Psychische Bremsklötze?

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Moderator: Die Moderatoren

Tharlin
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Re: Psyche und Alkohol

Beitrag von Tharlin »

Marko hat geschrieben: Die Psyche kann einen gerade auch in der Höhe ziemlich behindern. Wenn man zum Bespiel in einem Konzert schon 3 oder 4 Takte vor einem hohen Ton denk "hoffentlich treff ich den jetzt auch...!", wird der mit einiger Wahrscheinlichkeit auch wirklich in die Hose gehen. Macht man sich aber garkeine Gedanken drüber klappt es in der Regel auch problemlos.
Genau so ist das bei mir. Sobald ich über's e'' muss fang ich an zu denken "hoffentlich kommt der sauber" und alles überhalb vom g'' ist bei mir in der Schublade "schaff ich eh nicht".
Marko hat geschrieben: Man merkt das zum Beispiel beim Genuss von Alkohol (es soll ja gelegentlich vorkommen das bei der Musik auch mal was getrunken wird :wink: ). Nach 2-3 Fläschchen Bier wird man viel lockerer (und mutiger), und plötzlich klappen Stellen über die man sich sonst Gedanken macht problemlos. Das soll jetzt um Himmels Willen nicht dazu animieren vor jedem Trompete spiele, womöglich auch noch vor einem Konzert, Alkohol zu konsumieren. :!:
Das hab ich letzt bei einem Auftritt gemerkt. Ich war total verkrampft und es hat alles nicht so sauber geklappt. Nach 2 Radlern war mir's egal, ob ich mich vielleicht blamieren könnte und auf einmal wurd ich nach jedem Stück von meinen Kollegen gefragt, was heute mit mir los sei. So locker und klingend hätte ich noch nie gespielt.
Marko hat geschrieben:Aber es zeigt einem auf das man sich allein durch den Gedanken es könnte nicht klappen viel verbauen kann. Wenn man locker an etwas herangeht merkt man schnell das es eigentlich doch problemlos geht. Es gibt sicherlich auch genügend andere Methoden entsprechend "locker" zu werden als der Konsum von Alkohol!!!
Hm... gib mal 'nen Tipp! :D
ABC
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Beitrag von ABC »

zum Thema Alkohol: Ich weiß natürlich, das war vorher ironisch gemeint, aber ich denke trotzdem, dass Alkohol der Feind der Musiker ist: Wer kennt das nicht: Man ist so richtig nervös(womit wir wieder bei der Psyche wären) und hat zittrige Hände, man trinkt nen KLEINEN Schnaps zur Beruhigung. Nun irgendwann denke ich reicht einer nicht mehr, dann werdens halt 2, usw. Das ist ein Teufelskreis, deswegen trinke ich vor und während Auftritten im Prinzip gar nix mehr. Das ist genau dasselbe wie bei sog. "Mitteln gg. Nervosität". Jeder muss mit seiner eigenen Psyche umgehen lernen, und das schafft man mMn nur, wenn man sich so oft wie möglich damit konfrontiert. Ansonsten kann das in einem Teufelskreis enden, aus dem man so schnell nicht mehr rauskommt.
Never practice, always perform!!!
Tharlin
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Beitrag von Tharlin »

Ist schon klar, dass Alkohol keine Lösung ist. Mir ist nur in der genannten Situation bewusst geworden, wie viel anscheinend von meiner psychischen Anspannung und Nervosität abhängt.
Bretzenheimer-Spitzbub
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Beitrag von Bretzenheimer-Spitzbub »

Hallo,
wir wissen ja alle das nur der Mensch selbst den Ton erzeugen kann der letztendlich aus seiner Tompete kommt. Bei einer Gitarre kann ich eine Saite anschlagen und bei einem Klavier kann ich eine Taste drücken und somit einen Ton zum klingen bringen. Bei der Trompete erzeugt nur der Spieler, durch das schwingen seiner Lippen, den Ton. Jeder Mensch hat auch mal einen schlechten Tag. Da kann der Klavierspieler immer noch einen guten Ton erzeugen, der Trompeter dagegen kann blockieren weil sein Körper einfach nicht kann oder auch will. Ich glaub für dieses Problem, das wir warscheinlich alle kennen, gibt es keine pauschale Lösung....
Gruß, Jürgen.
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Beitrag von Tharlin »

Dann hab ich wohl nur schlechte Tage erwischt bisher... :D
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Beitrag von JackD »

also bei mir ist das ganze noch viel slimmer!!!!
endweder ich hab auch eine psychische Blockade oder einfach nur ansatzprobleme, aber ich komm nicht über das g".
seit 1 Jahr wieder Unterricht und es klappt einfach nicht.
Ich muss gestehen ich auch auch vll. erst jeden 2 Tag mal aber doch nehme ich die hupe in die hände.
Ich finds nur krass, dass ich einfach nicht über das g" komme!!!! :cry:
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yan
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Beitrag von yan »

