BE und TCE

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lurchi
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Beitrag von lurchi »

moritz hat geschrieben: Mit dem von Callet vorgeschlagenen Zungenkeil wird die Komprimierung der Luft hergestellt, um einen größeren Druck auf das in Schwingung zu bringende Lippengewebe auszuüben.
Gerade hast du erklärt dass der dynamische Druck die Hauptrolle spielt und jetzt ist es die Kompression. Hier gehen viel zuviele Begriffe durcheinander.
Druck im Sinne von Kompression ergibt sich aus der Dichte und Temperatur der Gasteilchen, und Strömungsdruck aus deren gemitteltem Impuls. Im betrachteten System sind die Strömungsgeschwindigkeiten recht klein, außer an der Lippe beim Lippenschluss. Der Rest wird diktiert von statischem Druck.
Wenn ich meine Lippen leicht öffne und auf meine Hand puste und nun mit der Zunge gemäß TCE versuche den Strahl zu formen, dann wird der gefühlte Luftstrahl schwächer. Wie kann das sein? Ich hab doch vorkomprimiert und beschleunigt? Irgendwie schaffe ich nur mit der Zunge den Luftstrom abzubremsen. Der Anteil weißen Rauschens nimmt zu, und viuelleicht unterstützt das das Anspringen höherer Frequenzen. Vielleicht der verkleinerte Helmholtz-Resonator des Mundraums.

Ich hab schon öfter die Erfahrung gemacht dass ich mit der Zunge den Ton nach oben schieben kann. Also hab ich neulich mal wieder rumgespielt, schön mit der Zunge den Ton zu g3 geschoben. Dann, mit möglichst geringer Veränderung aller anderen Parameter während des g3s die Zunge gesenkt. Mit dem Ergebnis: c4, klar und schön. Komisch.
moritz
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Beitrag von moritz »

Dobs hat geschrieben:OK, und Horst Fischer Harry James haben mit TCE gespielt und James Morrison spielt heute mit TCE? Woher weiß Callet das?
Wie du vielleicht gemerkt hast, habe ich das mit dem 'Beweis' selbst in Anführungszeichen gesetzt, weil das Argument von Callet - so wie ich es kenne - nicht reicht. Die Logik geht grob umrissen so: Callet schließt von physikalischen Eigenschaften des Trompetenklangs (Zentrierung, Klangfülle, ...) und Leichtigkeit/Ausdauer beim Spielen, darauf, dass dies nur mit dem von ihm wiederentdeckten Zungen- und Lippeneinsatz möglich ist. So kommt er dann darauf, dass Shavers, James, Gozzo und Horst Fischer mit seiner Methode blasen ... Der perfekte Klang ist im übrigen kein Urteil über die musikalische Leistung dieser Leute ... Warum soll man nicht auf die Improvisationen von Miles Davis stehen, der um Callet zu zitieren einen 'spread sound' hat ...

Wenn du genaueres aus 'erster Hand' erfahren willst, dann setze dich mit Herrn Callet direkt per e-mail in Verbindung und frage ihn aus. Ich bin mir sicher, dass er dir Auskunft geben wird. Er gibt auch über das Telefon Unterricht und die erste halbe Stunde ist frei. Seine e-mail Adresse findest du auf seiner webpage:

http://www.super-chops.com

Ansonsten empfehle ich dir, auf die neue DVD von Callet zu warten, an der er gegenwärtig noch arbeitet. Dort soll der ganze Entwicklungsstand seiner Theorie ausführlich dargelegt werden und verschiedene Trompeter (unter anderem der fabelhaft spielende Mac Gollehan) werden die Umsetzung der Theorie demonstrieren.

Was Civiletti angeht, möchte ich noch bemerken, dass der nach Ansicht von Callet TCE/Superchops nicht richtig umgesetzt hat, Callet wirft ihm zum Beispiel vor, dass er überbläst. Callets Behauptung ist, dass man die Luft optimal komprimieren (siehe meine Antworten an Ansgar und Lurchi) und die Luftmasse stark reduzieren muss! Hier unterscheidet sich seine Ansatzmethode zum Beispiel fundamental von Systemen - wie zum Beispiel Claude Gordon, die großen Wert auf das Training der Atmung legen.

