iTob hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Dezember 2006, 06:55
meinst du nich, dass es vällig egal ist, ob mönnlein oder weiblein???!!! dann müsste die frage doch eher heißen: "ich komme nur bis d3 is das gut für nen trompeter" und nochwas: warum zu teufel ist die höhe DAS (qualitäts/kompetenz)-merkmal eines trompeters....????
Geb ich auch noch meinen Senf dazu, nach 13 Jahren
Ich betrachte hier nur die „highnotes“ die sicher nicht das einzige oder das wichtigste Kriterium für einen guten Trompeter sind. Alle meine lieblingstrompeter wie Clifford, lee Morgan oder Chet waren keine highnote Spezialisten, würde sie aber immer Maynard und dergleichen vorziehen.
1. die Trompete ist im Verhältnis zu anderen Blasinstrumenten wie Flöte sax cl und auch tieferes Blech sehr viel kraftaufwändiger und gilt deshalb vielleicht eher als „männliches“ Instrument und ist weniger attraktiv für Frauen. Generell würde ich schätzen dass auf eine Trompeterin ca 10 Trompeter kommen.
2. highnotes über e, f oder g3 sind in der klassischen Musik nicht notwendig und da sich das geschlechterverhältnis außerhalb der klassischen Musik nochmals sehr stark in Richtung Testosteron verschiebt, sind in den Bereichen in denen highnots begehrenswert sind überwiegend Männer vertreten. Hier würde ich schätzen, dass das Verhältnis sich zu ca 1/10 verschiebt
3. ich würde schätzen dass für high notes ca 90 Ansatz/Technik und zu ca 10% Kraft verantwortlich sind. Mit guter Technik und gut trainierten Ansatz Sollte jede Frau die meisten ihrer männlichen Kollegen hinter sich lassen. Da sich die highnotes aber im Bereich des letzten Prozents abspielen dürften und die Spieler in diesem Bereich sicher einen ausgereiften Ansatz haben und gut trainiert sind, wird die Kraft in diesem Bereich zum ausschlaggebenden Faktor. Da Männer im Schnitt über 30% mehr Muskelkraft verfügen (ich gehe mal davon aus, dass dies auch auf die Lippen zutrifft, auf die für die Atmung zuständigen Muskeln bestimmt), haben sie, wie in den meisten Sportarten dort einen erheblichen Vorteil. Hier ist der prozentuale Einfluss schwer abschätzbar, aber es wäre möglich, dass dadurch, wie z.b. Bei Kraftsport oder Leichtathletik, ein unüberwindbarer Vorteil für Männern entsteht. Als Beispiel liegt der 100m Weltrekord der Männer bei 9,59s, der der Frauen bei 10,49s. Das entspricht unter 10% Unterschied, heißt aber nicht, dass frauen 90% erreichen und demnach von 200 der schnellsten Menschen 90 Frauen sind. Ich gehe mal davon aus, dass es tausende von leichtatleten gibt, die den frauenrekord brechen. Das heißt, dass die schnellste Frau an der sovieltausendsten stell der besten Läufer (m+w) steht. Gehen wir davon aus, dass es beim trompeten nicht so gravierend ist und nehmen an, dass die Verteilung von Frauen zu Männern hier bei ca 1/100 steht.
Stellen wir eine rein hypothetische Rechnung auf, die keinerlei Anspruch auf empirische richtigkeit hat, rein auf meiner Einschätzung basiert und um einen Vielfaches daneben liegen kann. aber ich denke sie kann eine Tendenz aufweisen.
Aus 1: Anteil Frauen unter Trompetern 1/10
Aus 2: anteilfrauen außerhalb der klassischen Musik ca 1/10
Aus 3: bei highnote Experten, ca 1 Frau auf 100 Trompeter —> 1/100
—> 1/10 x 1/10 x 1/100 = 1/10.000
Nach dieser fiktiven Rechnung wäre unter den besten 10.000 highnotes Spielern 1 Frau dabei. Selbst wenn die Rechnung um den Faktor 10 daneben liegt, wäre unter den 1000 beste highnotesspielern eine frau. In Kuba, wo die Trompete ein essentielles Instrument ist, sieht man häufiger Trompeterinnen die auch sehr gut sind, aber ein c4 habe ich von denen auch noch nicht gehört. Bei männlichen cubanischen Trompetern ist das c4 fast Standard.
Nicht mal nur wegen der Höhe, um die Ausdauer für einen normalen gig und die notwendige Kraft für eine saubere Artikulation und Kontrolle der Trompete zu haben ist soviel Krafttraining der gesichtsmuskulatur notwendig, warum es sich also unnötig schwer machen, wenn man als Frau auf anderen Instrumenten viel weniger oder garkeine Nachteile hat? Es gibt halt beim trompeten keine „frauenliga“.
Ich möchte Frauen damit nicht entmutigen Trompete zu spielen, ganz im gegenteil, es wäre schön, wenn es mehr Trompeterinnen gäbe. Ich versuche nur zu verdeutlichen, warum es generell und besonders im highnote Bereich weniger Trompeterinnen gibt.