Wirkliche Erfahrungen mit Spaulding

Get the Range ! :o)

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shahnlgh
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Wirkliche Erfahrungen mit Spaulding

Beitrag von shahnlgh »

Hallo!

Ich beschäftige mich seit 5 oder 6 Jahren mit Spaulding, aber nicht ausschließlich. Nebenher übe ich auch Davidson (Techniken des Trompetenspiels), Stamp, Clarke, Vizzutti, Schlossberg, Maggio, Caruso und dergleichen.

Bislang sind meine Erfahrungen recht gut, vorher ging es nie über ein d3 hinaus, mittlerweile komme ich jeden Tag bis mindestens a3, gelegentlich auch h3, das blöde c4 weigert sich beharrlich, aber ich habe ja noch ein paar Jahrzehnte Zeit.

Ich bin interessiert, ob andere auf wirkliche Langzeiterfahrungen mit Spaulding zurückblicken und berichten könnten. Das bedeutet auch - mit Verlaub - dass mich so Meinungsäußerungen wie "Habe den Krampf nach zwei Wochen aufgegeben..." und dergleichen "herzlich wenig" interessieren. Ich kenne nur wirklich bislang niemanden (von mir abgesehen), der sich mit dieser Methode - ruhig auch in Kombination mit vielen anderen - beschäftigt hat. Wenn "da draußen" jemand ist, wäre ich erfreut, wenn wir über einzelne Aspekte genauer ins Gespräch kommen könnten.

Auch wenn sich das arrogant anhört - ich bin absolut nicht an den Spaulding-Hasser-Meinungen interessiert, eine Diskussion über Sinn und Unsinn fand an anderem Platz schon statt... Ich finde - Bezug nehmend auf eben diesen anderen Thread - das Konzept weder "gefährlich" noch "übertrieben", jeder halbwegs erwachsene Mensch kann das schließlich für sich entscheiden.

Mich hat es während des Studiums einfach einmal interessiert, ich konnte bislang viel Nutzen daraus ziehen und habe reichlich Erfahrungen gesammelt (auch an und mit meinen Schülern), jetzt würde ich gerne ein paar Dinge diskutieren. Also bitte ich um Postings nur von "Experten".

Meldet Euch einfach einmal, dann sehen wir weiter. Ich freue mich schon.

Danke im voraus

shahnlgh
fox
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Beitrag von fox »

Also ich hab Langzeiterfahrung mit Spaulding,Maggio, Gordon. Es fällt mir aber schwer in Kurzform meine Erfahrungen zu schreiben.
corke
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Beitrag von corke »

fox maggio ist das doch mit den höhenübungen und den pedaltönen also immer die akorde oder???
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Anonym0925
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Beitrag von Anonym0925 »

Hallo fox,

kann man sich mit Di rmal telefonisch oder face-to-face darüber unterhalten? Ich wohne in Leingarten....
fox
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Beitrag von fox »

@corke- Stimmt. Maggio hat mir persönlich Ansatzmäßig sehr viel gebracht.
Der Zeitaufwand ist natürlich enorm und die Gefahr musikalisch stehn zu bleiben groß.
Heute glaube ich daß man einen Weg (Übungsweg) zwischen dem extrem Zungenanstoß (z.B.Arban zickig geblasen ) und den Bindungen finden muß.

Gruß
Fox
corke
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Beitrag von corke »

kannst du mir ma ne isbn nummer geben weil ich hab nur ein paar seiten bekommen von meinen lehrer. find das aber sehr gut. in der höhe hat es mir einiges gebracht. aber wie du sagtest die gefahr ist groß musikalisch stehen zu bleiben.
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Beitrag von trumpetier »

Öhm... Tschuldigung, aber was ist Spaulding genau? :oops:
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shahnlgh
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Beitrag von shahnlgh »

Spaulding hat ein Buch bzw. eine "Methode" geschrieben: Double High C (=C4) in 37 weeks. Im Prinzip baut er darauf auf, immer einen Tag mit - zumindest weiter im Verlauf - extremer Belastung abzuwechseln mit einem Tag, an dem gar nichts gespielt wird. Diese Technik wird auch im Leistungssport angewandt - beim Trompeten funktioniert das auch, sogar recht gut.