Gruß

Moritz
Zuletzt geändert von moritz am Freitag 23. Februar 2007, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
moritz
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Beitrag von moritz »

lurchi hat geschrieben:
moritz hat geschrieben: Mit dem von Callet vorgeschlagenen Zungenkeil wird die Komprimierung der Luft hergestellt, um einen größeren Druck auf das in Schwingung zu bringende Lippengewebe auszuüben.
Gerade hast du erklärt dass der dynamische Druck die Hauptrolle spielt und jetzt ist es die Kompression. Hier gehen viel zuviele Begriffe durcheinander.
Druck im Sinne von Kompression ergibt sich aus der Dichte und Temperatur der Gasteilchen, und Strömungsdruck aus deren gemitteltem Impuls. Im betrachteten System sind die Strömungsgeschwindigkeiten recht klein, außer an der Lippe beim Lippenschluss. Der Rest wird diktiert von statischem Druck.
Wenn ich meine Lippen leicht öffne und auf meine Hand puste und nun mit der Zunge gemäß TCE versuche den Strahl zu formen, dann wird der gefühlte Luftstrahl schwächer. Wie kann das sein? Ich hab doch vorkomprimiert und beschleunigt? Irgendwie schaffe ich nur mit der Zunge den Luftstrom abzubremsen. Der Anteil weißen Rauschens nimmt zu, und viuelleicht unterstützt das das Anspringen höherer Frequenzen. Vielleicht der verkleinerte Helmholtz-Resonator des Mundraums.

Ich hab schon öfter die Erfahrung gemacht dass ich mit der Zunge den Ton nach oben schieben kann. Also hab ich neulich mal wieder rumgespielt, schön mit der Zunge den Ton zu g3 geschoben. Dann, mit möglichst geringer Veränderung aller anderen Parameter während des g3s die Zunge gesenkt. Mit dem Ergebnis: c4, klar und schön. Komisch.
Mit Komprimierung der Luft habe ich nicht das gemeint, was du unter Luftkompression verstehst (Dichte und Temperatur von Gasteilchen), hier hast du vielleicht Recht und ich hätte einen anderen Ausdruck wählen müssen, gemeint war schlicht die Verkleinerung des Strömungskanals, durch den das Gas geleitet wird, beim System von Callet durch den Zungenrücken gegen die oberen Schneidezähne. Über was du sonst noch gesagt hast, muss ich noch näher nachdenken. Sage mir doch noch genauer, was du mit dem verkleinerten Helmholtz-Resonator gemeint hast, ... meinst du damit auch, dass die Mundhöhle als Resonator beim Trompetespielen fungiert ...?

Moritz
moritz
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Beitrag von moritz »

Olaf W. hat geschrieben:Eine letzte Information für unseren Moritz:
Man kann auch alte Stücke neu arrangieren,was ìch mit unter auch gerne mache.
Außerdem kannst Du uns dummgebliebenen mal etwas von Dir erzählen.
Vielleicht werden wir ja Durch Dich erleuchtet.
Oder ist das was Du hier mit Deiner verkrampften Schlauheit zum besten gibst auch nur heiße Luft?
Olaf
Auch noch eine Anmerkung zu unserem Olaf! Prima, wenn du alte Stücke neu arrangierst, wo liegt dann nur das Problem, wenn jemand wie Civiletti deine Arrangements spielt? Von mir Erzählen und dich erleuchten waren gar nicht meine Anliegen. Ich wollte schlicht einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte über TCE/Superchops leisten. Wenn der missglückt ist, dann solltest du endlich mal mit ein paar Gegenargumenten aufwarten. Denn ich bin mir sicher, dass du mit deiner lockeren Schlauheit nicht nur heiße Luft produzierst, ... immerhin weißt du ja auf deiner homepage davon zu berichten, dass deine Workshops zum Begehrtesten gehören, was die Branche in Sachen Ansatztheorie ... zu bieten hat:

"Erst nur als Geheimtipp bekannt, gehören die von Olaf
Waldeck organisierten Workshops mittlerweile zu den begehrtesten Workshops zum Thema Upper Register, Atmung, Ansatz, Ausdruck und Improvisation in Deutschland.
Olaf W. holt dazu Ansatzspezialisten und Trompetenstars aus der ganzen Welt nach Deutschland." (Von Olaf Waldecks webpage)

Oder bist du immer nur betrogen worden und deine homepage verdient eine kleine Nachbesserung?

