Inversiertes Mundrohr

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
fortissimo
SuperPoster
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 20. April 2005, 09:05
Wohnort: schweiz

Inversiertes Mundrohr

Beitrag von fortissimo »

Kleine Verständnisfrage

Immer wieder hört und liest man, dass ein inversiertes Mundrohr die Ansprache und Intonation einer der Trompete verbessert. So weit so gut. Nun frage ich mich aber, warum nicht alle Trompeten längst inversierte Mundrohre haben, zumal z.B die LR-Serie von Bach nicht wirklich teurer ist, als die Standard-Dinger.

Gibt es Nachteile ?
************************
Yamaha B: YTR-6340, leider ?
Yamaha Es-/D- YTR-751,
Getzten Eterna Hoch B-/A
Benutzeravatar
burt
Unverzichtbar
Beiträge: 2848
Registriert: Sonntag 5. Juni 2005, 12:15
Meine Instrumente ..: Trompeten:
Buddenbohm Infinity
Kühnel & Hoyer Topline G
Stomvi Titan C
Ricco Kühn T073 BX
Piccolo: Yamaha 9830
Flügelhorn: Courtois 154R
Kornett: Stomvi Titan

Beitrag von burt »

Hallo,

lange Mundrohre bewirken i.d.R. eine freiere Ansprache als herkömmliche, das ist korrekt. Auf die Intonation haben sie m.E. keinen Einfluß.
Viele Bläser wünschen sich aber nachwievor eine etwas kompaktere Ansprache und einen höheren Blaswiderstand.
Man kann das auch nicht verallgemeinern. So gibt es auch viele Trompeten mit kurzem Mundrohr, welche ebenfalls sehr leicht ansprechen, z.B Kanstul und es gibt welche in reversed Bauweise mit hohem Blaswiderstand, z.B Jupiter Tribune.
Das ganze ist wohl eine Philosophiefrage und jeder Hersteller denkt da anders. Ich blase auch ein Amrein Reversed Modell aufgrund der leichten Ansprache und freien Höhe und des angenehmen Blasgefühls.
Ich hatte vorher eine Bach 180-43 h mit normalem Rohr, welche sehr schwer ansprach. Bei Bach sind die Unterschiede meiner Ansicht sehr groß im Vergleich zu den reversed Modellen.
Zur Wahl des Mundrohres kommen bei einer Trompete eben noch sehr viele andere Faktoren, welche Ansprache und Intonation beeinflußen.
Schönen Gruß vom Burt
Benutzeravatar
jotrpt
PowerPoster
Beiträge: 58
Registriert: Freitag 12. November 2004, 15:38
Wohnort: NRW

Beitrag von jotrpt »

Hallo,

dass eine reversed leadpipe bei Bb-Trp. i.A. nur wenig bis gar keinen Einfluss auf die Intonation hat, ist wohl richtig, bei Trp. in höheren Stimmungen (C, Eb/D) ist das aber in der Regel schon anders. Intonationsprobleme bei C-Trp. oder Eb/D-Trp. (in herkömmlicher Bauart, d.h. nicht mit Tuning Bell a la Schilke) sind sehr häufig durch den gegenüber einer Bb-Trp. kürzeren zur Verfügung stehenden Mundrohrbereich verursacht. Daher ist die reversed Konstruktion bei solchen Trp. oft sehr empfehlenswert bzw. schon "ab Werk" vorgesehen.

Jochen
mijoh1211
Unverzichtbar
Beiträge: 1027
Registriert: Montag 25. Juli 2005, 17:39
Meine Instrumente ..: Scherzer 8112ST
Selmer Eb/D M. Andre
Selmer 900TT - C-Trompete
Schilke X3
Amrein Principal
Buddenbohm Infinity
R. Kühn Exclusive 24
Dowids BZ G72/GL72*
Dowids G88
HvL BR4 Flügelhorn
Wohnort: Beverungen, NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von mijoh1211 »

Hallo fortissimo,

warum steht hinter Deiner Ytr-6340 ein "leider?"

