höhere Töne stufenweise lernen?
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Ich denke, die Mods sollten den Thread mal als unsere Extraspielwiese abtrennen.
sonst macht das halbtonweise Üben keinen Spaß mehr mit so viel Theorie
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Liebe Grüße vom Singvögelchen!
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Wir könnten ja auch 'mal zum Thema schreibenSingvögelchen hat geschrieben: ↑Sonntag 14. März 2021, 11:53 Ich denke, die Mods sollten den Thread mal als unsere Extraspielwiese abtrennen.
sonst macht das halbtonweise Üben keinen Spaß mehr mit so viel Theorie
Ich bin immer davon ausgegangen, dass man sich höhere Töne schrittweise erüben muss. 30 Jahre lang war das bei mir auch so - immer wieder unterbrochen durch großzügige Phasen der Stagnation
Ende letzten Jahres habe ich mir ein Didgeridoo gekauft, zum einen aus reiner Neugierde und um das Thema Zirkularatmung ein weiteres Mal anzugehen - vorherige Versuche waren gescheitert. Nach zwei Wochen ging auf der Trompete plötzlich eine Tür auf und aus f3 an guten Tagen wurde c4 an bisher jedem Tag seit dem, also seit etwa 10 Wochen. Natürlich nicht konzertreif und im Augenblick auch nur leise, aber es geht. Und ja, ich kann auch wieder herunterspielen.
Gruß
Cato
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Das ist super, vor allem, wenn es schon so lange anhält. Glückwunsch, solche Glücksmomente sind äußerst selten.
Ich spiele nun schon knapp 4 Jahrzehnte, das, was ich übe, ist geschätzt zu 90 % das Halten der Form, der Rest das Einstudieren neuer Noten.
Rückblickend habe ich bestimmt ganz viel falsch gemacht und würde das jetzt anders angehen:
- die wirklich zu trainierenden Sachen tatsächlich gaaaaanz langsam angehen und in aller Ruhe steigern zB Metronomzahlen bei technischen Übungen, Gabelgriffen, Einfach- und Doppelzunge etc. Dann hast du nach 2 Jahren eine wirklich zuverlässige Technik.
- Übezeit nicht ruckweise (drei Tage nichts...dann Rückstand aufholen mit 4 Stunden Dauergebläse) sondern disziplinierte Regelmäßigkeit.
- Kraft, Lautstärke, Ausdauer genau Stück für Stück aufbauen, quasi halbtonschrittweise, wenn man das vergleichen kann.
Der Sonderfall Höhe ist speziell. Aus meiner Sicht muss man dafür eher ein Gefühl entwickeln, als es sportlich zu erzwingen. Manch einer hat dieses Geschick von Anfang an, viele wollen zu schnell zu viel und verkrampfen. Wer die körperlichen Idealvoraussetzungen plus das Körpergefühl für Lippe und Mundhöhle hat, kann dann anfangen, in der hohen Lage Ausdauer und Kraft auszubauen, wieder schrittweise. Da kann man sich zum Lead- oder Barocktrompeter entwickeln, alles möglich...
Als Orchestermusiker spiele ich jeden Tag mindestens einmal bis zu meiner Obergrenze (meistens so einen Halbton höher, als im Orchester gefordert...man ist bequem, C```` wäre Stress pur), um genau dieses Gefühl nicht zu verlernen.
Aber bei vorhandener Begabung die hohe Lage nicht spielerisch leicht mitzunehmen, wäre aus meiner Sicht verlorene Lebenszeit.
Immer wieder zwischendrin mal bis ganz nach oben, locker und leicht, quasi beiläufig...irgendwann wird das hoffentlich zur Selbstverständlichkeit.
Ich spiele nun schon knapp 4 Jahrzehnte, das, was ich übe, ist geschätzt zu 90 % das Halten der Form, der Rest das Einstudieren neuer Noten.
Rückblickend habe ich bestimmt ganz viel falsch gemacht und würde das jetzt anders angehen:
- die wirklich zu trainierenden Sachen tatsächlich gaaaaanz langsam angehen und in aller Ruhe steigern zB Metronomzahlen bei technischen Übungen, Gabelgriffen, Einfach- und Doppelzunge etc. Dann hast du nach 2 Jahren eine wirklich zuverlässige Technik.
- Übezeit nicht ruckweise (drei Tage nichts...dann Rückstand aufholen mit 4 Stunden Dauergebläse) sondern disziplinierte Regelmäßigkeit.
- Kraft, Lautstärke, Ausdauer genau Stück für Stück aufbauen, quasi halbtonschrittweise, wenn man das vergleichen kann.
Der Sonderfall Höhe ist speziell. Aus meiner Sicht muss man dafür eher ein Gefühl entwickeln, als es sportlich zu erzwingen. Manch einer hat dieses Geschick von Anfang an, viele wollen zu schnell zu viel und verkrampfen. Wer die körperlichen Idealvoraussetzungen plus das Körpergefühl für Lippe und Mundhöhle hat, kann dann anfangen, in der hohen Lage Ausdauer und Kraft auszubauen, wieder schrittweise. Da kann man sich zum Lead- oder Barocktrompeter entwickeln, alles möglich...
Als Orchestermusiker spiele ich jeden Tag mindestens einmal bis zu meiner Obergrenze (meistens so einen Halbton höher, als im Orchester gefordert...man ist bequem, C```` wäre Stress pur), um genau dieses Gefühl nicht zu verlernen.
Aber bei vorhandener Begabung die hohe Lage nicht spielerisch leicht mitzunehmen, wäre aus meiner Sicht verlorene Lebenszeit.