Gruß

Moritz
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

lurchi hat geschrieben:Wenn ich meine Lippen leicht öffne und auf meine Hand puste und nun mit der Zunge gemäß TCE versuche den Strahl zu formen, dann wird der gefühlte Luftstrahl schwächer. Wie kann das sein? Ich hab doch vorkomprimiert und beschleunigt? Irgendwie schaffe ich nur mit der Zunge den Luftstrom abzubremsen.
@lurchi

Genau so ist es.

Die Zunge kann den Luftstrom nur blockieren/"abbremsen" aber nicht beschleunigen.

Die Fließgeschwindigkeit der Luft durch die Lippenöffnung ergibt sich aus dem Druckunterschied zwischen Mundraum und Instrument (Mundstück). Das hat aber keinen Einfluß auf die Tonhöhe, da die Frequenz ausschliesslich durch das schwingende Medium (Lippe) bestimmt wird.

Der Spannungszustand der Lippen (Lippenöffnung) wirkt sich wiederum auf den Luftdruck aus. Eine Erhöhung des Luftdrucks ist also nicht die Ursache der Tönhöhenveränderung, sondern die Folge der stärker angespannten Lippen bzw. der verkleinerten Lippenöffnung.

Wird nur der Luftdruck erhöht, ergibt das einen lauteren aber keinen höheren Ton.
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Beitrag von Abri »

Moritz, wie Du es auch drehst und wendest, um eine physikalische Erklärung beizubringen: das haut nicht hin. Lurchi kann das bestimmt viel viel besser erklären als ich und lies mal meinen 2. Link, dann wird Dir einiges klar werden. Bei mir hats auch gedauert, bis ich begriffen hab.

Was die bessere Schwingung an der feuchten Innenseite der Lippe angeht hab ich auch noch was für Dich:

http://www.trumpetguild.org/pdf/2004jou ... cience.pdf

Nun zu dieser Behauptung:
Callet schließt von physikalischen Eigenschaften des Trompetenklangs (Zentrierung, Klangfülle, ...) und Leichtigkeit/Ausdauer beim Spielen, darauf, dass dies nur mit dem von ihm wiederentdeckten Zungen- und Lippeneinsatz möglich ist. So kommt er dann darauf, dass Shavers, James, Gozzo und Horst Fischer mit seiner Methode blasen
Das meint der wirklich ernst!
Zu den insgeheimen TCE`lern gehören übrigens auch Maurice Andrè und Günther Beetz. Nur wissen die das einfach nicht. Frag doch mal Andrè oder Beetz, was die von der Theorie halten! Glaubst Du allen Ernstes, Günther Beetz spielt mit über einem an der Lippe fixierten Zungenkeil komprimierter Luft, nur dass er es nicht merkt und darum was anderes erzählt?
Wer soll sowas glauben?
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Es wurde ja z. T. schon angesprochen, aber zwei Aspekte, die mich an Callet - ohne seine Methodik besonders zu kennen - besonders stören, um nicht zu sagen, dass sie ihn diskreditieren:

Seine Argumentation ist: ich spiele super, ein anderer spielt auch super und klingt so wie ich, also ist die logische [sic!] Schlussfolgerung, er spielt genauso wie ich. Offensichtlich macht er das bevorzugt mit Trompetern, die schon tot sind und sich gegen so etwas nicht mehr wehren können. Wenn seine Methode so gut ist, wie er selbst behauptet, dann hätte er es wirklich nicht nötig, vom Ruhm anderer Leute etwas auf sich zu ziehen und damit seine Kompetenz in Frage zu stellen. Wer so agiert, hat entweder so wenig Fachwissen, dass er nichts von anderen funktionierenden Methoden weiß und sich so eben sein kleines Universum zusammenbastelt, oder er versucht eiskalt aus anderer Leute Arbeit und Erfolg Profit zu schlagen.
moritz hat geschrieben:Er [Callet] gibt auch über das Telefon Unterricht und die erste halbe Stunde ist frei.
Unterricht über das Telefon finde ich sowas von krank und lachhaft. Für wie dumm glaubt Callet eigentlich, dass er die Trompeterwelt verkaufen kann? Er "unterrichtet" Leute, ohne sie sehen zu können, ja sogar ohne sie richtig hören zu können! Sowas ist einfach nur erbärmlich und eine üble Abzocke. Lass mich raten: Der "Telefon-Unterricht" kostet nach der ersten Gratisstunde wahrscheinlich 100$ pro halbe Stunde, zzgl. Telefonkosten. Wer auf so eine Abzocke reinfällt, dem ist nicht zu helfen.

