren untersagen möchte...
ansonsten: kalter Kaffee.
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Bixel
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von Bixel »

Sandu hat geschrieben:Das ist einfach bloß super, Sound hat keiner von beiden.
Super finde ich das zwar eher nicht (sondern eher: super), aber laut Auskunft eines der beiden Protagonisten stand seinerzeit nicht die Produktion eines dem Ohr schmeichelnden Sounds im Vordergrund der Bemühungen, sondern vielmehr das heitere Beisammensein in geselliger Runde beim Verzehr des einen oder anderen gepflegten Hopfentropfens.

Inwieweit Downsizing-Kapriolen den Sound zu verderben halfen, ist nicht überliefert.

Es exisieren jedoch genügend Veröffentlichungen Beider, die eine nüchterne Prüfung des jeweiligen Sounds ermöglichen.

:P
.
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schattie280
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von schattie280 »

Moin,

zum Thema Preis: vielleicht sind die anderen Anbieter einfach zu teuer und lassen sich den Namen mit bezahlen.
Solange Hochpreisige Instrumente ihre Käufer finden, gibt es auch keinen Grund, günstiger anzubieten.

Gruß,
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von trompeterli »

schattie280 hat geschrieben:Moin,

zum Thema Preis: vielleicht sind die anderen Anbieter einfach zu teuer und lassen sich den Namen mit bezahlen.
Solange Hochpreisige Instrumente ihre Käufer finden, gibt es auch keinen Grund, günstiger anzubieten.

Gruß,
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von HaWe Köhle »

Anlässlich eines Malte-Buba-Workshops bei Music World in Brilon konnte ich beobachten wie Malte Burba diverse Trompeten, die Mitarbeiter der Fa. Kühnl & Hoyer immer wieder aus dem Fahrzeug hervorholten, anblies.

Der Workshop war sicher auch mit Unterstützung der Fa. Kühnl & Hoyer und somit auch eine gute Werbeveranstaltung. Vor derm Workshop und in den Pausen wurden die Trompeten angespielt und es wurde jedes Mal ein "Beweissfoto" erstellt. So waren es bestimmt 7 bis 10 Trompeten.

Somit gehe ich davon aus, das die Aussage "Jede Trompete der MB-Kollektion...." richtig ist
MfG
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von Petrocelli »

Ich kann dazu nur sagen, dass der Trompetenbauer in meiner Heimat, der neben seinen eigenen eigentlich nur K&H-Trompeten verkauft, weil er ein Verfechter von handwerklicher Qualität und ein Verteidiger des Fertigungsstandorts Deutschland ist (und sich im Zuge dessen oft über die hohe Zahlungsbereitschaft der Kundschaft bezüglich amerikanischer Fabrikate mokierte), mir einmal erzählte, dass er bei Kühnl anrief um irgendetwas zu bestellen und im Hintergrund einen sehr guten Trompeter hörte. Er fragte daraufhin, wer denn da so eindrucksvoll spiele. Die Antwort: Malte Burba - er testet gerade wieder turnusmäßig eine Charge nach ihm benannter Trompeten. Das hat mich zumindest überzeugt, dass das auch so ist.
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

Ich habe Herrn Kühnl sowie seine Frau und die Töchter persönlich kennengelernt und kann versichern dass die Instrumente in Markt Erlbach hergestellt werden. Die werben ja auch nicht nur mit Made in Geramany sondern mit 100% Made in Germany. Ob nun die Anschlagfilze der Perinetventile oder die Federn der "Amado-Wasserklappen" aus Deutschland stammen kann ich nicht beantworten. Die Ventile, Züge, Rohre der Ventilzüge und die Ventildeckel und Drückerknöpfe werden vor Ort hergestellt, angepasst, geläppt und verlötet. Auch die Lackierung wird in Markt Erlbach bei Kühnl vorgenommen. Kühnl hat auch eine eigene "Abteilung" um neue Modelle zu entwickeln und mit diversen Markenbotschaftern zur Marktreife gebracht. Um die 25 Mitarbeiter fertigen die Instrumente (Trompeten, Flügelhörner, Kornette, Posaunen, Tenor- und Baritonhorn und Jagdinstrumente sowie Fanfaren). Die werden sicherlich nicht eine enorme Anzahl jeden Monat an Malte Burba Instrumente fertigen. Der wird dann an einem Termin da sein und die Instrumente kurz anspielen und dann "freigeben". In den letzten 15 Jahren hat die Firma Kühnl einen großen Schritt bei den neuen Modellen nach vorne geschafft. Ich hatte vor gut 2 Jahren verschiedene Hersteller und diverse unterschiedliche Modelle angespielt. s kam gerade die YTR-6335 RC heraus, Bach VBS1S, von B&S und darunter auch hochpreisge Trompeten angespielt, von Kühnl die Topline versilbert, Universal und die Revision. Klanglich hat mich die Firma Kühnl einfach am meisten angesprochen. Der Spielwiderstand der Topline ist kaum vorhanden und ich hatte damit erst einmal fast 2 Wochen mit zu kämpfen dass ich gewisse Töne sicher spielen konnte ohne vom Ton "abzurutschen". Verarbeitung ist bei Kühnl echt ein Argument und die Intonation ist auch in der "Mittelkasse" absolut vorbildlich und tadellos. Selbst in der hohen Lage (3 Oktave) klingen die Instrumente noch gut und rund (liegt natürlich auch an der musizierenden Person).
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