Immer wieder zwischendrin mal bis ganz nach oben, locker und leicht, quasi beiläufig...irgendwann wird das hoffentlich zur Selbstverständlichkeit.
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Das finde ich sehr interessant, da ich zwar ebenfalls ab und zu ein bisschen mit dem Didgeridoo herumspiele (eher aus Atmungsgründen), bisher allerdings keinen Zusammenhang zur Höhenentwicklung feststellen konnte.Cato hat geschrieben: ↑Sonntag 14. März 2021, 15:20 Ich bin immer davon ausgegangen, dass man sich höhere Töne schrittweise erüben muss. 30 Jahre lang war das bei mir auch so - immer wieder unterbrochen durch großzügige Phasen der Stagnation
Ende letzten Jahres habe ich mir ein Didgeridoo gekauft, zum einen aus reiner Neugierde und um das Thema Zirkularatmung ein weiteres Mal anzugehen - vorherige Versuche waren gescheitert. Nach zwei Wochen ging auf der Trompete plötzlich eine Tür auf und aus f3 an guten Tagen wurde c4 an bisher jedem Tag seit dem, also seit etwa 10 Wochen. Natürlich nicht konzertreif und im Augenblick auch nur leise, aber es geht. Und ja, ich kann auch wieder herunterspielen.
Hast du eine Vermutung, was sich bei dir dadurch verändert haben könnte bzw. konntest du eine konkrete Veränderung in deinem System beobachten? Denkbare Mechanismen könnten sein: Atmung, Zungenposition (damit ändert man ja letztlich die Klangfarbe auf dem Didgeridoo) oder vielleicht auch tatsächlich der Ansatz?
Auch wenn der Ansatz sehr weit weg vom Trompetenansatz sein dürfte, könnte ich mir bspw. vorstellen, dass sich eventuell im Bereich der Mundwinkel etwas ändert (Stichwort: locked-down corners bei Jeff Smiley und BE). Das ist allerdings blanke Theorie.
Dass die reine Atmung einen derartigen "Höhensprung" ermöglicht, kann ich mir kaum vorstellen. Maßgeblich bestärkt in dieser Meinung haben mich jüngste Interviews mit anerkannten Hochton-Experten (Dowdeswell, Bergeron), die gerne mal von einer maßgeblichen Überschätzung der Rolle der Luft sprechen.
Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Hallo Sandu,
eine Veränderung des Ansatzes glaube ich ausschließen zu können. Ich denke auch, dass dessen Bedeutung für das Trompete spielen überschätzt wird, wenn nicht gerade extreme Fehlstellungen vorherrschen.
Ich führe die Entwicklung zum einen auf eine verbesserte Zungengeschicklichkeit zurück. Zum anderen geht die bessere Zungengeschicklichkeit bei mir mit einem völlig neuen Offenheitsgefühl (in extremer Höhe) im Hals einher.
eine Veränderung des Ansatzes glaube ich ausschließen zu können. Ich denke auch, dass dessen Bedeutung für das Trompete spielen überschätzt wird, wenn nicht gerade extreme Fehlstellungen vorherrschen.
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Gruß
Cato
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Ha, gerade eben das erste D''' meines Lebens gespielt - fühlt sich echt gut an.
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Mit was für einem Instrument? B-Trp. oder Piccolo?
Klingend oder nicht?
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Spaßbremse...
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
B-Trompete. Der Unterschied zwischen klingend oder nicht ist mir nicht geläufig. Ich sags mal so. Nachdem ich seit einer Woche Urlaub habe konnte ich endlich täglich 3x20 Minuten üben und gestern habe ich es in der letzten Übungssession, in der ich eigentlich dachte ich wäre total platt bzgl. der Lippen, nochmal Tonleitern geübt und dann einfach chromatisch weitergespielt bis nichts mehr ging. Und das endete dann beim D'''. Das ist natürlich noch nichts was man in einem Stück einbauen kann. Da bin ich noch beim h''. Aber es war trotzdem ein echt gutes Gefühl. Vor allem weil seit 2 Wochen irgendwie nichts mehr richtig gelaufen ist. Ständig verspielt, kein Speed mehr bei tükütü usw. Muß gleich meine Trompete rauskramen und meine Kinder wecken
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Dem kann abgeholfen werden: Wenn Du ein notiertes c''' spielst, erklingt auf der C-Trompete tatsächlich ein c'''. Die B-Trompete macht daraus aber ein klingendes b''. Ein notiertes d''' wäre mit B-Trompete also ein klingendes c'''.
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Jetzt habe ich endlich einen Lehrer. Der war mit meinem Ansatz unzufrieden und ich muß umstellen. Komme nur noch bis zum A". Oh Mann. steiniger Weg.
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Hohe Töne, und die Zunge liegt ganz unten? Wie geht das denn? Alles nur mit Lippenöffnung?MS.98 hat geschrieben: ↑Freitag 5. März 2021, 12:32 Ich persönlich denke auch, dass kräftige Chops für die Höhe nicht unbedingt das wichtigste Element darstellen. Mir hilft die Vorstellung, nicht das Mundstück gegen die Lippen zu drücken, sondern die Lippen gegen das Mundstück. Ansonsten versuche ich, die Höhe genauso so offen zu blasen, wie die tiefe und die Mittellage. Die Zunge habe ich also meistens ganz unten liegen, um in der Höhe einen fetten Ton zu bekommen. Die Zunge setze ich nur für das leise Spiel und auf der Piccolo ein.
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Ja, natürlich geht das! Allerdings stimmt der Ton dann meist nicht gut.....
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Re: höhere Töne stufenweise lernen?
Ich unterstelle mal, dass die allermeisten von uns gar nicht wissen (können), was genau die Zunge macht...
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