Noch einmal: ich habe mich nicht über die Methode als solche geäußert, sondern über deren Vermarktung durch Callet. Wenn jemand eine gut funktionierende Methode entwickelt hat, dann sollte er Abzocke genauso wenig nötig haben wie diese Aktion mit verstorbenen Trompetern.

LG, Miss Trumpet
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Beitrag von Sandkuchen »

Eine lustige und typische Diskussion. Wer großmaulig Werbung für sein Produkt macht, kriegt hier allergische Reaktionen. Kann man in den Themen zu Burba, Monette, TCE, Turbobohr oder BE nachlesen. Interessanterweise ist die allergische Reaktion (negativ Werbung) öffters(fast) so maßlos wie die Werbung.
Mich interessiert die Werbung der Anbieter nicht so. Ich lese lieber Erfahrungsberichte. Zu TCE z.B. von Hannes (TCE soll bei ihm und seinen Schülern primar sein) oder Abri (TCE führte bei ihm klanglich in die Sackgasse). Gibt es hier noch andere`, die sich nach einem Workshop ernsthaft auf TCE eingelassen haben?
Was Civiletti angeht, möchte ich noch bemerken, dass der nach Ansicht von Callet TCE/Superchops nicht richtig umgesetzt hat, Callet wirft ihm zum Beispiel vor, dass er überbläst. Callets Behauptung ist, dass man die Luft optimal komprimieren (siehe meine Antworten an Ansgar und Lurchi) und die Luftmasse stark reduzieren muss! Hier unterscheidet sich seine Ansatzmethode zum Beispiel fundamental von Systemen - wie zum Beispiel Claude Gordon, die großen Wert auf das Training der Atmung legen.
Also, Moritz, wenn das nicht an Religionsstreitigkeiten erinnert?

@Bernhard
Heißt das, dass ASA, Burba, Iron etc. nicht weiterhelfen?
Ich habe Hannes so verstanden, dass mit Hilfe der an den Lippen fixierten Zunge die Lippenöffnung manipuliert wird. Das würde die Funktionsweise von TCE erklären?
moritz
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Beitrag von moritz »

Sandkuchen hat geschrieben:
Was Civiletti angeht, möchte ich noch bemerken, dass der nach Ansicht von Callet TCE/Superchops nicht richtig umgesetzt hat, Callet wirft ihm zum Beispiel vor, dass er überbläst. Callets Behauptung ist, dass man die Luft optimal komprimieren (siehe meine Antworten an Ansgar und Lurchi) und die Luftmasse stark reduzieren muss! Hier unterscheidet sich seine Ansatzmethode zum Beispiel fundamental von Systemen - wie zum Beispiel Claude Gordon, die großen Wert auf das Training der Atmung legen.
Also, Moritz, wenn das nicht an Religionsstreitigkeiten erinnert?
Sandkuchen, ich weiß ja nicht, welchen Informationsstand du zu Religionsstreitigkeiten hast, aber seit wann haben doch eher physikalische Kategorien wie Luftmasse und Überblasen, etwas mit Religionsstreitigkeiten zu tun? Mit dem Vorwurf der Religionsstreitigkeit bezieht man Position gegenüber etwas, ohne sich damit sachlich auseinandersetzen zu müssen! Im Übrigen, die sachgemäße Antwort auf Religionsstreitigkeiten wäre die Kritik der Religion!!

Moritz
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Beitrag von Käptn-Z »

*Muhahahhahahahhaaa*
Ich kann über diesen Thread nur lachen. Zuerst war Adaci mit seinem Turbobore der Heilbringer... jetzt findet man die Mundstücke zum Schleuderpreis bei Ebay. Dann kommt der Dave Monette mit seinen Visionen und verkauft ein bischen vergoldetes Metall für 238.- als Wundermundstück... Der Hype beginnt und jeder Trompeter, der mit üben nicht ans Ziel gekommen ist, kauft ein Monette Mundstück für viel Geld. Die findet man dann entweder bei Ebay, oder im Trompetenforum unter der Rubrik "Biete". Zu den Monette Mundstücken darf man aber auch sagen, dass sie ganz in Ordnung sind... nur eben überteuert und schlecht verarbeitet.

