Wie beeinflusst die "Oberfläche" den Klang???

Welches sind die besten ?

Moderator: Die Moderatoren

Trumpet_Andi
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Beitrag von Trumpet_Andi »

Also ich kann nur sagen dass eine andere Oberfläche auch einen anderen Klang macht. Silber klingt heller und strahlender. Gold weicher und dunkler. Ist bei Mundstücken ganau gleich. Von Yamaha gab es vor einem halben Jahr eine Xeno aus Silber. Deren Lack wurde mit Perlen beschossen. Das Resultat war, dass sie eine größere Oberfläche erhielt und einen Matten Glanz. Und ich kann euch sagen die ging ab wie die Sau. Vom Sound her klang sie wie eine alte Jazz Trompet. Aber absolut leicht zu spielen. Besser als jede ander Xeno. Ein super Jazztrompeter in meiner Gegend hat das Teil ausprobiert und sofort gekauft. Ich hab auch einen Tipp. Geht mal auf http://www.eclipsetrumpets.com. Da könnt ihr zum einen eine neue Art von Trompete sehen, mit dem Stimmzug im Schallstückbogen. Und außerdem kann man aus 11 verschiedenen Oberflächen auswählen. Also muss ja was dran sein, dass jede Oberfläche anders klingt, denn sonst würd mans ja nich machen. Ich glaub da findest du deine passende Oberfläche ganz leicht. :-)
ob_de_trompetblazen
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Beitrag von ob_de_trompetblazen »

Von Yamaha gab es vor einem halben J
ahr eine Xeno aus Silber. Deren Lack wurde mit Perlen beschossen. Das Resultat war, dass sie eine größere Oberfläche erhielt und einen Matten Glanz. Und ich kann euch sagen die ging ab wie die Sau. Vom Sound her klang sie wie eine alte Jazz Trompet. Aber absolut leicht zu spielen
ich hab das ding! ich hab sie aber schon seit über nem jahr. ichhab beim ausählen festgestellt dass der klang viel voller und zentraler war wie bei der "normalen" xeno. vom spielen her hab ich sie dann nicht nur einer strad mit ähnlichen maßen etc vorgezogen.

ich spiele damit auch im klassischen orchester....und es passt ziemlich gut. obwohol ich schon eine deutsche bauart aus goldmessing für so etwas lieber nehmen würde, aber wie immer fehlt das geld.

gruß chris
Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit gegen die Musik, die mich so oft erquickt und aus großen Nöten errettet hat.
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stripy
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Beitrag von stripy »

naja - da muss ich meinen senf auch dazugeben aber zuerst: wirklich interessantes forum, bin gerne hier!

ich spiele eine unlackierte straub ex-g, sie ist aus goldmessing und wurde glasperlgestrahlt. zudem ein inderbinen flügelhorn wood, natürlich ebenfalls nicht lackiert.

die instrumente sind nicht schwerer zu pflegen, im gegenteil! verfäbungen an den händen habe ich nur selten und das kriegt man wieder weg mit hände waschen (was man ja sowieso ein paar mal den tag durch macht, nöcht?) nach dem spielen mit einem weichen tuch abwischen, that's it!

zum thema inderbinen, gut ich nehme an die meisten besucher dieses forums sind aus deutschland, da ich in der schweiz und nicht unweit von herr inderbinen wohne, war ich schon einige male bei ihm und durfte auch die werkstatt besichtigen.

er ist gerne bereit zum thema trompetenbau auskunft zu geben. er ist der meinung das lack die schwingung der trompete eindämmt und dies sehr wohl einen einfluss auf den klang hat. er ist sehr experimentierfreudig (was ihr ja auch schon festgestellt habt) und es ist wirklich interessant ihm zuzuhören. ein ausflug würde sich lohnen!

ich weiss, nicht einmal unter den instrumentenbauer sind sie sich einig, was wieviel einfluss auf den bau einer trompete hat, es ist ein sehr komplexes thema. inderbinen instrumente spielen unter anderem viele jazztrompeter: roy hargrove, randy becker, franco ambrosseti um nur einige zun nennen. seit kurzem stellt er auch saxophone her, michael brecker hat auch schon eines, candy dulfer hat nach ihrem letzten gig in der schweiz ihr selmer auch eingestampft.

bei inderbinen konnte ich zwei komplett baugleiche trompeten mit einer anderen oberflächenbehandlung ausprobieren und ich war sehr wohl der meinung, dass da ein grosser unterschied bestand. natürlich auch nicht wissenschaftlich belegt und die grosse unbekannte war dabei ich... geht mir eigentlich sonst nur so, wenn ich ein bisschen zu lange in der kneipe war, am nächsten morgen vor dem spiegel :lol:
yeah, baby!
hornmaker
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Beitrag von hornmaker »

Hallo An alle Teilnehmer!

Ich muss Euch leider alle enttäuschen. Es gibt bis dat keinerlei wissenschaftlichen
Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Material, Oberflächen-
behandlung und Klang.
Alles relativer Humbuck!?
Es Kommt tatsächlich auf die Vorbereitung vor der Oberflächenbearbeitung
an.
Früher wurden alle Instrument leicht angeätzt und dann vernickelt.
Das machen leider immer noch einige Galvaniseure, die Kosten sparen wollen
und einen tollen Glanz unter einen Hauch Gold legen.
1. Verändert das Gefüge des Instrumentes durch die Vernickelung.
2. NICKELALLERGIE! (schmeckt super)

Gute Galvaniken verfahren heute mit einer Ultraschallentfettung,
elektrolytischen Entfettung, Haftgold und dann darauf alles was man
sich nur vorstellen kann:
Silber, Gold, Paladium, Platin, Rhodium, .. .. ... . . ..

