Kopfstimme

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Imker
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Kopfstimme

Beitrag von Imker »

Hallo zusammen,

ich habe mit der Suchfunktion nichts entsprechendes gefunden, deshalb erstell ich mal ein neues Thema:

Inwiefern spielt die Kopfstimme bei den High-Notes eine Rolle?

Hierzu eine kleine Selbstbeobachtung: Wenn ich ein Glissando über meinen Stimmumfang singe, dann gibt es normalerweise einen Sprung, wenn ich zur Kopfstimme oder zurück wechsle. Bei genau der gleichen Tonhöhe (ca. e2) springt auch mein Ton beim Mundstückbuzzen.

Wenn ich nun versuche, beim Wechsel von Kopfstimme zu normaler Stimme den Druck im "Hals" wegzunehmen, dann hört es sich beim Singen geschmeidig an und lässt sich auch mit der Vorstellung vom Singen aufs Mundstück übertragen. Das Mundstückbuzzen mit Kopfstimme oder zumindest der Vorstellung davon funktioniert recht gut bei mir und ich bekomme auch keinen roten Kopf und der Ton hört sich auch frei an.

Was haltet ihr davon? Sollte der Druck für die High-Notes nur mit der Zunge gemacht werden oder spielt der "Hals" dabei auch eine Rolle?
Benni
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Beitrag von Benni »

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich den Hals besser entspannen und den Luftstrom "von unten" kommen lassen sollte. Wenn ich das nicht so mache, tut mir irgendwann der Hals weh. Jedenfalls bin ich gerade dabei, das umzustellen und die Stütze mehr arbeiten zu lassen. (War übrigens ein Rat von meinem Trompetenlehrer)
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GTonic
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Beitrag von GTonic »

Moin,

der Bruch zwischen dem Falsett und der Bruststimme ist meiner Meinung nach ein sängerisches Problem und hat nichts mit dem Trompeten zu tun...
Hierbei ist es wichtig, dass man sowohl gut ins Zwerchfell (und auch die Flanken fast im Rückenbereich) atmet, also auch schon sehr kopfig denkt, bevor der Bruch kommt. Wenn man genau bei dem Ton von der Bruststimme ins Falsett wechselt, ist es schwer. Ich denke, man muss den Ton vorher schon ein wenig kopfiger machen, damit der Übergang leichter fällt!

Ich denke, dass der Bruch beim Mundstückbuzzen mit äußerst langsamen glissandi geübt, bzw. "weggemacht" werden kann.

Hierzu gibt es sehr geeignete Übung im "Buzzing Book"...

Liebe Grüße

GTonic
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Imker
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Beitrag von Imker »

Danke für eure Meinungen. Ich werde einfach nicht weiter darüber nachdenken und so spielen, dass das musikalische Ergebnis zufriedenstellend ist, dann kann die Technik eigentlich nicht so falsch sein.
Jules
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Kopfstimme

Beitrag von Jules »

Genau, ich habe meine Schwester gefragt, die hat auch Gesangsunterricht, es hat nur was mit dem Singen zutun, z.B., wenn mal leise und ruhig in der Höhe singt , wechselt man in die "Kofpstimme".
Beim lauten singen, in die Brust bzw. Bauchstimme...!

lg

Jules
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Beitrag von dirk2 »

Generell kann man sagen, daß die tiefe Lage beim Singen mit der "Bruststimme" gesungen werden kann, die hohe Lage aber eher mit der "Kopfstimme" (nicht mit dem "Falsett" zu verwechslen!). Wobei das Ziel des klassischen Sängers ist, beides zu mischen.
Wer über Gesangstechnik etwas wissen will, sollte u.a. auf dem http://www.musiker-board.de unter "Vocals" nachlesen!
Jules
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Jo

Beitrag von Jules »

Wie ich sagte...!
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GTonic
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Beitrag von GTonic »

Wieso ist die Kopfstimme nicht mit dem Falsett zu verwechseln?