Jetzt gibts die grosse Diskussion über Ansatztechniken. Ich finds nur etwas traurig, dass der grosse Meister selber nicht umsetzen kann, was er predigt. Da unterhalte ich mich doch lieber mit Malte Burba. Der Mann hat richtig Ahnung (auf Ansatz bezogen)!

Grüsse
"Z" -der mit seiner eigenen Technik ganz zufrieden ist-
:roll:
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

moritz hat geschrieben:Sandkuchen, ich weiß ja nicht, welchen Informationsstand du zu Religionsstreitigkeiten hast, aber seit wann haben doch eher physikalische Kategorien wie Luftmasse und Überblasen, etwas mit Religionsstreitigkeiten zu tun? Mit dem Vorwurf der Religionsstreitigkeit bezieht man Position gegenüber etwas, ohne sich damit sachlich auseinandersetzen zu müssen! Im Übrigen, die sachgemäße Antwort auf Religionsstreitigkeiten wäre die Kritik der Religion!!
Moritz, ich bin mir nicht sicher, ob Du Sandkuchen tatsächlich nicht verstehst, oder nicht verstehen willst. Es geht um die Art der Auseinandersetzung, die erinnert an Religionsstreitigkeiten. Das ist eine Metapher, Moritz, eine rhetorische Figur bei dem ein Wort nicht in seiner ursprünglichen, sondern übertragenen Bedeutung benutzt wird.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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Beitrag von Sandkuchen »

@ Moritz

Erzähl doch mal von Deinen TCE-Erfahrungen. Wo und wie hast Du es gelernt und wie hat es Dein Spiel beeinflußt?
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Beitrag von yogi »

Ich finds nur etwas traurig, dass der grosse Meister selber nicht umsetzen kann, was er predigt. Da unterhalte ich mich doch lieber mit Malte Burba
genau ... unter den Blinden ist der Einäugige König
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Spasstrompeter
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Übersetzung

Beitrag von Spasstrompeter »

Hallo liebe BE Fangemeinde.

Ich stelle mich als Newbie kurz vor:
bin seit 27 Jahren Solotrompeter im Orchester, seit 20 Jahren im RQ und es macht mir immer noch viel Spass, Neues aus der Trompetenwelt zu entdecken.

Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich auf Jeff Smiley und seine Methode gestoßen. Kurz gesagt: es ist das Beste, was mir in meiner langen Trompeterkarriere untergekommen ist. Und auch ich habe vieles (auch viel Mist!) ausprobiert. Mein -keinesfalls schlechter- Ansatz hat sich weiter verifizierbar verbessert.

Das einzige Manko ist, dass es das Buch nicht schon vor 30 Jahren gegeben hat. Ich habe Kontakt mit mehreren erfahrenen BE Usern und auch mit Jeff persönlich. Er ist ein sehr seriöser Mensch, der unglaublich viel Ahnung hat und dem es um die Sache geht.

Ein Projekt, das inzwischen schon sehr weit fortgeschritten ist, ist eine von Jeff natürlich autorisierte und erwünschte deutsche Übersetzung seiner Methode. Da ich in dieses Projekt involviert bin, habe ich einige Fragen ans Forum:

1. wie groß ist der Verbreitungsgrad von BE bzw. die Nachfrage nach einer deutschen Übersetzung?

2. besteht in der deutschen Trompeterszene ein Interesse daran, Jeff mal nach persönlich nach Deutschland einzuladen und ein paar workshops zu halten?

Bitte um möglichst viel Feedback!

Uwe
carpe diem!
moritz
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Beitrag von moritz »

Abri hat geschrieben:Moritz, wie Du es auch drehst und wendest, um eine physikalische Erklärung beizubringen: das haut nicht hin. Lurchi kann das bestimmt viel viel besser erklären als ich und lies mal meinen 2. Link, dann wird Dir einiges klar werden. Bei mir hats auch gedauert, bis ich begriffen hab.


