Die Amis und ihre Tonhöhe

Get the Range ! :o)

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RealC
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Die Amis und ihre Tonhöhe

Beitrag von RealC »

aufgrund von BE und Caruso war ich mal wieer etwas öfter auf trumpetherald unterwegs.

ist ja unguablich wie die amis so drauf sind. die sind ja och höhen-geiler als der großteil hier. da kann ja angeblich jeder kleine highschool-trompeter, ja sogar jeder 15 jährige schon töne pfeifen, die einer absoluten profi-range entsprechen.

strukturieren die dort die ausbildung anders bzw. fokussieren die alles auf die höhe?

das ist doch alles einfach nur prollerei und zwar in viel derberem maße als hier. das schlimme: die leute, die sich nicht damit brüsten wollen und wissen, dass bei tönen um g2 oder c3 seit jahren schluss ist, kommen sich doch evtl. vor wie die deppen.

nur sone beobachtung im ami-forum...die ich absolut nicht verstehen kann.
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

Ich würde behaupten grossteils handelt es sich um Übertreibung bzw. Verwechslung von sicher spielbaren Tönen und irgendwelchen rausgequetschten Geräuschen die eine bestimmte Tonhöhe vermuten lassen.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Bernhard hat geschrieben:Ich würde behaupten grossteils handelt es sich um Übertreibung bzw. Verwechslung von sicher spielbaren Tönen und irgendwelchen rausgequetschten Geräuschen die eine bestimmte Tonhöhe vermuten lassen.
Also genau wie bei uns im Forum auch.... ;-)
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burt
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Beitrag von burt »

Sehe ich genauso.
Und aufgrund der amerikanischen Mentalität potenziert sich das ganze noch mal. :wink:
Kein Grund, nervös zu werden. :)
Schönen Gruß vom Burt
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Dobs hat geschrieben:
Bernhard hat geschrieben:Ich würde behaupten grossteils handelt es sich um Übertreibung bzw. Verwechslung von sicher spielbaren Tönen und irgendwelchen rausgequetschten Geräuschen die eine bestimmte Tonhöhe vermuten lassen.
Also genau wie bei uns im Forum auch.... ;-)

Eine Beobachtung, die ich gemacht habe ist:

Trompeter, die über eine große Sicherheit in extremen Lagen verfügen, sind i.d.R. recht bescheidene und sehr nette Typen, die eben hoch spielen, wenn es passt, aber ansonsten die Klappe halten, aber wenn Du fragst, Dir gern Auskunft und Tips zum Spielen geben.

Wohingegen jemand, der bei jeder Gelegenheit damit herumprollt, ein G3 im Handstand spielen zu können i.d.R. so einen beschissenen Ton hat, daß man ihm keine 3 Töne zuhören kann. Das G3 trifft er einmal im Monat im Übungsraum und er hat es sich erkauft mit einem eingedrückten Pfennigstück als Mundstück und Lippen, die inzwischen aussehen wie Mett.
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RealC
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Beitrag von RealC »

Bernhard hat geschrieben:Ich würde behaupten grossteils handelt es sich um Übertreibung bzw. Verwechslung von sicher spielbaren Tönen und irgendwelchen rausgequetschten Geräuschen die eine bestimmte Tonhöhe vermuten lassen.
ja klar, und gerade das find ich ja so krass. hier isses ja schon schlimm, aber in dem forum ist es DAS thema schlechthin.

mich persönlich nervt diese highnote-diskussion sicher mehr als viele andere, aber das zieht ja auch was hinter sich her.

wie oben bereits geschrieben: wenn jemand neu ins forum kommt, als ganz normaler amateurtrompeter, dessen trompeterische fähigkeiten egentlich gut und mindestens durchschnittlich sind und dann rennen da nur (gut, nicht nur - aber viele) bekloppte rum, die mit ihrer (nicht zugegebenermaßen gequetschten) höhe AB c4 prahlen, bekommt man doch minderwertigkeitskomplexe.

klar kommen jetzt wieder die einwände: tonhöhe ist nicht alles, klang ist viel wichtiger und und und. aber die tonhöhe ist in amateurkreisen ein (wichtiges) indiz für die spielerischen fähigkeiten und auch gegenüber einem großteil des publikums kommt der trompeter, der in den hohen lagen immer noch einen draufsetzt, als der bessere rüber, als der, der am ende einfach nur ein sauberes, strahlendes c3 spielt (welches dann vom schäbbigen g3 übertönt wird).

das regt mich teilweise echt auf.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

RealC hat geschrieben:klar kommen jetzt wieder die einwände: tonhöhe ist nicht alles, klang ist viel wichtiger und und und. aber die tonhöhe ist in amateurkreisen ein (wichtiges) indiz für die spielerischen fähigkeiten und auch gegenüber einem großteil des publikums kommt der trompeter, der in den hohen lagen immer noch einen draufsetzt, als der bessere rüber, als der, der am ende einfach nur ein sauberes, strahlendes c3 spielt (welches dann vom schäbbigen g3 übertönt wird).
Das bezweifle ich. Die Muggerpolizei im Publikum nimmt so etwas vielleicht war, aber das "gemeine" Publikum kann das kaum einschätzen und es ist ihm auch egal.