Eine Gute Galvanik verändert den Klang nur dadurch positiv, dass
die heutigen Galvanikverfahren auch im Inneren des Instrumentes
eine glattte Oberfläche erzeugen und dadurch besser ansprechen.
Ist aber a bisserl teurer.

Grüße

Hornmaker
Man sollte wissen, von was man redet!!
hannes
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Beitrag von hannes »

Egal, was die sogenannten wissenschaftlichen Messungen bringen: die Oberflächenbeschaffenheit wie im Falle der Inderbinen-Instrumente hat einen enormen Einfluss auf den Klang. Gemessen wurden wahrscheinlich bisher nur vergoldete, versilberte und lackierte Instrumente. Doch differenzieren muss man auch zwischen rauher und glatter Oberfläche und zwischen der Masse der Oberflächenbeschaffenheit. ein dünnes Schallstück, ob beschichtet oder andersweitig behandelt klingt nicht nur anders, sondern spielt sich auch anders. Ich hatte schon das Glück, Inderbinen-Trompeten zu blasen. Kann nur sagen: wirklich phantastische Instrumente mit individuellem Wiedererkennungswert. Was ich sagen will ist: nicht nur aus optischen und werbestrategischen Gründen arbeiten Instrumentenbauer an verschiedenen Oberflächen und Designs, sondern v.a. an der Experimentierfreude mit verschiedenen Klangergebnissen. Das gilt natürlich nur für wirklich gute und seriöse Metallblasinstrumentenbauer. Es gibt dabei gewiss auch eine Reihe anderer, die nur den innovativen Instrumentenmachern nacheifern, um den eigenen Profit zu erhöhen. Die ersten alternativen Instrumente wie Monettes usw. wurde angangs kritisiert und belächelt, doch mittlerweile von vielen nachgemacht (man denke an die matte Oberfläche, an mehr Masse, Double-bell usw.). Thomas Inderbinens Arbeit an seinen Trompeten geschieht mit großem Interesse eines Instrumentenbauers und - nicht zu vergessen - eines wirklich guten Jazzsaxophonisten, der in Zusammenarbeit mit vielen Profis neue Wege einschlägt.
Ich wünschte mir mehr solch innovative Instrumentenbauer, um die Klangvielfalt und Auswahlmöglichkeit möglichst reichhaltig individuellen Vorlieben zu erhöhen.
So long
Hannes
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Oh, oh, hannes, jetzt bist du aber ins Fettnäpfchen getreten. Schließlich benasprucht hornmaker, dass Monette von ihm das Design "übernommen" hat. Und jetzt klingt es so als ob du ihm die Innovation absprichst, ihn als unseriösen Nacheiferer hinstellst. Ich gehe davon aus, dass du das so nicht gemeint hast. Aber vielleicht wäre es gut wenn du da nochmal Stellung beziehst.
Zu Inderbinen: ich glaube dass ein dicker Guss Silber sicher was ändert. Eine dünne Galvanikschicht kann aber sich physikalisch nicht auswirken. Wenn du auf leichte Becher abzielst, dann sollte gerade sowenig wie möglich draufkommen. Aber das ist eine reine Gewichtsfrage. Ich bin mir recht sicher, dass hornmaker mit seinen Ausführungen zu Oberflächeneinflüssen recht hat.

Gruß
Uli
hannes
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Beitrag von hannes »

Da ich an anderer Stelle bereits den innovativen Eifer und die hohe Qualität von Express gelobt habe, erübrigt sich eigentlich jeder Kommentar. Die schwarzen Schafe werden sich vielleicht angesprochen fühlen, alle anderen hoffentlich nicht.
Also: warum interpretiert Lurchi denn meine Ausführung als Angriff auf hornmaker? Ich habe absolut niemanden persönlich damit gemeint, sondern generell das häufige Kopieren ausgefallener Ideen als Beispiel für die Wirkungsweise auf den Klang angesprochen. Der Grundtnenor war doch die Diskussion über die Oberflächenbeschaffenheit, die meiner Erfahrung nach sehr wohl Veränderungen herbeiführt, insbesondere dann, wenn es sich um gravierende Arbeiten handelt wie bei Inderbinen.
Daher meine Bitte an alle Instrumentenbauer: Experimentiert weiter an ungewöhnlichen Designs und Materialien, damit die Reichhaltigkeit der Trompetenwelt erhalten bleibt.
Hannes
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guenni
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Beitrag von guenni »

Hallo, nochmal zu Klang,

ich hab mir vor ein paar Wochen eine Stomvi Mambo zugelegt und
die versilberte Version hat eindeutig heller geklungen, die vergoldete etwas weicher, eine Idee dunkler und angenehmer.
Das mag subjektiv sein, ist mir aber auch schon bei andere Trompeten aufgefallen.

:o
Grüße Guenni
Musik ist Seelennahrung.
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