Wie beeinflusst die "Oberfläche" den Klang???

Welches sind die besten ?

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Brasslibitum
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Beitrag von Brasslibitum »

Okay,

ich glaube meine Frage ist genügend beantwortet ;-)
Mein Problem war lediglich das, dass ich mit verschiedenen "Oberflächen" noch keine Erfahrungen gemacht habe. Daher wollte ich mir hier mal einige Meinungen einholen. Ich konnte die Auswirkungen dieser verschieden behandelten Oberflächen nicht wirklich vergleichen, da ich vorher eine ganz andere Trompete hatte. Da ist es klar, dass der Klang unterschiedlich ist, unabhängig des Lacks.

Also ich denke ich tendiere dann eher zu Goldmessing, da ich vorher eine silberne Trompete hatte und mir das einfach zuviel Aufwand beim Putzen war.

Danke an alle, die mir da weiterhelfen konnten und noch viel Spaß bei der weiteren Diskussion.

P.S.. Ich denke jedem hier ist klar, dass der Klang zu 90% nicht vom Lack, sondern vom Spieler selbst bestimmt wird.:-)
mhbrass
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Beitrag von mhbrass »

Miss Trumpet, von Materialveränderungen im Galvanisierungsprozess weiß ich nichts, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Spielen wir aber mal den Gedanken durch: sollte eine Materialveränderung vorkommen, dann findet sie zunächst im Prozess der Versilberung statt, die Trompete müsste also härter/schärfer werden. Anschließend ist sie, das heißt das darunter liegende Messing geschützt. Wenn ich nun vergolde, was dann, kann sich das Silber soweit verändern, dass es aus einer harten/scharfen Trompete eine weich klingende Trompete macht? Es erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich.
Dass eine Trompete beim Spielen anfängt leicht zu schwingen ist denke ich nachvollziehbar. Der Ton wird aber nach meinem Kenntnisstand nicht durch die Instrumentenschwingung erzeugt sondern am Schalltrichter, vielmehr an bzw. kurz hinter der Austrittsöffnung des Trichters gefiltert und somit geformt und mit meinen Lippen erzeugt. Als ich meine Drehventiltrompete bauen ließ, habe ich mir eine zusätzliche Stütze einbauen lassen, um auf „Nummer Sicher“ zu gehen, dass mein Instrument eben möglichst wenig schwingt (ich spiele ja schließlich keine Geige). Alles zusammen betrachtet denke ich, dass die Sache mit der Oberfläche mehr ein Mythos als ein Klangmerkmal ist. Sollte dem nicht so sein, dann frage ich mich, warum die Instrumentenbauer der Profiinstrumente die Instrumente in unbearbeitetem Zustand zum ausprobieren anbieten und sie dann erst nach der entsprechenden Wahl des Instrumentes und damit des gewünschten Klanges oberflächenbehandeln? (Oder rede bzw. schreibe ich hier gerade wirres Zeug?)
blosprojektor
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Beitrag von blosprojektor »

Also ich war neulich bei einem Vortrag eines Blechblasinstrumentenbaumeisters über den Bau von Trompeten. Der sagte zum Thema Oberfläche (und das habe ich da zum ersten mal gehört), dass jede Art der Oberflächenbehandlung (versilbert, vergoldet, unlackiert...) nach Vorne für den Zuhörer gleich klingt und nur für den Spieler selbst durch eine Reflexion seines Tones an der Aussenseite des Schallbechers verändert klingt.
Außerdem habe ich schon von ein paar Spielern erfahren, dass sie ihre unlackierten Instrumente nachträglich versilbern liessen und danach behauptet haben, dass sie nicht mehr so gut losgingen (vor allem auf die Ansprache in der Höhe bezogen).
Aber wie gesagt, ich habe beide dieser Aussagen nur gehört und kann sie nicht selber bestätigen.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

at mhbrass
Ich glaube, dein letztes Posting war an nic gerichtet, da ich nichts von Materialveraenderungen geschrieben habe.

Warum Profis die Instrumente testen, bevor sie versilbert oder vergoldet oder sonst irgendwas sind, ist leicht erklaert.
» sie testen die Instrumente, bevor sie irgendein normaler Kunde in die Haende bekommt.
» Modifikationen koennen noch vorgenommen werden.

Ehrlich gesagt haengt mir die Diskussion jetzt schon zum Halse raus, und mich interessiert herzlich wenig was irgendeine Studie sagt, wenn ich andere Erfahrung beim Testen verschiedener Instrumente im Uebezimmer oder bei einem Auftritt gemacht habe. Fuer mich stellt sich gerade bei sogenannten wissenschaftlichen Untersuchungen die Frage, in wiefern der Untersuchende eigentlich eine Ahnung hat vom Gebrauch und den Anforderungen des Untersuchungsgegenstands bzw. von den Erfahrungen eines Profis, oder ob da nicht einfach stur nach Vorschrift irgendwas gemacht wird, und das soll dann der Weisheit letzter Schluss sein. Kurz gesagt, wenn es hart auf hart geht, verlasse ich mich auf mich selbst und nicht auf die sogenannte Wissenschaft.