Meine Blockade ist grad auf dem Höhepunkt - schlimmer kann ichs mir nicht vorstellen.
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Tharlin
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Beitrag von Tharlin »

Naja, vom üben her... ich hab 2 mal in der Woche Probe, dazu 1-2 Auftritte.
Aber mehr mach ich auch nicht.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Ich muss gestehen ich auch auch vll. erst jeden 2 Tag mal aber doch nehme ich die hupe in die hände.
Ich finds nur krass, dass ich einfach nicht über das g" komme!!!! :cry:
Naja, vom üben her... ich hab 2 mal in der Woche Probe, dazu 1-2 Auftritte.
Aber mehr mach ich auch nicht.
Da müsst ihr nicht die Psyche als Ursache bemühen, denn ohne täglichem Üben läuft auf der Trompete einfach nichts. Es muss schon zuerst mal über längere Zeit hinweg einiges auf das Übekonto eingezahlt werden, bevor auch bei unregelmäßigem Üben ein gewisser Tonumfang erreicht werden kann.
yan hat geschrieben:Meine Blockade ist grad auf dem Höhepunkt - schlimmer kann ichs mir nicht vorstellen.
Was ist denn los?

LG, Miss Trumpet
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yan
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Beitrag von yan »

Der "richtige" Ansatz funktioniert einfach aufgrund meiner Zahn oder Kieferstellung nicht. Ich kann meine Lippen nicht anspannen, ohne dass der Kinnmuskel nach oben rutscht oder die operlippe über die unterlippe kommt.
Versuche es schon seit Jahren, in letzter Zeit ganz intensiv, aber es ändert sich fast garnix. Ich konnte meinen Ansatz ein wenig umstellen und schaffe ein wenig leichter das d3, als vorher, da ich jetzt meinen Unterkiefer weiter nach vorne schiebe um ihn ansatzweise auf Höhe mit dem Oberkiefer bringe.
Jedoch habe ich dadurch mit anderen Problemen zu kämpfen: Ich muss meine Unterlippe ziemlich weit ueber die unteren Zähne rollen, damit ich einen Ton erzeugen kann, da es ja normal bei mir irgendwie nicht geht. dadurch wirds obenrum immer enger und das e3 ist quasi unmöglich. Hinzu kommt noch, dass es mir schwer fällt, die tiefen Töne mit dem gleichen Ansatz zu spielen, da ich meine Unterlippe für die unteren Töne ja sozusagen zurückrollen muss und sich dadurch mein Ansatz verschiebt. Nach längerem Anstoßen wird meine Lippe total Trocken und die folgenden angestoßenen Töne hören sich nach "ptfööp" an. Achja, an den Seiten des Mundstücks entweicht auch noch Luft auszwischen meinen Lippen, vorallem in tiefer Lage. Mein Lehrer übt schon lange mit mir diese Probleme zu beseitigen, aber es funktioniert einfach nicht. Oft bin ich beim Üben, vor allem von Etüden, so frustriert, dass ich kurz davor bin meine Kanne zu zerschmettern.
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Beitrag von Tharlin »

Miss Trumpet hat geschrieben:
Ich muss gestehen ich auch auch vll. erst jeden 2 Tag mal aber doch nehme ich die hupe in die hände.
Ich finds nur krass, dass ich einfach nicht über das g" komme!!!! :cry:
Naja, vom üben her... ich hab 2 mal in der Woche Probe, dazu 1-2 Auftritte.
Aber mehr mach ich auch nicht.
Da müsst ihr nicht die Psyche als Ursache bemühen, denn ohne täglichem Üben läuft auf der Trompete einfach nichts. Es muss schon zuerst mal über längere Zeit hinweg einiges auf das Übekonto eingezahlt werden, bevor auch bei unregelmäßigem Üben ein gewisser Tonumfang erreicht werden kann.
Das Problem bei mir ist halt einfach, dass ich wirklich nur mit den Lippen spiele. Druck über die Luftsäule oder Bauchstütze oder was man da alles machen kann, kapier ich nicht wirklich. Zumindest nicht so, dass ich's umsetzen könnte.
Also meine Atmung kannst dir so vorstellen, wie wenn ich ganz gemütlich die Luft "aushauche"... :(

Und wenn ich einfach nicht weiß WIE genau ich die Atmung ändern kann, dann bringt ja auch alles üben nichts, weil ich einfach nicht wirklich weiß WAS ich überhaupt üben muss in der Hinsicht... :?
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Nemez
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Beitrag von Nemez »

also ich kann euch zwar keinen Fachmännischen rat geben, wie miss trumpet, da ich selber "nur" student bin......