Hatte die Trompete auch mal in meinem Besitz (wird ja nicht mehr produziert) und muss sagen, dass ich es mittlerweile Schade finde, sie wieder verkauft zu haben. Sie kommt zwar - wie ich finde- nicht an den Klang meiner Schilke heran, dafür war es meine bisher beste Trompete für die Höhe. Durch die große Bohrung hat man zudem ein schön frei zu spielendes Instrument.
MfG - Micha
fortissimo
SuperPoster
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 20. April 2005, 09:05
Wohnort: schweiz

Beitrag von fortissimo »

Ich komme mit dieser Tröte halt einfach nicht so zurecht. Die Töne über dem g'' rasten bei meinem Spiel einfach vergleichsweise schlecht ein und der Sound ist mir eher zu hell.
************************
Yamaha B: YTR-6340, leider ?
Yamaha Es-/D- YTR-751,
Getzten Eterna Hoch B-/A
Benutzeravatar
burt
Unverzichtbar
Beiträge: 2848
Registriert: Sonntag 5. Juni 2005, 12:15
Meine Instrumente ..: Trompeten:
Buddenbohm Infinity
Kühnel & Hoyer Topline G
Stomvi Titan C
Ricco Kühn T073 BX
Piccolo: Yamaha 9830
Flügelhorn: Courtois 154R
Kornett: Stomvi Titan

Beitrag von burt »

fortissimo hat geschrieben:Ich komme mit dieser Tröte halt einfach nicht so zurecht. Die Töne über dem g'' rasten bei meinem Spiel einfach vergleichsweise schlecht ein und der Sound ist mir eher zu hell.
Hallo fortissimo,

die Kombination lightweight und große Bohrung bewirkt natürlich einen freien, hellen Ton, kann natürlich aber auch die beschriebenen Nachteile mit sich bringen.
Laut Yamahaprospekt ist die Trompete auch für den Big Band Bereich gedacht.

Probier doch mal folgendes:
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Resonanzring von Amrein gemacht. Das ist ein Messingring mit Korkinlay, der von hinten über den Schallbecher geschoben wird. Näheres auf der website von Musik Amrein.
Bei meiner Trompete wird der Klang etwas dunkler und die obere Oktave ab g2 wird zentriert und gestützt. Vor allem beim h2/cis3/d3 ist der Effekt wirklich phänomenal.

Ansonsten hast Du noch die Möglichkeit eine schraubbare Stütze zu probieren. Das kann auch was bringen.
Und zu guter letzt kannst Du auch noch heavy cabs montieren.

Möglichkeiten gibts also genug, die Trompete wärs doch wert, oder?
Schönen Gruß vom Burt
fortissimo
SuperPoster
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 20. April 2005, 09:05
Wohnort: schweiz

Beitrag von fortissimo »

Hallo Burt

Besten Dank für deine Ausführungen. Bin gegenüber diesem Heavy-Zubehör grundsätzlichkritisch eingestellt, zumal es für das was man bekommt häufig einfach überrissen teuer ist. Werde diese Dinger nun aber vielleicht doch einmal ausprobieren.

Könnte auch ein schweres Mundstück weiterhelfen (Bsp. Yamaha-GP oder Bach-Megatone) ? Spiele auf der Trompete mit einem normalen Bach 3C.
************************
Yamaha B: YTR-6340, leider ?
Yamaha Es-/D- YTR-751,
Getzten Eterna Hoch B-/A
Benutzeravatar
burt
Unverzichtbar
Beiträge: 2848
Registriert: Sonntag 5. Juni 2005, 12:15
Meine Instrumente ..: Trompeten:
Buddenbohm Infinity
Kühnel & Hoyer Topline G
Stomvi Titan C
Ricco Kühn T073 BX
Piccolo: Yamaha 9830
Flügelhorn: Courtois 154R
Kornett: Stomvi Titan

Beitrag von burt »

Hallo fortissimo,

der Amreinring bringt meiner Ansicht den größten Effekt fürs Geld. Ich habe den auch schon auf anderen Kannen ausprobiert mit ähnlich gutem Ergebnis.
Ein heavy Mundstück könntest Du auch probieren. Dein 3c gibts ja auch in einer schweren Ausführung. Allerdings könnte es sein, daß sich die Ansprache geringfügig verschlechtert.
Die Schraubstütze ist übrigens kein heavy Zubehör, verändert aber auch das Resonanzverhalten des Instruments.
Sprich auch ruhig mal mit einem Insrumentenbauer. In der Schweiz ist ja wohl Spada erste Wahl, was tuning anbelangt.
Berichte mal über Deine Erfahrungen.
Bis dahin viel Spass beim Austesten.
Schönen Gruß vom Burt
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 41 Gäste