Wer spricht den von Meistertrompete?
Die Universal II ist eine gute Trompete in der Mittelklasse. Seit einige Jahren gibt es nun die Burba PREMIUM MAW. Sie ist im Profi-Segment anzusiedeln. Dafür zahlt man dann aktuell ab 3000 € für die Messing Variante Godlalck (ohne Koffer oder Gigbag). Grundsätzlich ist es aber ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis das Kühnl anbietet. Mittlerweile gibt es auch ein breites Angebot an verschiedenen Modellen und für unterschiedliche Musikrichtungen oder eben auch die Allrounder. Spezielle Kundenwünsche werden zeitnah umgesetzt, insofern diese realistisch sind.

Es ist bedauerlich dass die Firma Kühnl bei den Trompeten außerhalb von Süddeutschland es echt schwer hat und der Bekanntheitsgrad minimal ist bei Kunden und Lehrern. Gerade ältere Lehrer oder Berufsmusiker kennen vielleicht noch die Present oder ein Modell Ender der 1970iger Jahre und empfehlen deshalb die aktuellen Modelle kaum. Die Sella G und die Topline G haben immer den deutschen Musikinstrumentenpreis gewonnen (1991 und 2019). Auch sind die Markenbotschafter bei den Trompeten sehr übersichtlich. Bei den Posaunen hat man Bart van Lier oder Branimir Slokar. Ilja Rejngoud, und nun auch Edgar Manyak und die Posaunisten der Big Band der Bundeswehr. Bei den Trompeten ist es Malte Burba und dann hat man keinen der bundesweit enorm bekannt ist. Horst Fischer dürfte den jüngeren Trompetern leider kein Begriff mehr sein.

Mehr Aufmerksamkeit hätten die Trompeten aber verdient.

Dobs hat geschrieben: Montag 14. Februar 2011, 14:52
Wolfram hat geschrieben:1.) Wenn eine deutsche Firma in der Lage ist Trompeten zu diesem Preis herzustellen, dann ist es "KÜHNL&HOYER".
Sie machen jedes Teil in eigener Herstellung und müssen nichts zukaufen.
Das mag so sein. Mir ist es im Prinzip auch wurscht. Solange die Qualität der Trompete stimmt, ist es mir prinzipiell egal, wer sie wo zusammengeschraubt hat. Da nicht all Trompeter das so sehen, hat die Frage des Herstellungsortes höchtestens Bedeutung für den Wiederverkaufswert. Insofern ist das doch erst mal super, daß es offenbar einen deutschen Hersteller gibt, der "handgefertigte" Qualit#tsware zu diesem Preis anbietet! :gut:

Wundern darf man sich - als interessierter Laie - freilich dennoch, wenn ein Hersteller eine Meistertrompete komplett in eigener Werkstatt herstellt, ohne Teile zu zu kaufen und diese - sicher hervorragende Trompete - dann auch noch für etwa die Hälfte dessen verkauft, was andere "Meistertrompeten" dieser Art kosten. Wenn ich weiter davon ausgehe, daß dieser Hersteller seinen Mitarbeitern marktübliche Gehälter zahlt, die Materialkosten sich in dem Bereich bewegen, den jeder andere Hersteller auch hat und der zeitliche Aufwand dem anderer 'Manufakturen" entspricht, hat es den Anschein, daß jener Instrumentenbauer sich mit einer geringeren Gewinnmarge zufrieden gibt, als seine Kollegen. Andererseits können sicher viele Kosten eben gerade dadurch eingespart werden, daß alles selbst gebaut wird und eben nichts hinzugekauft werden muss. Da ich keine Ahnung von der Kostenstruktur beim Bau einer Trompete habe und auch die Preispolitik von Kühnl nicht kenne, könnte das natürlich alles auch ganz anders sein. Man weiss es nicht. Freuen wir uns einfach über eine gute und günstige Trompete.
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Dobs
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von Dobs »

Nach Deinem Einwand habe ich meinen 10 Jahre alten Beitrag nochmals wie folgt angepasst:

---

Wundern darf man sich - als interessierter Laie - freilich dennoch, wenn ein Hersteller eine Profitrompete komplett in eigener Werkstatt herstellt, ohne Teile zu zu kaufen und diese - sicher hervorragende Trompete - dann auch noch für etwa die Hälfte dessen verkauft (Anm: Damals 1109 EUR), was andere Profitrompeten dieser Art kosten.

Wenn ich weiter davon ausgehe, daß dieser Hersteller seinen Mitarbeitern marktübliche Gehälter zahlt, die Materialkosten sich in dem Bereich bewegen, den jeder andere Hersteller auch hat und der zeitliche Aufwand dem anderer 'Manufakturen" entspricht, hat es den Anschein, dass jener Instrumentenbauer sich mit einer geringeren Gewinnmarge zufrieden gibt, als seine Kollegen.

Andererseits können sicher viele Kosten eben gerade dadurch eingespart werden, daß alles selbst gebaut wird und eben nichts hinzugekauft werden muss. Da ich keine Ahnung von der Kostenstruktur beim Bau einer Trompete habe und auch die Preispolitik von Kühnl nicht kenne, könnte das natürlich alles auch ganz anders sein. Man weiss es nicht. Freuen wir uns einfach über eine gute und günstige Trompete.

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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

Auch wenn der Tweet nicht neueres Datums ist, aber vielleicht ist die Antwort trotzdem noch hilfreich.

Die Firma Kühnl hat bis in die die 1980ger Jahre im Grunde Massenware hergestellt und auch für viele kleinere Formen Teil oder ganze Instrumente zugeliefert. Beispielsweise wenn ein Hersteller der nur im Profi-Segment gefertigt hatte und auch ein "günstiges" Schülerinstrument anbieten wollte. Die Anfänge der Firma liegen vor 1947 im Sudetenland. In dieser Zeit wurden nur Perinetventil-Maschinen gefertigt und an andere Hersteller verkauft.

Aktuell sind um die 25 Menschen dort beschäftigt, wobei davon 3 Familienmitglieder (Ehefrau und 2 Töchter) sind. Gefertigt werden die Instrumente aus einem Mix aus Maschinenfertigung und einem überwiegenden Teil in traditioneller "Handarbeit". Lackiert wird auch im Hause (Versilberung wegen der hohen Umweltauflage und dem geringeren Anteil durch ein anderes Unternehmen). "Forschung und Entwicklung" findet auch im Hause statt und durch die Markenbotschafter und deren Wünsche bekommen sie auch immer wieder neue Herausforderungen und aufgaben. Klanglich war bis Anfang der 1990ger Jahre lange Zeit bei den Trompeten eher der typische Posaunenchor Sound vorherrschend. Mittlerweile ist die Firma Kühnl auch da breit aufgestellt. Qualitativ sind die Instrumente seit Jahren echt auf einem hohen Niveau angekommen und können mit den etablierten Herstellern und Marken mithalten. Eine Trompete für deutlich unter 1000,- € anzubieten ist aber nicht mehr machbar. Auch ist die Auswahl natürlich kleiner wie bei den Großen der Branche. Auf Kundenwünsche wird aber eingegangen und das ist ein riesen Plus.

