BE und TCE

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Moderator: Die Moderatoren

supertobi
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Beitrag von supertobi »

Dobs hat geschrieben:Ich kritisiere nicht so sehr die Methode selbst. Von mir aus soll jeder so spielen, wie er will und so, wie es für ihn funktioniert. Vielleicht kommt mal einer auf die Idee mit der Nase zu spielen. Prima, soll er machen, wenn es funktioniert.

[...]

Was mich aber echt nervt ist, daß die offizielle Lehrmeinung dieser Methode, TCE als den einzig richtigen Weg anpreist [...].
Jetzt mal ganz sauber geschlussfolgert:

Es gibt verschiedene Methoden der Tonerzeugung auf der Trompete. Einige davon sind anderen überlegen, da sie entweder bessere Ergebnisse (je nach den subjektiven Zielen wie z.B. Klangideal) als andere erzielen, oder das gleiche Ergebnis mit weniger Mühe. Es muss also mindestens eine Methode geben, die für einen bestimmten Trompeter eine "beste Methode" ist, da es keine bessere Methode gibt. Es kann natürlich mehrere gleich gute "beste Methoden" geben. Problem hierbei ist, dass die Optimierung letzlich mehrere Ziele verfolgt: Qualität des Ergebnisses und Mühe, die zur Erreichung des Ergebnisses erforderlich ist. Diese Ziele können im Konflikt miteinander stehen. Um die individuell "beste Methode" zu ermitteln, müsste man die Nutzenfunktion des jeweiligen Trompeters hinsichtlich Qualität und Mühe kennen; dann könnte man diese beiden Ziele gegeneinander abwägen.

Zwischenfazit: Es gibt für einen individuellen Trompeter eine Methode, die in puncto Qualität des erzeugten Tones und/oder zur Tonerzeugung benötigten Mühe durch keine andere Methode übertroffen wird.

(Letztendlich ist das eine Selbstverständlichkeit, aber ich wollte es mal ganz genau auseinanderdröseln.)

Jetzt stellt sich die Frage, wie es aussieht, wenn man diese Logik auf mehr als eine Person, etwa auf die Gesamtheit aller Trompeter, anwenden will. Hier kommen viele Unwägbarkeiten ist Spiel, deshalb sind weitere Schlussfolgerungen nicht mehr so zwingend.

Aber wenn man für eine Gruppe von Trompetern folgendes unterstellt:
- die Trompeter sind sich in ihren Anatomie so ähnlich, dass sie mit der gleichen Methode der Tonerzeugung gleiche Ergebnisse erzielen
- die Trompeter haben die gleichen Klangideale
- die Trompeter haben die gleichen Präferenzen hinsichtlich des Trade-Offs Qualität des Klangs vs. Mühe zur Tonerzeugung,

dann gibt es doch für diese Gruppe eine gemeinsame "beste Methode".

Es könnte ja durchaus sein, dass TCE für eine dieser Gruppen die "beste Methode" ist.

Was ich damit eigentlich nur sagen wollte: dein Einwand, Dobs, läuft ein bisschen darauf hinaus, jeder solle so spielen, wie es für ihn am besten ist. Diese Kritik an der Argumentation der TCE-Anhänger (insb. an Moritz) geht etwas fehl, weil sich eben zeigen lässt, dass nicht jeder Trompeter eine individuelle Methode braucht, sondern dass es eine "beste Methode" für eine Vielzahl von Trompetern geben kann.

Daher finde ich die Kritik von lurchi besser, der bei der (behaupteten) Funktionsweise von TCE ansetzt. Dieses Schwert ist meines Erachtens viel schärfer.

Hab ich's endlich ad absurdum geführt? ;-)

Nachtrag: gibt es von Yamaha nicht einen Roboter, der Trompete spielen kann? Welchen Ansatz verwendet der denn? Man könnte die ganze Frage auf diese Art empirisch lösen...

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Beitrag von Spätberufener »

Hallo moritz

versuche Dir meine Erfahrung mit TCE zu schildern, und gehe davon aus dass Du sowas lieber liest wie manchen schwachsinnigen Beitrag.
Vor einem Jahr war ich bei einem TCE Spezialisten der mich mit der Methode vertraut machte.Inzwischen spiele ich mit der Zunge weit vorne. Meine Zuhörer loben meinen Ton. Im Dezember war ich auf einem Lehrgang mit Rüdiger Baldauf der behauptete auch dass mein Sound schön wär.
Ein kleines Problem habe ich doch.Wenn ich die Zunge an der Unterlippe fixiere überträgt sich die Schwingung der Lippe auf die Zunge und dieses kitzelt fürchterlich. Werde demnächst wieder mit einem TCE Spezialisten Kontakt aufnehmen, vielleicht können wir auch dieses Problem beseitigen.