Aber ich verstehe natürlich, was Du meinst. Trotzdem nervt mich dieser "Wettbewerbsgedanke", der unter Trompetern oft herrscht, an. Warum muss man sich minderwertig fühlen, wenn der Nebenmann ein G3 pfeifft, während Du Dich auf ein C3 setzt? Der High-Note Spieler ist nichts ohne einen guten Trompetensatz und der gesamte Satz wird u.U. bereichert, wenn es einen gibt, der an den richtigen Stellen Akzente durch hohe Töne setzen kann. Und das finde ich dann geil.
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Beitrag von wernertrp »

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Beitrag von Trompedo »

Bernhard hat geschrieben:Ich würde behaupten grossteils handelt es sich um Übertreibung bzw. Verwechslung von sicher spielbaren Tönen und irgendwelchen rausgequetschten Geräuschen die eine bestimmte Tonhöhe vermuten lassen.

Man kann sich ja auch schön mit der Transpornierung rausreden:

Ich spiele ein C4 :-)
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Beitrag von Deakt_20110609 »

hallo!


ich persönlich hätte ja auch nix dagegen, wenn ich ein sauberes c4 spielen könnte...

aber wenn ich mir den ton mancher solcher "screamern" in der mittellage anhöre, bin ich froh nicht so spielen zu MÜSSEN!!!
(natürlich gibts auch jede menge ausnahmen...)

um noch was zum Wettkampfgedanken der amis zu sagen: das problem ist vllt auch, dass man die "schönheit" des tones nicht messen kann.
also gäbe es dann nie einen der am besten spielen kann...und das vertragen die vllt nicht!!


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Beitrag von wernertrp »

Wie ist das mit dem Transpornieren gemeint.
Ich wußte doch schon immer, daß Trompetespielen geil ist.

Was ist geiler Transpornieren oder Oktavieren oder Transpirieren ?
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Beitrag von trompeti »

Gegen ein lupenreines C4 und die Phrasierungskunst von Freddy Hubbard oder die Zunge von Lee Morgan oder das fingering von Wynton und den Anstoss von Maurice André hätte ich auch nichts einzuwenden. Ich habe nur noch nicht die rechte Schule gefunden :ironie:

Im Ernst, habe gerade ein Solo von Freddy herausgehört, nach dem ich befürchtete die letzten Töne im Altersheim einzusetzen ist es doch noch geglückt. Wenn ich die Höhe ansehe, da werd ich rot. Also da sind nicht nur schreamer hoch. Und die Mittellage find ich bei Freddy nicht so schlecht :D .

cheers

trompeti

@wernertrp ich kann dir diesmal kein :evil: geben, musste wirklich lachen :oops:
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Beitrag von Bach Freak »

Das schlimme ist auf jeden Fall der ,,Wettbewerbsgedanke" wie Dobs schon erwähnt hat. Mir macht das nichts aus, wenn einer neben mir steht und ein C4 spielt das gut klingt.
Mir ist da mal was passiert, das ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Wir hatten in der Big Band, in der ich spiele, mal ne Probe bei der ein Trompeter ausgeholfen hat. Ich habe mich natürlich gefreut, dass wir ein bisschen Verstärkung ins Register bekommen. Auf jeden Fall bin ich in unseren Proberaum gegangen, sagte zu der Aushilfe hallo. Bevor er hallo sagte fragte er mich wie hoch ich spielen kann. Als ich ihm ne Antwort gegeben habe, sagte er ,,Du Looser". Der Witz ist, dass dieser Typ erst 14 Jahre alt war. Später habe ich sogar erfahren, dass sein C4 gefakt war. Das ist doch echt schlimm, wenn der Kampf schon in diesem Alter anfängt. Statt einem C4 spielen zu können habe ich lieber ein bisschen Anstand und sage ,,hallo" zu einem. Dies ist natürlich ne Ausnahme. Die Leute die ich kenne, die ein C4 spielen können sind ganz coole Typen die echt lässig drauf sind.
Mir kommt es so langsam vor, dass es in der Amateurliga schlimmer zu geht als in der Profiklasse.
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Beitrag von micha_bln »

Hi,

Trompetespielen ist auch Charaktersache.
Klar habe ich beim Üben auch schon einmal ein e3 oder f3 gepackt. Kommt so 4-5mal im Jahr vor. Der nutz- und abrufbare Bereich ist aber deutlich (!!!) geringer. Was soll´s, hauptsache es macht Spaß. Und auch die zweite oder dritte Stimme will schön gespielt werden. Höhe ist nicht alles, mit Gefühl kommt man mittlerweile auch ziemlich weit.

In den USA scheint mittlerweile auch die Zeit für die Softies gekommen zu sein, siehe Rick Braun oder Chris Botti. Aber wer macht das schon etwas länger ? Till Brönner, so nebenbei ein völlig bescheidener Typ (oder wer würde sonst so offen über seine Ansatzprobleme reden ??) !

@trompeti: Freddie Hubbard ist auch einer meiner Heroes. Kennst Du das Album "The Griffith Park Collection" ? Irre was er aus "Here´s that rainy day" macht

Gelassen bleiben

Micha
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Beitrag von trompeti »

@micha_bln

Kenn ich ja, einfach wunderbar.

Das man sich auch ruinieren kann hat ja gerade Freddy Hubbard erlebt siehe Interview DownBeat magazine, October, 1995 (p. 22) oder hier http://www.shout.net/~jmh/articles/freddie01.html

cheers

trompeti
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