Ich kann euch eins aber trotzdem sagen.......

ich habe die gleichen Probleme gehabt und es haben sie sehr viele andere auch...

Ich wollte auch schon oft meine kanne aus dem fenster werfen, aber da muss man durch und einfach weiter machen!!!!

Und wenn man nicht täglichübt, kann das einfach nicht's werden, darüber muss man sich klar sein.....

einfach Luftstütze halten, ansatzspannung.....aber nicht verkrampfen, sondern immer locker bleiben ;)
!!! Übung macht den Meister !!!
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Nemez
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Beitrag von Nemez »

Tharlin, dann musst du dir einen lehrer suchen, der die einfach mit dir übt, dann geht das schon
!!! Übung macht den Meister !!!
DIFFUS
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Beitrag von DIFFUS »

Hallo zusammen!

Es es gibt ja schon immer genug Tipps von den Profis und das finde ich richtig super. Danke für die super Tipps und die Motivation.

Ich habe mich bisher gar nicht getraut überhaupt was zu schreiben. :oops:

Nun aber etwas aus dem Erfahrungsschatz. Ich habe in einem Blasorchester Trompetespielen gelernt, und das war bei mir nur Drücken und ich hatte den falschen ansatz (anstatt lippenwinkel nach unten, hat es bei mir ausgesehen als ob ich lache).
Nach meiner Ansatzumstellung vor etwa 1 1/2 Jahren ging gar nichts mehr und das über bestimmt zwei Monate, ich kam nur bis c'', für mich eine Katastrophe. Dann langsam habe ich mich Halbtonschritt für Halbtonschritt hochgeabeitet und jetzt ist b'' sicher und h'' und c''' in Angriff genommen.

Was ich damit sagen will es gibt immer Ups und Downs oder auch Ruheperioden, wo man übt wie blöd aber es wird im ersten Moment nicht besser. Immer weiter üben und nicht aufgeben, man erntet später den Lohn, denn man sich vorher mühsam ''erkämpft'' hat. Mit dem richtigen Lehrer klappt es auch wieder, der weiß was er tut. Es braucht Zeit und Vertrauen!

Also keine keine Blockaden bei den Downs!!!

Hoffe ihr verzeiht, dass bei mir die high notes damals schon alles über c'' waren :wink:

Kopf hoch yan! Du hast das Problem in Angriff genommen und arbeitest dran, vielleicht musst du am Anfang etwas zurückstecken, aber mit der Zeit funktionierts dann. Wie sieht es denn mit Bindeübungen aus?? Die haben mir immer sehr geholfen, also richtig von unten nach oben versuchen zu binden, dann merkst du irgendwann wo der Knackpunkt ist, also ab welchem Ton es nicht mehr geht, und daran kann man dann Üben. erst von der Mitte zum Problemton und dann von immer weiter unten binden, meiner Meinung nach verhindern die Bindeübungen, auch dass man zuviel drückt. Ziel ist meiner Meiner Meinung nach, dass man quasi seinen ganzen tonumfang durch eine Bindung erreichen kann...bei mir ist das möglich und dass es auch für hohere lagen geht sehe ich an meinem Trompetenlehrer...

so nun solls reichen

lg Anna
Wenn schon falsch dann richtig (laut)!
aparth
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Öfter mal positiv denken.

Beitrag von aparth »

Ich glaube eine Blechbläser kann viel Sicherheit gewinnen wenn er seine Gedanken um Dinge kreisen läßt die er kann. Wenn ab einem bestimmten Ton Schluß ist, Sound und oder Intonation nicht mehr genügen an die tieferen Töne denken und auch üben, und gute Laune bekommen weil die ja schön sind und rund klingen.
Vielleicht mal da Buch, besser noch einen Workshop von Herrn Burba konsumieren und in die Situation kommen auch ohne Instrument für besseres Spiel mit dem Instrument zu sorgen.
An alle (davon gibt es auch hier einige) Burbahasser, bestimmt gibt es auch andere kompotente Musiker die in der Lage sind Trompete spielen zu erlären und auch zu lehren. Ich kenne aber keinen, bin jedoh sehr glücklich mit dem was Malte erzählt hat.
Andreas

ps. vielleicht können wir bei Gelegenheit eine Diskusion anzetteln in der verschieden Lehrkonzepte vorgestellt und auch verglichen werden.
Würde gern hoch spielen auf der Trompete !!!
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