innovation aus japan

[haynrych]

eine junge japanische instrumentenerzeugerfirma dürfte etwas neuartiges erfunden haben. OLDS hatte vor jahrzehnten etwas ähnliches probiert (hat super sonic oder so ähnlich geheissen), wurde m.w. aber ein totaler 'rohrkrepierer':

http://www.bestbrass.jp/en/about/hamanaga.html

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in italien versucht ein händler diese instrumente um über neuntausend euro zu verkaufen. dafür bekommt man eine inderbinen und eine taylor und hat das unverkäuflichkeitsrisiko dieser nischenprodukte zumindest gestreut.

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für die mundstücke habe ich keinen europäischen händler gefunden. die artemis-modelle würden mich zwar ein bisschen interessieren, aber die 170 USD bei http://www.newyorktrumpetcompany.com/bbjmp.htm sind mir dann für ein bisschen probieren doch zu happig. unter dealer für europa sind auf der herstellerseite u.a. lechner in österreich und bläserforum köln in deutschland eingetragen, aber auf den jeweiligen hp-s waren die mundstücke leider nicht zu finden.

[soundhighend]

sieht rein strömungstechnisch ja nicht unvernünftig aus. Wäre auszuprobieren wie es sich beim Spielen anfühlt und wie es dann tatsächlich klingt. Allerdings fällt es mir schwer zu glauben, daß es soooo viel besser geht/klingt, daß man dafür 9 k€ auf den Tisch legt!?!

[moppes]

Ich muss heute abend mal meine King und die alte Buescher aufschrauben. Mein Gefuehl sagt mir, dass der Unterschied nicht so gross ist, wie auf dem Foto dargestellt.

Eine Frage haette ich da trotzdem ..... Wenn ich aber jetzt die Ventile so gerade wie moeglich mache, habe ich eine signifikante Stroemungsaenderung, wenn ich ein Ventil druecke (oder?). Damit muesste das Teil doch je nach Ventildruecken komplett anders klingen.

Aber das sind Gedanken eines Menschen, der einen Schraubendreher nur zum Flaschenoeffnen nimmt ...


Peter

[Käptn-Z]

Soweit ich weis hat man die Thayer-Ventile (http://de.wikipedia.org/wiki/Thayer-Ventil) auch mal bei Trompeten ausprobiert und dann schnell wieder bleiben lassen, da das Blasgefühl zu frei war. Es gibt ja auch von Bauerfeind unterschiedliche Maschinen, die gerader und luftstromoptimiert gebaut sind.

Ich finde das ganze sehr nachvollziehbar. Während ich bei keinem gedrücktem Ventil den direkten Weg habe, so ist wohl auch ein deutlicher Unterschied im Widerstand/Blasgefühl zum spielen mit allen gedrückten Ventilen...

[bini-l]

Die Thayer-Ventile haben sich bei Posaunen zumindest mal durchgesetzt. Vorallem weil der Ton mit und ohne Ventil absolut gleich anspricht und gleich klingt. Angeblich gibt es auch schon diverse Horn-Profs die auf Hörner mit Thayer schwören.

Bei Trompeten ist die Frage ob es wirklich Bedarf an einem lufigen Spielgefühl gibt, und ob dieser Bedarf 9k Euro wert ist. Meiner Meinung nach gibt es schon sehr luftige Trompeten, bei denen man zumindest mal sicher sein kann, dass die Luftführung eine gute Intonation bringt.

Dennoch finde ich es gut, dass es überhaupt noch solche Innovation(sversuche) im Trompetenbau gibt (wie zB Turbobore). Bleibt abzuwarten ob es sich durchsetzt!

[moppes]

850000 japanische Yen sind ca 5100Euro (wenn der Waehrungsumrechner stimmt). Fuer 9000 Euro kann man dann auch noch einen Japan-Urlaub mit reinrechnen.

Und natuerlich nochmal 1000Euro an Mehrwehrtsteuer + Einfuhrsteuer fuer Deutschland.


Peter

[guenni]

Hallo,
es gibt doch auch Flügelhörner mit geradem Ventildurchgang, trotzdem werden zumeist die anderen gekauft, weil eben
zusärtzliche Dinge ein gutes Horn ausmachen. Und ganz ohne Widerstand möchte/kann doch auch niemand spielen.
Das muß alles im Verhältnis zueinander stehen.
Wenn man nicht unbedingt ein Frühinnovator sein muß, kann mann sich auch etwas Zeit lassen und warten bis die entsprechende Stückzahl den Preis bezahlbar macht. Wenn die Vorteile tatsächlich vorhanden sind.

