Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

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dersolist
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Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von dersolist »

Hallo Leute habe Hier im Forum von der Cat Anderson Methode gehört um Lippenöffnung kleiner zu bekommen. Jetzt ist aber meine Frage Wann und wie oft sollte man diese Übungen mit Einbauen? Mit dem normalen Training verbinden oder nur einen Tag in der Woche???? etc..................

Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben der diese schon einmal gemacht hat und ob es was gebracht hat?

Ich danke euch schon einmal im Vorraus für eure Mails 8)
Soulman

Beitrag von Soulman »

Hallo,

grundsätzlich sollte man die Übung nicht zu oft machen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Lippenöffnung zu klein wird, was sich durch einen dünnen, rauschigen Ton bemerkbar macht. Wenn Dir die Übung etwas bringt, würde ich sie nicht öfter als zwei mal pro Woche durchführen.

Ehrlicherweise sage ich dazu, dass mir diese Übung überhaupt nicht gut tut. Die Muskulatur wird hart und unflexibel. Auf Empfehlung von Roddy habe ich die Übungen "Corners" von Allen Colin exerziert und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Auch hier darf man übertreiben. Ich spiele die Übung Nr.1 zweimal pro Woche und halte damit die Lippenöffnung in guter Kondition.

Grüße
Soulman
Soulman

Beitrag von Soulman »

ähm...sorry.

Ich meinte natürlich, man darf es mit der Übung NICHT übertreiben.

Gruß
Soulman
bazo
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von bazo »

Kannst du die Übung Corners vielleicht kurz beschreiben?

Dank dir

Fluck
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Schlaui
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von Schlaui »

Ich habe unter Aufsicht von Roddy mit der Cat-Übung meine Lippenöffnung im Verlauf eines Jahres auf eine vernünftige Größe reduziert.

Bei mir war es 1 x die Woche die 20-min-g-Übung und an diesem Tag NUR die. Danach ist die Muskulatur fix und fertig und weiteres Üben wäre kontraproduktiv. Am Folgetag jeweils leichtes Spiel, Stakkato in langen Phrasen (8 Takte), mp - mf. Ich habe auch andere Sachen (z. B. Buzzing) damit kombiniert, aber im Rückblick würde ich sagen, die Cat-Übung war das wichtigste Element und lässt sich am leichtesten dosieren. Denn letztlich ist die Verkleinerung der Lippenöffnung eine zeitlich gestreckte Ansatzumstellung, die, wenn sie zu schnell vonstatten geht, zum totalen Absturz führt.

EDIT: Oh, die Frage ist ja schon biblischen Alters... nichts für Ungut!
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dozen73
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von dozen73 »

Schlaui hat geschrieben:Ich habe unter Aufsicht von Roddy mit der Cat-Übung meine Lippenöffnung im Verlauf eines Jahres auf eine vernünftige Größe reduziert.
Hallo Schlaui,

hattest Du zuvor eine wesentlich zu große Lippenöffnung und dadurch starke Probleme, oder war eigentlich alles i.O. und Du wolltest Dich weiter verbessern ? Und wie stellt sich die Umstellung / das Ergebnis im Bezug auf Klang, Höhe, Ausdauer....dar ?

Gruß, dozen73
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Schlaui
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von Schlaui »

Ja, meine Lippenöffnung war v i e l zu groß. Damals dachte ich, ich wolle mich nur weiter verbessern, aber im Nachhinein stelle ich fest, dass ich erhebliche Probleme hatte, die ich aber nicht so wahrgenommen habe. Ich hatte es als High-Note-Methode angegangen, aber das war nur ein kleiner Teilaspekt, wie ich inzwischen weiß.

Das (Zwischen-)Ergebnis ist qualitativer Natur - soll heißen, es ist nicht in Prozenten auszudrücken, sondern ich spiele heute einfach ganz anders. Ich habe eine ganz andere Tonkontrolle und einen viel besseren Klang in allen Dynamikstufen. Die Ausdauer trainiere ich gerade erst wieder, derzeit ist sie etwa wie vor einem Jahr, nur rund eine Quarte höher ;-). Ich hoffe, in Laufe des nächsten Jahres noch eine Terz oder gar Quart hinzuzugewinnen - man wird sehen.

"Zwischen"-Ergebnis deshalb, weil ich zwar die Umstellungsphase jetzt erfolgreich hinter mich gebracht habe, aber mit dem Ausbautraining erst seit November/Dezember dabei bin - bis jetzt bin ich aber sehr zufrieden.
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dozen73
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von dozen73 »

Das ist sehr interessant. Wie erkenne ich denn, ob meine Lippenöffnung zu groß ist ? Du hast es ja auch erst nicht gewußt und wolltest Dich "nur verbessern". Vielleicht ist meine ja auch zu groß und ich weiß es gar nicht..... :roll:

Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meinem Niveau, aber wenn man sich weiterentwickeln kann ist das ja immer gut.