Ansgar, leider begründest du deine Behauptung nicht, dass meine Überlegungen zur Logik von TCE nicht hinhauen. Du verweist auf Lurchi, der das angeblich besser kann als du. Lurchis Bemerkungen haben mir allerdings überhaupt nicht eingeleuchtet, siehe unten! Dann empfiehlst du mir zur Klärung das Studium des Textes deines zweiten Links von Erik Veldkamps Homepage:

http://www.erikveldkamp.nl/Resources/ar ... rSpeed.pdf


In diesem Link wird in Form eines Dialogs die physikalische Bedeutung des Tongue Arch beim Trompeteblasen diskutiert. Der Text argumentiert im Wesentlichen mit dem Bernoulli Prinzip (:= p + 1/2rv^2 + rgh = constant (die aus dem Energieerhaltungssatz abgeleitete Bernoulli-Gleichung), p:= statischer Druck, v:= Geschwindigkeit, r (rho) = Dichte, g:= Gravitationskonstante, h für den Höhenunterschied im Strömungskanal) für die Bedeutungslosigkeit des Tongue Arch bei der Veränderung der Tonhöhe durch Manipulation des Gasstroms. Bestenfalls wird dem Zungenbogen eine Bedeutung bei der Ausführung der Bewegung der Unterlippe zugestanden:

“However for the act of setting the lips correctly, most people execute a certain amount of muscular effort from just inside of the mouth. These muscles, around the inside of the bottom lip, can not move freely unless the tongue reacts and moves forward and up, allowing the tissue to move forward. Also the muscles at the corners can cause a reaction from the tongue. Perhaps Gordon was trying to get his students to use these embouchure muscles but concentrate on the tongue movement "alone" so they would not think about the lips. However, it IS possible to use the type of embouchure where more of the outer tissues of the mouth
are used for tensioning, (rolling-in type ). These muscles are not connected physiologically to the tongue so the tongue does not react. Personally my embouchure is a little bit of both, so my tongue moves up very little in response to the little bit of effort from inside the aperture.
Even so that I can play quite high with a low tongue. And it sounds good! And I get the advantage of the absence of an extremely arched tongue robbing me of air pressure at the aperture. (S.6 im angegebenen Link)

Ganz unabhängig von der Frage, ob die in dem von dir angegebenen Link vorgetragenen Argumente von Daryll Jones die Bedeutung des Tongue Arch richtig erklären – ich habe da meine erheblichen Zweifel – ist der Text für eine Debatte über die von Callet wieder entdeckte Ansatzmethode nicht sehr brauchbar, weil Callet in seiner Methode gar keinen Tongue Arch verwendet, sondern einen Tongue Wedge.!!Callet empfiehlt ausdrücklich jeden Zungenbogen zu vermeiden, sowohl im Sinne von Colins ‚Lip Flexibilities’ hinten in der Mundhöhle, als auch im Sinne von Claude Gordon einen so genannten Forward Arch, wobei die Zungenspitze hinter den unteren Schneidezähnen oder bei manchen sogar davor fixiert wird. Die Chop Docs nennen das auch Anchor Tonguing. Bei Callet ist die Zunge nicht geankert, sondern in der Mundhöhle eher flach, der Kiefer weit geöffnet, die Zungenspitze drückt durch die weit geöffneten vorderen Zahnreihen gegen die Lippen, und die Artikulation wird ausgeführt mit der mehr oder weniger Auf- und Abbewegung des Zungenrückens gegen die oberen Schneidezähne (Siehe sein Buch ‚Trumpet Secrects’). Auf diese Weise wird ein so genannter ‚Tongue Aperture’ erzeugt, der den Strömungsraum der Luft stark verkleinert, bevor diese so beschleunigte Luft dann auf das Lippengewebe trifft. Der verkleinerte Strömungskanal führt bei abnehmendem statischen Druck zu einem höheren dynamischen Druck (siehe die Bernoulli Gleichung oben!), der den auf das Lippengewebe wirkenden Druck erhöht. Die für die höheren Frequenzen nötige größere Spannung der Oberlippe wird durch den so genannten Lip Grip gegen die Zunge (nicht dasselbe wie das Einrollen der Lippen oder deren Zusammendrücken!) erzeugt.

Eine praktische Warnung: Die Umsetzung der Methode ist gar nicht so einfach, weil man die alten dazu ganz konträren Angewohnheiten gar nicht so leicht los wird! Vor allzu schnellen Schlüssen aus misslungener Anwendung sei also nicht nur in theoretischer sondern auch in praktischer Hinsicht gewarnt.

Moritz
Zuletzt geändert von moritz am Montag 26. Februar 2007, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
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