Wobei ich da schon zu einer Feststellung komme, bei der mich die Meinung der anderen Spaulding-Kenner interessiert. Die wenigsten Spieler werden tatsächlich einen kompletten Pausentag einschieben, an dem wirklich kein Ton gespielt wird.

Ich habe das bis auf eine 4-5-wöchige Phase vor 5 oder 6 Jahren nicht gemacht. Trotzdem funktioniert die Methode sehr gut, wenn man zumindest den Tag dazwischen relativ leichte bzw. unstressige Sachen spielt (es können trotzdem mehrere Stunden sein).

Am deutlichsten spüre ich das bei den Tagen 25/27 bis 43/45 - das Treffen der hohen Töne "auf den Kopf" klappt am besten (also mit zentriertem Ton und sehr klarem Beginn, Kontrolle über die Intonation etc.), wenn der Tag vorher eher entspannt war (hinsichtlich des Übeprogramms (z.B. nur Davidson "Techniken des Trompetenspiels" oder Colin "Lip flexibilities" und Vizzutti "Technical studies" etc.).

Wer kann das aus der eigenen Übeerfahrung bestätigen?

shahnlgh
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Beitrag von MonkeRules »

Hallo shahnlgh! :-)

Ich hab Spaulding mal in den Semesterferien bis Mitte Akt2 durchgezogen. Allerdings ohne den geforderten Tag Pause einzulegen. Am "Pausentag" gab es halt nur leichte Kost (Davidson ist da wirklich ideal). Ergebnis: definitiv mehr Power und Kontrolle im oberen Register. Ich denke, dass für mich die cresc.-decresc. Noten am meisten dazu beigetragen haben. Das extreme Abtauchen ins Pedalregister im Akt 2 ohne Wechsel ins hohe Register... na ja. Trotzdem hat alles über C3 noch mehr Spaß gemacht (ich war damals mit G3 zufrieden und konnte das Programm wegen Prüfungsvorbereitung nicht mehr wirklich durchziehen).
Im Moment bin ich bei Woche 14 von Gordons Systematic Approach to Daily Practice. Das wirklich gute daran: nach 1 Minute bist du beim C3. Dann gehts erst runter bis in den Pedalbereich. Verbunden mit den geforderten Flüsterübungen von Clarke tut mir das sehr gut.

Viele Grüße an J und A!
Gruß vom RIG

Michael
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Beitrag von trumpet tune »

Hallo zusammen,

das hört sich echt gut an!

Kann mir jemand sagen wo ich mir Literatur darüber besorgen kann!
Bin schon ganz heiß es auch auszuprobieren!

Gruß Trumpet tune
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Beitrag von Silvester78 »

Also das Buch gibt es bei Spaeth+Schmid Belchbläsernoten http://www.spaeth-schmid.de

und hat dort die Bestellnr: 39561
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Milchmann
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Beitrag von Milchmann »

Hi,

verfolge den Thread bzw. die Spaulding-Methode mit Interesse.

Mein starker Eindruck ist jedoch, dass diese Methode erst etwas für Trompeter ist, die einen vernünftig hohen Reifegrad erreicht haben, d.h. bereits seit mehreren Jahren in einigermassen regelmäßiger Art und Weise spielen/üben (6 Jahre+?).

Täusche ich mich oder wie seht Ihr das?

Würde mich über Feedback sehr freuen, auch aus eigenem Interesse heraus (spiele erst seit 1,5J).