LG Spätberufener.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

supertobi hat geschrieben:Was ich damit eigentlich nur sagen wollte: dein Einwand, Dobs, läuft ein bisschen darauf hinaus, jeder solle so spielen, wie es für ihn am besten ist. Diese Kritik an der Argumentation der TCE-Anhänger (insb. an Moritz) geht etwas fehl, weil sich eben zeigen lässt, dass nicht jeder Trompeter eine individuelle Methode braucht, sondern dass es eine "beste Methode" für eine Vielzahl von Trompetern geben kann.
Das bestreite ich doch gar nicht. Es ist aber absurd, den Wert der Methode dadurch zu beweisen, indem man versucht, anhand von Fotos und Hörbeispielen berühmter Weltklasse-Trompeter zu behaupten: "Die spielen mit TCE, deshalb ist es die einzig wahre Methode." Das finde ich unredlich. Aber damit hat Moritz nichts zu tun.

Nochmal, lurchi greift ja die Methode an, weil er sagt, es kann jedenfalls so physikalisch nicht funktionieren. Dazu kann ich nichts sagen. Bei einigen scheint es ja zu klappen.
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Dobs hat geschrieben: Nochmal, lurchi greift ja die Methode an, weil er sagt, es kann jedenfalls so physikalisch nicht funktionieren.
Das stimmt so nicht ganz, ich sage nur dass die Erklärung zur Methode unsinnig ist. Es kann sein dass es so funktioniert, dann muss es aber andere Gründe als die angeführten haben.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

lurchi hat geschrieben:Das stimmt so nicht ganz, ich sage nur dass die Erklärung zur Methode unsinnig ist. Es kann sein dass es so funktioniert, dann muss es aber andere Gründe als die angeführten haben.
Ja, aber genau das meine ich. Dann habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Nach der physikalischen Erklärung kann es, nach Deiner Meinung so nicht funktionieren, sondern allenfalls anders.
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Beitrag von Erik Veldkamp »

Welchen Methode mann auch nehmt, Trompete spielen bleibt immer das selbe. Mann braucht eine Luftfluss und Lippen die langsamer oder schneller vibrieren durch mehr oder weniger Lipspannung, so das mann eine "pulsierende Luftstrom" bekommt.

Wenn mann mit oder ohne Zunge spielt hat damit nicht soviel zu tun. Mann kann kann auch eine C4 spielen ohne Zunge...die Attack ist nur pffffaaaC44444444.... :lol:
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Beitrag von trompeti »

Hallo Spätberufener

Ich habe auch einmal versucht so mit der Zunge vorne zu spielen und finde es amüsant, dass du als erster und einziger auf diese lästige Erscheinung hinweist. Ich werde nie im Leben so spielen wollen. Aber ehrlich gesagt, mit der Zunge vorne zwischen den Zähnen kann ich diesen Pfeiffton imitieren, den die Screamer haben. Manchmal ein guter Effekt. Zudem, ich habe lange getüftelt um wie ein Alphorn zu klingen, da müsst ihr die Oberlippe auf der unteren Zahnreihe fibrieren lassen, am besten klingt es dann, wenn die Naturtonreihe mit den Ventilen 1-3 gespielt wird. Etwas irritierend am Anfang aber für jedes Jodlerfest ein Hit....

sorry für die Störung im TCE Club, ich hau schon ab

8) cheers
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Beitrag von wernertrp »

Höre heute zum ersten mal von der TCE Klinik.

Ist sicher für 3x Naturtrompeten ausgedacht.
Klingt in der Kirchenhalle ganz gut.
Auf einer Stage I California im trockenen Studio aber scheußlich.
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Re: BE und TCE

Beitrag von Trpless001 »

Hallo,

laut Hannes und Co. scheint es ja nicht ungefärhlich zu sein, TCE im Alleingang zu versuchen.
Wenn ich mich an die Schule von Civiletti halte, müsste das aber doch zu machen sein.
Ich versuche jetzt mal das Spit-Buzzen von tiefen/mittleren Tonleitern und ich finde es
gar nicht mal so schwer. Um das Gefühl für das "Spucken" und die Zungenspitze an der Lippe zu haben, fange
ich an mit Spit-Buzzing ohne Trompete und dann bringe ich sie währenddessen an die Lippen.
Noch zwei Fragen:
Kann man denn beim Proben wechseln zwischen TCE als Übung und dem normalen Programm mit dem alten Ansatz, oder
sollte man dann zumindest beim Proben die neue Methode versuchen durchzuziehen?
Falls es denn wirklich so wichtig ist, kennt ihr (TCE)-Lehrer im Saarland und Umgebung?

Gruß,
Trpless001
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Re: BE und TCE

Beitrag von FlüTro »

Hochwälder
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TCE

Beitrag von Hochwälder »

Trpless001 hat geschrieben:...... kennt ihr (TCE)-Lehrer im Saarland und Umgebung?
Hallo, ich kenne niemanden, der im genannten Bereich nach der TCE-Methode unterrichtet.
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
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