Braucht man Gewöhnungsphasen für Trompeten (Bach ...)?

[FlüTro]

So gesehen vielleicht dieser Aspekt:

alle "Hörner", die mir sofort gefallen haben,
also gute Ansprache, homogener - schöner Klang, beste Intontion, usw,
fand ich spätestens nach ca. 1 h superlangeilig,
hierzu gehören u.a. DBX, Spiris & Spadas, Challengers, 8er Yamahas, Selmers, u.a.

Kauf der Committee habe ich inital bereut (durfte ich nur nicht zugeben),
mit der hebe ich in der Kirche die Menschen von den Bänken,
die klingt einfch unheimlich schön.
Meine Tochter fand sie ofort toll: "die hat Charakter"

Bach habe ich ein Jahr gebraucht, bis ich sie richtig spielte.
Gestern eine MLV neben mir einfach vergleichsweise luschig-langweilig.
Auch hier schauen die Leute sofort, wenn die erstrahlt - ganz toll.

Ich bereue es immer wieder, dass ich die alte spröde schrille GetzenEterna weggab,
z.B. "a night in tunesia" klang auf der o einzigartig,
das konnte mn darauf 100mal hintereinander spielen.

Also nur mal so - auch ein Aspekt.
Wieder Analogie zu den Frauen - die die sofort gefallen ............ usw.

Peter

[amateur]

Mir muss ein Instrument auf Anhieb gefallen damit ich´s kaufe.
Das war vor 26 Jahren mit meiner Brezn so, vor 25 Jahren mit meiner Eterna II ebenfalls.
Beide spiele ich auch heute noch sehr gern.
Bei der Genesis liegt die Sache etwas anders, da wurden ein paar Teile nach meinen Wünschen geändert, gefallen hat sie mir allerdings auch vom ersten Ton an.

Wenn ich Instrumente von Kollegen anspiele komme ich zwar mit jeder klar und kann darauf spielen, aber nicht jede gefällt mir.
Das bleibt dann auch so.
Wenn mir ein Instrument nicht von Anfang an zusagt wird´s auch auf lange Sicht nichts mit dem Instrument und mir.

Wenn Du alles weglegst, was nicht sofort passt, wirst Du nur Trompeten finden, die Deiner vorherigen von Bauweise und Spielgefühl ähnlich sind.

Dem ist bei mir nicht so.
Bei Brezn, Light und Heavy ist das Spielgefühl durchaus verschieden.
Dennoch habe ich mich von Anfang an in jede der drei "verliebt" und dieser Zustand hält immer noch an
Natürlich ist das wie so vieles bei jedem unterschiedlich

LG, Helmut

[hannes]

Das ist so gemeint: Die meisten mir bekannten guten Spieler können auch auf fremden Trompeten, die nicht ganz dem eigenen geliebten Horn entsprechen, ihre Leistung ohne Eingewöhnungsphase abrufen. Dabei kann aber mal das Spielgefühl anders sein und eventuell ein Tönchen über'm g3 ... fehlen.

Dann meinen wir offenbar doch Dasselbe: Im Prinzip ist das Horn Wurscht, im Detail (insbesondere in der Nähe der trompeterischen Leistungsgrenzen) gibt es Unterschiede.



Ich messe dem spontanen Spielgefühl beim ersten Anblasen eines Instrumentes ebenfalls große Bedeutung bei - und lege ein unerfreuliches Gerät "sofort" wieder weg.
Andernfalls würde ich krank, weil dann ja jedes erdenkliche Horn mein (spontan nicht als Solches erkanntes) Traumhorn sein/werden könnte und daher erst über Tage und Wochen gespielt werden müsste.


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Du hast meine Gedanken exakt auf den Punkt gebracht! Der Begriff "Eingewöhnungsphase" ist eben sehr weit interpretierbar. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass erst nach Wochen/Monaten oder gar einem Jahr ein anfänglich mieses Gefühl in Luft aufgelöst werden könnte.
Es ist bei mir - um den Vergleich mit der Liebe heranzuziehen - so, dass der erste Eindruck besonders anziehend/überraschend/motivierend usw. sein muss, um überhaupt eine längerfristige Beziehung einzugehen. Das schleißt eine Vielfalt an Aussehen, Charakteren ... nicht aus. Ich weiß natürlich auch, dass es Menschen gibt, deren Beziehungen sich anders und dennoch zufriedenstellend entwickelten.
Wenn mich eine Trompete am Anfang nicht reizt oder sogar negativ auf mich wirkt, erfährt sie kaum meine Beachtung.

Hannes