- Milchmann
Hm.
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shahnlgh
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Beitrag von shahnlgh »

Spaulding äußert sich in seinem Buch im Anhang recht umfangreich zu diesem Thema:

Question #31: Another teacher recently asked: "How can I sell your book to a 9 or 10 year old beginner, who will lose interest because his parents feel he isn't learning any music?" - Answer #31: (...) The principles have been proven time and time again by not only professional musicians, but by advanced and intermediate students who have conscientiously followed their written instructions. I purposely omitted beginners because their parents don't always share the same enthusiasm for range and foundation development as would parents of a "seasoned" player. (S. 202)

Daraus kann man sich ableiten, dass Spaulding selbst die Methode als tauglich für mehr oder weniger alle Spieler erachtet, dabei aber realisiert, dass Anfänger wohl anderes "Futter" brauchen. Ich habe einzelne Auszüge aus dem 1. Akt durchaus auch - sehr vorsichtig und knapp dosiert - mit Schülern erarbeitet, die über das erste halbe oder dreiviertel Jahr hinaus waren, es hat allen geholfen. Vor allem Jungs sehen den eher "sportlichen" Aspekt bei den chromatischen Tonleitern, dann macht es sogar ein bisschen Spaß, die sonst eher langweiligen Skalen zu üben.

Auf der nächsten Seite wird Spaulding sogar noch deutlicher:

(...) But, I think you'll find that if your less advanced students can read or play at all, you can save them many years of "normal foundation" practice by indoctricating them to this book as early in the game as is practical. (S. 203)

Sehr schön finde ich auch die Formulierung "indoctrinating"... :shock:

Weiter unten engt er dann den Bereich (Alter) sehr ein:

Try to be selective, however, as to whom you extend this honor of being on your "Special Assignment Program", choosing students with at least one year of experience. (S. 203)

Damit ist diese Frage dann wohl auch recht eindeutig beantwortet, zumindest aus Spauldings Sicht. Alles in allem ist es auf jeden Fall hilfreich, wenn die Schüler sich vorher schon mit Pedaltönen, Durtonleitern, eventuell chromatischen Tonleitern und Akkordbrechungen auseinander gesetzt haben. Vor allem die Pedaltöne sollten sie können - zumindest den Bereich, der bei James Stamp abgedeckt wird (bei Spaulding müssen sie ja noch zwei Oktaven weiter in die Tiefe). An dieser Stelle ist auch Louis Maggio zu empfehlen, aber das eröffnet schon wieder neue Türen...

Schönen 1. Mai allerseits, bis später
shahnlgh :D
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Milchmann
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Beitrag von Milchmann »

Hi shahnlgh,

hab' Dank, sehr erleuchtend!

- Milchmann
Hm.
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shahnlgh
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Beitrag von shahnlgh »

Eine Sache bei Spaulding finde ich seltsam: Er gibt wenig Auskunft über die Pausen während des Übens. Zwangsläufig legt sie ja jeder ein, doch gerade angesichts der Tatsache, dass er sich im Vorwort und im Fragenteil am Ende ständig selbst in den Himmel lobt(e) für seine expliziten Anweisungen, so scheint dies eine deutliche Schwachstelle zu sein.

Ein Beispiel: Am 53./55. Tag soll man quasi den gesamten Act II am Stück durchspielen. So weit, so gut. Wenn ich nicht gegen Ende einige auch längere (also über 5 Minuten andauernde) Pausen einlege, kann ich zwar das G3 mit Mühe noch immer auf den Kopf hauen, doch es klingt wie ... und fühlt sich noch schlimmer an.

Wie handhabt Ihr das beim Üben? Ich lasse im Act II bei den Akkordbrechungen auf- und abwärts immer eine Pause nach einer Grundton-Terz (Fis-Dur bis A-Dur, Ais-Dur bis Cis-Dur, D-Dur bis F-Dur, Fis- und G-Dur), unter diesen Umständen komme ich auch zu recht anhörbaren Ergebnissen, lasse ich die Pausen weg, klingt es am Ende eher mau.

Über einen Erfahrungsaustausch wäre ich erfreut.

shahnlgh
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