Die fairen Preise sind nur machbar weil die Firma auf kostenintensive Marketingmaßnahmen ala Yamaha oder Bach verzichten muss. Das spiegelt sich natürlich auch in der Auswahl und Anzahl der Markenbotschafter (Endorser) bei den Trompeten wieder. Mit Malte Burba haben die einen namenhaften aber auch viel diskutierten Markenbotschaften. Auf deren Website ist er auch als erstes gelistet und mit seiner eigenen Reihe bei Kühnl vertreten. die nun vor einigen Jahren auch den professionellen Bereich mit 2 unterschiedlichen Ausführungen abdeckt Es folgt Till Brönner als Fan der Malte Burba Pocket. Dann werden die Markenbotschafter aber schon eher speziell und sind nicht vielen bekannt. Man konnte allerdings in letzter Zeit noch einige Markenbotschafter dazu gewinnen.

Persönlich ist es bei mir wie folgt: Ich habe verschiedene Marken und Modelle in den Preisbereichen ab 1000 € bis um die 2.400 € angespielt (sogar eine für 3.200,- €, keine Kühnl). Die teuerste war auch ganz gut und hat mich vom Klang und der Ansprache begeistert. Ich bin aber immer wieder bei Kühnl gelandet und die Preisdifferenz hart sich im Spielverhalten und dem Klang nicht so deutlich ausgedrückt und gezeigt. Bin eben kein Berufsmusiker. Bin von Kühnl überzeugt und begeistert und wenn man sich auf seinem Instrument wohl fühlt dann macht das Musizieren auch viel mehr Freude und Spaß.
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von Blechnase »

Dem kann ich zustimmen. Habe mein Flügelhorn Modell 15 vor ein paar Jahren auf eBay gekauft, quasi fabrikneu für ein paar 100 EUR. Bis vor kurzem habe ich keine Konkurrenz gefunden, neulich (also grade noch vor Corona) konnte ich ein B&S FBX anspielen, das mich wirklich begeistert hat, aber auch fünfmal soviel kostet. Für die paar Stücke, wo ich ein Flh brauche wäre das wirklich Overkill. Andere Flügelhörner haben mich nicht so begeistert, inkl. Adams oder viele Yamahas. Da bleibe ich doch glatt bei meinem K&H.
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

gozilla hat geschrieben: Montag 14. Februar 2011, 13:51 Hallo Gemeinde, aufgrund diverser Anzeigen in Musikerzeitungen usw. welche die 10 Jährige Verbindung von Prof Malte Burba und Kühnl&Hoyer hervorheben und dieses in einer Sonderedition mündet, entbrannte der Streit ob das wohl möglich ist das der Prof. jede (!!!) Trompete selbst anspielt siehe hier
http://www.kuehnl-hoyer.de/popup/perine ... burba.html

und das tatsächlich eine Trompete wie die Universal für VK 1109 € "made in Germany" sein kann...ich hab gesagt wenn es nur 200 Trompeten sind die im Jahr so verkauft werden dann wird das wohl nicht so sein oder?? Weil der Prof hat ja auch noch was anderes zu tun oder?

Hab dann richtig Prügel bezogen auch für die Aussage daß es nicht machbar ist sowas in Handarbeit made in Germany zu diesem Geld zu machen.

Was denkt ihr denn darüber ?

Gruß G
Kühnl&Hoyer ist nun einmal nicht bekannt wie die ganz großen Marken, wenn man mal von Süddeutschland absieht. Reine "Schülermodelle" bieten die nicht an und sind somit oftmals auch nicht im Fokus der Instrumentallehrer. Viele alte Lehrer kennen nur die damaligen Modelle die Massenware waren und die jüngeren Lehrkräfte kennen Yamaha, Bach, King, Getzen, Schagerl und eventuell noch Jupiter, wenn man mal von der Schülerklasse bis hin zur Semi-Profi Serie das Segment eingrenzt. Deshalb sind die preislich solide und fair kalkuliert. Klar ist bei den anderen Marken dann oftmals ein Preis zu sehen der viel niedriger als die UVP ist und für Kunden sieht das attraktiv und verführerisch aus. Bei Kühnl sieht das dann anders aus. Die Händler legen dann noch einen Kühnl Leichtkoffer bei (Ausnahme aktuell die Spirit), denn die Instrumente werden Herstellerseitig ohne Koffer an die Händler ausgeliefert. Das ist natürlich heute den Kunden schwer bis gar nicht zu vermitteln.