Ich geb mich da mal ganz konventionell und sage die bewährten Ventilmaschine sehen doch viiiiel besser aus.

[trp]

hallo,

walter singer (ex trp. wiener philharmoniker) hat drehventile mit einem absolut kreisförmigen durchgang entwickelt.

hatte vor ca. einem jahr die möglichkeit diese ventile zu probieren.

für mich war der unterschied nicht sonderlich gravierend.
anscheinend sind diese kleinen höcker bei den perinetmascheinen bzw. die verengungen in den drehventilen nicht wirklich störend.

angeblich haben sich aber wiener orchestermusiker sehr lobend über diese neue entwicklung geäußert.
leider hab ich noch keinen mit diesem neuen ventildesign gesehen.

mal schauen ob sich das ganze doch noch durchsetzt.

lg trp

[lurchi]

Ventildurchgänge ohne Höcker gibts auch bei Wedgwood (http://www.deniswedgwood.com/).

und ansonsten wäre doch auch die Luftführung bei gedrücktem Ventil interessant. Wenn die Geradführung im ungedrückten Fall mit entsprechenden Umleitungen im anderen Fall erkauft würde wäre das eine Verschlimmbesserung.

[moppes]

@lurchi: Glueckwunsch zum 1000sten

[EL Darkos]

Das was lurchi gesagt hat ist schon ungefähr den weg, den ich mir auch
so ungefähr vorgestellt habe.
Ich habe mir das so gedacht, sollte diese veränderung den Luftfluss wirklich
verändern, dürfte dieser vorteil doch eigentlich nur eintretten,
wenn kein Ventil gedrückt wird, oder nicht?!
Denn sobald man einen anderen Ton haben will, bei dem ein Ventil betätigt wird,
muss die Luft doch durch einen Umweg strömen, damit ein anderer Ton erzeugt wird,
also wäre doch dieser vorteil, wenn man ein Ventil drückt wieder weg.

Mit freundlichen Grüßen
EL Darkos

[haynrych]

lurchi, vielen dank für deinen wedgewood-hinweis! auch deine anregung bezüglich 'verschlimmbesserung' ist interessant, aber das wirklich störende sind ja die warzen in den durchlässen, die sowohl best brass als auch wedgewood zu beseitigen versuchen, wobei mir die wedgewood'sche lösung beinahe noch gelungener vorkommt. die japaner haben beim offenen ventil eine gerade luftführung und beim gedrückten eine nur geringfügig umgelenkte, wedgewood lenkt beide male um und das spricht (zumindest theoretisch) für ein gleichbleibendes blasgefühl.

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zu den mundstücken kam leider überhaupt keine rückmeldung. speziell interessieren würden mich 3C und 5C in der artemis-ausführung. der als flach beschriebene rand und die einheitliche bohrung zwischen den unterschiedlichen modellen imponiert mir (die meisten hersteller bohren die kleineren modelle kleiner). hat jemand erfahrung mit eigenimporten aus japan oder hat ein instrumentbauer oder -händler die möglichkeit diese dinger zu einem normaleren preis zu besorgen?

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bei diesen japanischen hochpreisprodukten sieht man einmal mehr wie preiswert unsere europäischen meister herstellen.

[lurchi]

Oh, ich bin vierstellig! War mir noch gar nicht aufgefallen.
Apropos Wedgwood: Ich denkauch immer an Wedges, aber der hat ein e weniger im Namen.

[haynrych]

(1) habe mein flügelhorn (yfh 631) auseinander genommen und: keine warzen in den bohrungen
(2) conn 8b: bei offener ventilstellung keine warzen, bei gedrückter deutlich weniger als bei meinen anderen trompeten
(3) lt. dem englischen brassforum soll denis wedg_wood seine instrumentenproduktion eingestellt haben

[Puukka]

Ist Euch schon mal aufgefallen, daß die French Besson und deren Nachfolger (Benge, Burbank, Kanstul Chicago) sowie Schilke gerade Ventildurchgänge haben?
Hier meine 1070er.
Also eine Innovation aus den 20er Jahren.
LG Herbert