Gruß

GTonic
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Beitrag von dirk2 »

Man soll die Kopfstimme nicht mit dem Falsett verwechseln, weil es unterschiedliche Stimmfunktionen sind:
Falsett (ital.= falsche Stimme) singen wir Männer, wenn wir Frauenstimmen imitieren oder jodeln.
Bei der Kopfstimme schwingen nur die Ränder der Stimmbänder (Stimmlippen), wodurch ein leichterer Klang entsteht, den wir im Kopf empfinden, darum Kopfstimme.
Beide Begriffe werden von Nicht-Sängern oft synonym gebraucht.
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GTonic
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Beitrag von GTonic »

Hallo,

danke für die Aufklärung!
Hab ich das richtig verstanden: Wenn ich mit der Bruststimme einen Ton singe und diesen etwas kopfiger singe, dann nehme ich ein bisschen Kopfstimme dazu, ja? Aber kann ich nicht auch sagen, dass ich ein bisschen des Falsetts hinzunehmen?
Ist demnach das Falsett die 100%ihe Kopfstimme und die Kopfstimme nur ein kopfiger Klang der Brusttimme?

Liebe Grüße

GTonic
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Beitrag von dirk2 »

Ja, das hast du richtig verstanden.
Das ist eine terminologische Frage, die gelegentlich auch anders beantwortet wird. Dies ist aber die häufigste Begriffszuordnung, die auch physiologisch sinnvoll ist.
Deinem letzten Satz kann ich nicht zustimmen, weil eben Falsett etwas anderes ist als die Kopfstimme, jedenfalls für klassische Sänger, auch wenn das Falsett sich "kopfig" anfühlt. Beim Falsett wird die Stimme "überblasen" und es entsteht ein zusätzlicher Schwingungsknoten und somit ein Ton, der eine Oktave höher liegt. Darum funktioniert Falsett auch nur mit viel Luft, während der Luftverbrauch beim "richtigen" Singen eher gering ist.

Aber das sind Details, die nichts mit dem Trompete spielen zu tun haben. Darum auch mein Hinweis auf das allgemeinere musiker-board.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

GTonic hat geschrieben:Hab ich das richtig verstanden: Wenn ich mit der Bruststimme einen Ton singe und diesen etwas kopfiger singe, dann nehme ich ein bisschen Kopfstimme dazu, ja?
Wenn wir schon so genau werden sei auch gesagt, dass es eigentlich keine "Bruststimme" gibt.
Das bedeutet, Resonanzen gibts nur im Kopf/Halsbereich, nicht jedoch tiefer. Also auch klassische Sänger singen nur "Kopfstimme", wobei die Resonanzen aber anders verlagert sind.
LG Herbert
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Beitrag von dirk2 »

Ob es sich bei dem, was man beim Gesang "Resonanz" nennt, tatsächlich um Resonanz im physikalischen Sinn handelt kann, mag ein Physiker erklären.

Jedenfalls gibt es Ton- bzw. Schwingungsempfindungen an verschiedenen Stellen im Körper und eben auch in der Brust.

Unter dem Bruststimm-Register versteht der Sänger die Töne, die von den vollständig schwingenden Stimmbändern ausgehen - im Unterschied zu den sog. Randschwingungen, die das Kopfstimm-Register auszeichnen.

Wie gesagt, sind das nur terminologische Fragen. Durch diese Erklärungen hat noch niemand das Singen gelernt...
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Beitrag von Abri »

Thibaud schreibt etwas dazu, was zur Fragestellung von Imker passt.
Und zwar gehts bei der "Kopfstimme" beim Trompeten nicht um die Funktionsweise der Stimmbänder, sobdern um die Bewegung von Gaumensegel und Halszäpfchen.
Beim Übergang zur Kopfstimme zieht sich das Halszäpfchen zusammen und legt sich an den hinteren Teil des Rachens, wobei der Epipharynx vollständig von dem Mesopharynx getrennt wird - was immer das heissen mag.
Auf jeden Fall wird durch dieses Manöver die Nasenhöhle abgeschlossen und die Luft kann nur noch durch den Mund entweichen.
Angeblich wird so der Luftdruck in der Mundhöhle erhöht und gleicht so von innen den Druck durch das Mundstück auf die Lippen aus.

Ob diese Erklärung haltbar ist, weiss ich nicht, hoffe jedoch ein wenig zur Aufklärung beigetragen zu haben
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Beitrag von dirk2 »

Das Anheben des Gaumensegels (Zäpfchen) ist eine Bewegung, die für den Sänger wichtig ist, weil es (normalerweise) andere Bewegungen im Rachen (Pharinx) und Kehlkopf (Larynx) mit sich bringt, z.B. eine Senkung des Kehlkopfes.
Diese Bewegung hat aber direkt nichts mit der Kopfstimme zu tun.
Man kann in der Kopfstimme auch ohne angehobenes Gaumensegel und mit offener Nase singen und umgekehrt...
Es scheint also etwas anderes zu sein, was sich auf das Trompetenspiel auswirken soll.
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