Kühnl bietet Instrumente mit einem eigenen Klang- und Spielcharakter an und das nicht nur bei der Malte Burba Serie. Mittlerweile bieten sie auch im Profibereich ernstzunehmende Trompeten an (Revision und Spirit) und daneben auch die Malte Burba Instrumente (Piccolo, Taschentromoete, Flügelhorn und Trompeten). Aus Erfahrung kann ich nur bestätigen dass alle Kühnl Instrumente einen hohen Fertigungsstandard besitzen. absolut hervorragende Perinetventile (Edelstahl, handgeläppt) besitzen, eine vorbildliche Intonation und je nach Modell auch ein angenehm leichtes Gewicht besitzen (die Spirit ist schon etwas schwerer). Ansprache und Klang sind sehr individuell bei der Einschätzung und deshalb lasse ich das mal weg. Mittlerweile werden alle Perinet-Trompeten mit Wasserklappen im Amado-Design ausgeliefert. Dabei ist die Wartung einfach und bequem da es keinen Sprengring gibt, sondern eine Verschraubung mit einer Schlitznut (Schraubendreher).

Zurück zur Malte Burba Serie. Gehen wir mal davon aus dass 20-25 Instrumente aus seiner Serie bei dem persönlichen Anspielen vorhanden sind. Der nimmt sich dann einen halben Tag dafür Zeit und wird dafür dementsprechend finanziell vergütet, nebst Reisekostenerstattung. Es handelt sich absolut nicht um einen reinen Marketing Gag. Kühnl ist nicht Yamaha, die dann deutschlandweit 150 Instrumente auf einmal ausliefern. Der geringe Preis hat auch mit dem kleinen Personenkreis der Markenbotschafter (Endorser) zu tun. Abgesehen von Malte Burba ist da kein "Top Artist" bei den Trompeten vorzufinden. Till Brönner ist als Fan der Taschentrompete erwähnt und abgebildet. Da haben Bach, Schagerl oder Yamaha natürlich ein großes Portfolio an renommierten nationalen und internationalen Größen zu bieten. Auch beim Marketing haben sie ein deutlich kleines Budget bei Kühnl. Das spiegelts ich dann auch im Preis wieder. Dafür haben sie nun zum achten Mal den Deutschen Musikinstrumentenpreis gewonnen (Stand 07/2021). Das spricht für die Instrumente von Kühnl.
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von Bixel »

dodo73343 hat geschrieben: Samstag 3. Juli 2021, 22:53Zurück zur Malte Burba Serie. Gehen wir mal davon aus dass 20-25 Instrumente aus seiner Serie bei dem persönlichen Anspielen vorhanden sind. Der nimmt sich dann einen halben Tag dafür Zeit und wird dafür dementsprechend finanziell vergütet, nebst Reisekostenerstattung.
Oha! Ich war bislang davon ausgegangen, dass jemand, der sich als einen der interessantesten und vielseitigsten Blechbläser unserer Zeit und als einen der weltweit besten Pädagogen bezeichnen lässt, einem vergleichsweise kleinen deutschen Qualitätshersteller hilfreich unter die Arme greift, indem er mittels großzügiger Verleihung seines Namens der Premium-Produktlinie jenes Betriebes quasi den Ritterschlag zuteil werden lässt.

Okay, 'ne Kiste Pils und und einmal die komplette Premium-Garnitur geht ja in Ordnung, aber "eine "finanzielle Vergütung"?
Du verfügst diesbezüglich offenbar über Insider-Wissen? :Hä:
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

Es entstehen Malte Burba doch auch Reisekosten. Kühnl hat Seit 1949 den Firmensitz in Markt Erlbach. Mit Sicherheit ist es eine win-win Situation für beide Parteien. Der Burba hat eine eigene Instrumentenkollektion und eigenständige Serie (Bb und C-Trompeten, Flügelhorn und die Piccolo) und Kühnl hat mit Malte Burba einen anerkannten Trompeter und Botschafter. Ich besitze noch eine Universal aus der alten ersten Serie. Ob er die da auch schon getestet hat ist mir unbekannt. Die hatte ich gebraucht (wenig gespielt) ergattert. Es gibt sicherlich Besitzer die der Hoffnung sind dass man dann so spielt oder klingt wie der Malte Burba. oder dass dann das f3 herausspringt wie ein f2 und enttäuscht sind. Aber mit täglichem Üben, einem gut ausgebildeten Ansatz und einer stark vorhandenen Bauchmuskulatur ist ein sicheres f3 drin und das kann sogar richtig voluminös klingen. Alles darüber fehlt mir die Begabung und das Talent. Was nun nicht heißen soll dass man das nicht auch mit Modellen anderer Marken erreichen kann. Das wichtigste ist doch dass man sich auf seinem Instrument wohl fühlt und es der eigenen Spieltechnik entgegen kommt. Nur dann Musiziert und Übt man auch gerne und kann sich noch verbessern bzw. ein gewisses Niveau erreichen und halten.