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nic
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Beitrag von nic »

hab nochmal nachgeschaut, materialveränderungen durchs galvanisieren selbst gibt es nicht, allerdings durch gewisse vorbehandlungen. diese sind wohl beim versilbern von messing nicht notwendig. tut mir leid, wenn ich für irritationen gesorgt habe...
gotteswerk
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Beitrag von gotteswerk »

Grüss Gott allerseits,
mhbrass hat geschrieben: Die Ohysikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig hat dazu einmal geforscht und ist auf genau dieses Ergebnis gekommen, nämlich dass eine Trompete sich klanglich nicht von der Oberfläche beeinflussen lässt.
mhbrass,

es fällt mir schwer das so zu übernehmen.
Gibt`s Quellenangaben?

Grundsätzlich ist das entscheidende Kriterium für einen bestimmten Klang doch wohl die (bei verschiedenen Klängen unterschiedlich ausgeprägte) Obertonreihe, nicht wahr?
Wieso sollen verschiedene Oberflächen denn bitte die Obertonreihe (und damit den Klang) nicht beeinflussen? Sicher, die Dicke der Oberflächenvergütung hat heute wohl abgenommen.
Aber sonst?


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Beitrag von gotteswerk »

Grüss Gott allerseits,
blosprojektor hat geschrieben:Also ich war neulich bei einem Vortrag eines Blechblasinstrumentenbaumeisters über den Bau von Trompeten. Der sagte zum Thema Oberfläche (und das habe ich da zum ersten mal gehört), dass jede Art der Oberflächenbehandlung (versilbert, vergoldet, unlackiert...) nach Vorne für den Zuhörer gleich klingt und nur für den Spieler selbst durch eine Reflexion seines Tones an der Aussenseite des Schallbechers verändert klingt.
Hallo blosprojektor,

dieselbe Weisheit ist auch immer wieder zu hören / zu lesen, wenn jemand die Behauptung untermauern möchte, dass sich ein und derselbe Spieler mit verschiedenen Mundstücken am Ende doch stets wieder gleich anhört - nur er (oder sie) selber meint einen Unterschied wahrzunehmen, das Publikum würde den klanglichen Unterschied kaum wahrnehmen.

Subjektive Wahrnehmung würd ich meinen, oder?

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Tröte
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Beitrag von Tröte »

Hat jemand Bilder von den verschiedenen üblichen Oberflächen?
Also wie eine vergoldete oder versilberte Trompete aussieht weiss ich. :)

Mich interessiert eher, wie ein sandgestrahltes (jaja, Grammatik :? )
oder ein mattlackiertes Instrument aussieht.

Vielleicht weiss auch jemand einen Link, wo man im Netz die verschiedenen Varianten begutachten kann.
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Beitrag von stralis »

@ Tröte,

wenn du verschiedene Oberflächen sehen willst schau mal beii http://WWW.exbrass.de rein, da gibts auch palladium + lackiert in Kombination mit allem, was dein Geldbeutel hergibt 8) (oder nicht) :roll:
Grüße.
S t r a l i s
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Beitrag von tromtom »

:shock:
habe gestern einen Blindtest it zwei baugleichen Piccolos durchgeführt.

meine Frau reicht mir die Trompete und meine Trompetenlehrerin und ich versuchen zu erkennen, ob es sich um goldmessing oder Sterlingsilber handelt (nicht nur Oberfläche also sondern Material)

ergebnis Trefferquote im Statistischen niemandsland um die 50% also keine Aussagekraft.

zweiter Versuch: ich sehe die Trompeten und andere hören zu
ohne das Instrument zu sehen Ergebnis: die Silberne klingt "besser" strahlender heller. Trefferquote 70%

Gesamtergebnis: die Psyche des Spielers beeinflusst (zu mindest anscheinend) den Klang mehr als das Material der Trompete.

Folge:
:? man testet seine Instrumente blind und lernt über seinen unterbewussten Schatten zu springen.
8) man kauft sich die Trompete die einem besser gefällt und spielt dann natürlich um Klassen besser.

Ob bei größeren Instrumenten der Unterschied hörbarer ist kann ich nicht beurteilen, ich hätte jedoch vor dem Versuch jeden Eid geschworen, dass ich die zwei Trompeten vom Blasgefühl und Klang unterscheiden kann, aber no chance. (und 30 Jahre trompete machen einen zwar nicht zum Profi aber dass ich taub bin hätte ich nicht gedacht)

Tromtom
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Beitrag von hothouse »

Hallo,

was Oberflächenmaterialien angeht, hab ich hier was interessantes gefunden:
http://www.inderbinen.com/inox.htm
Cromstahlpulver mit Leim vermischt!!!!
Bestimmt interessant

Gruss Klaus
trumpetier
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Beitrag von trumpetier »

Noch interessanter finde ich dieses (meines Erachtens hässliche) Exemplar, zu dem leider nicht viel mehr als ein Exklusivität versprühender Werbetext geschrieben wird:

http://www.inderbinen.com/davinci.htm

Kann mir jemand sagen, was dieses klumpige Ding 8'200.- Euro wert macht? :roll:
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Beitrag von Tröte »

trumpetier hat geschrieben:Kann mir jemand sagen, was dieses klumpige Ding 8'200.- Euro wert macht? :roll:
Tja... wird wohl vom jeweiligen Goldkurs abhängen. :lol:
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

"Warzenschwein" wäre als Modellbezeichnung wohl passender als "Da Vinci".

LG, Miss Trumpet
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Beitrag von Tröte »

Miss Trumpet hat geschrieben:"Warzenschwein" wäre als Modellbezeichnung wohl passender als "Da Vinci".

LG, Miss Trumpet
Hihi... kannst es dem Herrn Inderbinen ja mal vorschlagen. :mrgreen:
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