Grüße
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Schlaui
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von Schlaui »

Über das Thema ist schon wahnsinnig viel hier geschrieben worden (auch von mir). Je nachdem, wieviel zu groß die Öffnung ist, sind die Symptome mehr oder weniger ausgeprägt, aber in der Tendenz wirst du folgendes finden:

-Ton plärrig, Spieler tendenziell zu laut, im piano starkes Rauschen im Ton.
-Bindungen g'-a', c''-d'' und g''-a'' sind schwierig, weil die Töne a', d'' und a'' schlecht ansprechen. An c''-d''-Triller ist nicht zu denken. Tonwechsel erfordern generell starke mimische Aktivität, so dass z. B. an Lippentriller gar nicht zu denken ist.
-Große Intervallsprünge machen Mühe. Oktave aufwärts ist oft nur mit Tricksen machbar, größere Intervalle gehen schlicht gar nicht ohne exzessiven Mundstückdruck.
- Eventuell beim Registerwechsel starke Kieferbewegung sichtbar (nach unten auf, nach oben zu)
- Trompete wird tendenziell unterhalb des Tonzentrums gespielt.
- Hoher Luftverbrauch, keine sehr langen Phrasen möglich (wegen Atemnot). Dieser letzte Punkt wird gern als Symptom aufgeführt, ich habe es an mir selbst aber nicht so extrem beobachtet.
- Große Lippenöffnung kam bei mir daher, dass ich zu früh versucht habe, ein sattes tiefes Register zu bekommen. Um dann nach oben zu kommen musste ich die hoffnungslos aufgeweitete Lippenöffnung durch Mundstückdruck zusammengepressen. Hoher Mundstückdruck schon im mittleren Register war die Folge und der Tonumfang war durch Mundstückdruck begrenzt. Ich konnte zwar einige Male ein krachendes C''' raushauen, aber es ging nicht kontrolliert und leise, außerdem war danach ist die Kondition im Eimer und die Schneidezähne schmerzten. Ich war ein ziemlich extremer Fall, sodass Roddy nach nur drei Tönen (g'-a'-h') schon die Diagnose stellen konnte: zu laut, zuviel Kieferbewegung, plärriger Ton, Bindung g'-a' sprach schwer an --> too open an aperture. :D
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von Matze!! »

Schlaui hat geschrieben:Über das Thema ist schon wahnsinnig viel hier geschrieben worden (auch von mir). Je nachdem, wieviel zu groß die Öffnung ist, sind die Symptome mehr oder weniger ausgeprägt, aber in der Tendenz wirst du folgendes finden:

-Ton plärrig, Spieler tendenziell zu laut, im piano starkes Rauschen im Ton.
-Bindungen g'-a', c''-d'' und g''-a'' sind schwierig, weil die Töne a', d'' und a'' schlecht ansprechen. An c''-d''-Triller ist nicht zu denken. Tonwechsel erfordern generell starke mimische Aktivität, so dass z. B. an Lippentriller gar nicht zu denken ist.
-Große Intervallsprünge machen Mühe. Oktave aufwärts ist oft nur mit Tricksen machbar, größere Intervalle gehen schlicht gar nicht ohne exzessiven Mundstückdruck.
- Eventuell beim Registerwechsel starke Kieferbewegung sichtbar (nach unten auf, nach oben zu)
- Trompete wird tendenziell unterhalb des Tonzentrums gespielt.
- Hoher Luftverbrauch, keine sehr langen Phrasen möglich (wegen Atemnot). Dieser letzte Punkt wird gern als Symptom aufgeführt, ich habe es an mir selbst aber nicht so extrem beobachtet.
- Große Lippenöffnung kam bei mir daher, dass ich zu früh versucht habe, ein sattes tiefes Register zu bekommen. Um dann nach oben zu kommen musste ich die hoffnungslos aufgeweitete Lippenöffnung durch Mundstückdruck zusammengepressen. Hoher Mundstückdruck schon im mittleren Register war die Folge und der Tonumfang war durch Mundstückdruck begrenzt. Ich konnte zwar einige Male ein krachendes C''' raushauen, aber es ging nicht kontrolliert und leise, außerdem war danach ist die Kondition im Eimer und die Schneidezähne schmerzten. Ich war ein ziemlich extremer Fall, sodass Roddy nach nur drei Tönen (g'-a'-h') schon die Diagnose stellen konnte: zu laut, zuviel Kieferbewegung, plärriger Ton, Bindung g'-a' sprach schwer an --> too open an aperture. :D
Hallo, habe gerade diesen Beitrag gelesen und stelle fest das dies alles auf mich zutrifft. Wie soll ich jetztvorgehn??
ich habe in ca. 1 monat ein solo zu spielen. Und soll ich diese Übungen machen?
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Schlaui
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von Schlaui »

Nein, bloß nicht. Spiel dein Konzert wie immer. Diese Übung bringt langfristig Veränderungen, innerhalb von Monaten. Bei mir hat es ein Jahr gedauert, bis die Umstellung abgeschlossen und der Ansatz wieder stabilisiert war. In dieser Umgewöhnungszeit wird es aber nicht kontinuierlich besser, sondern einzelne Teilaspekte entwickeln sich unterschiedlich und machen einem das Leben oft schwer. Es gab immer wieder Zeiten, da hätte ich am liebsten wieder Saxophon gespielt. Man bleibt die ganze Zeit halbwegs spielfähig, aber es ist eine Strapaze.

Es kommt sehr auf das Timing, die Dosierung und ganz allgemein auf das "wie" an, um positive Veränderungen zu erzielen ohne einen Totalabsturz hinzulegen. Ich musste in dem Jahr ca. alle zwei Monate Meister Roddy per e-mail kontaktieren, weil ich mich in der einen oder anderen Weise festgeblasen hatte. So ganz ohne Betreuung im Alleingang ist es also nicht ganz ungefährlich (leonfair !!!). Ich glaube, so ganz blöd bin ich nicht, aber alleine hätte ich das definitiv nicht hinbekommen. Ein paar Details kannst du noch im Frag-Roddy-Forum nachlesen. Meine Story ist im Thread "Another Report". (Manchmal sind mir heute meine Texte von damals etwas peinlich, aber man entwickelt sich halt weiter...)
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dozen73
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Re: Cat Anderson Method:Wie oft sollte man diese Übungen machen?

Beitrag von dozen73 »

Vielen Dank für die Ausführungen Schlaui. Demnach dürfte meine Lippenöffnung nicht zu groß sein.

Gruß, dozen73
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