Es ist schon eine Wertschätzung wenn man ein persönliches Instrument bzw. eine ganze Instrumentenserie bei einem renommierten Hersteller bekommt. Es gibt da einen bekannten Hersteller aus Japan der Öfters auf Basis des Grundmodells einige kleine Modifikationen vornimmt (anders gewichtete Ventildeckel oben und unten, andere Stütze in dem Hauptstimmzug oder die Stütze weggelassen, die Form des Hauptstimmzuges abgeändert, statt Daumensattel einen Daumenring anbringt, die Mundstückzwinge aus einem anderen Material wählt oder reversed Leadpipe verbaut) und das dann als Endorser-Modell präsentiert. Das dürfte auch ein Hauptgrund sein wieso Rüdiger Baldauf nun seine "Liebe" für Bach wieder entdeckt hat. Yamaha wollte ihm keine eigene und neuartige Serie (Trompete und Flügelhorn) entwickeln und widmen.

Es gibt auch ein Musikhaus wo man vom Andy Haderer angespielte (selektierte) YTR-6335 RC angeboten bekommt. Vor der Pandemie haben die einen Aufpreis von gut 100 € dafür genommen. Davor hat das Rüdiger Baldauf gemacht. Als Bach-Endorser ist das nun nicht mehr möglich und er steht auch nicht mehr so im Fokus wie zu den Heavy Tones Zeiten. Die nehmen auch Geld dafür wenn die auf den Kannen einmal rumdudeln und dann ein "Zertifikat" beilegen. Dabei hart der Haderer nicht einmal wirklich einen langen Anfahrtsweg zu dem Musikhaus.
Solche Aktionen finde ich allerdings fragwürdig, denn 98% der Hobbymusiker wird die Höhe auf dem Instrument nicht erzielen. Folgendes gilt für Yamaha, Kühnl, Bach oder die anderen renommierten Hersteller. Jede Trompete (jedes Instrument) wird einmal angespielt und dann erst für den Handel freigegeben, denn mangelhafte Instrumente kann sich in der heutigen Zeit kein Hersteller leisten. Bei Kühnl wird jedes Instrument angespielt und auf Klang, Intonation sowie Ansprache getestet. Ebenso wird dann die Qualität der Ventilmaschine bzw. der Züge und des Spielzugs überprüft. Die Lackierung wird ebenfalls überprüft. Bei der Burba-Serie übernimmt dass Anspielen eben der Namensgeber persönlich. Auf der aktuellen Webseite von Kühnl findet man interessante Infos sowohl über die Produktion, die Überprüfung sowie über die Mitarbeiterzahl (wovon mindestens drei Familienmitglieder sind). Auch entwickelt und "forscht" man bei Kühnl selbst und das ist schon en Zeit- und Kostenfaktor. Es garantiert aber eben auch unvergleichbare Instrumente mit eigenen Klang- und Spielcharakter. Das sichert einem etablerten Hersteller garantier die Existenz in einem hart umkänpften Markt.
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Re: Kühnl&Hoyer Universal MB wo gebaut??

Beitrag von dodo73343 »

Bixel hat geschrieben: Sonntag 4. Juli 2021, 21:12
dodo73343 hat geschrieben: Samstag 3. Juli 2021, 22:53Zurück zur Malte Burba Serie. Gehen wir mal davon aus dass 20-25 Instrumente aus seiner Serie bei dem persönlichen Anspielen vorhanden sind. Der nimmt sich dann einen halben Tag dafür Zeit und wird dafür dementsprechend finanziell vergütet, nebst Reisekostenerstattung.
Oha! Ich war bislang davon ausgegangen, dass jemand, der sich als einen der interessantesten und vielseitigsten Blechbläser unserer Zeit und als einen der weltweit besten Pädagogen bezeichnen lässt, einem vergleichsweise kleinen deutschen Qualitätshersteller hilfreich unter die Arme greift, indem er mittels großzügiger Verleihung seines Namens der Premium-Produktlinie jenes Betriebes quasi den Ritterschlag zuteil werden lässt.

Okay, 'ne Kiste Pils und und einmal die komplette Premium-Garnitur geht ja in Ordnung, aber "eine "finanzielle Vergütung"?
Du verfügst diesbezüglich offenbar über Insider-Wissen? :Hä:
Man kann jetzt immer darüber Streiten was klein oder groß ist. Die Firma Kühnl hat jedoch bereits zum achten Mal den Deutschen Musikinstrumentenpreis verliehen bekommen.
1991 Tenorposaune 139 GF
1993 Trompete Sella G
2000 B-Bariton 79/4
2001 Tenorposaune Bolero
2007 Bass-Posaune Orchestra
2014 Tenorposaune Bart van Lier.512
2019 Trompete Topline G
2021 Tenorposaune Bolero "Open-Flow"-Ventil

Da nehmen ja nicht nur B&S, Gebrüder Thein oder Kühnl daran teil sondern auch jede Menge kleinere Instrumentenmachermeister die ihre erlesenen Instrumente anbieten. Im Bereich der Posaunen hat Kühnl auch einige erlesene Namensgeber für Ihre Serien. Neben Bart van Lier auch Professor Branimir Slokar. Prof. Edgar Manyak hat in de Bolero-Serrie eine eigenes Modell, da ist der Trihter abschraubbar und dadurch beim Transport kompakter. Die Posaunisten der Big Band der Bundeswehr spielen alle auf einer Kühnl Tenorposaune bzw. Bassposaune. Kühnl weißt auch darauf hin dass es sich hierbei um modifizierte Modelle handelt. Sowas macht auch nicht jeder Hersteller.

Im Bereich Profi-Segment hatte Kühnl sehr lange keine wirklichen Modelle. Die Fantastic war deren Profi-Trompete und die war schon eher speziell (laut Kühnl für den Einsatz im Orchester oder als Solist). Dann kam die Spirit auf den Markt die klanglich den klassischen Bereich sehr gut abdeckt. es folgte die Burba Premium mit den patentierten MAW-Ventilen und zwischen der Spirit und der Burba Premium hat sich die Revision platziert.

Eine Weisheit in der Musikerszene: Der Berufsmusiker macht außer Pausen nichts kostenlos und schon gar nicht umsonst. Man kann davon ausgehen dass Herr Burba schon sehr geschäftstüchtig unterwegs ist. Bei Bruno Tilz hat er seine eigene kleine Mundstück-Serie, dann in einem Verlag seine Fachbücher, daneben die Workshops sowie die lizensierten Burba-Brass Lehrer oder so ähnlich. Seine beiden Lehraufträge an den Hochschulen Mainz und Dresden dürfte er auch noch besitzen.


Eine Firma wie Kühnl hat nun nicht so ein Marketingbudget wie Yamaha zur Verfügung. Die haben dann in der Vergangenheit, wenn die neue Spitzenmodelle der 8000er Serie auf den Markt kamen, dann mehrere Top-Künstler aus verschiedenen Staaten präsentiert die dann die Instrumente bei einem "kleinen Gig" gespielt haben und die auch was zu dem jeweiligem Modell gesagt haben. Dann hat Yamaha natürlich Künstler die ein Voll-Endorsement besitzen und andere die dann ein Teil-Endorsement haben und die machen dann eine gewisse Anzahl Workshops oder andere Events und bekommen dann dadurch das Instrument anteilig "finanziert". So ein Endorsement bedeutet aber auch dass der Instrumentalist betreut werden muss. Also wenn es um Ersatzteile geht oder um ein Ersatzinstrument wenn der Musiker auf Tour ist. Wenn es jetzt nicht gerade um eine Serie geht die mit einem Musiker verbunden ist (Bart van Lier-Posaunen) dann können die Markenbotschafter aber auch bei den neuen Modellen unterstützend tätig werden. Rückmeldungen geben wie das Instrument vom Klang, von der Ansprache und der Intonation gefallen hat. Wie das Handling ist oder was Ihnen nicht gefällt. Das wird dann gesammelt und ausgewertet. Das wichtigste ist aber dass die Musiker/innen auch von der Marke und deren Instrumente sowie der damit verbundenen Qualität und Verarbeitung überzeugt und begeistert sind. Das klassische Vertriebsnetz hat Kühnl aus Kostengründen auch nicht.
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